Anna Enquist - Kontrapunkt

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.159 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von cori.

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    Anna Enquist hat vor Jahren ihre Tochter bei einem Autounfall verloren. Sie hat dies schon einmal in den Niederlanden in einem Gedichtband (De tussentijd) zu verstehen versucht. Nun ist ihr ein großartiges Stück Prosa gelungen, das weit über das persönliche Ereignis hinausweist.
    In "Kontrapunkt" versucht eine Frau - alle Figuren bleiben namenlos - die Goldberg-Variationen von Bach einzuüben, auch, um die Erinnerungen an ihre Tochter nicht verblassen zu lassen. Jedem Stück der musikalischen Vorlage ist ein Lebenslapitel zugeordnet - aber es ist alles keine kühle Konstruktion, sondern ein lebendiges Stück Literatur, das belegt, wie Gefühle entstehen, auf Musik und Kunst einwirken und durch Kunst und Musik wieder neue hevorrufen.


    EDIT: Amazonlink eingefügt und Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich bin ein bißchen überrascht, dass Buch bei den Autobiographien zu finden, meinst du nicht, es wäre bei der Belletristik besser aufgehoben? Sowohl in der deutschen as auch in der Originalausgabe steht "Roman" vorne drauf.


    Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber von der Beschreibung würde ich es nicht als Biographie verstehen.


    Gruß
    Bibse

    Wear the old coat and buy the new book (Austin Phelps)

  • Naja - ich bin eh kein Freund von Schubladen - und die hiesigen Kategorien finde ich meist eher merkwürdig. Unter Biografisches schien es mir am ehesten zu passen, denn obwohl "Roman" - es ist sehr persönlich und ziemlich exakt in Details (sogar Zitate aus den Unfallprotokollen u.ä. sind drin).

  • Hallo :winken: ,


    ich habe den Thread in die "Sonstige Belletristik" verschoben, da es mir eher eine literarische Umsetzung eines persönlichen Erlebnisses zu sein scheint, als ein "rein" autobiographisches Werk.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Inhalt: Eine Mutter verliert ihr Kind und versucht über das tragische Ereignis auf ihre Art und Weise hinwegzukommen. Sie übt die Goldbergvariationen von Johann Sebastian Bach neu ein.


    Das ist der Inhalt. Menschen, denen das Klavierspiel und die Klassik fremd sind oder es sogar ablehnen, sind dazu angehalten, das Buch nicht in die Hand zu nehmen.


    Schon schlägt man das Buch auf und übt Klavier. Ich muss ehrlich gestehen: Ich liebe (ja, ich benütze das schwere Wort) Bach und die Goldbergvariationen und Klavierübungen sind mir auch nicht fremd, von daher habe ich dieses Buch gerne begonnen. Aber, ich weiß nicht so recht, in seiner Traurigkeit, in seiner beinahe unerträglichen Bedrückung ist das Buch wunderschön. Die Sprache führt uns durch die Emotion. Das können nicht viele mit so einer Ausdruckskraft. Besonders die Stellen, in denen die FRAU eine Mutter ist (ihr werdet sehen, was ich meine, wenn ihr es lest!) berühren mich zunehmend.


    Ich würde sagen: Ein großartiges Stück! Ja, das kann man so sagen.


    5ratten



    Nachsatz: Ich denke, es inspiriert auch die "nicht -Kenner" die Goldbergvariationen anzuhören - einfach Mal aus Neugier und das ist positiv.