Diana Marcellas - Mutter Ozean, Tochter See

  • Lange lebte das Volk der Sharia friedlich mit dem Seevolk zusammen, das sich an den Küsten des Sharia-Landes angesiedelt hatte. Doch die Angst der einfachen Leute vor den besonderen Kräften der Hexen wuchs – und gipfelte in einem schrecklichen Kampf, an dessen Ende sich nur wenige Sharia-Frauen retten konnten.
    Die junge Brierley ist eine der letzten Nachfahrinnen ihres einst so stolzen Volkes. Unerkannt lebt sie in einer der feindlichen Städte – bis eines Tages ihr Geheimnis entdeckt wird und für die Frau mit den geheimnisvollen Kräften eine gefahrvolle Reise beginnt...


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    Brierley lebt zurückgezogen auf einer kleinen Insel, wo sie ein Versteck ihrer Vorfahrinnen entdeckt hat. Unter anderem findet sie dort auch Tagebücher anderer Sharia-Hexen, in denen sie nach Hinweisen auf die Vergangenheit sucht. Denn sie fragt sich oft, ob ihre Vorfahrinnen wirklich so böse waren, wie es die Geschichten des Seevolks erzählen. Sie lässt sich als Heilerin von ihrer Gabe leiten und spürt vorab, wann sie wo gebraucht wird. Besonders gefällt mir die Art ihrer Magie, die Heilung erfolgt nicht einfach mit einem Fingerschnippen, sondern sie muss einen Teil der Schmerzen auf sich nehmen und später in einer Art Traum gegen das Untier antreten, welches sie nur mit ihrer Willensstärke bezwingen kann.


    Die Geschichte wird sowohl aus Brierleys als auch aus Melfallans Sicht geschildert, welcher erst kürzlich zum Herzog geworden ist und sich nun mit politischen Interessen herumschlagen muss. Beide Charaktere werden detailliert eingeführt, man muss sie einfach mögen – auch wenn das schnell zeigt, wohin uns diese Geschichte führt. Trotzdem gibt es einige Überraschungen, besonders was die Magie der Sharia-Hexen und ihre Hinterlassenschaften betrifft.


    In diese Welt konnte ich so richtig schön abtauchen, und habe mich auf keiner Seite gelangweilt. Es geht zwar um die Verfolgung der Hexen, um Macht und Politik – aber es bleibt auch genug Zeit für emotionale Momente, Freundschaft und die Gedanken der Figuren. Ein schönes Gesamtpaket, das liebevoll geschnürt wurde und ohne unnötige Action und perfekte Personen auskommt.
    Der einzige Wehmutstropfen war für mich, dass die Folgebände nicht mehr übersetzt wurden. Der Verlag hat nach eigenen Angaben aufgrund des in Deutschland nicht besonders großen Marktes für klassische Fantasy Ende 2004 beschlossen, sich in diesem Bereich nicht weiter zu engagieren. Die Geschichte kann man aber auch gut einzeln lesen, da sie einigermaßen abgeschlossen ist – auch wenn natürlich die Neugier auf die weiteren Entwicklungen bleibt.


    5ratten