>> Spezial-Elemente-Lesewochenende ~ 08.-10.08.2008

Es gibt 165 Antworten in diesem Thema, welches 33.979 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Seychella.

  • Ich bin eben erst nach Hause gekommen, hab ein paar Kapitelchen gelesen und mich daran gesetzt meine Amerikaner zu backen. Muss gleich noch die Glasur machen und dann kann ich endlich essen! Mjam.


    Aber zu meinem Buch Kalte Asche.
    Ich denke, das Element Feuer kommt oft genug vor, denn da die Leiche quasi völlig verbrannt ist, und der liebe Dr. Hunter sie untersucht, kommen die Worte "Feuer", "verbrannt" und auch "Asche" mehr als genug drin vor. ;)


    Gerade hat David Hunter herausgefunden, dass es sich wirklich um einen Mord handelt und will nach Hause fahren, als er einen Unfall hat und sich verletzt, verirrt und schließlich ohnmächtig wird. Uha, wo ist er nun? Die Frage wird in meinem nächsten Kapitel geklärt. Also - es ist am Anfang [ich bin ca auf Seite 100] schon spannender als sein Vorgänger "Chemie des Todes". :klatschen:

  • Der Film, den ich mir angesehen habe, war zwar ganz nett, aber mehr auch nicht. Irgendwie war klar, dass wenn die Amerikaner ihre Finger bei einem asiatischen Film im Spiel haben, dass man nicht allzu hohe Ansprüche haben sollte. Aber selbst die wurden enttäuscht, als ein chinesischer General (o.ä.) im 10. Jahrhundert "abgefuckter Verräter" sagte! :grmpf:


    Zurück zu meinem Buch "Stilles Wasser":
    Zach ist bei "The Lake" auf Anna getroffen, die dort anscheinend eine ganze Schar behinderter Kinder hütet. Sie kümmert sich um die Schnittwunde in seinem Gesicht und als Gegenleistung bietet er ihr an, ihr zu helfen. Dabei trifft er auf Samuel, den rothaarigen Jungen, mit dem er in der Gegenwart auf dem Fahrrad unterwegs ist.
    Anschließend folgt ein tieferer Rückblick in die Geschichte von "The Lake", die vom Bau der Eisenbahnlinien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über die Zeit der Prohibition bis zu dem Zeitpunkt reicht, als der Nachfahre des ersten Besitzers sich auf den ersten Blick in eine Spanierin verliebte, die beiden heirateten und als Ergebnis Anna auftauchte, die nun im ehemals verlassenen Haus am See zusammen mit den Kindern lebt.

  • In meinem Buch (Schmetterling in Flammen) wechseln sich jetzt Kapitel, die von der Liebesbeziehung der beiden Protagonisten (deren Namen ich mir einfach nicht merken kann, die ich aber immerhin wiedererkenne, wenn sie wieder auftauchen :zwinker: ) mit Beschreibungen des Lebensumfeldes der beiden ab. So wie die Menschen im 8. Kapitel sind wohl auch die beiden mal nach Bulawayo gekommen: Menschen vom Land, die es in die Stadt zieht - eigentlich egl, welche Stadt das ist - bleiben betäubt und ohne Ziel am Bahnhof hängen, müssen wohl erst verdauen, was sie am Rande von der Stadt zu sehen bekommen, bevor sie sich selbst in den Überlebenskampf im Menschengewirr stürzen.
    Das ist wie gehabt in einem dichten, poetischen Stil geschrieben und wie gehabt anstrengend zu lesen. Ich glaube, so gut es mir auch eigentlich gefällt, dass ich erst mal leichtere Kost benötige. Eigentlich wollte ich ja auch ein Luftbuch lesen, aber vielleicht greife ich auch zu Jerome K. Jerome - Three Men in a Boat. Mal schauen.


    Ninette:
    Schreib' doch noch mal dazu, wie dein Buch heißt. Das klingt interessant und ich bin zu faul, den Thread auf den Titel hin zu durchsuchen.



    Breña:
    Der Klappentext klingt wirklich nach salbungsvollem Geschwafel. Hoffentlich erweist es sich als handfestere Kost.


    @Stephanie:
    Ich habe den "alten Mann und das Meer" vor Jahrzehnten ja entnervt abgebrochen, wollte ihm (und Hemingway überhaupt) aber schon seit langem eine zweite Chance geben.


    Myriel:
    Wusstest du nicht, dass sich die alten Chinesen schon vor Jahrhunderten mit solchen und ähnlich netten Ausdrücken beschimpften und die Amis sie nur von ihnen geklaut haben? :zwinker: Furchtbar, solche völlig unpassenden Worte!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Soo letzte Nachricht für heute, bevor ich Richtung Bett aufbreche.


    Saltanah
    Mein Buch heißt "Ein Stück vom Meer" und ist von Aliza Olmert


    Es wurden die anderen Bewohner des Hauses vorgestellt.
    Galilieo, der nicht wirklich so heißt, versucht ein Patent zu entwickeln, dass sie Erdanziehungskraft rückgängig macht.
    Alusia hat ihn noch nie gesehen. Ich bin echt gespannt, ob er irgendwann nochmal so richtig in Erscheinung tritt.
    Berkowicz wohnt mit deiner Frau ganz oben.
    und dann gibt es noch Herr und Frau Leibowicz (wobei man von den Verstopfungsproblemen des Herrn Leibowicz erzählt bekommt,...ich weiß noch nicht ob ich das wissen wollte). Alusias Mutter nennt sie immer die Schalom-Schaloms.
    Die Mutter ist weiterhin nicht glücklich in Israel. Für sie ist das nicht ihre Heimat.
    In einem ganz kurzen Absatz bekommt man einen Einblick über die Vergangenheit wärend des Krieges. Wie sie entkommen sind. Allerdings wird deutlich, dass Anuschka, die Mutter von Alusia, eine Vergangenheit hat, sie sucht immer noch nach Verwanten und vermisst ihre toten Familienmitglieder, wärend der Vater, Olek, gar nichts von sich erzählt und auch nichts über seine Familie bekannt ist.


    Mir fällt immer wieder auf, dass Alusia viele Dinge nicht versteht, bzw. das sie eben niemand erklärt. Sie denkt, dass sie immer noch einfach von ihrer Familie weggenommen werden kann, wie in der Zeit kurz nach dem Krieg. Und sie überlegt sich, was sie ihren Eltern zum Abschied sagen könnte.
    Anuschka und Alusia haben beide einen Blick für die kleinen Dinge. Anuschka freut sich zum Beispiel über das Grün der Brennessel und Alusia beobachtet die Menschen auf der Strasse sehr genau.


    Ich finde es total toll, dass das Buch aus Alusias Sicht geschrieben ist. Da merkt man doch, dass man Kindern auch schwierige Dinge erklären sollte und das die, die nicht dabei gewesen sind eben diese ganzen Sachen nicht begreifen, wenn man ihnen nicht erzählt, was passiert ist.


    Soo jetzt wander ich ins Bett und knuddel mich da ein. Das Buch macht mich ein wenig melancholisch, obwohl ich nicht sagen kann, ob es am Buch selbst liegt oder an den Erinnerungen an Israel.
    Ich wünsche euch schonmal eine gute Nacht :winken:

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Hallihallo,


    ich bin zurück vom Grillen und noch willens und in der Lage, ein oder zwei Stündchen mit euch zu lesen. :breitgrins: Mein Buch übt nach wie vor einen regelrechten Sog auf mich aus und ich freue mich schon darauf, euch weitere Eindrücke aus "Die Mächte des Feuers" von Markus Heitz zu schildern.


    Bis dann... :leserin:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Myriel:
    Wusstest du nicht, dass sich die alten Chinesen schon vor Jahrhunderten mit solchen und ähnlich netten Ausdrücken beschimpften und die Amis sie nur von ihnen geklaut haben? :zwinker:


    Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch wieder ein. :breitgrins:


    Zu "Stilles Wasser":
    Zach hat sich während der vergangenen zwei Tage auf "the Lake" fast häuslich eingerichtet und geht Anna dabei viel zur Hand. Zu reparieren gibt es auch reichlich, da das Haus und auch die umliegenden Gebäude (Scheunen etc.) ziemlich marode sind. Die eine Scheune scheint auch nur noch zu stehen, weil sie an einen Hang gebaut ist und deshalb nicht so einfach umfallen kann. Während eines Sturm bricht jedoch ein Teil der Dachbalken ein und das Wellblechdach weht lose im Wind. Anna hat genug davon und mit Hilfe eine schon pensionierten Maultierdame namens Jenny bringt sie die Scheune endgültig und vollständig zum Einsturz. Ziemlich resolut die Gute. :breitgrins:
    Eines der Kinder, um die sich Anna kümmert, hat die Marmorknochenkrankheit. Als er sich bei einem Sturz auf der Treppe zum dritten Mal das Bein bricht, bringt ihn Zach zum Arzt, statt darauf zu warten, dass jemand vorbei kommt. Der Arzt behandelt den Jungen zwar kostenlos, allerdings wettert er gegen Anna und entpuppt sich als ziemlicher Rassist. :rollen: Hier kommt Zachs Studium zum Tragen, denn er schlägt den Alten mit seinen eigenen Waffen und widerlegt ihm seine Argumente. Kein Wunder, dass der daraufhin ausflippt. Auf dem Rückweg merkt Zach, dass er wieder Freude am Leben empfindet und nicht mehr so stumpfsinnig in den Tag hineinlebt. Anscheinend bekommt ihm der Aufenthalt bei Anna und ihren Schützlingen sehr gut.


    @ Ninette: Na dann viel Spaß noch beim Lesen und gute Nacht. :winken:


    @ Miramis: Super, da freue ich mich schon drauf. :klatschen:

  • :winken:


    Ich lasse mal ein Lebenszeichen hier, heute hatte mich eine Migräne im Griff. Zum Glück waren die Schmerzen nicht so schlimm, aber die Konzentration war halt größtenteils nicht besonders. Momentan geht es mir etwas besser, so dass ich auf morgen hoffe.


    Gestern bin ich beim Lesen eingeschlafen, weil ich kein Ende finden konnte. Die Geschichte gefällt mir schon um ein vielfaches besser (Diana L. Paxson - Tochter des Lichts). Die beiden Hauptfiguren könnten nach wie vor etwas mehr von ihren Gedanken preisgeben, es dreht sich meist auch immer nur um den anderen.
    Ein Highlight war für mich Faris Initiation als Hüterin der Steine, das wurde schön detailreich beschrieben. Für jedes Element erschien ein Priester, der das Element verkörperte, beschrieb - und Faris prüfte.


    Die Figur von Jehans Seneschall erscheint mir am besten ausgearbeitet. Er tut vieles, von dem Jehan sicher nichts weiß. Ein Ränkeschmied, mit einer ganz eigenen Art, seine "Spione" zum Gehorsam und Glauben an ihn zu bringen. Diplomatisch und auch ein großer Planer. Noch tut er das alles, um Jehan zu unterstützen. Aber er bringt sich auch Magie in Eigenregie bei, weil ihn die Schule der Weisen abgelehnt hatte. Jetzt hat er sich auch einen neuen Raum geschaffen, in dem die Macht der Elemente fließt - er hat sich quasi selbst initiiert, ohne die Hilfe der Steine. Zudem ist er eifersüchtig, er liebt Jehan. Ich habe da ein ungutes Gefühl, aber vielleicht täusche ich mich auch...


    Dann wäre da auch noch Faris Zwillingsbruder, Farin. Er liebt die Musik, wollte aber auch Ritter werden. Für König Jehan ist er nun beides, zum Ritterschlag hat er sogar seine Harfe als Geschenk erhalten. So taucht auch das ein oder andere Lied auf, und in einer besonders gelungenen Szene wird eine abendliche Unterhaltung mit einer Tänzerin und verschiedenen Musikinstrumenten geschildert, in die er dann einstimmt.


    Ich hoffe, wir lesen uns morgen!

  • So, jetzt habe ich mich für ein Luftbuch entschieden:
    Stig Claesson - Innan himlen klarnar, leider, wie die meisten Bücher von Claesson nicht ins Deutsche übersetzt. Bücher von Stig Claesson habe ich ja schon öfter in Themanlesenächten gelesen; sie eignen sich sehr gut dafür, da sie meist sehr kurz sind (nur selten über 200 Seiten), Claesson sehr viel geschrieben hat (sich also für jede Gelegenheit ein passendes Buch findet, auch wenn ich nur einen Bruchteil seiner Bücher besitze) und ich nicht zuletzt seine Bücher sehr mag. Sie haben trotz oft ernstem Thema eine Leichtigkeit, die mich anspricht und sind atmosphärisch sehr schwedisch. Claesson trifft das "typisch Schwedische" in seinen Schilderungen perfekt, ohne dass seine Bücher ins klischeehafte abrutschen würden.


    Die Übersetzung des Titels zeigt seine thematische Eignung: "Bevor der Himmel aufklart" (oder hell wird, das ist doppeldeutig). Schon die ersten Sätze sind nicht nur typisch schwedisch, sondern auch elementereich. Es geht nämlich ums Thema Nummer 1 in Schweden, das Wetter. Albert Björk beklagt sich darüber, dass es, obwohl es schon Februar (1989) ist, der Winter immer noch nicht begonnen hat. Nieselregen und ekliger Wind, aber weit und breit kein Schnee und Eis. Ob das wohl an der Klimaveränderung liege? Und der kommende Sommer? Jaja, wahrscheinlich werde auch der Sommer kein richtiger Sommer. Sonnenarm und regnerisch, sagt er voraus, denn "Das wird der Sommer meist auch nach einem richtigen Winter. Verregnete Sommer sind nichts Neues." :smile:
    Sagt Albert über das aktuelle Wetter und fügt hinzu, dass er seine Tante im Altersheim besuchen wolle. Aber er habe doch keine Tante im Altersheim?. Nein, aber er müsse eigentlich eine haben, die er besuchen könne, um mit ihr übers Wetter zu reden. In Altersheimen, fährt er fort, würden die alten Leute auf den Tod warten, aber der wäre an so Alten nicht interessiert. Der nähme sich lieber jüngere Beute, solche, die eigentlich noch viele Jahre vor sich hätten.
    "Denkst du an Helgas Tod?"
    "Nein, ihr Tod war unausweichlich; sie war todkrank. An Helga denke ich nicht. Ich denke an Gunnar. Der hat sich heute nacht im Riddarfjärden ertränkt."


    *Boff* Ein Schlag direkt in den Magen, nach dem unterhaltsamen Geplänkel über Wetter und alte Tanten. Das ist Claesson, wie er leibt und lebt. Wo er endet, wenn er mit irgendetwas beginnt, ist nicht vorhersehbar.
    Laut Klappentext handelt der Roman von eben jenem Gunnar, der sich ertränkt hat und dessen Portrait langsam durch Erzählungen seiner Freunde, die am Tage danach von seinem Tod erfahren, entsteht.


    Seychella:
    Gute Besserung! :trost:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • @ Seychella: Ich wünsche dir eine gute Besserung.


    Nachdem ich mir noch einen leckeren Tee gemacht habe, bin ich nun bei Seite 234 von "Stilles Wasser" angekommen. Zach fühlt sich mittlerweile richtig heimisch bei Anna und den Kids und wird von den Kindern auch respektiert. Allerdings scheint Anna noch einige Geheimnisse zu bergen, die erst nach und nach aufgedeckt werden. Während der rassistische Arzt zuvor schonmal angedeutet hatte, dass Anna einige Jahre bei einer schwarzen Kräuterhexe gelebt hatte, wurde das in einer ausführlichen Rückblende erzählt. Als sie 14 Jahre alt war, starb ihr Vater und da ihre Mutter schon länger tot war, machte sie sich einfach auf den Weg und wanderte in die Welt hinein. Schließlich landete sie bei Kish, deren Sohn "Geschäftsbeziehungen" zu Annas Vater hatte. Bei ihr blieb Anna über 3 Jahre und als sie schließlich in ihren Heimatort zurückkehrte, hatte sie ihr erstes Pflegekind bei sich und zog in das verfallene Landhaus "The Lake".
    In der Gegenwart sind Zach und Samuel einem Trupp Soldaten auf Urlaub begegnet, die sich zum Grillen einluden. Nach dem Grund seiner Reise gefragt, erzählt Zach seine Geschichte (Studium, Psychatrie, Obdachlosenheim, Anna und The Lake) und erklärt, dass er mit Samuel auf dem Weg nach Arizona ist, um dort seine leiblichen Eltern zu suchen.


    Mittlerweile bin ich allerdings schon ziemlich müde, so dass ich mich jetzt ins Bett verkrieche. gaehn
    Ich wünsche euch noch viel Spaß.

  • Meine Hoffnung schlafen zu können hat sich erledigt. Ich kann seit Wochen erst gegen 4 Uhr morgens Ruhe finden. Aber in Richtung Lesen hat das auch seine Vorteile. :zwinker:


    Seychella
    ich wünsch dir, dass die Migräne sich bis morgen vollkommen verflüchtigt.Gute Nacht :smile:



    Ja, also ich möchte noch auf ein Element eingehen, das bei Kerstin Ekman immer wieder eine große Rolle spielt. Es geht um das Licht.


    Klar, wie sehr muss dort im schwedischen Lappland das Licht fehlen. Wie sollte man sich dort vorstellen können, dass es ein ganz anderes Licht gibt, damit verbunden auch die Wärme. Alles ist schwerer ohne Licht und ohne Wärme.
    Hillevis heimlicher Verlobter Edvard, der Pastor, ist das Gegenteil von Licht. Er lebt das Dunkel, das Schwarze. Kerstin Ekman kommt immer mal wieder darauf zurück ihn als allein und schwarz(gekleidet) zu beschreiben. Sein Schwarz und seine Einsamkeit gehören zusammen.


    Es gibt auch eine schöne Szene als sich Hillevi mit ihrem Vetter Tobias traf und sie saßen am Küchentisch und schauten über den See.
    Als Tobias wieder daheim in Uppsala war, nahm sich Hillevi vor auch allein jeden Tag ein Weilchen in der Dämmerung zu sitzen. und sie zitiert Tobias:jeden Tag ein Weilchen in der Dämmerung zu sitzen. Er hatte das genannt: sich die Dunkelheit in den Sinn sinken zu lassen.
    Und Tobias schreibt ihr


    Mir gefällt das Bild so. Diese Vorbereitung auf die Dunkelheit, die dann nichts mehr Böses hat, wenn man sich die Zeit nimmt den Übergang von Licht zur Dämmerung zum Dunkel bewusst zu erleben und in seine Seele sinken zu lassen. :redface:
    Da schläft man garantiert auch besser als ich es derzeit kann :zwinker:


    Judith, mit lieben Grüßen an alle, die vielleicht noch wach sind und lesen

  • Saltanah


    ich musste gerade grinsen, dass du nun auch vom schwedischen Wetter sprichst, denn gerade hatte ich auch über das rare Licht geschrieben.
    Und der Albert in deinem Roman, der triffts genau: wenn das Wetter so bedeutsam ist, dann braucht man mindestens eine Tante im Altersheim um sich darüber austauschen zu können. :zwinker:

  • Tja, bei mir, bzw. bei Stig Claesson, gehts sehr feucht zu. Nicht nur, dass es ständig regnet, eine Tatsache, auf die alle vorkommenden Personen immer wieder eingehen. Nein, Gunnar hatte sich ja in der Nacht davor ertränkt und nun stellt sich heraus, dass seine Frau dies im letzten Sommer auch schon getan hatte, ebenfalls im Riddarfjärden. Das heißt, eigentlich hatten die beiden ja einen gemeinsamen Selbstmord geplant und sich davor gemeinsam Mut angetrunken, mit reichlich "Feuerwasser". In Gunnars Fall allerdings zu viel Feuerwasser, so dass er, als seine Frau ins Wasser ging, nicht mehr gehfähig war, sie also nicht begleiten konnte.
    Dass er das jetzt nachholen wollte, hatte er allen seinen Freunden angekündigt, wieder und wieder. Nun fragen sie sich, was sie hätten tun können, um dies zu verhindern. Und reden natürlich übers Wetter, über die Tatsache, dass es schwerer ist, sich in warmem Wasser zu ertränken als in kaltem, darüber, wieso Gunnar sich selbst umbringen wollte, ob er vielleicht seinen Tod allen ankündigte, um sozusagen gezwungen zu sein, sich auch wirklich umzubringen und über das miese, hoffnungslose Wetter. Und über Gunnar.


    Gute Nacht allen müden Geistern!
    Ich werde wohl noch ein paar Stunden über Gunnar, das schwedische Wetter und Selbstmord durch ertrinken lesen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Einen schönen Abend an alle! Ich schalt mich auch mal wieder dazwischen. :smile: In meinem Buch bin ich nicht mehr viel weitergekommen, ich war fast den ganzen Tag weg. Den letzten Teil (ca. 60 Seiten) gilt es jetzt noch zu lesen. Von den sprichwörtlichen Flammen hab ich bisher leider nicht viel gemerkt.
    Cristina hat weiterhin Shirin angehimmelt und die Spannungen zwischen ihr und ihrem Mann Venn beobachtet. Am Ende des dritten Teils wurde auf die vermeintlich sadomasochistische Beziehung zwischen Shirin und Venn eingegangen, wenn auch nur kurz und ohne nähere Beschreibung der tatsächlichen Tat, wenn ihr mir in etwa folgen könnt. Darum war ich auch froh. Die Charaktere sind mir weitestgehend immer noch unsympathisch und der Sadomaso-Aspekt in diesem Falle einfach unangenehm, überhaupt Venns ganzes Verhalten - das ständige eifersüchteln und seine Versuche, Shirin zu beleidigen. Diese zeugen m.M.n. einfach nur von Hass gegen seine Frau und seinem schlechten Charakter.


    Ach ja, Tee hab ich auch hier und ich hoffe, dass ich die letzten Seiten jetzt noch gelesen kriege bevor ich einschlafe.

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Eigentlich handelt mein Buch vom Leben, wie alle Werke Claessons. Leute, sowohl Gunnars Freunde als auch solche, mit denen sie sich unterhalten, reden im Grunde genommen vom Leben und von dessen Ende. Wie schnell es vergeht, wie wenig man darüber eigentlich weiß, dass es eigentlich kein Ziel gibt (außer dem Tod), dass man kaum mitbekommt, wie man altert ("Heute Kindergeld und morgen Rente", wie eine alte Frau es ausdrückt), was einem alles passieren kann, ohne dass man einen Sinn darin entdecken könnte... Man lebt und dann stirbt man - so ist das. Ohne dass dahinter eine bestimmte Ursache zu finden wäre; einen sinnstiftenden Gott sucht man bei Claesson vergebens.


    Ich kann mich in Claessons Figuren leicht wiedererkennen. So ungefähr vergeht auch mein Leben, was wohl auch der Grund dafür ist, dass mir Claessons Bücher so gut gefallen. Wie immer ist auch hier die Atmosphäre leicht melancholisch aber nicht hoffnungslos, also einfach schön - trotz des miserablen Wetters.


    Jetzt werde ich auch ins Bett gehen,aber dort noch eine Weile lesen, bis mir die Augen zufallen. a006.gif

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Saltanah


    ja, kann ich dir zu 100% zustimmen.
    An ein allgemeines Lebensziel glaube ich auch nicht, aber eben an kleine Ziele, die ich mir selbst setzen kann. So sehe ich das auch, wenns um den Sinn des Lebens geht. Würde man mich nach einem allgemeinen Lebenssinn fragen, dann müsste ich antworten, dass das Leben sinnlos ist. Aber das ist nicht depressiv, sondern auch entlastend. Wenn ich mir vorstelle, dass ich einen allgemeinen Sinn erfüllen müsste, dann wäre ich dem Druck vielleicht nicht gewachsen. Aber so kann ich mir viele kleine "Sinne" vorstellen, die wechseln und sich erfüllen oder nicht erfüllen, was aber dann auch nicht zur Katastrophe führt.
    Ich werde nun Schwimmen Finale anschauen. Element Wasser. Eigentlich wollte ich um 7 Uhr selbst zum Schwimmen gehen, aber ich werde wohl genau da selig schlafen und meinen Schweinehund nicht überwinden.


    An alle, die noch wach sind: gute Nacht, bis nachher :winken:

  • Morgen!


    Ich bin dann gestern nicht mehr aus dem Bett gekommen. So wird das nie was mit den Lesenächten. Zum Glück gibts diesmal ein Lesewochenende.


    @ Saltanah
    Ich habe bei amazon überhaupt nichts von Claesson gefunden (nur 5 gebrauchte (3 deutsch/ 2 englisch) schade, dass hat sich sehr interessant angehört was du bisher berichtet hast. Das mit dem Doppelselbstmord ist allerdings schlimm, wenn man sich vorstellt, der Partner hats gemacht und man wacht am nächsten Morgen aus seinem Rausch auf. :entsetzt:


    Jetzt gehts erstmal mit dem Hund raus (zum Glück ohne das Element Wasser, heute scheint nämlich sogar schon ein bißchen die Sonne bei uns) und dann hoffe ich komme ich noch ein bißchen zum Weiterlesen, bevor es ab zu Freunden geht.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Guten Morgen,


    leider hat mich heute nacht das Internet im Stich gelassen und auch jetzt bin ich nur provisorisch online. :grmpf:


    Schnell noch ein bisschen Elemente-Klatsch: In meinem Buch "Die Mächte des Feuers" von Markus Heitz ging es zuletzt vor allem um das Element Luft; ein großes Luftschiff wird entführt und man weiß (noch) nicht, wer dahintersteckt. Es sollte eigentlich als Basis für die Drachentöter-Staffel dienen, die ihre Flieger vom Luftschiff aus starten sollte (hm, geht sowas technisch überhaupt? :breitgrins:) Na jedenfalls ist das Ding fort und man muss sich nun mit einem kleineren Luftschiff begnügen, das eigentlich nur als Modell gedacht war.


    Silena hat sich durchgesetzt, dass sie ihre Mission zu Ende bringen darf, bevor sie sich der Familiengründung widmet - das ist ja gerade nochmal gut gegangen. Und ups! plötzlich befinden wir uns in einem bekannten Münchener Luxushotel :spinnen: die Déjà-Vus häufen sich bei mir. :breitgrins: Das Fliegen ist überhaupt ein wichtiges Thema in diesem Roman und mir gefällt es gut, wie die Flugzeuge charakterisiert werden und wie das Fluggefühl beschrieben wird. Die Drachen sehen das natürlich gar nicht gerne, dass sie nun auch in der Luft angegriffen werden und versuchen daher mit aller Macht, den Fortschritt zu stoppen.


    Bis jetzt komme ich jedenfalls sehr gut zurecht mit diesem Roman und kann nur immer wieder das Tempo loben, mit dem die Geschichte voranschreitet; da gibts keine Längen und überflüssigen Seitenfüller, es geht ständig zur Sache und man kommt kaum zum Luftholen.


    Jetzt hoffe ich mal, dass ich meine Internetprobleme in den Griff bekomme und dann heute nachmittag sorgenfrei posten kann. Aber erst ist noch meine Ponydame an der Reihe, das schöne Wetter verlockt mich regelrecht zu einem Ausritt.


    Bis dann - viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Guten Morgen


    Bei uns ist keine Sonne weit und breit zu sehen und der Tag ähnelt eher einem Herbsttag. Ich suche mir nun erst mal warme Socken, Frühstück, Kaffee...
    Myriel
    Ich bin auf dein Endfazit sehr gespannt. Bis jetzt hört sich das Buch sehr interessant an.


    Ich habe eben im Bett schon weiter gelesen...
    Es wird erzählt, wie Olek und Anuschka sich auf dem Viehmarkt in Samarkand. Und daraus geht auch hervor, dass sie hauptsächlich geheiratet haben, weil sie in dieser schweren Zeit nicht alleine sein wollten und sich für zwei verlorene Seelen hielten. Sie streiten sich oft, weil Anuschka in einer Art Depression den Verstobenen nach trauert und Olek nicht mehr in die Vergangenheit schauen will.
    Alusia bekommt Typhus, nachdem sie nachts von einer Ratte gebissen wird. Im Kinderkrankenhaus hängt ihr Leben an einem siedenen Faden. Der behandelnde Arzt liest von einem neuen Antibiotikum und Alusias Eltern setzen alle Hebel in Bewegung um an das Serum zu kommen. Schließlich wird es aus London eingeflogen und Alusia erholt sich langsam von der Krankheit.
    Man merkt an dieser Stelle, wie sehr die Eltern beide an Alusia hängen. Ihr Vater sagt wenn das Kind sterben würde, würde er auch sterben. Alusia gilt nun als kleines Wunder, weil sie mehr oder weniger von den Toten wieder auferstanden ist, aber sie hat immer noch Blutarmut und ihre Werte sind nicht so gut. Es stellt sich heraus, dass Alusias Mutter Krankenschwester gelernt hat.
    Zuhause beginnt der Kampf gegen die Ratten, den Alusias Mutter ein Ende setzt, indem sie sich hübsch macht und zum Beamten wackelt. Von dort kommt sie mit zwei guten Rattenfallen wieder zurück.
    Es ist auch endlich der Tag gekommen, an dem Olek seine Schnallen verkaufen will. Gerade ist er zurück gekommen und erzählt, dass er Leute getroffen hat, die in der Schnallenbranche tätig sind.



    Soo nun Kaffee :kaffee:

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Ich habe gerade passend zu meinem Buch einige Wasserzeit in der Badewanne verbracht. (draußen regnet es außerdem)
    Luce verdient eine Menge Geld mit dem Alkoholschmuggel, allerdings nicht nur als "Angestellter", sondern auch auf eigene Rechnung. Bis jetzt ist er schlau genug sich nicht erwischen zu lassen, denn dann würde ihn ein sehr nasses Grab erwarten- er ist zwar vorsichtig, aber so völlig ist er sich der Gefahr, die die Profibanden für ihn darstellen nicht bewusst. Henry und Bridge sind sich näher gekommen und Großvater Noel hat das Geld genommen, was er für den Bau des Schmuggelbootes bekommen hat und durch einen Freund an der Börse anlegen lassen. Das macht mir einige Sorgen, nach Miner Rechnung haben wir nämlich Sommer 1929 und Ende Oktober lauert der schwarze Freitag - dann ist das Geld weg.
    Die Geschichte wird sehr stimmungsvoll erzählt, mit vielen Beschreibungen von Licht, Salzgeruch etc. Eigentlich sollte man das Buch im Winter am Meer lesen.

  • Guten Morgen :smile:



    da ich heute unterwegs bin will ich noch ein paar Eindrücke von Kerstin Ekmans Roman "am schwarzen Wasser" hinterlassen.
    Ein großes Thema wird immer wieder in den Rückerinnerungen von Hillevi deutlich. Sie erinnert sich an die Frauen, die so viele Totgeburten hatten. An die Frauen, die in erbärmlicher Not viele Kinder auf die Welt brachten. Empfängnisverhütung kennt niemand. Viele Frauen sterben bei der Geburt.
    Das ist unheimlich bedrückend.
    Schwangerschaft und Geburt werden auch zu Hillevis ganz eigener Sache... .


    Ich werde ganz sicher zu den weiteren Trilogiebänden greifen, denn, wenn man sich einmal in all die Charaktere verstrickt hat, sich in der Landschaft heimisch gemacht hat, dann packt einen ( also zumindest mich :smile:) dieser seelische Tiefgang der Geschichte.


    Judith :winken: