>> Spezial-Skandinavien-Lesenacht ~ 07.06.2008

Es gibt 78 Antworten in diesem Thema, welches 18.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hanni.

  • Von "Mio mein Mio" habe noch nie etwas gehört, obwohl dieses Werk anscheinend zu den bekanntesten zählt.


    Was, du kennst Mio nicht? Das musst du wirklich ändern!


    Pappersväggar ist mit seinen 6 Seiten die zweitkürzeste der hier versammelten Kurzgeschichten. Der Ich-Erzähler berichtet von einem Erlebnis aus seiner Kindheit. Als er 9 Jahre alt war, brachte sein Vater einen riesigen Karton mit nach Hause - das ideale Budchen. Der Junge schleppt den Karton ein Stück in den Wald und bekommt tatsächlich die Erlaubnis, darin zu übernachten. In der Nacht erwacht er von sich nähernden Schritten und spürt, atemlos und erschreckt lauschend, wie jemand mit der Hand außen am Karton langstreift. Dann entfernen sich die Schritte. Aus.
    Eine ganz offene Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Gerade, dass nicht erklärt wird, wer (oder was) sich da nähert, sagt mir sehr zu. Hier gelingt es Lindqvist in wenigen Worten eine Atmosphäre von Schrecken aber auch Wunder aufzubauen. Die Geschichte ließ mich mit dem Gefühl, einen kleinen Blick in eine viel größere, rätselhafte Welt geworfen zu haben, zurück. Das Leben ist rätsel- und wunderhaft. "Es geschehen mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt"; so zitierte mein Opa immer Shakespeare. Kinder haben noch einen Zugang hierzu, der uns Erwachsenen normalerweise verschlossen ist, will diese Geschichte uns meiner Meinung nach sagen.


    Die 10. Geschichte, mit ihren 100 Seiten schon fast ein Kurzroman, schließt an Lindqvists vorigen Roman (den mit dem ganz schauerlichen Cover) an. In "Hanteringen av odöda" erzählte Lindqvist von Zombies, die plötzlich in Stockholm auftauchten. Hier greift er diese Geschichte wieder auf und berichtet, was mit ihnen - sie waren auf einem verlassenen Industriegelände isoliert worden - schließlich geschieht. Sluthanteringen (etwa "Endbehandlung") soll allerdings die schlechteste der hier versammelten Geschichten sein. Ich werde sie im Bett beginnen - mal schauen, wie weit ich komme.



    Alfred af Hedenstjerna


    Huch, den Namen habe ich ja noch nie gehört. Das Märchen von Söderberg klingt ja vielversprechend - da werde ich nach Ausschau halten.


    :todmuede: a006.gif

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Und da ist auch schon die zweite von meinen skandinavischen Meistererzählungen, diesmal aus Norwegen von Alexander Kielland; und sie heißt ganz schlicht: "Karen".


    In der Kürze liegt die Würze; es geht in der Geschichte um die titelgebende Karen, eine Bedienung in einer Dorfwirtschaft. Sie ist bei allen sehr beliebt, aber beim Postmeister des Dorfes besonders. Dieser Umstand dürfte dazu beigetragen haben, dass sie in letzter Zeit nicht mehr so gut in ihre Kleider passt. Und als sie eines Tages davon erfährt, dass der Postmeister in einem anderen Dorf verheiratet ist und zwei Kinder hat, macht sie einen kleinen Vollmond-Spaziergang ins nahegelegene Moor... vieles erfährt man hier nur in Andeutungen und zwischen den Zeilen. Auch wenn ich mir darüber im Klaren war, dass ich einen Klassiker lese, fand ich es dennoch etwas verstaubt. Originell: die parallel ablaufende Begegnung zwischen Fuchs und Hase, die am Ende mit Karen verknüpft wird. Insgesamt fand ich die Geschichte aber doch eher mittelmäßig.


    So, eine geht noch....


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • So leider kann ich mich nicht mehr konzentrieren.


    In dem Buch wurden gerade die typischen "Mädchenbücher" analysiert von denen Astrid Lindgren 3 geschrieben hat.


    Mit ihrem Debütbuch "Britt-Marie erleichtert ihr Herz" gewann sie bei einem Preisausschreiben des Verlags Rabèn & Sjögren, bei dem das beste Mädchenbuch gekürt werden sollte, den zweiten Preis. Dieser Preis war für Lindgren, die am Beginn ihrer Kariere als Autorin stand, enorm wichtig.



    Ich wünsche euch allen eine gute Nacht. :winken:


    Schöne Grüße SunshineSunny


    Ps: Ich werde "Mio oh Mio" wirklich einmal lesen müssen. :zwinker:

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

    Einmal editiert, zuletzt von SunshineSunny ()

  • So, Metallica haben ausgerockt und ich noch ein wenig weitergelesen.


    Oskar hat ein merkwürdiges Mädchen kennengelernt, sie wohnt genau in der Nachbarwohnung. Auffällig an ihr sind die verfilzten, ungepflegten Haare und sie riecht sehr unangenehm, wie Oskar feststellen muss. Der Mörder des Jungen lernt man schon vor der ersten Tat kennen, man weiss aber noch nicht, warum er tötet. Anscheinend macht er das für jemanden, wenn auch sehr widerwillig. Ausserdem zeigt er pädophile Züge. Ein wirklich merkwürdiger Mensch. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht in der Geschichte. Sehr spannend bis jetzt.


    @ Saltanah: Du hast schon mal in einer vergangenen Lesenacht von einem Buch von Lindqvist erzählt, was mich auch sehr interessiert hat. Ich hoffe doch, dass die restlichen Bücher von ihm auch auf Deutsch übersetzt werden, denn bis jetzt gefällt mir das Buch sehr gut. Die Cover finde ich übrigens toll, wenn auch gruselig! Bei der Übersetzung des Titels haben die sich ja ganz schön Spielraum gelassen, ich vermute mal, dass der Originaltitel besser zum Buch passt!


    Ich werde wohl noch ein paar Seiten lesen, aber ob ich mich danach nochmal melden mag, weiss ich noch nicht. Falls nicht wünsche ich den übriggebliebenen Leseratten noch eine gute Nacht, lest und schlaft gut! :schnarch:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Hanni ()

  • Ich habe zwei weitere skandinavische Meistererzählungen gelesen; eine aus Island: "Marjas" von Einar Hjörleifsson Kvaran. Darin kommt ein kleiner, ziemlich unbedarfter isländischer Junge vor, der sich gerne mit seinem Pflegebruder Grimur über Trolle, Elfen und Gespenster unterhält. Angeregt durch die Ulfarsrimur und die Fornaldarsägur Nordhurlanda, isländische Volkssagen, beginnt er selbst zu dichten und baut zwei weitere Pflegegeschwister, Manga und Jonas, in seine Rimur ein. Da Grimur eifersüchtig auf Jonas ist, beeinflusst er den kleinen Nonni dahingehend, die Figur des Jonas möglichst lächerlich zu gestalten; und Manga tritt in Form einer Hexe auf. Als das Ganze aufkommt, sind Jonas und Mange sehr erbost, und Grimur will plötzlich nichts davon gewusst haben, dass er bei den Versen mitgeholfen hat. Dieser Vertrauensverlust ist für Jonas prägend, so dass er sein restliches Leben damit beschäftigt sein wird, auch wenn seine Pflegemutter ihm ein paar Lebensweisheiten mit auf den Weg gibt. Ich fand die Geschichte ein wenig nichtssagend, sie hat mich nicht großartig berührt.


    Die letzte Geschichte für heute stammt aus Finnland: Ein Mißverständnis von Karl August Tavaststjerna. Sie ist sehr kurz und pointiert; es geht um einen Gefängnisinsassen in St. Michel, der sich nach nichts mehr sehnt als nach Tabak. Als er entdeckt, dass einer der Gefängnisaufseher raucht und Tabak in seinem Besitz hat, spricht er ihn aus dem Fenster an und bittet ihn um Tabak. Der Aufseher ist ein heimwehkranker Kosake, der die Worte des Finnen nicht verstehen kann und nach mehreren unverstandenen Aufforderungen seinerseits greift er zum Gewehr und schiesst auf den Gefangenen... womit bewiesen wäre: Rauchen ist ungesund. :zwinker:


    So, das wars für mich heute nacht, mir fallen schon fast die Augen zu. Leider hat mich keine meiner skandinavischen Meistererzählungen so richtig vom Hocker gerissen, so dass ich die Sammlung fürs erste mal wieder zur Seite legen werde. Oder vielleicht versuche ich es morgen noch mit einem Dänen, die fehlen nämlich noch. Hans Christian Andersen ist zum Beispiel vertreten.


    Allen, die noch die Augen offen haben und fleissig lesen, wünsche ich eine gute Nacht und noch viel Spaß mit euren Büchern.


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Die Geschichte handelt von einem alten Oberst namens Beerencreutz, der auf einem Bauernhof in Stora Kiler Kirchspiel lebt und eines Nachts Besuch vom Tod bekommt. Der will ihn aber nicht sofort, sondern kündigt sich höflicherweise für den nächsten Tag an ("vor Mitternacht"). Beerencreutz regelt seinen Nachlass und beschliesst, den kommenden Tag mit irgendetwas besonderem zu verbringen, da es ja schliesslich sein letzter ist.


    Dieser Oberst hat auch in Gösta Berling einen Auftritt, sogar auch einen musikalischen meine ich mich zu erinnern,aber das mit den Straßen sagt mir nichts (mehr?). Macht Dein Buch eine Aussage darüber, ob es sich bei der Erzählung um einen Auszug aus Gösta Berling handelt oder um eine eigenständige Erzählung? Beides wäre gut möglich, da auch im Gösta viele Geschichten zwar in einem gemeinsamen Kontext, aber zum Teil in sich recht unverbunden nebeneinander stehen.



    Aldawens Wagenrennenbuch scheint da schon eher meine Wellenlänge zu sein, da könnte ich immerhin nach Pferdefehlern Ausschau halten. :zwinker:


    Ich kann leider keine Prognose darüber wagen, ob Du fündig geworden wärst, weil ich davon ja gar nichts verstehe :breitgrins:



    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo Aldawen,


    das find ich ja toll, dass du dem Oberst Beerencreutz auch schon mal begegnet bist.



    Macht Dein Buch eine Aussage darüber, ob es sich bei der Erzählung um einen Auszug aus Gösta Berling handelt oder um eine eigenständige Erzählung? Beides wäre gut möglich, da auch im Gösta viele Geschichten zwar in einem gemeinsamen Kontext, aber zum Teil in sich recht unverbunden nebeneinander stehen.


    Ja, mein Buch ist in dieser Hinsicht wirklich klasse; die einzelnen Autoren werden kurz vorgestellt und ihr literarisches Wirken grob angerissen. Daher weiß ich, dass die Erzählung "Zwischen Himmel und Erde" dem ersten der Sammelbände "Trolle und Menschen" von Selma Lagelöf angehört, als grobes Datum wird 1915/21 angegeben. Dagegen ist "Gösta Berling" 1891 entstanden. Aber es ist sicher der gleiche Oberst Beerencreutz in den beiden Werken, denn "Gösta Berling" wird als "in der volkstümlichen Erzählertradition wurzelnde, episodenreiche Schilderung des ungebundenen Kavalierslebens auf den heimatlichen Herrenhöfen um 1830" beschrieben - dieses Herrenhaus kommt in der Erzählung auch vor, symbolisiert als einer der fünf Wege, für die Beerencreutz sich an seinem letzten Tag entscheiden kann, um dort seine letzten Stunden zu verbringen.


    So, jetzt bin ich natürlich neugierig auf "Gösta Berling" geworden. :zwinker: Übrigens gefiel mir die Erzählung von Selma Lagerlöf am besten von allen. Da werde ich wohl bei Gelegenheit mal die Bibliothek nach dieser Schriftstellerin durchforsten.


    Ach übrigens, guten Morgen an alle Langschläfer, frisch Aufgewachten und Morgenleser! :breitgrins:


    Ich bin schon seit einer Weile wach und lese noch ein letztes Stückchen aus "Botin der Götter" von Frank Littek, ein Buch, das es nicht verdient hat, dass ich es schon seit Pfingsten zugunsten von Leserundenbüchern vernachlässige. Witzige Sache: soeben hatte Wotan (=Odin) einen Auftritt, zwar inkognito, aber ich hab ihn natürlich sofort anhand seines Einauges erkannt.


    Einen wunderschönen Sonntag euch allen, viele liebe Grüße! :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • So! :schwitz: Die "Nordischen Erzähler" sind durchgelesen. Sollte mir noch einmal ein skandinavischer Erzählband begegnen, werde ich ihn lieber in kleinen Dosen genießen. Die restlichen zehn Texte waren recht unterschiedlich von der Art und Qualität her: Fabeln, Kurzgeschichten, Parabeln, Essays, Märchen. Was ihnen allen gemeinsam ist, ist eine schrecklich trübe, depressive Stimmung. Ob das am Klima liegt? In Hjalmar Söderbergs Märchen "Der Landregen" will Gott die Menschen bestrafen, indem er sie sich selbst vernichten lässt. Um hierfür die beste Methode zu finden, lässt er sich vom Teufel beraten.


    Das klingt alles ganz nach meinem Geschmack und ich werd mich mal danach umsehen - vielleicht findet sich ja noch eine aktuellere Ausgabe :smile:


    Ich habe meine Hauptgeschichte auch beendet - in ihrem Gespräch hat die Schlosserin erfahren, wo der Schlüssel zur blinden Zür ist - dieser steckt von innen! Der Ich-Erzähler weiss davon seit seiner Kindheit, denn er hatte den Schlüssel gefunden als er ein Gespräch mit dem Pfarrer. seinen Eltern und den Grosseltern belauschte und so davon erfuhr, was hinter der Tür steckt. Sie weiss nun, was die Tür beherbergt (ob das alles ist?). Allerdings entschliessen sich die beiden erstmal die alte Truhe zu öffnen, in der die alten Sachen seines Grossvaters aufbewahrt sind. Während der Ich-Erzähler in den alten Sachen kramt, geht sie die Tür öffnen. Nach einem Schrei bringt sie ihm den Schlüssel, der von innen steckte und verschwindet vom Hof. Der Ich-Erzähler blättert derweil weiter im Almanach und erinnert sich damit an den Knecht Valund, der ihn als Kind faszinierte. Dieser Knecht hatte damals auf dem Hof einen Unfall und war ans Krankenlager gefesselt. In dieser Zeit hörte er immer Weinen im Haus, was kein anderer hörte und dieses Weinen ängstigte den Knecht so sehr, dass er nie allein bleiben konnte. Erst nachdem das bedeutungsvolle Gespräch zwischen Grosseltern, Eltern und Pfarrer stattgefunden hat, weiss auch er woher dieses Weinen kommt und er will den Schlüssel haben, den er dann auch von unserem Ich-Erzähler bekommt. Kurze Zeit später verschwindet dieser Knecht vom Hof und ward nicht mehr gesehen. Hier endet die Erinnerung, denn die Schlosserin ruft an, sie hat ihre Dietriche vergessen. Er will sie ihr zuschicken, sie willigt ein und will dann doch noch einmal vorbeikommen, um ihre Dietriche zu holen. Die Geschichte beschäftigt sie zutiefst und der Leser erfährt erst in diesem Telefongespräch, was sich genau hinter der Tür verbirgt. So kommt die Schlosserin doch noch einmal auf den Hof, holt ihre Dietriche und nimmt auch einfach den besagten Schlüssel mit - sehr zum Missfallen des Ich-Erzählers........


    Also alles in allem eine rundum spannende Geschichte :daumen: sehr raffiniert erzählt mit einigen Zusatzinformationen, die eigentlich nicht zur Geschichte passen und dann wieder doch die Verbundenheit des Ich-Erzählers mit dem Geheimnis aus der Vergangeheit darstellen.


    Die letzte Geschichte im Buch " Iks und Zett" werde ich mir dann heute draussen gönnen - Wetter und Temperatur sind besser als gestern :klatschen:

  • Ich habe mittlerweile die erste Hälfte des Buches fertig gelesen... Bin ein wenig schockiert über ein paar Ereignisse, die mich doch sehr überrascht hatten. Aber bis jetzt ist es echt ein tolles Buch.


    Der zweite Teil des Buches handelt von einem anderen Mitglied des Eisvolkes, Gabriella. Mal gucken, ob das Buch auch so gut weitergeht... Ich denke, ich werd da mal eine Rezension schreiben...


    lg, Cemetry

    [center]If I could go back in time, wouldn&#39;t change a damn thing in my life. Love the dumb things we do when we&#39;re young, but the best is yet to come...<br />[/center]


  • So, jetzt bin ich natürlich neugierig auf "Gösta Berling" geworden. :zwinker:


    Mit hat's auch gut gefallen, allerdings würde ich empfehlen, auf eine halbwegs aktuelle Übersetzung zu achten. Ich hatte eine, die doch schon recht angestaubt war, und dann bekommt man einen doppelten Filter durch das Alter des Werks und ein anderes Alter der Übersetzung, die einem beide möglicherweise recht fern sind. Ich habe mal kurz bei der Deutschen Nationalbibliothek durchgezählt und bin auf mindestens sieben Übertragungen gestoßen: Ausgaben vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu diesem Jahr. Die letzte Übersetzung scheint von Paul Berf zu sein und ist bei Piper erschienen. Auf der Website von Random House heißt es über ihn:


    Zitat

    Paul Berf, geboren 1963 in Frechen bei Köln, lebt nach seinem Skandinavistikstudium als freier Übersetzer in Köln. Er übertrug u. a. Henning Mankell, Kjell Westö, Aris Fioretos und Selma Lagerlöf ins Deutsche. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet.


    Klingt ganz vielversprechend, ich denke, in der Fassung werde ich den Gösta auch noch mal lesen :winken:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hanni:
    Lindqvists zweiter Roman erscheint im September auf Deutsch: "So ruhet in Frieden". Leider kommt das Titelbild nicht an das schwedsche Cover heran.

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    Miramis:
    Den "Gösta Berling" kann ich nur empfehlen, am besten natürlich im Original! :zwinker:


    @Jääkap:
    Was ist denn nun hinter der Tür? Ich will's endlich wissen, und wenn ich selbst nachgucken müsste :zwinker: !


    @Alle:
    Im Bett habe ich die Hälfte der letzten Langgeschichte noch gelesen. Die Zombies ("WIederlebende") sind seit Jahren in einem verlassenen, bzw. nie ganz fertig gebautem Wohnviertel isoliert, stark bewacht. Hauptperson Kalle, der zum Entsetzen seines feinen Vaters, des Herrn Philisophieprofessors, seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht als "Roadie" einer Band bestreitet, wird von besagtem Vater damit beauftragt, einige Behälter von einem Forschungsinstitut zu jenem Wiederlebendengebiet zu bringen. Die Bezahlung ist gut, aber trotzdem willigt Kalle nur ungern ein, als er eine weitere Fahrt unternehmen soll. Aber immerhin trifft er außerhalb des Gebietes auf Flora (die schon im Roman, auf den die Geschichte aufbaut, auftauchte), und die beiden verlieben sich ineinander. Flora möchte wissen, was mit den Wiederlebenden (darunter auch ihr Großvater) geschieht und als ein Transport von nicht nur verschlossenen, sondern auch verschweißten Metallbehältern aus dem Gebiet in das Forschungsinstitut gebracht wird, behalten die beiden einen der Behälter. Eingestreut in diese Geschichte sind kurze Episoden, die deutlich machen, dass an den Wiederlebenden Forschung, und nicht gerade rücksichtsvolle Forschung betrieben wird. Aber wieso auch nicht, die Toten sind ja tot, auch wenn sie wieder leben, oder?
    Gleich mache ich mich an die restlichen 50 Seiten.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • @Jääkap:
    Was ist denn nun hinter der Tür? Ich will's endlich wissen, und wenn ich selbst nachgucken müsste :zwinker: !


    Ich werd ja wohl nicht alles verraten :zunge: aber wikipedia hilft Dir sicherlich :zwinker: wenn da auch nicht alles steht, was sich hinter der Tür versteckt... :breitgrins:


    Geschichte Nr. 3 habe ich auch durch
    Schriftsteller Zett schreibt Romane, in denen er das Gemeindeleben wie es nach seinen Vorstellungen läuft. Allerdings passen die Bauern in seiner Gemeinde so garnicht in sein Weltbild - das scheinen alles kleine Philosophen zu sein und die passen nicht in die Wirklichkeit. Also erfindet er die Wirklichkeit neu und manipuliert die Menschen, stiftet Streit, Schlägereien etc. und hat damit genügend Schreibstoff. Nur Bauer Iks widersetzt sich und geht nicht auf das Spielchen ein, sondern lebt sein Leben ganz normal, macht sein Land urbar - beobachtet dabei Zett, um nicht einbezogen zu werden in dessen Rollenspiel.
    Irgendwann taucht ein Fremder auf, der angeblich zu Zett will, um dessen Biographie zu schreiben, doch er fährt nicht zu Zett, sondern beobachtet Iks. Dieser hält ihn wiederum für eine Figur von Zett.... Irgendwann steht der Fremde dann mit einem Revolver vor Iks und beschuldigt diesen, vor Jahren ein Verbrechen beangen zu haben - Iks leugnet - das Verbrechen hat Zett begangen und der hat auch dafür gesessen... Und damit alles noch verwirrender wird, kann Iks den Revolver an sich bringen, der Fremde versucht zu fliehen und Iks schiesst auf ihn, trifft offensichtlich auch, geht wieder ins Haus und zielt auf sein Spiegelbild.... ENDE


    Erscheint mir alles ein bisschen verwirrend eigenartig :rollen: aber das genau macht den Reiz ja aus. An so einigen Textstellen kommt man echt ins grübeln - an anderen kann man nur schmunzeln.


    Im Endeffekt ein gutes Buch :smile:

  • Die letzte Geschichte, Sluthantering, habe ich nun auch zu Ende gelesen. Ich verstehe jetzt, wieso sie in den Rezensionen nicht gut wegkam. Hier hat Lindqvist mit dem Auftuachen einer mysteriösen übernatürlichen Gestalt wirklich Potential verschenkt - allerdings passt sie stimmig zu dem Roman, an den sie anschließt. Ich hätte allerdings lieber mehr über die Wissenschaftler und ihre Versuche gelesen, hätte mich über weitere Diskussionen zu dem Thema "Was ist ein Mensch?" gefreut.
    Nun ja, schlecht war die Geschichte auch so nicht, und insgesamt hat mir die Kurzgeschcihtssamlung "Pappersväggar" doch recht gut gefallen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • :freu: Oh wie schön, ich habe gewonnen! Vielen lieben Dank! Damit habe ich nun gar nicht gerechnet, das ist ja mal ein schöner Start in die neue Woche! PN kommt gleich. :banane:

    Liebe Grüsse Hanni 8)