Ich bin dem brutalen Olaf jetzt auf seinem Weg zum norwegischen Königsthron gefolgt und einigermaßen schockiert über die Vorgehensweise. Ich nehme durchaus an, daß Laxness hier von der Wahrheit nicht so furchtbar weit entfernt ist, und Olaf nur zum Heiligen werden konnte, weil die Hagiographie ganze Arbeit geleistet hat. Schreibenkönnen war schließlich eine wenig verbreitete Kunst und verschaffte damit eine echte Machtposition. Das Bild, das von einem Herrscher überdauerte, ist daher weitaus öfter ein manipuliertes und geschöntes als man glaubt, und Olaf muß fähige Leute in der Beziehung gehabt haben.
Thorgeir taucht also doch noch mal auf, nachdem Ewigkeiten nichts von ihm zu hören bzw. zu lesen war. Sein Ende hat mich wenig erschüttert, auch wenn er tatsächlich den ein oder anderen seltenen sympathischen Wesenszug bekommen hatte. Wer, wie und warum genau Thorgeir nun zu Tode gebracht hat, spielt eigentlich auch keine Rolle, entscheidend ist wohl eher die Wirkung der Tat auf Thormod. Der entfremdet sich in Gedenken an die Schwurbrüderschaft gerade seiner Frau und seinen Töchtern. Ich seh's kommen (auch ein bißchen dank der Inhaltsangabe im Buch): Der Idiot gibt sein glückliches Leben auf, um nochmal den alten Idealen hinterherzujagen. Dabei sollte ihm inzwischen doch klargeworden sein, daß es damit nicht so weit her ist. Ich kann Lernresistenz bei Charakteren in Büchern nicht ausstehen ...
Wenn ich in dem Tempo weiterlesen kann, dann bin ich zum Wochenende endlich durch
Schönen Gruß,
Aldawen