[Nautik] Marcus Palliser – Matthews Beute

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    Den zweiten Link zur englischen Ausgabe habe ich mitangegeben, weil von den drei englischen Originalbänden nur dieser erste in Übersetzung erschienen ist.



    Inhalt: Matthew ist ein armer Hund: Die Eltern früh verstorben, sein Vormund Seth Jeffreys, ein Kaufmann, gewährt ihm nur das allernötigste, aber immerhin – zu Matthews großer Freude – auch Navigationsunterricht. Parallel muß Matthew für seinen Stiefvater Walter Stalbone auf dessen Kohlenschiff arbeiten. Zwischen beiden kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, weil Matthew sein väterliches Erbe an dem Schiff geltend machen will, damit aber nicht nur bei Stalbone sondern auch bei Jeffreys abblitzt. Eines Tages bekommt er Papiere in die Hand, die seinen Anspruch beweisen, aber die Zeit drängt, denn das Schiff soll in London verkauft werden. Matthew schleicht sich an Bord, die Prosperous Anne gerät in einen Sturm und dank der Dickköpfigkeit von Stalbone und der Unfähigkeit seines Steuermanns Barney auf Grund. Bei dem Versuch, den über Bord gegangenen Stalbone zu retten, verliert Matthew selbst den Kontakt zum Schiff und wird von einem Holländer, der Cornelius, aufgenommen. Es braucht einige Zeit, bis Matthew begreift, daß er auf einem Freibeuter gelandet ist, und die ersten Überfälle in der Karibik verursachen ihm ob der Brutalität ziemlichen Ekel. Aufrecht halten ihn der Gedanke an die Durchsetzung seiner Ansprüche und seine Liebe zu Jeffreys Tochter Abigail, die aber mit einem reichen Grundbesitzer verheiratet werden sollte. An der Küste von Carolina treffen schließlich verschiedene Dinge zusammen – und auf der Cornelius droht eine Meuterei.



    Meine Meinung: Dieser Roman fällt im Vergleich zu den meisten aus sog. marinehistorischen Reihen in einigen Punkten aus dem Rahmen. Zum einen ist er, was aber für die Geschichte nur sehr am Rande von Bedeutung ist, zeitlich früher angesiedelt. Typischerweise bilden entweder der amerikanische Unabhängigkeitskrieg oder die Kriege gegen Napoléon den Hintergrund, während wir uns hier um das Jahr 1690 herum bewegen. Zum anderen spielt er nicht in der Kriegsmarine, sondern auf einem privat geführten Schiff. Daher gibt es auch keine „klassische“ Karriere an Matthew zu verfolgen. Und das erlaubt auch einen sonst eher unüblichen Nebenstrang um Matthews Privatleben und siene Liebe Abigail.


    Dafür ist er in anderer Hinsicht ausgesprochen typisch. Es wird naheliegenderweise viel gesegelt, die entsprechenden Befehle und Manöver werden ausgiebig dargestellt, Navigation spielt eine bedeutende Rolle. Es gibt die unvermeidlichen Seegefechte, u. a. mit einer französischen Fregatte. Und die Enge auf dem Schiff zusammen mit der erforderlichen Disziplin beeinflussen die Figuren. Die Handlung verläuft recht geradlinig, ich war nie im Zweifel über das Ergebnis, höchstens die Art und Weise, wie es erreicht werden würde, war fraglich. Auch an den Charakteren war nicht viel zu rütteln, die Sympathien und Antipathien waren meinerseits schnell verteilt und bestätigten sich bis zum Ende. Immerhin erlaubte die Wahl eines privaten Piratenschiffes, auch einige ungewöhnliche Charaktere an Bord zu versammeln, wie den „Barbar“ genannten Berber (wahrscheinich) Youssef und den Quäker John. Aber schließlich habe ich es auch nicht mit der Erwartung an ausgefeilte Charaktere und komplexe Handlung gelesen, sondern weil ich einen soliden Abenteuerroman in maritimen Umfeld haben wollte, und diese Erwartung hat der Roman sauber erfüllt. Und er hat mir im Rahmen des Genres so gut gefallen, daß ich mir gestern gleich noch alle drei auf englisch erschienenen Bände bestellt habe.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()