Elsie Johansson – Licht im Winter

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    Inhalt: Nancy berichtet aus ihrer ärmlichen Kindheit in den dreißiger Jahren in Schweden. Der Vater ist seit einem Unfall mit der Axt verkrüppelt und arbeitet im Sägewerk. Die Mutter ist sehr viel jünger als er, arbeitet sich ab, um die Familie irgendwie durchzubringen und zusammenzuhalten. Die beiden Söhne, Zwillinge, arbeiten auswärts und kommen nur zu seltenen Anlässen nach Hause, sie spielen in Nancys Leben keine Rolle. Ganz im Gegensatz zur Schwester Betty, die ständig mit ihrem Leben hadert und ihre kleine Schwester drangsaliert. Das wird auch nicht besser, als Betty unverheiratet und minderjährig schwanger wird, auch wenn der zugehörige Vater nichts abstreitet. Die älteste Tochter Dora ist Nancys Lieblingsschwester, die sich auch um die Kleine kümmert. Aber um Dora rankt sich ein offenes Geheimnis, das zu vielerlei bösen Bemerkungen und Sticheleien Anlaß gibt. Sie lebt in Stockholm, was sie dort genau tut, weiß niemand aus der Famiie. Der junge Mann, der sie bei einem Besuch begleitet, ist angeblich Kellner. Erst als Dora schwer krank wird, fährt die Mutter ihr nach und erfährt die Wahrheit über die Tochter.



    Meine Meinung: Inzwischen habe ich einige Bücher gelesen, die ärmliche Kindheiten beschreiben, wenngleich dieses nach meiner Erinnerung das erste aus weiblicher Perspektive war. Dafür war es auch eines der schwächsten dieser Art. Ich finde diese Darstellungen oder Romane vor allem deshalb interessant, weil sie einen anderen Blick auf das ermöglichen, was man eigentlich nur mit viel gutem Willen Leben nennen kann und das die Menschen trotzdem überstehen. Ich bin dann immer sehr froh, zu anderer Zeit und unter völlig anderen Umständen aufgewachsen zu sein.


    Gemeinsam ist diesen Büchern eine relative Handlungsarmut und Episodenhaftigkeit, was aber nur natürlich ist, denn in wessen Leben passieren schon dauernd aufregende, erzählens- und erinnernswerte Dinge? Das gilt auch hier, und da ich damit gerechnet hatte, hat mich dies auch nicht gestört. Genauso war mir lange vor Nancys Ausführungen klar, welches Schicksal Dora ereilt hatte. Was mich allerdings gestört hat, war die Konstruktion, die mit zu vielen Sprüngen arbeitet, und auch sprachlich hat es mich nicht überzeugt. Schließlich erzählt ja nicht die Nancy des jeweiligen Alters (die darüber hinaus von vielen als intelligent gelobt wird), sondern eine ältere Nancy in Rückblicken. Und da war nicht nur das Niveau dem Charakter einfach nicht angemessen, sondern auch insgesamt hat es mich vom Hocker gerissen.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen