Alberto Vázquez-Figueroa - Bocanegra

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    (Originaltitel: Léon Bocanegra)


    Alberto Vázquez-Figueroa gibt in "Bocanegra" die Erlebnisse des Seemanns Léon Bocangra wieder, der 1689 mit seiner Mannschaft Schiffbruch an der afrikanischen Küste erleidet. Von Einheimischen durch Gefangennahme vor dem Verdursten gerettet, werden sie mehrfach weiterverkauft, bis sie als Sklaven im Salzabbau arbeiten müssen. Die durchschnittliche Überlebenszeit dort beträgt kaum über ein Jahr, doch Bocanegra selbst hält nicht nur mit eisernem Willen durch, sondern ihm gelingt eines Tages die Flucht, die nur der Beginn eines langen und schwierigen Heimwegs ist.


    Der Stil ist eher sachlich, fast berichtartig und ab und zu lässt der Autor auch sein heutiges Wissen einfließen, wenn er beispielsweise die Geographie oder Kultur und Wirtschaft der Wüstenstämme kurz erläutert und uns somit mehr Wissen gibt als seinem Helden. Sehr praktisch hätte ich eine Karte gefunden, ansonsten ist man ohne Kenntnisse der afrikanischen Geographie nämlich trotz der Erläuterungen genauso verloren wie Bocanegra, der nur ganz grobe Angaben hat, wie er dem afrikanischen Kontinent entfliehen könnte. Schade, dass das Buch so kurz ist, der Reise durch Afrika hätte man durchaus einige Seiten mehr gönnen können, anstatt nur die wesentlichen Elemente zusammenzufassen, bis Bocanegra wieder auf ein klein wenig Zivilisation stößt. Dort schwächelt das Buch dann aber gewaltig, das zwanghafte Zusammenführen des Helden mit Personen aus anderen Büchern des Autors ("Insel der Freibeuter" und "Piratin der Freiheit") empfand ich als absolut überflüssig. Zusammengefasst: zu kurz, schwaches Ende, aber ansonsten sehr gut.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Bocanegra war vor gut zwei Jahren mein erster Vázquez-Figueroa und ich kann im wesentlichen zustimmen.



    Der Stil ist eher sachlich, fast berichtartig und ab und zu lässt der Autor auch sein heutiges Wissen einfließen, wenn er beispielsweise die Geographie oder Kultur und Wirtschaft der Wüstenstämme kurz erläutert und uns somit mehr Wissen gibt als seinem Helden.


    Das habe ich damals als störend empfunden, weil es mich tatsächlich immer etwas aus der Geschichte gerissen hat, so interessant diese Betrachtungen im Einzelnen auch sonst waren.


    Auch ich hätte das Buch gerne etwas länger gehabt. Die Anteile, die jeweils auf die Gefangenenzeit, die Flucht und das Verlassen des Kontinents entfallen, waren für mein Empfinden nicht glücklich verteilt. Der Mittelteil war im Vergleich zum Rest einfach unterdimensioniert. Entweder hätten diese dann auch knapper ausfallen müssen (was für den ersten Teil schade gewesen wäre) oder die Mitte etwas umfangreicher (was auch angesichts der schönen klaren Sprache und der spannenden, aber sich nicht überschlagenden Ereignisse völlig ok gewesen wäre). Insbesondere der letzte Teil wirkte auf mich wie ein Fremdkörper, wobei ich nicht mal wußte, daß hier Personen aus seinen anderen Büchern auftauchen.


    Ich habe es damals mit dem Äquivalent von 4ratten bewertet, würde aber rückblickend und im Vergleich zu anderen Büchern, die ich so bewertet habe, durchaus auch eine halbe Ratte abziehen, so daß ich bei der gleichen Bewertung wie illy lande.


    Schönen Gruß,
    Aldawen