Anne George - Mörderische Aussichten

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    Die beiden Schwestern Patricia Anne und Mary Alice schaffen es einfach immer wieder, über Leichen zu stolpern. Dieses Mal sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Ray, der Sohn von Mary Alice, der auf Bora Bora als Tauchlehrer arbeitet, hat geheiratet – ziemlich spontan und ohne seine Familie. Die Geehelichte stammt aus der Nachbarstadt der Schwestern und kündigt ihren Besuch bei Mary Alice, ihrer Schwiegermutter, an.


    Natürlich möchte Mary Alice ihre Schwester Patricia Ann dabei haben, denn sie hat ja den dringenden Verdacht, dass die neue Schwiegertochter namens Sunshine es nur auf Rays Geld abgesehen hat. Davon hat Ray zwar noch nicht besonders viel, seine Mutter allerdings umso mehr. Natürlich kommen Patricia Ann und ihr Mann Fred sowie Tochter Haley gerne als seelische Stütze zu einem Abendessen.


    Doch auch die Schwiegertochter, die von ihrem Urlaub auf Bora Bora wieder zurück gekehrt ist und ihren frisch angetrauten Ehegatten vorerst dort gelassen hat, ist nicht ohne Unterstützung gekommen. Sie hat ihre Großmutter Meemaw mitgebracht, die so gar nicht aussieht, wie ihre Enkelin Sunny. Denn Sunny scheint die fleischgewordene Barbiepuppe zu sein.


    Sunny erweist sich als nettes Mädchen, Meemaw als etwas seltsame alte Dame, die aber auch sehr liebenswürdig ist. Der Gegenbesuch bei den Turketts erweist sich jedoch als äußerst seltsam. Die Turketts wohnen in einem Wohnwagenlager, obwohl ein Sohn sehr erfolgreicher Truthahnfarm-Besitzer ist und Pawpaw, der Mann von Meemaw, als Raketentechniker tätig war. Kerrigan, Sunnys Mutter, ist gut verdienende Pornodarstellerin. Etwas harter Tobak, doch es kommt noch schlimmer.


    Beim nächsten Besuch stolpern die beiden Schwestern über eine Leiche. Ein indianisch aussehender Mensch wurde mit einem Schweineschlachtmesser am Boden von Meemaws Wohnwagen aufgespießt. Außerdem ist Sunny verschwunden. Natürlich wird sofort auch Ray verständigt, der sich auf den Weg von Bora Bora nach Alabama zu seiner Mutter Mary Alice macht.


    Die beiden Schwestern haben mit ihren 61 bzw. 64 Jahren schon viel Erfahrung in Sachen Krimis, Leichen, Mörder und Verbrechen gesammelt und stellen auch in diesem Buch ihr Geschick als Hobbyermittlerinnen unter Beweis und finden Dinge über die angeheiratete Verwandtschaft heraus, die sie niemals wissen wollten.


    Was die Krimis von Ann George so lesenswert macht, ist vor allem die Tatsache, dass die Detektivinnen zwei völlig normale alte Damen sind, die noch dazu Schwestern sind und unterschiedlicher nicht sein könnten. Patricia Ann ist klein und wiegt 48 kg. Sie ist ehemalige Lehrerin und die ruhigere der beiden. Mary Alice wiegt 113 kg und ist laut und unverschämt. Dennoch verstehen sich die beiden blendend, auch wenn der Ton manchmal etwas rauer ist.


    Ein wenig verwirrend mögen die Verwandtschaftsverhältnisse in den Südstaaten sein, doch auch das tut dem Lesevergnügen nur wenig Abbruch. Man sollte allerdings keinen klassischen Krimi erwarten, sondern eher eine Geschichte um zwei Schwestern und deren Familien, in der zufällig ein Mord passiert und schließlich auch mehr oder weniger zufällig aufgeklärt wird. Spannung oder Action wird man nicht finden, dafür umso nettere Hauptfiguren und eine teilweise auch witzige Handlung.
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    Broschiert: 299 Seiten
    Verlag: Dtv (Oktober 2008)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423210893
    ISBN-13: 978-3423210898


    4ratten

  • Die Schwestern Patricia Anne und Mary Alice sind wieder da. Und diesmal haben sie wirklich zu kämpfen. Nicht nur das Mary Alices Sohn Ray auf Bora Bora ohne die Familie geheiratet hat, nein, wen er geheiratet hat scheint Mary Alice überhaupt nicht zu gefallen. Rays Auserwählte ist eine blonde Schönheit mit dem passenden Namen Sunshine. Ihre Mutter ist allem Anschein nach eine Pornodarstellerin und Sunshines Familie wohnt am Stadtrand in Wohnwagen.
    Sunshines Familie ist Patricia Annes Meinung nach ein klein wenig seltsam. Sunshines Großvater Pawpaw verlor in einem Toilettenhäuschen den Großteil seines Gehörs, ihre Großmutter Meemaw hat Kontakt mit einem Ausserirdischen. Und dann liegt auf einmal ein Toter in Meemaws Wohnwagen, getötet mit dessen (bestem) Fleischermesser. Und wer stolpert gerade über diese Leiche? Natürlich Mary Alice.
    Als dann auch noch Sunshine verschwindet und dessen Nachthemd blutig aufgefunden wird, ist es für die beiden Schwestern schier unmöglich sich aus der Sache rauszuhalten.


    Wieder einmal hat Anne George es geschafft eine unterhaltsame, witzige Geschichte um die beiden Schwestern zu schreiben. Auch nach drei Bänden werden sie einfach nicht langweilig. Im Gegenteil, sie werden immer besser und ich warte nun mit großer Ungeduld auf den nächsten Band.
    Bei manchen Szenen mußte ich echt lachen. Zum Beispiel da wo die Schwestern heraus finden womit Sunshines Mutter ihr Geld verdient.
    Die Sprüche von Mary Alice sind nach wie vor genial und wie immer lässt sie das ein oder andere Fettnäpchen nicht aus.
    Es gibt ein paar neue Charaktere, aber auch ein paar alte Bekannte wie Bonnie Blue oder Mitzi Phizer sind auch wieder mit dabei.
    Auch in Patricia Annes (sie erzählt die Geschichte), Leben geht es wieder höchst chaotisch zu. Ihre Tochter gibt ihre Hochzeit bekannt, ihr Göttergatte Fred hat mit Kohl zu kämpfen, ein Truthahn kreuzt ihren Weg und sie versucht einer Katze gewisse Regeln verständlich zu machen.
    Das einzige was mich ein wenig gestört hat waren die Familienverhältnisse. Besonders bei Mary Alice kommt man leicht durcheinander, wo sie doch drei Ehemänner hatte. Ein Familienstammbaum wäre da manchmal echt hilfreich.
    Nichts desto Trotz, es ist eine weitere gelungene Geschichte um meine Lieblingsrentnerinnen.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Eine lesenswerte Krimi-Serie, wenn man nicht unbedingt viel Blut und Weltverschwörungen braucht, um sich zu amüsieren.


    Humorvoll gechrieben, mit dem ganz eigenen Südstaaten-Charme, mich hat auch diese Folge aus der Reihe überzeugt.


    Patricia Anne und Mary Alice muss man einfach gern haben, 2 Schwestern in den besten Jahren, die ständig versehentlich über Leichen stolpern (diesmal wortwörtlich), und früher oder später auch über die dazugehörigen Mörder.


    Unbedingt empfehlenswert für alle, die gern einen amüsanten Nachmittag mit 2 originellen alten Damen verbringen wollen.


    Die einzelnen Teile bauen übrigens nicht so deutlich aufeinander auf, dass man sie in der richtigen Reihenfolge lesen muss. Die bereits angesprochenen Familienverhältnisse sind auch nicht besser zu durchschauen, wenn man dievor hergehenden Bände bereits kennt (und das ist auch durchaus so gewollt, glaube ich :zwinker: ).