Jung Chang - Wilde Schwäne

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 9.316 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Machandel.

  • Ich habe jetzt tatsächlich auch das zweite und ein wenig vom dritten Kapitel gelesen. Ich bin sehr fasziniert von den Traditionen, die Chang beschreibt, das viele Verbeugen zum Beispiel, und verstehe leider nicht, wieso Fliegen gefangen und dann auch noch von Beamten gezählt werden - die Erklärungen fehlen mir ein wenig bei dem Buch. Ich begebe mich mal per Google auf die Suche nach einer Lösung... und vielleicht auch gleich nach einer typisch mandschurischen (?) Tracht mit Kopfschmuck UND Perücke UND speziell frisierten Haaren.
    Hoffentlich schließe ich trotzdem bald bei euch auf :zwinker:

    "A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off." (Charles B. Fairbanks)

  • Ich stecke gerade mitten im 13. Kapitel
    Die Umstände fangen an sich zu veränden und leider habe ich so im Verlauf des Lesens das Gefühl gehabt, das sich die positive Veränderung und die Hinterfragungen von Changs Mutter langsam wieder verflüchtigen.


    Was ich aber in dem Kapitel noch sehr schön finde, die Geschichte wird nun aus Changs Sicht beschrieben! :klatschen:


    Das Zitat beschreibt die Lage im 12. Kapitel noch am besten:


    Bei mir auf Seite 321 (etwas weiter hinten, 12. Kapitel) wurde mir wirklich schlecht. Wozu Menschen fähig sind wenn sie Hunger haben und in Not sind.

    Das kann man gar nicht mit Worten beschreiben!!!! :sauer: :grmpf: :sauer:

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Hallo!


    Ich stecke gerade mitten im 13. Kapitel


    Ich bin kurz hinter Dir :winken:


    Ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen dass für die Partei nicchts zu zählen scheint, nicht mal die eigene Familie. Changs Vater ist immer noch das beste Beispiel dafür, denn wieder einmal läßt er ihre Mutter im Stich und würde sogar ihr Leben aufs Spiel setzen um nicht gegen Parteiregeln zu verstossen.


    Der Trennung von ihren Kindern stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Die Kleinen wurden schon bald nach der Geburt in die Obhut einer Amme gegeben und hatten nur wenig echten Kontakt zur Mutter. Doch wie sie sich dabei fühlte wurde mit keinem Wort erwähnt. Erst als die Kinder in verschiedenen Heimen untergebracht wurden entlockt ihr das Gefühlsregungen. Wie schrecklich es für die Kinder gewesen sein muss unter so einem Regime und dessen Umgang mit den Kindern aufzuwachsen kann man daran erkennen, wie sich Changs Brüder verhalten. Und anscheinend unternimmt keiner der Betreuer etwas sondern gibt wiederum der Mutter die Schuld... ein Teufelskreis. Da kann man sich eigentlich nur wundern dass einige Kinder diese Behandlung ohne größere Schäden überstanden haben.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • :winken: Habe nun das 13. beendet
    Die Liebe und Zuneigung beginnt zu wachsen. Auch der VAter fängt nun an sich sehr lieb um die Kinder (leider nur um seine Lieblinge)zu kümmern. Chang selber entwickelt sich nach und nach zu einem, mir sehr symphatischen Teenager. Sie ist ernst, nachdneklich und dabei so lieb und bescheiden! Da muss ich dem Vater gratulieren. Die Erziehungsmethoden sind zwar recht eigen aber scheinen zu fruchten.

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  • Hallo!


    :winken: Habe nun das 13. beendet


    Hast Du mich vorbeirauschen sehen? Ich habe in der Mittagspause Kapitel 15 beendet.


    Mir war nicht bewußt gewesen dass die Familie nie wirklich zusammen gewohnt hat. Natürlich hat Chang immer wieder davon gesprochen, dass nur ein Tag in der Woche für Ehepaare bestimmt war und dass der Vater ein Zimmer hatte aber ich dachte, dass er trotzdem zuhause wohnen würde :rollen:


    Changs Schulzeit ist geprägt vom immer stärkeren Einfluß Maos. Sie und ihre Klassenkameraden versuchen es ihrem Idol gleichzutun und unternehmen dafür die verrücktesten Dinge. Ich könnte mir nie vorstellen einen schweren Karren zu schieben nur um jemandem nahe zu sein. Doch gerade hier tritt sie wieder ins Fettnäpchen weil sie auch Klassenfeinden hilft. Gibt es unter Mao keine Vergebung? Darf man nur "guten" Menschen helfen? Doch langsam aber sicher scheint die schöne Zeit ihtem Ende entgegen zu gehen denn das Regime beginnt alles zu verbieten, was Freude macht. Die Schritte sind aber so klein dass sie fast normal erscheinen und Chang ist immer noch stolz darauf, in Maos Land zu leben.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • 14. Kapitel beendet
    Ich bin ziemlich entsetzt von der immer weiter wachsenden Einflussnahme Maos.
    Der Lehrer der noch recht jungen Chang ist vollkommen verrückt und eingenommen.Tagebuch drucken, ständig Mao-schriften lesen... aber noch geschockter bin ich von " Das ganze Volk lernt von der Armee". Handgranaten werfen und ausgelacht werden weil man nicht weit genug trifft.... :grmpf:

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  • Hallo!


    Kapitel 16
    Der Einfluß Maos wird immer größer und alles was früher gut war wird jetzt verdammt. Ich habe das Gefühl, als ob er mit allen Mitteln Wissen und Kultur verbieten will. Bücher werden verbrannt, Lehrer werden geschlagen (sogar totgeschlagen) und viele Künstler begehen Selbstmord weil ihre Werke zerstört werden. Auch wenn Chang und viele Klassenkameraden nicht wirklich hinter der Sache stehen treten sie doch nicht dagegen an weil sie wissen dass das zu gefährlich ist. Da heißt es also mitlaufen oder selbst zum Klassenfeind werden. Was für ein Leben!


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bin gerade mitten im SECHSTEN Kapitel, wie verarbeitet ihr das bloß alle so schnell? Changs Mutter hat gerade ihren zukünftigen Ehemann kennengelernt und engagiert sich sehr mutig für die Kommunisten (ich kann verstehen, warum, in so einer Zeit). Es wundert mich, wie fortschrittlich Dr. Xia denkt und seine Tochter erzieht, denn immerhin ist er ja ca 40 Jahre älter als seine Frau und hat bis zu seiner Hochzeit sehr traditionell gelebt.

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Hallo!


    Ich bin gerade mitten im SECHSTEN Kapitel, wie verarbeitet ihr das bloß alle so schnell?


    Für mich war es ja das zweite Mal dass ich das Buch lese. Den Anfang fand ich ein bisschen zäh aber ab einem gewissen Punkt habe ich schneller gelesen. Mittlerweile bin ich fertig, aber ich schaffe es noch nicht meine Gedanken richtig zu formulieren. Ich mache mir am Wochenende meine Gedanken darüber.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Du bist wirklich fertig??? Das nenne ich echt schnell.... habe heute früh erst das 18 Kapitel beendet.... :rollen: :winken:

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  • Hallo!


    Beim ersten Lesen habe ich für das Buch auch wesentlich länger gebraucht. Ausserdem habe ich gerade etwas mehr Zeit zum Lesen und konnte mich richtig ins Buch verbeissen :zwinker: Es ist übrigens schon weitergewandert und begleitet jetzt Schatz auf dem Weg zur Arbeit.


    Gerade in den Kapiteln in denen Chang die Inhaftierung ihrer Eltern erwähnt ist mir aufgefallen, dass sie sehr distanziert geschrieben hat. Ich kann mir vorstellen wie schwer es ihr gefallen sein muss diese dunkle Zeit noch einmal zu erleben. Da wollte ich auch nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber trotz allem glaube ich dass ihre Familie Glück hatte. Sie schafften es lange zusammen zu bleiben und hatten immer wieder Freunde die ihnen helfen konnten. Wie ist es wohl den Menschen ergangen, die auf sich alleine gestellt waren? Die Willkür mit der das Leben von Menschen zerstört wurde ist wirklich erschreckend.


    Eine Sache ist mir ganz stark aufgefallen: Chang hat immer wieder erwähnt dass Bücher verboten waren, dass sie verbrannt wurden und auf ihren Besitz die schlimmste Strafe stand. Trotzdem hat ihr Bruder es geschafft, immer wieder an Bücher zu kommen und in kürzester Zeit 1000 Bücher gelesen. Respekt! Das zeigt doch wieder einmal, wie wichtig das geschriebene Wort ist.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Erm ja... Ich wollte nur mal vermelden, dass ich weder tot bin, noch das Buch abgebrochen habe, ich habe nur im Moment eine fiese Leseblockade gepaart mit viel Uni. Deswegen bin ich auch nicht weiter gekommen seit meinem letzten Post.. Ich hoffe ich werde das Buch diese Woche doch noch irgendwie anschließen, wenn ich es mal in die Hand nehme ist es ja auch durchaus spannend, aber es erstmal nehmen.. :rollen:

  • :winken:


    Mach dir keinen Stress Tiefblau!


    Ich bin nun auch fertig geworden, weiß aber noch nicht wann und ob ich überhaupt dazu eine Rezi schreiben werde. Es handelt sich ja um eine wahre Geschichte die weder sehr spannend noch lustig sein soll, sondern einfach nur ehrlich. Deshalb überlege ich ob es mir zusteht das Buch zu bewerten :gruebel:

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Hallo!


    Samia: das ist auch mein Problem. Vieles von dem was Chang beschreibt kann ich mir nicht einmal vorstellen, wie kann ich dann darüber urteilen?


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Ich bin mittlerweile im ACHTEN Kapitel angelangt. Selten so langsam gelesen! Aber gerade dadurch, dass ja alles echt ist - und jetzt in diesen Kapiteln schon ziemlich schlimme Dinge passierten - brauche ich wirklich immer wieder Pause. Da wird eine Frau so lange durchs Gelände gejagt, bis sie ihr ungeborenes Kind verliert - für die Partei! Und selbst beim zweiten Kind wird nicht dazu gelernt. Schrecklich. Heute Nacht hat sich das prompt in meine Träume niedergeschlagen.
    Ich kann verstehen, dass ihr euch mit dem Rezensieren schwer tut. Die Geschichte bewerten, das geht nicht. Man müsste sich am Schreibstil, vielleicht an der Aufteilung aufhängen - das gibt nicht viel her.
    Morgen fahre ich bis Sonntag in Urlaub, auf die lange Fahrt wird dieses Buch mitgenommen, dann MUSS ich :breitgrins: und melde mich dann hoffentlich mit einem guten Lesefortschritt zurück.


    Euch eine schöne Woche!

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Hallo!


    Da wird eine Frau so lange durchs Gelände gejagt, bis sie ihr ungeborenes Kind verliert - für die Partei! Und selbst beim zweiten Kind wird nicht dazu gelernt. Schrecklich.


    Das hatte leider nichts mit dazulernen zu tun sondern es war einfach das Leben. Changs Mutter kannte es nicht anders als nur für die Partei da zu sein obwohl sie im Gegensatz zum Vater wesentlich kritischer war. Trotzdem hat wahrscheinlich die Ideologie langsam auf sie abgefärbt- kein Wunder wenn man ständig damit berieselt wird! Schrecklich fand ich die mangelnde Unterstützung durch ihren Mann :sauer:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe gerade (endlich) das 13. Kapitel beendet, wenn man das Buch erstmal in die Hand nimmt kann man kaum mehr aufhören... :zwinker:


    Changs Mutter landet mal wieder wegen ihrer früheren Verbindungen zur Kuomintang im Gefängnis. Sie hat zwar am Ende Glück, dass das Verfahren zu ihren Gunsten beendet wird, ihre Kinder müssen aber ins Heim und sehen sie so nun gar nicht mehr. Ich finde besonders schlimm, dass das scheinbar keine Einzelfälle sind, ich frage mich wieviele Kinder in Heimen verkümmert sind. Andererseits hatten sie ja auch schon vorher nicht viel von ihren Eltern...
    Ich finde es gut, dass Changs Vater ein bisschen gemäßigter und liebevoller wird, an wem wäre sein Erlebnis auf dem Land während der Hungersnot nicht spurlos vorbeigegangen? Ich hoffe, das sich das nciht wieder ändert.


    Es wird auch sehr anschaulich geschildert wie Mao Politik betreibt. Da merkt man erstmal, was passieren kann, wenn jemand an der Spitze keine Ahnung von den Zusammenhängen hat und sich eigentlich selbst ausräuchert... Ein Wunder, dass es nach der Hungersnot nicht zu Revolutionen gekommen ist. Andererseits hat die Desinformationsmaschine hervorragend funktioniert, wenn noch heute viele Menschen glaube, die Hungersnot wäre von Naturkatastrophen verschuldet gewesen. (Wie war das mit den Massenvernichtungswaffen im Irak?)

  • So. Ich habe euch nicht vergessen, und das Buch habe ich auch zuende gelesen, ich hatte nur danach nicht mehr so die Muse, auch noch darüber zu schreiben. Also - ich lese ja gerne Bücher, in denen ich etwas lerne, auch schlimme Dinge, auch historische Dinge, von daher lag mit "Wilde Schwäne" schon. Aber irgendwie fand ich es halt trotzdem nicht fesselnd. Lag das jetzt an der Übersetzung, am Stil, ich weiß es nicht. Ich musste mich jedenfalls tatsächlich immer bewusst hinsetzen und ein Kapitel lesen, statt dass ich hineingezogen wurde und immer mehr lesen wollte. Gut, dadurch konnte ich das, was da steht, sicher bewusster aufnehmen, aber das Leseerlebnis ist halt doch schöner, wenn man gar nicht mehr aufhören will.
    Was mir gefallen hat, ist Changs Ehrlichkeit. Sie versucht nie, sich selbst als besonders sympathisch hinzustellen, sie beleuchtet ihre Schwächen, ihre Zweifel, und sie leugnet auch nicht, Mao lange Zeit verehrt zu haben - das ehrt sie meiner Meinung nach sehr.
    Als nächste hm ja "Biografie" werde ich mir nun von meinem SuB "The Good Women of China" von Xinran vornehmen, das schließt sich sehr gut an und hat ein schönes Bahnfahrformat :breitgrins:

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