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René Weis - Die Welt ist des Teufels: Die Geschichte der letzten Katharer 1290-1329
Originaltitel: The Yellow Cross: The Story of the Last Cathars 1290-1329
Mit der Erstürmung der Pyrenäenfestung Montségur und der öffentlichen Verbrennung der vermeintlich letzten Katharer im Jahr 1296 schien diese Form der Ketzerei im Languedoc endgültig ausgerottet. Doch dann formierten sich die Andersgläubigen im Untergrund neu. Wieder begann eine gnadenlose Jagd auf sie.
"Die Welt ist des Teufels“ beschreibt die Geschichte der letzten Katharer 1290-1329 in Südfrankreich und im angrenzenden Katalonien.
Ich habe das Buch lesen wollen, weil ich zwar bereits in einigen Büchern auf Katharer bzw. Albigenser gestoßen war, dies aber immer nur Romane waren und ich mehr über die wahren Hintergründe dieser Religion und ihrer Verfolgung wissen wollte. Leider habe ich mit „Die Welt ist des Teufels“ einen eher schlechten Fang gemacht, denn es ist definitiv kein Einsteigerbuch, sondern eindeutig für die tiefere Beschäftigung mit dem Thema gedacht.
René Weis legt eine sehr detaillierte Analyse eines mittelalterlichen Dorfes mit all seinen Strukturen vor, der Autor verfolgt akribisch die Bewegungen und Verflechtungen der wichtigsten Mitglieder der letzten katharischen Familien mit allen familiären und freundschaftlichen Bindungen und Fehden und Feindschaften. Das Buch ist zwar mit seitenweise Fußnoten, einem Register und vielen Karten ausgestattet, nur das für mich wichtigste, ein Personenverzeichnis fehlt völlig - mir schwirrte schon bald der Kopf vor lauter gleich klingenden und gleichen Namen. Leider wäre ein Verzeichnis noch nicht einmal ausreichend, denn eigentlich fehlt mir eine optische Darstellung der Beziehungen der Personen untereinander, aber das wäre höchstens auf einem DIN A0 - Blatt im „Spinnennetzdiagramm“ darstellbar.
Es wird aber auch für den unbedarften Leser deutlich, dass, wie bei allen Religionen, so mancher die Religion nur als Deckmantel für seinen persönlichen Bestrebungen nach Macht, Reichtum oder Rache nutzt und vom romantischen Bild der besseren Religion, die zu Unrecht verfolgt wurde, bleibt nach der Lektüre nicht mehr viel über.
Weil ich eigentlich mit der falschen Voraussetzung und zu wenig Vorwissen an das Buch gegangen bin, weigere ich mich Ratten zu vergeben. Für jemanden, der mit Leib und Seele in der privaten Katharerforschung steckt, mag das Buch hervorragend sein, ich war leider viel zu oft eher gelangweilt