Mark Kurlansky - Kabeljau: Der Fisch, der die Welt veränderte

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 2.513 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hazel.

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    Originaltitel: Cod: A Biography of the Fish That Changed the World
    (auf deutsch ist das Buch zurzeit nur gebraucht und reichlich teuer erhältlich)


    Es gibt nur eine Sache, die langweiliger ist als Angeln, und das ist, jemandem beim Angeln zuzusehen – oder ein Buch darüber zu lesen. Glücklicherweise wird Kabeljau professionell gefischt und die Geschichte des Kabeljaufangs und seiner Bedeutung für die Menschheitsgeschichte ist durchaus interessant, zumindest in der der Beschreibung von Kurlansky. Ich kannte bereits sein Buch über die Basken und da diese den Kabeljaufang eine Zeitlang dominierten gab es zwar leider ein paar Überschneidungen zwischen den Büchern. Aber was er sonst so geboten hat, gefiel mir durchaus:



    [li]Sprachkunde: der Unterschied zwischen morue und cabilleau im französischen und einiges mehr[/li]
    [li]Rezepte: bei denen man gerade die historischen allerdings eher nicht probieren möchte, weich gekochte Fischgräten sind nicht jedermanns Ding[/li]
    [li]Legenden: der Schellfisch verdankt seine schwarzen Flecken nämlich dem Teufel[/li]
    [li]faszinierende historische Details: die (als Koloniegründer reichlich unfähigen) Pilgerväter verdanken ihr Überleben und ihren Erfolg eigentlich nur dem Kabeljaureichtum der Küsten vor Neuengland und der Kabeljau war auch eine wirtschaftliche Grundlage für die Sklaverei auf den Zuckerrohrplantagen der Karibik. [/li]
    [li]und eine ganze Menge internationale Fischereipolitik: Leider ist das Buch bereits 1997 erschienen, so dass die aktuellen Bezüge nicht mehr sonderlich aktuell sind. Eine kurze Recherche im Internet zeigt allerdings, dass sich nicht wirklich viel geändert hat. Der Klimawandel trägt durch wärmere Meere noch zusätzlich dazu bei, den Kaltwasserfisch Kabeljau auszurotten und auch wenn der kommerzielle Fischfang des Kabeljaus sich kaum noch lohnt, so gefährden die ausgereiften Jagdmethoden nach anderen Seefischen ihn doch mit, denn unerwünschte Fische im Netz werden immer noch für gewöhnlich tot oder sterbend einfach ins Meer zurückgeworfen. [Gerade in Anbetracht dessen sollte man die „Essen Sie (See-)Fisch“ – Parolen der Gesundheitsapostel durchaus hinterfragen. Gesund ist nicht unbedingt ökologisch sinnvoll und aus der Politik ist scheinbar kein Durchgreifen zum Schutz der Fische zu erwarten.]
    fast willkürliche Links:
    WWF
    [url=http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,17D61875329C6542E0440003BA5E08BC,,,,,,,,,,,,,,,.html]Planet Wissen.de[/url]
    [/li]



    Insgesamt bietet Kurlansky eine interessante Darstellung zu einem Thema, von dem man eigentlich nichts wirklich Interessantes erwartet hätte, die Gelegenheit ein ungläubiges Kopfschütteln bei sämtlichen Gesprächspartner zu erzeugen, wenn man den Titel seines aktuellen Buches nennt und die Chance ein wenig obskures Wissen zu erwerben.


    4ratten


    EDIT: Links angepasst. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • :smile: Danke illy fuer die Rezi. Das Buch kommt sicherlich auf meine Merkliste.

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;