Ich habe Tannöd sehr gerne und sehr rasch gelesen, was keine Kunst ist, denn es umfasst gerade mal gute 120 Seiten in großzügigen Kapiteln.
Es ist sicherlich der unorthodoxe Aufbau, der dieses Buch so originell macht, der Plot selber ist eher unspektakulär. Anhand von Verhören einzelner Personen dieses Dorfes erfährt der Leser vom geschehenen Mord.
Sehr gut getroffen ist die Bevölkerung in diesem Bauerndorf, jedes "Verhör" ist sprachlich der jeweiligen Person angepasst, man hört sie direkt reden! Ebenfalls gut getroffen ist die Mentalität dieser Leute, es wird gemunkelt, es wird getratscht, doch offiziell weiß niemand was und möchte sich um Gottes Willen nicht die Finger schmutzig machen.
Das Ende fand ich etwas unpassend, etwas plump, zudem der Täter ohnehin vorher schon absehbar ist. Ein etwas "offeneres" Ende hätte mir in diesem Fall besser gefallen.
Allem in allem ein sehr unterhaltsames Buch für einen Nachmittag!