Lothar Modde - Sturz der Engel

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  • Sturz der Engel


    Von Lothar Modde


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    Klappentext:


    "Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensweisen und Vergangenheiten werden weltweit entführt. Ein Fremder versammelt sie an einem unbekannten Ort und führt Experimente an ihnen durch. Er sucht die einzig richtige Kombination aus Milliarden von Möglichkeiten. Doch was macht diese Menschen für diesen Fremden so interessant? Was haben diese, trotz verschiedenster Herkunft, alle gemeinsam? Und: Was hat das alles mit Gott zu tun?"


    Offizielle Leseprobe:

    Irgendwo im australischen Dschungel. Es ist früher Nachmittag. Die vierköpfige Gruppe hat sich zum Ausruhen niedergelassen. Judith und Björn sitzen auf einem umgestürzten Baum. Sie lauschen der Natur. Ein Vogel den Björn nicht kennt, singt sein Lied. Magnus und Sigrun sind zum nahe gelegenen Bach gegangen, von dem ihnen Judith erzählt hat. Sie hatte sie aber eindringlich davor gewarnt von seinem Wasser zu trinken.
    Björn schwärmt: „Herrlich hier. Alles noch so wie Gott es schuf.“
    „Ja, alles so wie Gott es schuf. Hier hat der Mensch noch keine Hand angelegt. Aber wie lange noch?“
    Björn bestürzt: „Gibt es etwa schon Pläne, das hier zu vernichten“,
    „Nein. Jedenfalls nicht das ich wüsste. Aber man kennt doch den Menschen. Nichts ist vor ihm sicher. Manchmal fragt man sich, warum hat Gott den Menschen überhaupt erschaffen.“
    „Aber auch dabei wird er sich etwas gedacht haben.“
    „Ja, sicher. Aber mit dem Menschen lief irgendetwas schief. Er glaubt zu intelligent zu sein, um einem Herrn zu folgen, den man nicht sehen kann.“
    Björn: „Wenn man an Gott glaubt, kann man ihn auch sehen. Ich habe jedenfalls eine fest Vorstellung von ihm. Aber wir dürfen den Glauben an den Menschen nicht verlieren.“
    „Das ist doch das Übel. Der Mensch glaubt nicht mehr an den Herrn. Er glaubt ja noch nicht mal an sich selbst.“
    „Viele glauben noch an Gott.“
    „VIELE nicht.“
    „Gott glaubt aber noch an den Menschen.“
    Judiths Stimme wird aufgeregter: „Sicher glaubt Gott noch an seine Menschen. Er glaubt immer noch, dass seine Menschen zur Vernunft kommen. Aber der Mensch erkennt die Zeichen nicht. Er schickte das Ozonloch, Wetterkatastrophen, Krankheiten. Alles Warnungen an den Menschen, dass es so nicht weitergehen kann. Wird deshalb alles besser? Nein! Der Mensch ignoriert die Zeichen, erkennt diese nicht als Solches. Es gibt AIDS. Aber wie viele Menschen schützen sich heutzutage noch beim Verkehr. Wie viele stecken sich immer noch mit diesem Virus an? Keiner erkennt – keiner will erkennen, dass das auch ihn etwas angeht. Das Problem ist nun mal, dass ein hoher IQ, dass viel Verstand nicht gleichzusetzen ist, mit einem hohen Grad an Vernunft. Das Gegenteil ist der Fall.“
    „Glaubst du trotzdem noch am Menschen?“


    Judith sieht ihn direkt in die Augen.


    Sie lächelt: „Ich glaube an Gott, also glaube ich auch das, an das er glaubt. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Mensch zur Vernunft kommt, also gebe ich auch nicht auf. Auch wenn’s schwer fällt. Wenn ich aufhöre den Leuten diese Natur hier zu zeigen, dann habe ich den Menschen aufgegeben. Ich hoffe, es dauert noch sehr sehr lange.“
    Die beiden schweigen gemeinsam einige Minuten. Beide genießen die Ruhe. Björn hat das Gefühl, dass Judith und er sich auf einer Glaubensstufe befinden. Auch wenn er sich diesen Begriff selber nicht wirklich erklären kann.


    Judith setzt der Ruhe ein Ende: „Komm’ wir schauen, was deine Eltern machen.“


    Sie gehen Richtung Bach. Nach ungefähr 50 Metern kommen sie dort an.


    Björn irritiert: „Hier sind sie nicht.“
    „Vielleicht sind sie ein Stück am Ufer lang.“
    „Links oder Rechts?“
    „Besser wir warten hier. Sie werden wieder hierher zurückkommen.“


    Björn bemerkt etwas an einem Strauch.


    Er geht näher heran: „Judith, schau mal. Hier liegt Moms Rucksack.“
    Judith geht zu ihm: „Hm, merkwürdig. Vielleicht hat sie ihn hier liegen zu lassen, um die Stelle wieder zu finden, wo sie zu uns abbiegen müssen.“


    Sie schaut sich um. Einige Meter weiter entdeckt sie ein Basecap. Mit einem Nicken macht sie Björn darauf aufmerksam.
    Björn aufgeregt: „Wo sind meine Eltern?“
    „Ich weiß nicht, was hier vorgeht. Aber bestimmt nichts Gutes!“
    Auf einmal springen sechs Gestalten aus dem Dickicht des Dschungels hervor.
    Judith aufgeregt aber unerschrocken: „Aborigines!!“
    „Sind die gefährlich?!?!“
    „Eigentlich nicht. Sie sind daran gewöhnt, dass Touristen hier durchgeführt werden und halten sich im Hintergrund.“


    Einer der sechs Eingeborenen sagt etwas. Es hört sich nach einem Befehl an. Je zwei gehen auf Judith und Björn zu. Sie ergreifen sie und drücken ihnen die Arme auf den Rücken. Die Gefangenen wehren sich. Kurzerhand werden beide mit keulenartigen Waffen niedergeschlagen. Zwei von den Aborigines werfen sich die bewusstlosen Körper über die Schulter. Die Eingeborenen verschwinden mit ihrer Beute im Dunkel des Dschungels.


    Persönliche Kritik:


    Sehr interessante und neue interpretation des Himmel/Hölle Konfliktes. Recht relligiös gehalten. Mit vielen Interessanten Charakteren hat der Autor es geschaft, eine neue und ganz andere Sicht auf die Himmel und Hölle, Gott und Teufel Thematik zu werfen. Einzig das Ende ist etwas Abrupt. Aber der Autor hat schon eine Fortsetzung in Planung.


    Wertung:


    5ratten



    Titel an die Konventionen angepasst, Grüsse illy

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()