Stephan Grundy - Wodans Fluch

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  • Da ich nicht so sicher bin ob er nun ein Fantasy Autor ist oder eher ein Schreiber eher Historischer Romane hab ich ihn erstmal hier plaziert. Fals das doch nicht ganz korrekt ist kann man es ja immer noch verschieben...


    Zum eigentlichen Thema. Ich hab letzte Woche Wodans Fluch von Stephan Grundy gelesen und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nun würde mich natürlich interessieren was er sonst so geschrieben hat bzw. ob sich das überhaupt lohnen würde das auch zu lesen.


    Hier schonmal meine Rezi zu Wodans Fluch:


    Allgemein: (hier hab ich die neueste Ausg. die bei Amazon verfügbar war genommen)
    Wodans Fluch von Stephan Grundy, 558 Seiten - Fischer-TB.-Vlg.,
    August 1999


    Inhalt:
    Fünfzehn Jahre zählt Hagan, der als zweiter Sohn des Burgunderkönigs in Worms aufwächst - ein einsamer, einzelgängerischer Knabe, durch seine Mutter Grimhild und den Seher der Burgunder mit dunklem Wissen ausgestattet. Seinem älteren Bruder Gundahari, dem Thronerben, ist er ebenso treu verbunden wie seinem Volk und seiner Familie. Als Unterpfand für die Bündnistreue der Burgunder kommt Hagan an den Königshof von Attila. Dort freundet er sich mit Waldhari von Aquitanien und Hildegund, einer suebischen Fürstentochter an, wird Begleiter und Beschützer ihrer großen Liebe. Er verteidigt unter Einsatz seines Lebens die Liebe zwischen Waldhari und Hildegund vor den Nachstellungen Attilas und den politischen Interessen seines Bruders Gundahari. Hagans Zeit ist eine Zeit des Umbruchs. Die Völkerwanderung hat Europa in Bewegung versetzt, drei Religionen - der germanische Götterglaube, der hunnische Schamanismus und das erstarkende Christentum - wetteifern um die Gläubigen.


    Meine Meinung:
    Da ich mich besonders für die Nibelungensage interessiere fand ich die Interpretation und vorallem die Speziealiserung auf Hagan (hier ist Hagen von Tronje gemeint)mehr als gelungen. Schön fand auch das hier nicht auf die sowiso schon bekannten Vorkommnisse im Nibelungenlied eingegangen wurde sondern auf Hagans Leben bei den Hunnen.
    Zwar nicht wirklich historisch verbürgt aber gerade bei Sagengestalten ist es eh etwas schwieriger historisch genau zu bleiben.
    Spannend allemal und toll geschrieben. Ich jedenfalls war gefesselt bis zum Schluss.
    Ich gebe dem Buch jedenfalls:
    4ratten


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  • Die erzählte Handlung spielt etwa zwischen 415 und 417 nach Christus. Hagan (Hagen von Tronje) wird mit 15 Jahren als Friedgeisel an Attilas Hof geschickt, um den Frieden zwischen Burgundern und Hunnen zu bekunden. Dort wird er als eine Art Pflegesohn aufgenommen, lernt ihre Lebensart kennen und übt sich im Kampf, er erregt aber auch das Interesse des Gyula, dem Schamanen der Hunnen. So wird er sowohl kämpferisch als auch geistig ausgebildet - und erlernt das Wissen, welches er später in Burgund benötigen wird.


    Hagan dient den alten Göttern und da besonders Wodan, er kann seinem Glauben bei den Hunnen auch treu bleiben, da Attila keinen Gott verbietet. Die alte Religion nimmt in diesem Buch viel Platz ein, die Rituale und schamanischen Reisen werden detailliert beschrieben. Ich habe mich damit sehr wohl gefühlt, diese Momente hatten für mich immer etwas ganz besonderes.
    Die Hauptfigur stand mir schnell nah, sie ist sehr tief und vielschichtig angelegt. Aber auch die anderen Personen gefielen mir, sie wirkten immer menschlich und lebensnah. Attila wird zum Beispiel nicht als blutrünstiger Hunne, sondern zerrissen zwischen dem Wunsch nach Macht und seiner Hilflosigkeit aufgrund einer nicht erwiderten Liebe dargestellt.


    Hagan ist eher ein Einzelgänger, der treu zu seinen Prinzipien und Göttern steht. Dass er auch zu einer tiefen Freundschaft fähig ist, sieht man an seiner Beziehung zu Waldhari (Walter/Waltharius von Aquitanien). Bald verbindet sie trotz der großen Unterschiede etwas besonderes, das auch ihre unterschiedliche Religion nicht berühren kann - sie akzeptieren sich so, wie sie sind.


    Dieses Buch ist eine Hommage an die alten Götter, die langsam aber stetig vom Christentum verdrängt werden. Es herrscht eine leicht melancholische Grundstimmung, und der Spannungsbogen ist zum Ende hin kaum noch auszuhalten. Es geht aber auch um die aussichtslos erscheinende Liebe zwischen Waldhari und Hildegund, die Hagan beschützt und ihn später zu einer Entscheidung zwingt.
    Das Ende der Geschichte hat mich sehr traurig gemacht, aber auch bewegt. Nicht so sehr der bereits aus dem Nibelungenlied bekannte und hier nur kurz zusammengefasste Tod von Hagan, sondern Waldharis Gefühle und Gedanken über ihn.


    Ich hätte ein kleines Glossar hilfreich gefunden, da viele Namen in einer leicht abgewandelten Form (zu der mir bekannten) auftauchten und ich manche Begriffe auch einfach nicht kannte. Es hat beispielsweise etwas gedauert, bis ich in der Danu die Donau erkannte. :redface:
    Trotzdem bekommt dieses tolle Hagen-Buch von mir ganz emotionale 5ratten


  • Zum eigentlichen Thema. Ich hab letzte Woche Wodans Fluch von Stephan Grundy gelesen und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nun würde mich natürlich interessieren was er sonst so geschrieben hat bzw. ob sich das überhaupt lohnen würde das auch zu lesen.


    Huhu! :winken:


    Rheingold möchte ich irgendwann auf jeden Fall lesen. Und seine anderen Bücher... Die Falken-Trilogie reizt mich nicht sehr, und Gilgamesch hat ja recht schlechte Bewertungen bei Amazon bekommen - da bin ich mir unsicher.