Hier meine 8. Rezi vom SLW07:
Nach einer erfolgreich geschlagenen Schlacht kommen die Feldherren Macbeth und Banquo auf ihrem Rückweg durch eine Heide. Dort treffen sie auf drei Hexen, die Macbeth mit „Than von Cawdor und zukünftiger König“ und seinen Gefährten Banquo als „Ahn künftiger Könige“ begrüßen. Erst tun die beiden dies als Weibergeschwätz ab, doch als sie an den Königshof zurück kehren, erfährt Macbeth, inzwischen wirklich Than von Cawdor geworden zu sein.
Für ihn ist somit klar, dass es sich bei den Worten der Hexen um Prophezeiungen gehandelt haben muss. Angestachelt durch seine Frau versucht er nun, auch den anderen Teil der Hexenrede in Wahrheit zu verwandeln. Als Duncan, der König von Schottland, eines Nachts auf seinem Anwesen übernachtet, sieht er seine Zeit gekommen. Macbeth ermordet den König im Schlaf und lenkt die Schuld auf die Kammerdiener des Königs. Die Söhne Duncans ergreifen die Flucht und Macbeth wird zum neuen König von Schottland ausgerufen.
Da die Hexen Banquo als „Vater künftiger Könige“ begrüßten, lässt Macbeth Banquo auf dem Weg zu einem Fest in seinem Schloss ermorden. Während des Festes erscheint Macbeth jedoch der Geist von Banquo, woraufhin er so außer sich gerät, dass seine Frau die Gäste nach Hause schicken muss. Malcom, der Sohn von Duncan, der fliehen konnte, und Macduff verbünden sich gegen ihn, um ihn zu stürzen.
Durch diese Vorgänge beunruhigt, sucht Macbeth erneut die Hexen auf. Hecate und die anderen Hexen sagen ihm daraufhin, niemand, der von einer Frau geboren wurde, könne ihm schaden. Er müsse sich erst Sorgen machen, wenn sich der Wald von Birnam Richtung Schloss ziehe. Macbeth fühlt sich siegessicher und zieht beruhigt von Dannen. Seiner Frau hingegen geht es immer schlechter. Sie plagt das Gewissen, sie beginnt zu schlafwandeln und versucht sich ständig, unsichtbares Blut von den Händen zu waschen. Sie begeht Selbstmord.
Die Verbündeten von Malcolm und Macduff kommen dem Schloss immer näher, dabei tragen sie zur Tarnung Zweige vom Wald Birnam vor sich her. Eine der Hexenprophezeiungen erfüllt sich. Schließlich wird Macbeth von Macduff ermordet – der nicht von einer Frau geboren wurde, sondern per Kaiserschnitt zur Welt kam.
„Macbeth“ muss man gelesen haben. Zwar mag man am Anfang seine Schwierigkeiten mit der Ausdrucksweise des 17. Jahrhunderts („Macbeth“ entstand 1606) haben, allerdings sollte man sich unbedingt auf dieses Abenteuer einlassen. Hat man die Schönheit dieser Sprache erst einmal erkannt, wird man sie zu schätzen wissen. Das Stück ist spannend und voll von moralischen Zwiespältigkeiten und so herrlich altmodisch. Ein ähnliches Motiv findet man übrigens auch im Werk „Lord Arthur Saviles Verbrechen“ von Oscar Wilde.