Judith Lennox - Das Haus in den Wolken

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  • Hallo!


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    Ich habe mit Before the storm die englische Ausgabe gelesen und ein bisschen die verschiedenen Dialekte vermisst, die ich von den Leuten und den Orten erwartet hätte. So sprachen z.B alle Leute in London auf die gleiche Art und Weise egal, aus welcher Ecke der Stadt sie kamen. Einzig Anton streute ab und zu mal ein deutsches "Fräulein" ein.


    Sehr gut gefallen hat mir wie Judith Lennox ihren Figuren Lesen verleiht. Da ist zuerst Richard der Isabel sieht, sich in sie verliebt, sie sofort heiraten will und bei diesem vorhaben keine Widersprüche zuläßt. Was zunächst sehr charmant wirkt entpuppt sich im Verlauf der Handlung als ein eher negativer Charakterzug. Denn wie Richard bei Isabel keine Widersprüche zuliess so lässt er es auch bei keinem anderen zu. Sobald jemand sich entgegen den von Richard gestellten Ansprüchen verhält und sich nicht wieder auf den von ihm geplanten Weg zurückbringen läßt läßt er ihn fallen und verstösst ihn komplett aus seinem Leben. so verstösst er nach und nach alle Menschen die er einmal geliebt hat.


    Isabel ist sich Richards nie sicher. Zu sehr quält sie ihre Vergangenheit und der Standesunterschied zwischen ihr und ihrem Mann. Das steht zwischen den beiden und obwohl sie drei Kinder, Philipp, Theo und Sara haben entzweien sich die beiden Eheleute immer mehr. Die Vorstellungen der beiden gehen immer mehr auseinander und wo Richard mit den Jahren immer unversöhnlicher wird wird Isabel offener und kann verzeihen, wo es ihr Mann nicht mehr kann.


    Philipp, Theo und Sara sind typische kinder ihrer Gesellschaft. Sie sind sorgenfrei aufgewachsen und sich ihres Standes durchaus bewußt. Alle drei umgibt eine geiwsse Arroganz und Gedankenlosigkeit, aber zu ihren Mitmenschen sind sie immer freundlich und haben keinerlei Standesdünkel. Doch die Arroganz die sie von ihrem Vater geerbt haben verursacht immer wieder Streit zwischen Eltern und Kindern besonders als die Kinder beginnen ihre Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben.


    Das letzte Kind im Haus ist Ruby, die Tochter eines Kriegskameraden Richards die er wie ein leibliches Kind aufzieht. Doch auch sie entwickelt sich entgegen seinen Vorstellunen und wird verstossen. Im Gegensatz zu den leiblichen Kindern kommt sie jedoch besser damit zurecht und kann sich so ihr eigenes Leben schneller aufbauen. Wie Isabel trägt sie an ihrer Vergangeheit denn ihr Vater ist spurlos verschwunden und die einzig noch lebenden Verwandten sind eine Schwester ihrer Mutter und deren Tochter zu denen sie jedoch nicht wirklich ein Verhältnis hat.


    Ein weiteres Thema dieses Buchs sind die beiden Weltkriege. Richard war Soldat im ersten Weltkrieg und obwohl er überlebt hat trägt er doch Narben auf Körper und Seele davon. Im zweiten Weltkrieg sind alle seine Lieben betroffen, entweder an der Front oder im zerbombten London. Doch es ist gerade dieser Krieg der alle Mißstimmungen in der Familie vertreibt und sie wieder zusammenschweißt.


    Fazit: Ein wunderbares Buch das mir eine schöne Lesezeit beschwer hat und ein schöner Start ins Lesejahr 2009.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.