01 - Seite 7 bis Seite 75 (gesamter Prolog)

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  • Ich habe leider nicht ganz so viele Bücher von Bernhard gelesen, eigentlich nur die Elfen, fand den Prolog aber sehr gut. Er hat mir Lust auf mehr gemacht 😊


    Geht mir ähnlich - und dann sind die Elfen-Bücher auch schon so lange her. Aber als ich einem Freund von der Runde hier erzählt habe, fing er fast an von Bernhard Hennen zu schwärmen, zeigte mir schicke DSA-Schmuckausgaben - und zack, habe ich mich hier noch gemeldet. Und bisher bin ich begeistert! :)



    Wo es für mich dann seltsam wurde, war der Zeitpunkt als er sich vorgestellt hat der Vater der Kinder werden zu können.


    Ich habe es so verstanden, dass er sich das vorgestellt hat, aber dann - weil er ein Ritter ist - es verworfen hat. Und erst im Angesicht seines Todes "ernsthaft" daran dachte, aber eher nach dem Motto Ich-sterbe-und-kann-viele-Sachen-nicht-erleben.



    Das las sich im letzten Kapitel eher nicht so, oder? Ich bin auch gespannt, ob bestimmte Personen oder die Geschichte an sich eine Rolle und in welchem Ausmaß es eine Rolle spielt.

  • Ich finde auch, dass sich das eher nicht so las, aber auch ich bin gespannt, wie und ob es mit jemandem weitergeht.

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Hallo zusammen,


    als erstes hat mich ja die Frage beschäftigt, ob der Pfauenmörder ein normaler Kater war. Also ob er besonders groß oder wild war - oder vielleicht die Katzen auf Cilia generell ein wenig anders sind als hier. Es kann natürlich auch sein, dass so etwas auch hier schon passiert ist und ich das nur nicht mitbekommen habe. ;)


    Viele der Figuren waren mir nicht nur sympathisch, sondern auch nah bei mir. Was hier überhaupt gar nicht gut war, aber ich lerne es in diesem Leben wohl nicht mehr, Figuren von Bernhard nicht in mein Herz zu schließen. :-[ Am schlimmsten war das für mich bei Iljas Tod, neben Lucio mag mochte ich ihn am liebsten. :'( An dem Punkt habe ich auch überlegt, ob ich für das Buch vielleicht zu schwach bin und aufhören sollte, aber es ist einfach auch so fesselnd und ich bin schon wieder so neugierig ...


    An Ilja mochte ich sein Herz und sein Ehrgefühl. Nicht nur, dass er Elisa vor weiteren Schlägen geschützt hat. Als er erfährt, dass ihr durch seine Einmischung der Botenlohn entgangen ist, will er ihn durch ein Essen ersetzen. Und er will sie und ihre Kinder später ja auch unbedingt aus der Stadt bringen, weil sie es ohne ihn noch geschafft hätten, die Stadt zu verlassen und in Sicherheit gewesen wären. Und er war sich sicher, dass es da draußen keine Eherne Horde gab, sondern es etwas mit diesem Schiff zu tun hatte ... Er war also auch noch ein aufmerksamer Beobachter und hat die richtigen Schlüsse gezogen.


    Lucio hat mich ganz anders beeindruckt: Er hat das Wohl der Insel über das der Stadt gestellt und seine Entscheidung getroffen, die er bis zum Ende durchgezogen hat. Dafür muss man ein starkes Herz haben, das auch kalt hätte sein können. Nur seines war es nicht ... Das hat man an mehreren Stellen gemerkt und darum war sein Verhalten für mich auch besonders beeindruckend.


    Bei Nandus hatte mich erst der Name etwas verwirrt, aber die Neugier war am Ende größer als die Verwirrung. Er scheint ein ungewöhnlicher Junge zu sein und ich bin gespannt, wie er sich weiter entwickelt - allerdings vermute ich stark, dass davon kaum noch etwas erzählt wird, da das nächste Kapitel ja 53 Jahre später spielt.


    Was ist im Schwertwald? Was ist mit der Mär, dass tief im Wald die Weiße Königin schläft, um in Zeiten großer Not zurückzukehren? Und die um den Krähenmann macht mich ja auch ziemlich neugierig ...

  • Hallo lieber Bernhard und hallo liebe Leserunde :winken:


    Ich habe mich total auf das Buch gefreut und obwohl ich nur die "normale" Ausgabe habe ;D, bin ich trotzdem ganz hingerissen von der Aufmachung. Ist sehr gelungen !


    Auch die Geschichte hat mich gleich in ihren Sog gezogen, ich mag es sehr, wenn ein Buch gleich so rasant anfängt. Ich konnte ganz leicht in die Handlung eintauchen und fand alles sehr übersichtlich.
    Lucio schien mir gleich von Anfang an ein Mann der Tat zu sein und ich war nur ganz kurz erschrocken über das, was er zu tun vorhatte... Wie soll man die Pest anders eindämmen ? Und das alles nur, weil irgendwo ein ignoranter geld- und machtgeiler Mensch sitzt, der nur an seinen Profit denkt... Aber was mich am meisten nervt ist, das Verantwortliche wahrscheinlich auch noch überlebt hat ! Hier bin ich sehr gespannt, was aus ihm geworden ist.
    Das große Fest, was Matteo gab, muss sehr opulent gewesen sein. Ich hab es versucht mir vorzustellen, aber ich bin dem bestimmt nicht gerecht geworden...Die Welt der Reichen und Schönen ist meistens nichts für mich, ich finde mich bei dem normalen Volk besser aufgehoben ;D


    Zuerst dachte ich, dass Elisa Glück gehabt hat Ilja zu treffen und sich nun etwas Gutes in ihrem Leben tut, aber das war wohl ein Trugschluss. Ohne den Ritter wären die Mädchen schon aus der Stadt gewesen und alle noch am Leben, aber nun... Elisa ist tot und Arianna auch. Was ist mit Viola ? Ich bin gespannt, wann sie wieder auftaucht :lesen:


  • Da ist eine starke sympathische Frau mit zwei tollen liebenswerten Kindern, die man sofort ins Herz schließt... zack... tot.


    Und ich fand es ja schon romantisch, dass sie ihrem Held begegnet ist, als sie schon lange nicht mehr an Helden geglaubt hat. Das tröstet mich bei ihr ein wenig ...



    Es ist auch ein bisschen George Martin in übersteigert. Ob man will oder nicht wird man als Fantasyautor gerade immer mit George Martin verglichen. Ein Gedanke beim Prolog war: Ich treibe das jetzt mal auf die Spitze und danach mache ich es dann ganz anders ... Ihr werdet ja sehen :-)


    Der wird noch mein ganz persönlicher Fluch ... Da mache ich einen großen Bogen um ihn und dann kommst du! :o



    Würde mich interessieren, wie Ihr Iljas Handeln bewertet.


    Ilja hat das in beiden Fällen ja getan, um einen durch ihn verursachten Schaden wieder auszugleichen. Das Essen als Ausgleich für den entgangenen Botenlohn, den Elisa durch seine Einmischung ja nicht bekommen hatte. Und der Versuch, sie und ihre Kinder aus der Stadt zu bringen, weil sie ohne ihn ja schon längst draußen gewesen wären ... Natürlich weiß er nicht genau, was geplant ist, er ist ja "nur" ein Waffenknecht. Aber er ist ein guter Beobachter und weiß, dass da draußen keine Eherne Horde ist und es irgendwas mit dem Schiff zu tun haben muss.



    Er hat zwar aus edlen Motiven heraus gehandelt, aber er selbst wusste trotzdem, dass es auch Menschen gibt, die - aus welchen Gründen auch immer (also natürlich kennen wir sie heute ;) ) - die Pest überleben. Aber auch die immunen Menschen wurde so von ihm getötet. Und wer weiß schon, ob die beiden Mädchen auch wirklich schon infiziert waren... Von daher kann ich seine Entscheidung kaum gut heißen. Allerdings will ich auch nicht in seiner Haut stecken. Eine schwierige Entscheidung, wenn man Leben gegeneinander aufrechnen muss.


    Das hängt sicher vor allem davon ab, in welchen "Bahnen" man denkt. Sind es kleinere, also auf die Stadt bezogen, hätten ein paar Menschen überlebt. Sind es größere, also auf die ganze Insel bezogen, muss man die immunen Menschen der Stadt opfern, um die Pest daran zu hindern, sich weiter auszubreiten. Es geht weniger darum, welche Leben wertvoller sind, sondern um die Anzahl. Und ich persönlich finde, dass man als Erzpriester in größeren Bahnen denken muss ... Auch wenn ich es sonst nie mit Erzpriestern habe. ;)


  • Auch wenn ich es sonst nie mit Erzpriestern habe. ;)


    Erzpriester sind ja auch in den meisten Fällen die Bösen :D

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"


  • Es ist auch ein bisschen George Martin in übersteigert. Ob man will oder nicht wird man als Fantasyautor gerade immer mit George Martin verglichen. Ein Gedanke beim Prolog war: Ich treibe das jetzt mal auf die Spitze und danach mache ich es dann ganz anders ... Ihr werdet ja sehen :-)


    Dann trifft es sich ja, dass ich paralell zu diesem Buch mit Games of Thrones anfange :)

  • Lieber Bernhard, liebe Mitleser,


    ich bin nun ebenfalls gut in das Buch gestartet. Was für ein Zufall, das Buch, welches ich davor gelesen habe, begann ebenfalls mit dem Schwarzen Tod, dort wütete er allerdings schon längere Zeit. In Arbora ist die Pest dagegen erst an Land gegangen.


    Bei Lucio als Erzpriester, der den toten Pfau findet, hatte ich anfangs an einen Geistlichen gedacht, so wie wir sie kennen und war daher überrascht, wieviel anders solch ein Erzpriester tatsächlich ist. Wie sagte Jacobo am Ende dieses Abschnitts zu Nandus: "Wenn du Erzpriester werden willst, musst du ein Herz so hart wie Granit und einen Verstand so klar wie Bergkristall haben." Das mit dem harten Herz klappte bei Lucio schon mal sehr gut, denn die Entscheidung, eine ganze Stadt und ihre Bewohner einschließlich sich selbst umzubringen, erfordert dann doch schon einiges ab. Zumal man bei Lucio die Skrupel bemerkt, die er rigoros verdrängt.


    Aber dennoch ist das alles ziemlich heftig. Als Tommaso zugibt, dass es sich um die Magdalena handelt und nur der Steuermann mit an Land gekommen wäre, dachte ich, dass er Tommaso töten würde, um eine Ansteckung minimal zu halten. Gleichzeitig habe ich aber nicht verstanden, warum er den kranken Steuermann in die eigene Sänfte bringen lässt und somit seine Familie nach deren Rückkehr der Ansteckung aussetzt. Außerdem fand ich es leichtsinnig, Tommaso als Schwarzen Tod verkleidet zum Palast der Canali bringen zu lassen. Zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, was Lucio tatsächlich vorhat. Das dämmerte mir erst, als er und Karol beschlossen, die Wachtürme zu besetzen.


    Aber ja, es wäre schon zu spät gewesen, die Pest hat schon begonnen, sich auszubreiten, dadurch, dass die überlebenden 17 Seeleute verbotenerweise nach Arbora gegangen sind. Ich vermute stark, dass der Seemann, der vor dem Fest im Palazzo bei Camilla war, einer dieser Seeleute war. Man hätte die Pest garantiert nicht mehr aufhalten können - und das haben auch Lucio und Karol erkannt. Karol, der schon einmal die Pest überlebt hat und damit eigentlich immun gewesen wäre.


    Das Schicksal von Elisa und ihren Töchtern Viola und Arianna sowie Ilja geht mir besonders nahe. Elisa hatte nie was schönes in ihrem Leben gehabt und dann tritt Ilja wie ein Wunder in ihr Leben. Ich hätte den Vier wirklich eine Zukunft gegönnt, aber das hat sich leider nicht erfüllt. Lucio fragte sich noch, ob die Mädchen seinen Sohn womöglich kennen würde - ohja, sie kannten sich garantiert, schließlich war Elisa bei Tercio Magd, Lucios Schwager.


    Und das alles nur, weil die Canali den Hals nicht voll genug bekommen konnten und aufgrund der Pest die Chance gewittert haben, billig an Seide kommen zu können. War sich Matteo eigentlich klar, welche Botschaft Lucio ihm mit Tommaso überbracht hat? Ich hatte nicht das Gefühl, dass er direkt eine Verbindung zu der Magdalena hergestellt hat. Aber wie auch immer, das Schicksal der ganzen Stadt geht auf das Konto dieser gierigen Familie und den Hafenmeister. Wenn Matteo in seiner Kloake tatsächlich überleben sollte, wäre das eine grausame Ironie des Schicksals.


    Das war ein sehr drastischer Dialog und ich bin nun gespannt, welche Relevanz er für die weitere Handlung haben wird. Wird Matteo seine Rache einfordern, falls er überlebt hat?


  • Hennen für Fortgeschrittene trifft es ziemlich genau. Wie er mit uns Lesern und unseren Gefühlen spielt ist ganz große Autorenkunst. Das ganze Ensemble des Prologs fand ich sofort große Klasse - und umso trauriger ist es, dass alle den Prolog nicht überleben. :'(


    Ich fand es auch prima gemacht, wie immer mehr Charaktere eingeführt wurden und man nach und nach mitbekommt, in welchem Zusammenhang sie miteinander stehen, wie z.B. Camilla, die höchstwahrscheinlich mit einem der Seeleute von der Magdalena geschlafen hat, bevor sie dann Matteo in seinem Palazzo küsste.


    Ja, ich fand es auch sehr traurig, dass niemand überlebt hat (außer ausgerechnet Matteo hätte Glück in seiner Kloake gehabt), umso mehr bin ich nun gespannt, welche Auswirkung die Geschehnisse von Arbora nun auf die Handlung 53 Jahre später haben wird. Und bei wem es sich um den "Verfluchten" handelt.


  • Würde mich interessieren, wie Ihr Iljas Handeln bewertet.


    Ich glaube nicht an die Liebe auf den ersten Blick - Theorie. Ich denke zwar schon, dass sie ihm gefallen hat, aber prizipiell hat in solchen Zeiten und in diesen Bevölkerungsschichten Liebe, doch keine so ganz große Rolle. Alles ist eher zweckmäßig und wenn man gut miteinander auskommt, ist es für Frauen schon richtig viel ::) Liebe ist viel zu...romantisch. ich könnte mir eher vorstellen, dass Ilja hier nur einen Traum nachhängt. Die Kinder sehen ihn als tapferen Ritter, obwohl er nur ein Waffenknecht ist und die Mutter ist ihm wohlgesonnen, weil er sie anständig behandelt. Vielleicht gestattet er sich kurz den Traum einer Familie...


    Mich würde viel mehr interessieren, was er getan hätte, wenn der Fluchtweg unverschlossen gewesen wäre. Wäre er dort geblieben, oder wäre er mitgegangen ?



    Ich hatte vor dem Lesen schon einen Blick in den Thread hier geworfen, so dass ich vorgewarnt war - allerdings hatte ich die Hoffnung, dass zumindest eines der Mädchen überleben darf. :o


    Ich denke, dass Viola überlebt hat.


  • Stimmt, und hier hat nicht nur die Pest direkte, sondern auch indirekte Opfer gefordert, durch den Versuch, sie einzudämmen. Der Job als Armbrustschütze auf den Türmen war sicherlich nicht leicht, wie man aus dem Fast-Aufstand sieht, als der Erzpriester auf das Mädchen schiesst. Die grosse Schwester hat ja evtl. überlebt oder ?


    Ich habe mir in dem Moment überlegt, ob sich die Kaiserritter im Klaren waren, dass sie das alles auch nicht überleben werden?
    Mein erster Gedanke, als die Kaiserwasser-Bomben eingesetzt wurden, war, dass Ilja, Elisa und ihre Töchter die besten Chancen haben, das alles zu überleben, weil sie sich in Wasser befinden; ich war echt erleichtert. Bis wir dann erfahren, dass das Kaiserwasser einen öligen brennenden Film bildet, der auch auf Wasser brennt.


    Ich glaube nicht, dass Arianna überlebt hat, mit der Bauchwunde konnte sie nicht fliehen und es wurden zum Schluss ja auch mehrere Flakons mit Kaiserwasser auf sie geworfen, damit die Leichen vollständig verbrennen.


    Ich glaube nicht, dass die Drei die Pest bereits in sich trugen, aber Ilja hätte sie evtl. anstecken können, immerhin war er auf der verseuchten Magdalena unterwegs, ohne zu wissen, dass sie den Schwarzen Tod beherbergt.


  • Genauso habe ich das auch empfunden. Als erstes fand ich es toll, wie er bei der Misshandlung der Magd eingeschritten ist, auch wenn das dort nicht als Misshandlung angesehen wird. Das fand ich sehr ritterlich von Ilja. Eigentlich wäre es danach sicherlich für ihn dann auch gut gewesen, aber als er dann feststellte, dass er nun daran schuld ist, dass Elisa keinerlei Lohn erhalten hat und damit sie und die Kinder hungrig die Stadt verlassen müssen, will er das gut machen - obwohl er weiß, dass ihm das garantiert eine Strafe einbringt. Ja, und wie gagamaus hatte ich ebenfalls den Eindruck, dass es auf beiden Seiten Liebe auf den ersten Blick war.


    Und als Ilja dann ahnte, was in der Nacht vor sich gehen würde, fühlte er sich schuldig an Elisa Schicksal - es konnte ja keiner ahnen, dass das alles so läuft. Im Endeffekt wäre es für Elisa und ihre Töchter besser gewesen, Fornio hätte sie vollends geschlagen und fertig. Danach hätten sie etwas gegessen und dann schleunigst die Stadt verlassen. Hätte, hätte, Fahrradkette ...


  • Aber ich finde den Prolog sehr gelungen. Die Charaktere wurden toll eingeführt und die Ausbreitung der Pest durch verschiedene Perspektiven beschrieben. Der Erzpriester Lucio hatte völlig Recht damit, dass eine Ausbreitung der Pest nicht anders hätte verhindert werden können. Seine Entscheidung ist trotzdem sehr radikal. Er hat zwar aus edlen Motiven heraus gehandelt, aber er selbst wusste trotzdem, dass es auch Menschen gibt, die - aus welchen Gründen auch immer (also natürlich kennen wir sie heute ;) ) - die Pest überleben. Aber auch die immunen Menschen wurde so von ihm getötet. Und wer weiß schon, ob die beiden Mädchen auch wirklich schon infiziert waren... Von daher kann ich seine Entscheidung kaum gut heißen. Allerdings will ich auch nicht in seiner Haut stecken. Eine schwierige Entscheidung, wenn man Leben gegeneinander aufrechnen muss.


    Damit hast du recht, ich wollte auch nicht mit ihm tauschen. Und ja, es ist unwahrscheinlich, dass die Menschen von Cilia bzw. ihrer Umgebung über die Pest so gut Bescheid wussten, wie das bei uns der Fall ist. Dazu kommt ja noch, dass wir nicht wissen, was die Mären über die Pest erzählen, denn ein Erzpriester muss ja die Mären sehr gut kennen, wie wir von Jacobo erfahren. Auch das könnte Ausschlag bei Lucios Entscheidung gehabt haben.


    Apropos Jacobo: ich denke, er ist nicht der, der er zu sein vorgibt, er weiß erstaunlich gut über das Rote Kloster Bescheid.


  • Ich denke mal, dass die relevante Person später der Sohn des Erzmagiers sein wird. Wobei 53 Jahre später... da ist selbst er eher ein Greis. :-\


    Wenn Matteo nicht überlebt und sich an ihm gerächt hat - allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass wir nichts mehr von Nandus erfahren sollten.


    In den Kapitelüberschriften wird doch immer auf "Sasmiras zweite Thronerhebung" angespielt, ich bin mal gespannt, um was es dabei genau geht und ob das für die Handlung relevant sein wird.


  • Vorstellen könnte ich mir folgende Möglichkeiten:


    Elizas Nachkommen: Vielleicht weitere Kinder die daheim geblieben sind?
    Lucio Tormeno: Wer den Klappentext gelesen hat, weiß dass es hier die Möglichkeit gibt ;)
    Matteo Canali: Wenn es in meinen Augen auch sehr unwahrscheinlich ist, könnte er in der Grube überlebt haben.


    Was Lucio Tormeno und Matteo Canali angeht, bin ich ganz bei dir. Dass Elisa noch weitere Kinder hat, glaube ich eher nicht, weil in diese Richtung bisher nichts angedeutet wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass sie, als ihr klar wurde, dass sie womöglich bald sterben könnten, nochmal an ihre anderen Kinder gedacht hätte. Aber das kann natürlich auch täuschen und Bernhard hat genau das beabsichtig. Das wäre in jedem Fall ein spannendes Detail, wenn es tatsächlich noch Nachkommen von ihr geben würde.


  • Ich bewundere aber den Erzpriester, das war sicher keine leichte Entscheidung. Ich bin sehr gespannt, ob es was gebracht hat oder ob sich die Pest dennoch ausbreiten konnte.


    Das habe ich mich auch gefragt, ob diese harte Entscheidung dann wenigstens auch Früchte getragen hat.


  • als erstes hat mich ja die Frage beschäftigt, ob der Pfauenmörder ein normaler Kater war. Also ob er besonders groß oder wild war - oder vielleicht die Katzen auf Cilia generell ein wenig anders sind als hier. Es kann natürlich auch sein, dass so etwas auch hier schon passiert ist und ich das nur nicht mitbekommen habe. ;)


    Stimmt, ich war auch etwas misstrauisch, ob der Pfau tatsächlich von einem Kater umgebracht wurde. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht geahnt, dass das ziemlich schnell ziemlich unwichtig werden würde :-[



    Was ist im Schwertwald? Was ist mit der Mär, dass tief im Wald die Weiße Königin schläft, um in Zeiten großer Not zurückzukehren? Und die um den Krähenmann macht mich ja auch ziemlich neugierig ...


    Ohja, das würde mich auch interessieren, wieviel davon erfunden ist und was wahr.


  • War sich Matteo eigentlich klar, welche Botschaft Lucio ihm mit Tommaso überbracht hat? Ich hatte nicht das Gefühl, dass er direkt eine Verbindung zu der Magdalena hergestellt hat.


    Das Gefühl hatte ich auch. Es war mehr Verärgerung über die Störung seines Festes und das Auffliegen seines Plans, die er bemerkt hat. Dass er die Pest in die Stadt geholt hat, ich glaube nicht, dass er das wirklich begriffen hat.



    In den Kapitelüberschriften wird doch immer auf "Sasmiras zweite Thronerhebung" angespielt, ich bin mal gespannt, um was es dabei genau geht und ob das für die Handlung relevant sein wird.


    Ich verstehe die Überschriften so, dass wir "Chroniken" lesen. Deswegen die Zeitangabe in Form von Herrscherjahren. Bestimmt hat Bernhard eine Zeittafel, wie lange welche/r König/in regiert hat, aber ob das noch wichtig für die Handlung wird, glaube ich fast eher nicht.



    Apropos Jacobo: ich denke, er ist nicht der, der er zu sein vorgibt, er weiß erstaunlich gut über das Rote Kloster Bescheid.


    Huch, der ist bei mir völlig untergegangen. Die Person hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. :-[


  • Ich habe mir in dem Moment überlegt, ob sich die Kaiserritter im Klaren waren, dass sie das alles auch nicht überleben werden?


    Ich glaube schon, dass die Kaiserritter, die die Türme besetzten wusste, was Sache war. Der Befehlshaber sagte ja, dass er nur sehr hörige Ritter in die Türme geschickt hat und Lucio dachte ja auch daran, dass er da Vertrauen haben müsste. Sie mussten die Waffenknechte schließlich einsperren und dann in jedem Turm das Feuer zünden. Außerdem hatte Ilja ja in Gedanken erwähnt, dass die Ritter zuvor in die Kapelle oder so gerufen wurden und ihnen wohl alles erklärt wurde. Nur die Waffenknechte wussten nichts...

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"