Javier Marías - Alle Seelen

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    Ein spanischer Universitätsdozent geht für zwei Jahre nach Oxford, um dort zu lehren, und stellt sehr bald fest, dass dort lauter eigene Regeln gelten und in den altehrwürdigen schwarzen Talaren des Lehrkörpers oft interessante, aber auch etwas skurrile Persönlichkeiten stecken. Allen gemeinsam ist das Festhalten an überkommen erscheinenden Traditionen wie den "High Tables", steifen Dinnerveranstaltungen in den einzelnen Colleges mit ewig gleichem Ablauf.


    Geplagt von seinem Sitznachbarn, der ohne Punkt und Komma über sein Spezialthema Apfelweinsteuer referiert, treffen sich bei einer solchen Veranstaltung die Blicke des Spaniers mit denen von Clare Bayes, der anziehenden Frau eines anderen Dozenten, und zwischen den beiden entspinnt sich eine Affäre ...


    Was dieses Buch ausmacht, ist weniger die Handlung, in der ich teilweise den roten Faden vermisst habe, als die minutiöse Beobachtung der Umgebung, des menschlichen Handelns, das Sinnieren über obskure Schriftsteller, den Lauf der Zeit und des Lebens, die Marías wortreich in oft sehr lange Sätze kleidet. Stilistisch und sprachlich hat mir das Buch gut gefallen. Zum Schluss klärten sich auch einige Querverbindungen zwischen Szenen, die mir zunächst zusammenhanglos erschienen, insgesamt fehlte mir zwischendurch jedoch zu oft der Durchblick.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen