Russell Soaba – Maiba

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    Inhalt: Maiba ist die einzige Tochter des früh verstorbenen Chiefs von Makawana und wächst im Haushalt ihres Onkels auf. Man hält sie für einen Fluch und vernachlässigt sie weitestgehend, nur ihr Cousin Siril steht ihr zur Seite. Erst in der Schule beginnt Maiba, unabhängig von dem ihr nachgesagten Schicksal zu existieren und damit ein Bewußtsein ihres eigenen Wertes auszubilden. Nach Makawana zurückgekehrt gliedern sich Maiba und Siril ohne weiteres wieder in die Familie ein und erfüllen ihre Pflichten, bis eines Abends der alte Dorferzähler Doboro vor Fremden warnt, die das Dorf bedrohen und zwei, im Stile amerikanischer Kinofilme als Kämpfer ausstaffierte Leibwächter präsentiert, die mit ihren Gewehren die Dorfbevölkerung erschrecken und unter Druck setzen. Einige Bewohner erliegen den Versprechungen des Alten nach einem sorgenfreien Leben, das unter seinem Häuptlingstum ausbrechen werde und sich vor allem in unbegrenzter Verpflegung, Alkohol und der freien Verfügbarkeit der jungen Mädchen für die körperlichen Gelüste manifestieren werde. Eine Vergewaltigung läßt die Stimmung gegen Doboro und seine Mannschaft kippen, vor allem, weil auch Maibas Onkel für tot gehalten wird, erschossen von Doboros Leuten. Am Sonntag kommt es zur Konfrontation vor der Kirche.



    Meine Meinung: Die Geschichte wird nicht übermäßig kompliziert erzählt, auch wenn Soaba sich immer wieder – damit durchaus nicht untypisch für pazifische Literatur, wie ich mittlerweile feststelle – Schlenker durch das Erzählen von Geschichten in der Geschichte durch dort auftauchende Personen erlaubt. Einige Episoden schienen mir recht unverbunden im Gesamtkontext zu stehen, aber vielleicht lag das an der Kombination aus übermüdetem Gehirn und Englisch.


    Auch hier sind das zentrale Thema wieder die Belastungen, denen eine Gesellschaft ausgesetzt ist, die sich schnell von traditionellen Werten zu einer modernen Ausrichtung entwickelt oder in diese Richtung gezwungen wird. Die über Jahrhunderte relativ stabile Ordnung wird aufgebrochen und zieht Konflikte, auch in ihrer gewaltsamen Austragung, nach sich. Durch die ganze Anlage der Geschichte ist klar, daß Soaba verschiedene Modernisierungseinflüsse kritisiert, darunter z. B. den Genuß von übermäßigen Mengen Alkohol.


    Schade ist auch hier wiederum, daß Erläuterungen oder wenigstens ein Glossar fehlen, da ich angesichts der nicht übersetzten Wörter doch manches Mal gerne gewußt hätte, von was die Rede ist, vor allem bei den Wörtern, die offensichtlich Nahrungsmittel bezeichnen. Sicher sind diese Dinge nicht sinnentstellend gewesen, aber interessiert hätte es mich trotzdem. Einige Aspekte, vor allem die Landwirtschaft betreffend, sind dafür in die Handlung eingebaut, so daß man hierin durchaus einen Einblick bekommt.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen