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  • Hier ist Platz für Rezensionen zum Buch und Meinungen zur Leserunde allgemein, die Ihr nach der Leserunde schreiben wollt. Denkt bitte daran, dass Eure Rezensionen eine Art "Gegenleistung" für die Freiexemplare der Verlage sind. Es wäre deshalb schön, wenn sich hier möglichst alle beteiligen - ebenso ist ein Fazit zur Leserunde (gerne auch eines des Autors) immer interessant.


    Bitte vermeidet Spoiler und komplette Zusammenfassungen des Inhalts in den Rezensionen, da diesen Thread vielleicht auch Leute lesen, die "Die Chroniken von Azuhr: Der Verfluchte" nicht gelesen haben, es aber noch tun wollen!


    Außerdem wäre es sicherlich für Bernhard Hennen als auch den Fischer-Tor-Verlag, der uns freundlicherweise Freiexemplare spendiert hat, schön, wenn Ihr Eure Rezensionen nicht nur hier, sondern auch auf anderen Internetseiten, Blogs und so weiter einstellen mögt.
    Bitte rezensiert das Buch auch auf unserer Hauptseite Literaturschock.de. Eine extra Anmeldung ist hierzu nicht nötig, Gastrezensionen werden manuell freigeschaltet.

  • Die Geschichte ist in einer Welt angesiedelt, die mit ihren romanischen Namen und der gesellschaftlichen Struktur an ein mittelalterliches Italien oder Spanien erinnert. Milan, der jüngste Sohn des mit harter Hand regierenden Erzpriesters Nandus, begehrt gegen den Dogmatismus und das harte Regime seines Vaters auf. Als er die Rebellenführerin Felicia kennenlernt und ihren Freiheitskampf unterstützt, sieht sich Nandus gezwungen, seine Macht einzusetzen, um den aufmüpfigen jungen Mann wieder auf Linie zu bringen. Aber dann erscheinen plötzlich Gestalten aus alten Sagen leibhaftig und versetzen die Menschen in Angst und Schrecken. Eine seltsame Prophezeiung, die ein Zeitalter der Magie voraussagt, scheint tatsächlich einzutreten. Und Milan selbst rückt ins Zentrum der seltsamen Geschehnisse.


    Bernhard Hennen ist einer der erfolgreichsten und fleißigsten Autoren im deutschsprachigen Raum. Seine Fantasyreihen sind für mich seit langem ein Garant für innovative, intelligente und spannende phantastische Literatur und mit großer Freude habe ich mich auf den neuen ersten Band seiner Serie „Die Chroniken von Azuhr“ gestürzt. Das Buch ist schon optisch ein Knaller mit dem tollen Cover und dem leuchtend azurblauen Schnitt. Ein Augenschmaus.


    Hennen erschafft eine neue aufregende Welt. Mit wachsender Begeisterung habe ich diese Geschichte auf mich wirken lassen. Milan ist der typische, sympathische Held einer Fantasyreihe. Jung und anfangs recht naiv, aber immer auch mutig und integer, sucht er seinen eigenen Weg und versucht aus der erzwungenen Zukunft, die der herrische Vater für ihn vorgesehen hat, auszubrechen. Vor allem Felicia, eine starke und faszinierende Frau, öffnet ihm die Augen und er trifft eine folgenschwere Entscheidung. Schritt für Schritt wird er dabei erwachsen.


    Die Magie kommt in Form ungewöhnlicher Fabelwesen. Deren mannigfaltige Erscheinungsformen sind abwechslungsreich und überraschend und mit jedem neuen Wesen steigt auch die Spannung. Die Geschichte entwickelt sich ganz anders, als man als Leser anfangs vermuten möchte. Einige Wendungen sind sehr überraschend aber alles bleibt immer nachvollziehbar. Vor allem die Entwicklung der Hauptdarsteller ist Bernhard Hennen hervorragend gelungen. Hier gibt es kaum schwarz oder weiß. Jeder hat seine Schattenseiten aber auch positive Eigenschaften. Auch wenn es sich um einen ersten Band handelt ist die Handlung doch so abgeschlossen, dass man ohne großes Bauchgrimmen aber mit ungezügelter Vorfreude auf den zweiten Teil dieser Trilogie wartet.


    Am Jahresanfang schon ein richtiges Fantasy-Highlight. Was will man mehr. 8)


    :buchtipp:


    https://www.amazon.de/gp/custo…l?ie=UTF8&ASIN=3596297265
    http://wasliestdu.de/rezension/fantasy-highlight-3
    https://www.lovelybooks.de/aut…4-w/rezension/1524790312/
    https://www.lesejury.de/bernha…1&tab=reviews&s=2#reviews
    https://literaturschock.de/lit…iken-von-azuhr-verfluchte
    https://www.buch.de/shop/home/…pId=1962027#reviewsHeader
    https://www.jokers.de/artikel/…uchte_23453740-1#comments

  • Es hat wieder unglaublich viel Spaß gemacht, mit Euch dieses Buch zu lesen. Vielen Dank an meine MitleserINNEN und auch an Bernhard Hennen.


    Hier mein Eindruck zu dem Buch:


    Bernhard Hennen hat mit diesem Auftakt der Trilogie um die Chroniken von Azuhr alle Register gezogen und eine neue Welt erschaffen, die zunächst ein wenig Ähnlichkeit mit dem Mittelalter hat, aber immer mehr in die Phantastik eintaucht und die eher raue Welt mit Mären und Fantasiegestalten verzaubert.


    Es beginnt mit einem sehr starken Prolog, der nichts für zarte Gemüter ist. Aber er ist wichtig, um die weitere Geschichte zu verstehen. 53 Jahre später lernen wir den jungen Milan und seine Familie kennen. Gut gefallen hat mir dabei, dass man als Leser eine zeit lang bei der Hauptfigur bleibt und so den Charakter und das Umfeld besser kennen lernen kann. Erst später wechseln öfters die Perspektiven. Sehr gut herausgearbeitet ist der Vater-Sohn-Konflikt, aber auch die Phasen der persönlichen Entwicklungen und die jugendliche Rebellion von Milan.


    Auch die Nebenfiguren sind stark und facettenreich gezeichnet. Bernhard Hennen versteht es wie kein anderer Autor, in nur wenigen Sätzen seinen Figuren Charakter und Tiefe zu verschaffen. Schnell entwickeln sich beim Leser Emotionen, ganz gleich, in welche Richtung, und man fiebert mit seinen Lieblingen sofort mit.


    Es gibt eine Menge spannende und sich überschlagene Ereignisse mit teilweise sehr überraschenden Wendungen. Man wird regelrecht in das Abenteuer hineingezogen und verfolgt gebannt den weiteren Verlauf der Hauptfiguren, die auf einige wunderbare, liebevoll charakterisierte Fantasyfiguren aus der Märchen- und Fabelwelt treffen, von denen man gerne mehr lesen möchte. Besonders der Riese Gideon hat es mir angetan und mich beim Lesen verzaubert.


    Auch optisch ist das Buch ein richtiger Hingucker und es gibt eine toll gezeichnete Karte, an der man sich gut orientieren kann.


    „Der Verfluchte“ ist der erste Teil der Trilogie und lässt sicherlich noch eine Menge Fragen offen, dennoch kann man mit dem ersten Teil gut abschließen. Für mich eine absolute Leseempfehlung für alle, die Fantasy und Märchen lieben.


    :buchtipp:

    Lieben Gruß Pat



    Motto: Leben und leben lassen

  • Boa, ich hab mich sehr schwer getan mit der Rezension und bin auch kaum zufrieden. Ich finde gar keine Worte für meine Begeisterung. Aber da es auch nicht besser werden wir - et voilà:



    "Die Chroniken von Azhur: Der Verfluchte" ist ein Auftakt zu einer neuen Triologie von Bernhard Hennen. Auch wenn die Reihe im Fantasygenre angesiedelt ist, begegnet dem Leser (zumindest im ersten Teil, wer weiß schon, was die anderen Bände mit sich bringen?) keine klassischen Fantasy-Figuren, wie man sie aus den anderen Büchern von Hennen kennt. In diesem Roman schleicht sich die Fantasy eher so langsam ein und bevor man sich versieht, ist man mitten drin. ;)
    Aus diesem Grund ist es auch schwer, etwas vom Inhalt zu verraten, aber der Klappentext ist in diesem Fall sogar mal recht gelungen.


    Im Prolog wird die Vorgeschichte der Geschichte erzählt, aber das auch so einfühlsam und ausführlich, dass man als Leser fast schon traurig ist, dass dann die eigentliche Geschichte beginnt. Aber die Trauer hält nur kurz an, weil wir mindestens eine genauso tolle Geschichte bekommen. Hennens Stil ist dabei so wundervoll bildlich, dass ich im siebten Lesehimmel war. Seine Formulierungen tun einem im Herzen gut und lassen ein tolles Kopfkino entstehen. Ich habe extra langsam gelesen, um das auskosten zu können, obwohl die Spannung das kaum zugelassen hat.


    Die Charaktere die Hennen entwirft, sind großartig. So vielseitig und widersprüchlich wie man das aus dem realen Leben kennt. Die Unterteilung in "gut" und "böse" ist also nicht einfach und auch gar nicht gewünscht. Dadurch bleibt auch ein Spannungsbogen erhalten, da man sich nie ganz sicher sein kann, wie die Charaktere nun wirklich handeln. So kann ich überhaupt nicht sagen, welcher mein liebster Charakter ist, weil eigentlich jeder Charakter auf seine Art großartig ist.


    Die Handlung ist auch alles andere als vorhersehbar. Zum einen liegt das natürlich an den Charakteren, aber zum anderen wartet Hennen hier mit Ideen auf, bei dem mir abwechselnd die Spucke wegblieb und ich vollkommen überrascht schmunzeln musste. Dabei bleibt die Handlung aber verständlich und man denkt sich zum keinen Zeitpunkt: Hm, das habe ich jetzt aber nicht verstanden.


    Alles in allem (inkl. Covergestaltung, Karte etc.) ein absolut tolles Buch mit vielschichtigen Charakteren, spannender Handlung mit überraschenden Wendungen und in einem Stil, den man nur lieben kann.


    Ich bin hin und weg und kann die Fortsetzung gar nicht früh genug erwarten!



    Veröffentlicht habe ich die Rezi noch:
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    Im Forum von Literaturschock


    Bei Goodreads
    Bei LovelyBooks


    Auf Amazon
    Bei Thalia

  • Hallo zusammen,


    ich habe schnell gemerkt, das eine solche Leserunde nichts für mich ist. Viel zu oft wollte ich einfach meine Zeit nutzen, um dieses wunderbare Buch zu lesen, anstatt die Kommentare.


    Trotzdem danke ich Euch, dass Ihr mir die Möglichkeit gegeben habt, es auszuprobieren.


    Milan und die anderen werde ich in jedem Fall weiter begleiten und kann den 2. Band nicht erwarten.


    Viele Grüße


    Björn

  • Danke für die tolle Leserunde. Ich verfolge natürlich noch weiter eure Beiträge, hier schon einmal mein Eindruck:


    "Die Chroniken von Azuhr: Der Verfluchte" ist der Auftaktband zur einer auf drei Bände angelegten Reihe. Ich habe noch keinen der bekannten Elfen-Romane von Bernhard Hennen gelesen, das wird sich nun aber auf jeden Fall ändern. Der Autor versteht es, den Leser mitzureißen in seine Welt und die Abenteuer seiner Protagonisten bildhaft zu präsentieren.


    Der Prolog hat zunächst noch nichts fantasyträchtiges an sich. Man wird in die Welt von Cilia eingeführt und lernt die Familie Tormeno kennen. Das Setting hat ein mittelalterliches Flair mit einem Erzpriester, Rittern, einem Pranger und ähnlichem. Die Bewohner glauben an Mären. Zum Beispiel an die des Krähenmannes. Ein Wesen, das Kinder entführt. Aber sind es wirklich nur Mären, in denen der Krähenmann, Trolle und andere Wesen eine Rolle spielen oder ist vielleicht doch ein Funken Wahrheit in diesen überlieferten Geschichten. Na ja es ist ein Fantasy-Roman, mehr möchte ich nicht verraten.


    Der Roman hat alles, was ein gutes Buch braucht, eindrucksvolle, sensibel beschriebene Charaktere, Spannung, unheimliche Momente und einen Hauch von Romantik. Man darf sich nur nicht zu sehr in einen der Protagonisten vergucken, es kann passieren, dass er einige Seiten später schon gestorben ist. Bernhard Hennen macht dabei auch vor sympathischen Charakteren nicht halt. Vorhersehbar ist die Geschichte zu keinem Zeitpunkt. Unsympathische Zeitgenossen haben eventuell doch etwas Gutes an sich und Sympathieträger handeln nicht immer ehrbar, um ihr Ziel zu erreichen.


    Jedem, der gerne Fantasy liest, empfehle ich dringend dieses Buch, ansonsten hat man etwas verpasst. Ich erwarte jedenfalls schon brennend den zweiten Band


    :buchtipp:

  • Die Chroniken von Azuhr : Der Verfluchte ist der Auftakt einer Trilogie und ich war mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob ich eine weitere Fantasy-Reihe beginnen sollte, schlummern doch schon unzählige in meinen Regalen, die darauf warten beendet zu werden. Ich kann nur sagen, zum Glück habe ich mich dafür entschieden, weil Azuhr und seine Bewohner etwas besonderes sind und ich es gar nicht erwarten kann, bis es weiter geht.


    Man startet mit einem Prolog, der nichts zu wünschen übrig lässt : total spannend und rasant ! Die Handlung setzt dann 53 Jahre nach dem Prolog wieder ein und man bekommt es mit einer Reihe von interessanten Charakteren zu tun, die gut durchdacht und teilweise sehr geheimnisvoll erscheinen und von einigen wollte ich unbedingt mehr erfahren. Der Erzählstil des Autors ist so wunderbar fließend und unkompliziert, dass die Seiten nur so dahinfliegen und man sich schlussendlich wünscht, das Buch hätte noch 100 Seiten mehr gehabt.
    Die Handlung selber ist durch manche Kehrtwenden immer spannend und man liegt als Leser immer auf der Lauer, was als nächstes um die Ecke kommt, oder unvorhergesehenes passiert.
    Die Dialoge sind spritzig, der ein oder andere Schmunzler ist auch dabei ( was ich persönlich sehr gerne mag ) und zumindest Nandus hat mich durch seine Coolness, Selbstdisziplin und Intelligenz rhetorisch sehr beeindruckt. Aber auch Milan muss sich auf keinen Fall verstecken !


    Ich hatte beim Lesen teilweise das Gefühl, ich würde mich in einem Märchen befinden und in keinem Fantasy Roman, was ich als etwas Besonderes und Schönes empfunden habe, weil es eine ganz eigene Stimmung hatte. Ich hoffe sehr und bin gespannt, ob die folgenden Bände ähnliche Gefühle transportieren werden.


    Ich schließe mich meinen MitleserInnen an :buchtipp:


    Literaturschock.de
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    amazon
    bücher.de
    thalia.de

  • So, meine Rezi ist nach gefühlt 100x umschreiben jetzt auch online. Irgendwie bin ich nicht ganz glücklich, aber mehr kriege ich gerade irgendwie nicht hin *menno*


    Inhalt:
    In Arbora tobt das blaue Feuer. Jeder, ob Mensch ob Tier, kommt in den Flammen um, die der Erzpriester Lucio Tormeno entfacht hat. Noch lange danach soll die Stadt verlassen liegen, bis 53 Jahre später ein Erbe Tormenos wieder einen Fuß auf die Ruinen der einst prachtvollen Stadt setzt und sich einem Feind gegenüber sieht, der Rache geschworen hat.


    53 Jahre nach der Vernichtung Arbora: Milan Tormeno ist es Leid von seinem Vater behandelt zu werden wie ein kleines Kind. Mit seinen 16 Jahren hat er mehr Zeit damit verbracht sich auf seine Ausbildung im Roten Kloster vorzubereiten, als wirklich zu leben.
    Sein Vater, Nandus Tormeno, sieht in seinem jüngsten Sohn die letzte Chance, dass ein Nachfahre seines Blutes die großen Geheimnisse des Klosters erfährt und ihm das Wissen bringt, das er selbst nicht erreichen konnte.
    Gemäß einer alten Prophezeiung werden sich die Mären erheben um die Rückkehr der weißen Königin einzuleiten. Nandus weiß, dass die Zeit nun gekommen ist, denn wie vorhergesagt, verschwinden Sterne aus dem Firmament. Nandus weiß zu wenig um die Veränderungen einschätzen zu können. Mit Milans Hilfe will er die Geheimnisse lüften, doch dazu muss Milan seine Ausbildung ernst nehmen und mit harter Hand auf den richtigen Weg geführt werden.


    Milan hasst seinen Vater. Der ewig eisige Ton, die Disziplin, die ihm abverlangt wird und das ständige aufzeigen seiner Fehler hat ihn dazu gebracht sich an seinem Vater zu rächen. Nichts ist Nandus wichtiger als sein guter Ruf und genau den will Milan ihm nehmen.
    Von klein auf hat er die Mären geliebt, die ihm seine Mutter erzählt hat und auch die vielen Bücher beflügeln seine Fantasie. Während sein Vater all dies mit einem strengen Blick abtut, macht sich Milan den Glauben an die Märengestalten zu Nutze. Als Krähenmann verkleidet stiehlt er, vor den Augen unzähliger Gläubiger das größte Heiligtum, die Silberscheibe, aus dem Oktagon seines Vaters.
    Beim Kampf mit seinem Vater wird Milan verwundet, kann dennoch fliehen. Nandus ist außer sich und setzt alles daran den Dieb zu finden.
    Aber Milan bekommt Hilfe von einer rothaarigen Schönheit, die ihn zusammenflickt und ihm dabei hilft seine Tat zu verschleiern.


    Felicia, Schwertherzogin der Rose, treibt mit ihrem Begleiter Rainulf schon länger ihr Unwesen in der Stadt. Sie weiß, dass ein Angriff auf ihre Heimat, den Schwertwald, geplant ist und versucht an die Dokumente zu kommen um ihr Volk frühzeitig zu wappnen.
    Als ihr unverhofft Milan vor die Füße stolpert, nimmt sie sich seiner an - nicht uneigennützig natürlich.
    Während die Rebellen aus dem Schwertwald versuchen ihr Land zu schützen, versucht Nandus die Bevölkerung daran zu hindern, einer Mär auf den Leim zu gehen.
    Den Krähenmann gibt es nicht! Aber als in der Stadt, gemäß der Geschichten, immer mehr Kinder verschwinden, kann Nandus die Gerüchte nicht mehr aufhalten.
    Eine uralte Macht erhebt sich - und die Märengestalten sind nur die Vorhut. All das weiß Nandus und doch will er versuchen es zu verhindern. Er muss Milan dazu bringen ihm zu gehorchen, denn auch Nandus merkt, dass mehr in seinem Sohn steckt, als man auf den ersten Blick glauben mag.


    Meinung:
    'Der Verfluchte' ist der erste Teil einer Trilogie um Milan und das Land Azuhr. Im Prolog erfährt man, wie es dazu gekommen ist, dass Arbora eine Geisterstadt geworden ist. Im ersten Kapitel baut sich dann die gegenwärtige Geschichte auf und man lernt die verschiedenen Charaktere kennen. Das ist ganz nett gemacht mit den Kapitelüberschriften, die den jeweiligen Tag und die Tageszeit angeben. Allerdings war ich irgendwann so drin im Sog, dass mich die Überschriften Null interessiert haben. Hauptsache es ging weiter.


    Obwohl ich Bernhard Hennen schon mehrfach begegnet bin und so einige Bücher im Schrank habe, ist dies mein erstes gelesenes Buch von ihm. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Es ist wirklich richtig gut geschrieben. Jede Figur und jeder Ort erscheinen quasi plastisch vor dem inneren Auge und auch wenn am Anfang die Rollen noch leicht in Gut und Böse zu unterteilen sind, verschwimmen die Grenzen hier nach einer Weile und lassen einen manchmal grübelnd zurück.


    Auch wenn es sich hierbei um den ersten Teil handelt, hat der Autor - schon aus persönlicher Antipathie - auf einen Cliffhanger verzichtet. Jey! Das Ende des ersten Buches ist rund und auch wenn es nicht lange dauert, bis der zweite Band erscheint (schon im Herbst wird es soweit sein), kann man vorerst mit der Geschichte abschließen.


    Was dem Buch eindeutig fehlt ist ein Personenregister. Ich habe sowieso ein grusliges Namensgedächtnis und bei den vielen verschiedenen Figuren, bin ich dann doch ab und an ins Schwimmen gekommen. Dafür findet man im Umschlag eine Karte und die verschiedenen Wappen, die im Verlauf des Buches wichtig sind.


    Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band und hoffe, dass die Geschichte weiterhin so spannend ist.


    Links:
    Ist gerade hier online gegangen: http://www.buchjunkies-blog.de/?action=review&reviewId=2227
    Wird heute noch online gehen bei Amazon, Goodreads, BücherTreff, Lovelybooks ... ich glaub bei mehr bin ich nicht ^^

  • Born76, schade, dass Dir das System einer Leserunde nicht behagt hat. Waren wir zu schnell oder zu langsam? Oder wolltest Du einfach nur nicht über das Buch reden? Wie fandest Du das Buch denn insgesamt? Was hat Dir gefallen oder was nicht? Deine Meinung würde mich schon interessieren. ;)

  • Meine Rezension:


    Nandus Tormeno hat große Pläne für seinen jüngsten Sohn Milan: Der Junge soll ebenfalls Erzpriester werden und dabei weiter kommen als er selbst, also bis in den höchsten Kreis aufsteigen. Doch Milan missfällt, dass sein eigenes Leben von seinem Vater so verplant wird. Er wird aufsässig und stellt das Handeln von Nandus ständig in Frage. Als er die Diebin Felicia kennenlernt, erkennt er, dass sein Verständnis von Gerechtigkeit nicht das seines Vaters ist und will sich den Rebellen aus dem Schwertwald anschließen. Und dann ist da noch diese alte Prophezeiung, nach der die Ankunft des »Schwarzen Mondes« in Azuhr ein neues Zeitalter der Magie einläuten wird …


    Die Geschichte spielt auf Cilia, einer Insel in der mittelalterlich wirkenden Welt Azuhr, wo sich verschiedene Mächte begegnen. Dort ist keine Magie spürbar, bis Milan erlebt, dass etwas Wirklichkeit wird, wenn genug Menschen daran glauben. Und die ersten Mären Wirklichkeit werden … Die Magie erwacht langsam – dazu passt auch, dass die Mären anfangs nur spärlich und angedeutet vorkommen, im Verlauf der Handlung aber immer mehr Raum einnehmen. Eine von ihnen hat mich ganz besonders am Haken, vielleicht ja auch weil mich diese tragisch-romantische Mischung wieder mitten ins Herz getroffen hat.


    Milan ist relativ behütet aufgewachsen und kennt nur die Sichtweise der Liga, daher habe ich bei ihm die größte Entwicklung erwartet. Diese Erwartung wurde nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen – er hat mich mehrfach positiv überrascht und wirkt auf mich am Ende des ersten Bandes nicht nur sehr viel reifer, sondern auch so, als ob er am Beginn seines ganz eigenen Weges steht. Seinen Vater mochte ich (als Erwachsenen) ja zuerst überhaupt nicht, aber er hat Seiten von sich gezeigt, die zeigen, dass er doch ein Herz hat. Einige Dinge haben mich auch beeindruckt, aber als sympathisch würde ich ihn insgesamt dann doch nicht bezeichnen. Dafür gibt es noch einige andere Figuren, die mein Herz berührt haben, allen voran Felicia, der Bogenschütze Rainulf und die Konkubine Nok, die mehr ist als sie zu sein scheint.


    Wer so wie ich etwas zarter besaitet ist, dem stehen aber auch ein paar Herausforderungen bevor. Oder Mutproben? Vor allem der Prolog hat es in sich, der ist einfach ziemlich fies – gerade, weil da auf sympathische Figuren nicht verzichtet wurde. Und in der Haupthandlung, die 53 Jahre später spielt, gab es ein Ereignis, das mich völlig fertig gemacht hat. Ich habe zwischendrin sogar gezweifelt, ob ich nicht die falsche Leserin für das Buch bin, aber … Durchhalten! Unbedingt! Die Geschichte und diese faszinierende neue Welt möchte ich auf keinen Fall missen.


    Das Buch ist sehr abwechslungsreich, es gibt sinnliche und düstere, humorvolle und unheimliche, tragische und romantische, mystische und realistisch wirkende Szenen. Gerade die Themen „Gestaltung der Wirklichkeit“ und Zivilcourage sind ja aktueller denn je – und man hinterfragt sich da auch selbst. Es geht um Mut und Verantwortung, aber auch darum seinen eigenen Weg zu finden und sich treu zu bleiben.


    Mir gefällt, dass man so wunderbar spekulieren kann – daran habe ich ja immer viel Spaß. Die Geschichte reißt einen mit, überrascht immer wieder und bietet Spannung auf den verschiedenen Ebenen. Sie ist sehr komplex aufgebaut und ich bin unheimlich neugierig, wohin uns die Reise noch führen wird. Einigen angedeuteten Mären fiebere ich ja schon entgegen, selbst den unheimlichen … Aber natürlich hoffe ich auch auf ein Wiedersehen mit meinen bisherigen Lieblings-Mären, neben dem Krähenmann also vor allem mit einer neugierigen Hexe, deren Auftritt mich ziemlich beeindruckt hat. Ich würde zu gerne mehr über sie erfahren …


    „Der Verfluchte“ war für mich eine fesselnde und abwechslungsreiche Lektüre, die mich total begeistert hat und noch lange nicht loslässt. Ich liebe den Stil von Bernhard Hennen, der neben der schönen Sprache nicht nur eine dichte Atmosphäre, sondern auch intensive Bilder und Emotionen erschafft. Und diese neue Welt, die mich sehr fasziniert hat und die ich (auch als Weichei) auf keinen Fall missen möchte!



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  • Liebe Mitleser und Mitleserinnen,
    lieber Bernhard,


    danke euch allen für diese Leserunde. Es war sehr unterhaltsam und vielen Dank auf für die vielen Hintergrundinformationen an Bernhard. Ich freue mich schon sehr auf den 2. Band und weitere Überraschungen. :lesen:


    Hier meine Rezension:
    Dieses Buch ist der Anfang von einer unglaublichen Welt rund um einen Erzpriester und dessen Familie. Es beginnt mit einem Prolog, der vieles offen lässt und startet dann gemächlich in Richtung eines grandiosen Finales. Ich freue mich auf weitere Bände zu dieser Buchserie von Bernhard Hennen.
    Der Autor steigt so gemächlich ein, dass man beinahe vergisst, dass man bereits mitten in der Geschichte steckt. Jedes Detail ist wichtig, die Szenen aufwendig beschrieben und die Charaktere wirklich toll geschildert. Bernhard Hennen ist m.E. ein Meister der Charaktere. Schon lange habe ich nicht mehr so gute Geschichten über verschiedene Charaktere gelesen.
    Wo zunächst die Spannung fehlte, kommt sie später im Buch mit einem lauten Knall, sodass man am Ende nicht mehr aufhören kann zu lesen. Für mich ist dieses Buch aufgrund seiner Charaktere, der Welt und der überraschenden Wendungen ein voller Erfolg, hat mein Herz berührt und mich zum Lachen gebracht. Ein sehr gutes neues Fantasy-Buch! Meine Weiterempfehlung hat es. Es lässt mich gespannt auf die weiteren Abenteuer mit den Charakteren zurück, das Lesevergnügen ist geglückt.


    Und hier ist sie erschienen:
    https://www.amazon.de/Die-Chro…words=Chroniken+von+Azuhr


    https://www.lovelybooks.de/aut…4-w/rezension/1529299644/


    https://literaturschock.de/lit…iken-von-azuhr-verfluchte

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

    Einmal editiert, zuletzt von Marada ()

  • Ich hatte leider keine Zeit für die Leserunde - und bin im Nachhinein auch ganz froh, so konnte ich das Buch in einem Rutsch durchlesen ;D
    Aber natürlich gibts auch eine Rezension von mir und vielleicht sehen wir uns ja bei Band 2 wieder?



    Prolog: ein gieriger Kaufmann hat eine Ladung pestverseuchter Seide gekauft und an den Hafenkontrollen vorbei in die Stadt Arbora schmuggeln lassen. Der Erzpriester Lucio muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.


    Die eigentliche Handlung setzt 53 Jahre später ein. Der jetzige Erzpriester Nandus hat drei Söhne, doch keiner davon genügt wirklich seinen Ansprüchen. In seinen jüngsten Sohn Milan setzt Nandus dennoch große Hoffnungen und fordert ihn daher sehr. Doch mit der strengen Erziehung und Ausbildung weckt er Widerstand und Trotz in Milan, der sich dagegen wehrt, dass sein Vater ihm seinen Lebensweg quasi vorschreibt. Milan heckt einen Plan aus, um seinen Vater zu demütigen, doch es läuft nicht ganz so ab, wie er sich das vorstellt. Dabei macht er die Bekanntschaft von Felicia, einer geheimnisvollen jungen Frau, die ihre ganz eigenen Gründe hat, gegen Erzpriester Nandus zu intrigieren. Doch stehen die beiden deswegen auf derselben Seite? Welche Seiten gibt es überhaupt und welche von ihnen – wenn überhaupt eine – ist im Recht?


    Diese Fragen stellen sich im Verlauf der Geschichte, ebenso wie es erste Antworten gibt. Doch diese sind nicht allgemeingültig, denn immer wieder kommen neue Sichten und Informationen hinzu, so dass der Leser die Lage neu bewerten muss – genauso wie die Protagonisten. Wer hier Freund und wer Feind ist, wer Gut und wer Böse… das ist meist eine Frage des Standpunkts und nicht in Stein gemeißelt, denn die Figuren sind wunderbar komplex und überraschen so immer wieder.


    Auch die Handlung bietet eine große Vielschichtigkeit und Spannung. Der Prolog ließ mich erst einmal kurz fassungslos zurück, der Einstieg in die Haupthandlung fiel mir dennoch erstaunlich leicht, denn auch wenn es vielleicht am Anfang viele Figuren und unklare Verhältnisse gibt, entwirrt sich das dann doch recht schnell. Dafür baut die Handlung dann stetig ihre Komplexität auf, aber immer so, dass man als Leser gut folgen kann. Tausend kleine Details und immer wieder unglaublich schöne und kluge Sätze machen das Lesen zu einem absoluten Vergnügen und ich konnte das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Es handelt sich um den Auftaktband einer Trilogie, so dass am Ende dieses ersten Teils natürlich noch längst nicht alle Fragen beantwortet sind, aber es endet nicht mit einem fürchterlichen Cliffhänger, sondern an einem guten Zwischenpunkt – dennoch würde ich lieber heute als morgen weiterlesen und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung im Herbst 2018!

  • Hier kommt nun auch meine Rezension, die ich in den nächsten Tagen noch verteilen werde :winken:


    Wenn Mären lebendig werden …


    Der junge Milan Tormeno will sich nicht ohne weiteres den Wünschen seine Vaters Nandus beugen, was seine Zukunft angeht: Nandus setzt alle Hoffnungen auf seinen jüngsten Sohn, erfolgreich die Ausbildung zum Erzpriester zu durchlaufen und damit sein Nachfolger zu werden. Mit einem Streich will Milan seinen Vater an dessen empfindlichster Stelle treffen – die Aktion läuft jedoch aus dem Ruder und Milan wird dabei verletzt. Unerwartete Hilfe erhält er von der Diebin Felicia und deren Begleiter Rainulf, die wiederum den jungen Mann für ihre Ziele einspannen möchten. Milan muss sich zwischen dem Gehorsam seinem Vater gegenüber oder der Sache der Diebe entscheiden. Als plötzlich Mären und alte Legenden beginnen, Wirklichkeit zu werden, nimmt das Schicksal seinen Lauf.


    Dieses Buch bildet den Auftakt der Trilogie um die Chroniken von Azuhr, ein Auftakt, der meiner Meinung sehr gelungen ist. Wenn man das Buch öffnet, fällt einem zuerst die wunderschöne Karte von Cilia ins Auge. Danach folgt ein Prolog, der sich über beinahe 70 Seiten erstreckt und eine unheimliche und drastische Geschichte erzählt. Umso neugieriger war ich danach, welche Auswirkungen die Geschehnisse des Prologs auf die Haupthandlung haben werden, die 53 Jahre später spielt.


    Die Handlung überrascht durch unerwartete Wendungen und spannende Charaktere. Wirft die Geschichte anfangs einige Fragen auf, so klären sich diese teilweise im Laufe der Lektüre. Aber nicht alle Fragen werden beantwortet, schließlich wird es noch zwei weitere Bände geben. Erfreulicherweise endet das Buch jedoch nicht mit einem fiesen Cliffhanger, dennoch bin ich sehr gespannt wie es weitergehen wird.


    Absolut gelungen empfinde ich die breitfächrige Darstellung der Figuren, welche überraschend und alles andere als langweilig daherkommen. Milan ist ein pubertierender junger Mann, der sich von den Hoffnungen seines Vaters, in dessen Fußstapfen zu treten, erdrückt fühlt und sich dagegen auflehnt. Er hat noch zu wenig Erfahrung, um zu erkennen, wann seine Mitmenschen ihn für ihre Ziele einspannen wollen und lässt sich schnell für eine Sache begeistern. Jedoch muss nicht nur er feststellen, dass seine Taten nicht folgenlos bleiben, sondern unheimliche Dinge heraufbeschwören und ihn dadurch zwingen, seinem Schicksal zu folgen.


    Sein Vater Nandus gehört für mich zu den Charakteren, die mich absolut zwiespältig zurücklassen. Seinen Söhnen gegenüber zeigt er unnachgiebige Strenge, er kann jedoch auch anders, wie der Lauf der Geschichte zeigt. Sein Wort und Freundschaft bedeuten Nandus sehr viel und er ist sogar bereit, dafür seine eisernen Prinzipien aufzuweichen. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass er diese Seite auch seinen Kindern gegenüber zeigt.
    Ich hatte auch das Gefühl, dass Nandus Tormeno im Schatten seines Vaters Lucio steht, der im Prolog eine entscheidende Rolle spielt. Am Ende des Prologs lernt der Leser den jungen Nandus kennen, der sich völlig von dem Nandus 53 Jahre später unterscheidet, und man fragt sich natürlich, was zu dieser Wandlung geführt hat. Die Erfahrung seiner Lebensjahre oder die Ausbildung zum Erzpriester im Roten Kloster?


    Aber auch die anderen Charaktere konnten mich voll und ganz überzeugen und ich bin sehr gespannt, welche Rolle sie noch spielen und welche Überraschungen sie für den Leser parat halten werden. Der erste Band zeigt, dass alles möglich ist und nichts so sein muss, wie es scheint. Und Handlungen, die dem Leser nicht so wichtig erscheinen, können plötzlich einen entscheidenden Platz einnehmen.


    Nach diesem gelungenen Start der vielversprechenden Trilogie freue ich mich umso mehr auf die Fortsetzung.


    Lieber Bernhard, dir ein herzliches Dankeschön, dass du uns bei dieser tollen Leserunde so tatkräftig begleitet hast. Ich hoffe, wir lesen uns hier zum zweiten Teil alle wieder. In jedem Fall lesen wir uns ja im März zum nächsten Phileasson-Band ;D


    Meine Meinung erscheint bei:
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    Thalia (noch nicht freigeschaltet)
    Weltbild (unter Karin W.)
    Leserjury

  • Milan ist der dritte Sohn des Erzpriesters Nandus Tormeno. Nachdem ihn schon seine ältesten Söhne enttäuscht haben, ruhen nun alle Hoffnungen auf dem jüngsten Spross. Ihn will er nach seinem Gutdünken leiten und formen. Immerhin soll Milan in seine Fußstapfen treten und diese noch vergrößern.


    Doch Milan denkt gar nicht daran, die Pläne seines Vaters zu verfolgen. Er will sein eigenes Leben führen, fernab von den Idealen und Vorstellungen seines Vaters, die ihm zudem immer mehr missfallen. In der Diebin Felicia findet Milan eine Gleichgesinnte. Felicia gehört zu den Rebellen aus dem Schwertwald und möchte Milan gerne für ihre Sache gewinnen. Doch kann sie Milan wirklich von ihrem Kampf der Gerechtigkeit überzeugen?


    Über all dem Geschehen schwebt eine uralte Prophezeiung, die besagt, dass nach der Ankunft des „Schwarzen Mondes“ in Azuhr das neue Zeitalter der Magie eingeläutet werden wird. Ist dieser Zeitpunkt nun gekommen?


    Auf der Insel Cilia findet der Leser eine mittelalterlich wirkende Welt, in der die Magie längst erloschen zu sein scheint. Doch die Erzpriester sind vorsichtig, allen voran Nandus, der Mären von überall sammelt und den Himmel nach besonderen Unregelmäßigkeiten absucht. Ihm fällt zuerst auf, dass etwas nicht stimmt und als dann die erste Märe zum Leben erwacht, wird schnell klar, dass das neue Zeitalter begonnen hat.


    Der Einstieg in diese wundersame Geschichte wird dem Leser vom Autor leicht gemacht. Schnell taucht man in die Welt von Azuhr ein, erlebt im Prolog eine Schreckensnacht, die alles verändert und nach der man als Leser nicht nur schluckt, sondern auch erst einmal eine kurze Pause braucht.


    Danach geht es 53 Jahre später weiter. Schon bald entwickelt die Geschichte einen regelrechten Sog, der den Leser mitreißt und nicht mehr los lässt. Man taucht in die Geschichte ein, wird zu einem Begleiter Milans, schaut aber auch der Diebin Felicia über die Schulter und darf bei den Versammlungen der Liga Mäuschen spielen.


    Die Figuren sind sehr plastisch und schnell entwickelt man für Milan, Felicia und einige anderen Sympathien. Ein Unterbrechen des Buches fiel mir sehr schwer. Viel zu gefangen war ich von der Handlung, den Schauplätzen und den verschiedenen Mären, die nach und nach Wirklichkeit wurden.


    Das Ende ist offen, wie es sich für den ersten Teil einer Trilogie gehört. Das Buch bietet eine wunderbare Mischung aus sinnlicher und düsterer Atmosphäre, es ist sowohl humorvoll wie auch unheimlich, tragisch und mystisch. Der Leser erlebt ein wahres Wechselbad an Emotionen, was mir sehr gut gefallen hat.


    Milan entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer weiter. War er zu Beginn noch recht naiv und grün hinter den Ohren, hat er am Ende des Buches schon fast das Zeug zu einem Helden. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm und den anderen weitergehen wird.


    Fazit:
    Das Buch bietet nicht nur eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte, sondern lässt dank der schönen Sprache, der dichten Atmosphäre und den farbenprächtigen Bildern das Kopfkino regelrecht explodieren. Cilia ist fantastische Insel, auf die ich hoffentlich bald wieder zurückkehren kann.


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