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Inhalt: Der Steinmagier Wurishi Yu erzählt dem Erben des Kaiserthrons auf dessen Wunsch eine Geschichte: die Geschichte, warum er der letzte seiner Zunft ist ... Vor vielen Jahren herrschte Chaos im Kaiserreich. Als die herrschende Kaiserin von einem abtrünnigen Steinmagier versteinert wurde, erhoben sich überall im Reich die Fürsten und versuchten, ihre Herrschaftsbereiche auszudehnen und die kaiserlichen Insignien für sich zu gewinnen. In der großen Schlacht von Wuchao kamen alle Steinmagier, die auf der nach wie vor existierenden kaiserlichen Seite und auf der gegnerischen Seite durch den Fürsten von Daykun-ju ins Gefecht geworfen wurden, ums Leben. Alle, bis auf Wurishi Yu, den sein Meister absichtlich in der Stadt Hujio zurückgelassen hatte. Als Yu klar ist, daß die Schlacht vorbei und verloren ist, beschließt er, die Stadt zu verlassen. Dabei kommt er an einem verlassenen Gefangenentransport vorbei, die drei Inhaftierten bitten ihm um Hilfe, die Yu nach kurzem Zögern gewährt. Als Dank wollen ihn die drei, der Räuber Yan und die adligen Diplomaten Li und Shi bis zu seinem ersten Ziel begleiten. Aber natürlich bleibt nicht verborgen, daß es noch einen Steinmagier gibt und so wird die Gruppe schon bald verfolgt. Man rettet sich in eine benachbartes Fürstentum, aber auch dorthin läßt der Fürst von Daykun-ju, Quan, sie von seinem loyalen Heerführer We verfolgen. Aber nicht nur dieser hat ein Interesse an Yu, bald interessiert sich auch die Stadtwache ihrer Zuflucht für sie und die Hatz geht weiter. Ein geheimnisvoller „Schatten“ greift helfend ein, aber wie soll Yu unter diesen Umständen je aus dem Erbe seines Meisters lernen, wie die Kaiserin befreit werden kann? Und wenn das gelingt: Wie kommt man in die dicht belagerte Kaiserstadt, um die Aufgabe auszuführen?
Meine Meinung: In einem chinesisch angehauchten Setting, angereichert mit lebenden Steinkriegern, Unsterblichen (jedenfalls fast), normaler und der besonderen Steinmagie und sympathischen Protagonisten entfaltet sich die Geschichte um die Rettung der versteinerten Kaiserin. Das rollt überwiegend flott dahin, auch wenn auf Grund des Prologs schon klar ist, wie das Ende sein wird, es geht also nur um den Weg dorthin – für mich durchaus ein Manko. Dabei erlaubt sich Sullivan durchaus ein paar Schlenker, mit denen der Dieb Yan näher vorgestellt wird, oder auch die beiden unsterblichen Adligen Li und Shi, die zudem als Seelenbrüder verbunden durchs Leben gehen müssen und dadurch über die lange Zeit ein blindes Verstehen und amüsante Ähnlichkeiten entwickelt haben wie ein altes Ehepaar. Diese Abschweifungen sind zwar im Kontext der Gesamterzählung nicht unwichtig, hätten aber dem Spannungsbogen zuliebe etwas kürzer ausfallen können, was auch für den etwas lang geratenen „Abspann“ gilt, in der die Ereignisse über die unmittelbare Aufgabe hinaus noch nachgeführt werden. Als eher ungewöhnlich sind noch die Liebesbeziehungen zu vermerken, die hier eine – etwas zu große – Rolle spielen.
Über die Hauptpersonen besteht relativ schnell Klarheit bezüglich ihres Charakters, die interessanteste Figur, weil sie Potential in alle Richtungen hat, ist der Heerführer We. Ein wenig mehr Ambivalenz hätte auch den übrigen Protagonisten gut angestanden. Die Möglichkeiten der Steinmagie werden langsam deutlich, in dem Maße, wie Yu lernt und sich entwickelt, das ist plausibel umgesetzt. Bei den Aktivitäten der Gruppe ging vieles glatt, selbst auftretende Probleme machten nie den Eindruck, wirklich dauerhaft oder gar unlösbar zu sein, da immer schon ein Hintertürchen offen geblieben war, hier hätte ich mir manchmal etwas mehr Verzweiflung gewünscht, aus der mich eine überraschende Aktion herausgeholt hätte.
Insgesamt liegt hier solide Fantasy-Kost vor, die erfreulicherweise nicht gleich als Serie daherkommt, auch wenn es in Yus Geschichte selbst und in der Anlage der Welt durchaus Möglichkeiten für Fortsetzungen gibt. Vermißt habe ich eine Karte, die mir einen optischen Eindruck vom Weg Yus und seiner Gefährten und der Lage der Handlungsorte zueinander vermittelt hätte, zumal dies in Fantasy-Büchern mittlerweile eigentlich zum Standard gehört.
Schönen Gruß,
Aldawen