Agatha Christie - Nikotin

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.741 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bettina.

  • Inhalt:
    Der sich im Ruhestand befindliche Schauspieler Charles Cartwright hält in seinem Haus eine kleine Dinnerparty ab, an der einige Bekannte, unter anderem seine junge Verehrerin „Egg“, sein alter Freund Satterthwaite, Dr. Strange, der ein bekannter Nervenarzt ist, und Mr Babbington, der örtliche Pfarrer teilnehmen. Während des Essens bricht Babbington ganz plötzlich zusammen und stirbt. Die Obduktion ergibt eine Vergiftung mit Nikotin, was jedoch zunächst niemanden beunruhigt, da Babbington Raucher war. Doch als einige Zeit später auch Dr. Strange einen vorzeitigen Tod findet, stellen Cartwright und Satterthwaite auf eigene Faust Nachforschungen an, zu denen sich schnell auch Egg und Hercule Poirot hinzugesellen um den wahren Täter zu finden…..


    Meine Bewertung:
    Es handelt sich bei diesem Roman um einen unterhaltsamen, jedoch eher durchschnittlichen Krimi ganz in Christie´s Art. Wie in vielen ihrer anderen Romane findet sich auch hier das Muster einer geschlossenen Gesellschaft in der ein Mord geschieht nachdem sich dann einige Beteiligte sich auf die Jagd nach dem Täter begeben.
    Das Buch liest sich flüssig, lässt jedoch auch jeglichen Spannungsbogen vermissen. Letztendlich besteht der größte Teil des Romans aus den Unterhaltungen zwischen Cartwright, Satterthwaite, Poirot und Egg. Aber eines muss man Christie doch lassen: Sie versteht es geschickt, den Verdacht des Lesers unentwegt von einem Verdächtigen auf den nächsten zu lenken. Ich wusste bis kurz vor Ende nicht, wer der Mörder war. Und das ist doch schließlich das Wichtigste an einem Krimi. :zwinker:


    Ich vergebe deshalb:
    3ratten

  • Weißt du an was mich dein Buch erinnert?
    Gleich bei den ersten Zeilen dachte ich das Buch kennne ich doch , aber nein das Buch das ich meinte war
    Mord auf der Buchmesse von Anna Porter.


    Ich vermute mal das das Buch welches ich gelesen habe, ein billiger Abklatsch von Agatha Christie ist

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Hey Bine, :winken:
    Mord auf der Buchmesse steht bei mir auch noch auf der SUB-Wettbewerbsliste. Wenn ich es durchhab, kann ich ja mal Bilanz ziehen. Bin jetzt auf jeden Fall mal gespannt, ob die Bücher sich wirklich so ähneln...

  • Bevor ich mir Gedanken über eine "ordentliche Rezi" mache, muss ich unbedingt auf den letzten Dialog hinweisen! Poirot unterhält sich mit einem Protagonisten am Ende des Falls über einen möglichen fatalen Zufall und zieht einen absolut genialen Schluss daraus. Nachdem das Buch in der Tat eher ruhig war, lag ich nach dem letzten Satz wiehernd auf dem Boden.



    Das ist eine Kunst, die ich bei Christie schätzen gelernt habe: Immer wieder sorgt sie für Komik - manchmal auch welche, die eher versteckt oder unauffällig daherkommt. Speziell hier ist es ein Satz, den keine andere Christie-Figur so äußern könnte.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Ich lese ja gerade ihre Autobiographie und da erwähnt sie nicht nur einmal, dass sie beim "Erfinden" der Figur Poirot den großen Fehler gemacht hat, ihn so alt darzustellen.


    lg, Frau 32


  • Ich lese ja gerade ihre Autobiographie und da erwähnt sie nicht nur einmal, dass sie beim "Erfinden" der Figur Poirot den großen Fehler gemacht hat, ihn so alt darzustellen.


    Wenn man ein vom TV geprägtes Poirot-Bild hat, dann geht's :zwinker: Die Darsteller haben einen wunderbaren Typ draus gemacht. Was schreibt denn Christie als Grund für ihre Selbstkritik?



    Meine Leseeindrücke
    Warum sollte jemand einen Pfarrer umbringen wollen? Da keiner darauf eine Antwort findet, bleibt der Tod Pfarrer Babbingtons ununtersucht. Selbst Hercule Porot, einer der Gäste der verhängnisvollen Runde, fällt nichts Ungewöhnliches auf. Misstrauisch bleibt nur der Gastgeber selber, Sir Charles Cartwright. Er schart mit Mr. Satterthwaite und der jungen Egg Lytton Gore zwei Freunde um sich, die ihn bei der Klärung seines Verdachts unterstützen wollen. Poirot fängt erst an, sich für dieses Trio zu interessieren, als ein weiterer Teilnehmer der damaligen Runde mit denselben Symptomen stirbt.


    Genau dieses Detail gefiel mir am Buch gut: Der sonst so gewiefte Hercule Poirot, der reichlich viel auf sich hält, sieht diesmal einen Mord nicht als solchen, obwohl er sich direkt vor seinen Augen abspielt. Erst der zweite Mord macht ihn hellhörig - und da ist der Mörder schon mutiger geworden, zumal er ausgerechnet den großen Hercule Poirot an der Nase herumführen konnte.


    Das Buch ist ein klassischer Whodunit: Interessante Personen, die der Reihe nach als Täter infrage kommen oder verworfen werden, ein schwer durchschaubares Netz von Möglichkeiten und Gefahren - und eine kaum vorhersehbare Lösung. Endlich kann Poirot glänzen, als er den Täter zur Rede stellt. Das Buch glänzt statt durch Spannung vielmehr durch seinen cleveren Aufbau.


    4ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa