>> Spezial-Kanada-Lesenacht ~ 05.07.2008

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 11.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Seychella.

  • Halbzeit in meinem Buch Die Ballonfahrerin. Ann ist inzwischen erwachsen und hat ihr Verhältnis mit dem Tintoretto-Experten Arthur begonnen. So richtig klar ist mir nicht, was sie aneinander finden und warum sie es nicht schaffen, ihre Treffen einfach einzustellen. Jedenfalls hat Ann gerade das Ticket nach England gebucht, um sich die Schauplätze ihres Lieblingsbuches Sturmhöhe mal im Original anzusehen, zumal sie an einem Buch über das Wetter in Brontës Roman arbeitet.


    Am besten sind aber immer die Gespräche zwischen Emily und Arianna, da könnte ich mich manches Mal kringeln, besonders über Emily: „Hör mal zu, ich habe mir stürmische Liebschaften ausgedacht, seit ich neun Jahre alt war. Es war mein Lebenswerk. Wer braucht denn schon einen echten Mann? Die sind doch alle so unberechenbar und werden nie zum richtigen Zeitpunkt wütend oder sagen die passenden Dinge. Die stören nur beim Entstehungsprozess. Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Sämtliche Liebschaften sind reine Fiktion, und wenn sich zwei Menschen die gleiche Liebschaft einbilden, wird es einfach zu kompliziert.“ Irgendwie hat sie ja recht :breitgrins:


    Arjuna + Seychella: Ja, das ist wirklich skurril und genial, gefällt mir wirklich gut bislang.



    Wow, bist du schnell! Oder ich so langsam? :zwinker:


    Ich schätze, ersteres, aber das ist ja egal :zwinker:



    Ich hab mir für heute ein Buch aus der Bibliothek ausgesucht, das schon mal genannt wurde, nämlich Schiffsmeldungen von Annie Proulx.


    Ein wunderbares Buch :klatschen: , ich wünsche Dir viel Spaß im windumtosten Neufundland!



    Die 1. amazon-Rezension (Ein Highlight zum Bücherherbst) finde ich sehr gelungen, weil sie viel über das Buch aussagt. Für alle die mehr wissen wollen. Mir fällt es noch schwer so kurz nach Beendung des Buches meine Gedanken in Worte zu fassen.


    Danke für den Hinweis, ich habe das gerade nachgelesen und das Buch gleich auf meine Wunschliste gesetzt.


    Seychella: Die Zitate könnten auch aus meinem Buch stammen, da scheint sich mir ein Muster für Urquharts Romane abzuzeichnen ...



    Der Ich-Erzähler gehört zum Clan Calum Ruadh und beginnt die Geschichte seiner „Familie“ zu erzählen. Als Kind hatte er keine Verbindung zu seinem eigenen Namen Alexander, da er immer nur „gille beag ruadh“ - der kleine Rotschopf genannt wurde.


    Oh, das ist ja tatsächlich Gälisch! Calum Ruadh ist der rote Colin und die Übersetzung von gille beag ruadh ist ein bißchen frei gehalten, klänge aber zugegebenermaßen im Deutschen auch etwas umständlich, wenn immer von kleiner, rothaariger Junge die Rede wäre :breitgrins:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Huhu,


    ich bin bei "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx inzwischen bis Seite 46 gekommen.


    Der Einstieg ist ein ziemlich zeitgeraffter Überblick über Quoyles bisheriges Leben. Das ist zunächst ziemlich eintönig und hoffnungslos, bis Quoyle seine Frau kennenlernt und heiratet, ab da ist es krass mitleiderregend - denn die Madame grast auf allen möglichen Wiesen und vernachlässigt ihre Familie; jedenfalls bis zu ihrem unerwarteten Tod. Aber wie gesagt, die Autorin hält sich mit diesem ganzen Kram nicht lange auf, schildert die Geschehnisse ziemlich überzogen, um es auch dem letzten Leser klar zu machen, wie schlecht es Quoyles bis dahin ging.


    Die Auswanderung nach Kanada bzw. Neufundland soll nun die einschneidende Wendung in seinem Leben ergeben; ich bin mal gespannt, denn gleich wird Quoyle samt seinen beiden Töchtern und einer Tante mit Hund von Bord der Fähre gehen und zum ersten Mal in seinem Leben kanadischen Boden betreten.


    Was mir bis jetzt nicht gefällt, ist der Sprachstil; Annie Proulx verwendet zum Teil sehr kurze Sätze, oft ohne Verb, nur reine Aufzählungen. Hier zum Beispiel:


    Zitat

    Ein großer feuchter Laib von Leib. Mit sechs wog er siebzig Pfund. Mit sechzehn war er unter einem Gehäuse aus Fleisch begraben. Der Kopf wie eine Melone, kein Hals, rötliche, nach hinten gewellte Haare. Gesichtszüge so verkniffen wie sich berührende Fingerspitzen einer Hand. Auge wie Plexiglas. Das monströse Kinn, ein grotesker Vorsprung, der aus der unteren Gesichtshälfte ragte.


    oder

    Zitat

    Dann bei einer Versammlung Petal Bear. Dünn, feucht, heiß. Zwinkerte ihm zu. Quoyle hatte die Sehnsucht des dicken Mannes nach einer zierlichen Frau. Er stellte sich neben sie an den Tisch mit den Erfrischungen. Engstehende graue Augen, lockiges eichenbraunes Haar.


    Naja, solche Sätze reißen mich eben nicht gerade vom Hocker. Ich würde diesen Sprachstil aber hinnehmen, wenn sich herausstellen würde, dass er speziell für das Leben vor Neufundland reserviert ist und später dann nicht mehr auftaucht. Vom Gefühl her wird die Sprache schon auf Fähre etwas flüssiger und poetischer - aber ich kann mich auch täuschen. Deswegen lese ich jetzt gleich mal weiter und gehe der Sache auf den Grund. :zwinker:


    Seychella: die Zitate aus deinem Buch klingen da schon anders... :smile: scheint eine interessante Autorin zu sein, zumal mir auch Aldawens kurze Abrisse zur Ballonfahrerin recht gut gefallen (und am Ballonfahren habe ich momentan eh einen Narren gefressen :breitgrins:).


    @jääki: dein Buch interessiert mich auch und das hätte ich eigentlich noch lieber gelesen als meines, aber keine meiner zwei Stammbibliotheken hatte es im Programm. Da wird eines Tages ein Buchticket dafür herhalten müssen. Bis dahin bin ich einfach mal auf deine Eindrücke neugierig. Und anders rum ist es ja wohl genauso.... :breitgrins:


    Arjuna: Watership down ist ein wunderbares Buch, mir hat es sehr gut gefallen und mich würde interessieren, wie es dir damit geht. Und: Kaninchen gibt es doch auch in Kanada, oder? :zwinker:


    @Annabas: prima, dass du "Schiffsmeldungen schon gelesen hast - da kann ich ja gleich mal nach deiner Rezi schauen... :smile:


    @bine: :trost:


    Bis später! :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Arjuna: Watership down ist ein wunderbares Buch, mir hat es sehr gut gefallen und mich würde interessieren, wie es dir damit geht. Und: Kaninchen gibt es doch auch in Kanada, oder? :zwinker:


    Eben, diese Tiere sind doch überall. Bis jetzt gefällt es mir recht gut, ich muss zugeben, ich hatte große Zweifel ob dass ein Buch für mich ist.



    @ Aldawen
    sollte man die "Sturmhöhe" vor der Ballonfahrerin schon kennen? Die Aussagen über Männer und Liebe sind köstlich.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hallo ihr Lieben.


    Die zweite Geschichte habe ich eben beendet, die gefiel mir schon besser als die erste.
    Es ging um die Familie Stone, die schon Jahre nicht mehr in dem Dorf wohnen, aber deren Farm noch immer leer steht. Die Stones waren allesamt keine guten Menschen und haben sich von den anderen Bewohnern zurückgezogen.
    Banger und der Ich-Erzähler gehen in der Nähe der Farm auf Vogeljagd und da erzählt Banger dann von seinen Erlebnissen mit den Stones.
    Was mir am meisten gefällt, ist die Beschreibung der Gegend, etc., die Atmosphäre gefällt mir sehr...


    @ Miramis: Der Stil würde mir auch nicht sehr gefallen. Bei "Herzenslieder" ist das, zum Glück, nicht so.


    Bevor ich die nächste Geschichte lese, werde ich mir erstmal einen heißen Kakao machen.
    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Hallo miteinander,


    jetzt habe ich den zweiten Teil des Buches ausgelesen und es gefällt mir immer besser.
    Ich habe Tonys Geschichte kennen gelernt - wie sie von Zenia erst zu einem Betrug angestiftet wird, dann von ihr wegen genau diesem Betrug erpresst wird und wie Zenia ihr dann noch (zum zweiten Mal) ihren Freund ausspannt.
    Zenia ist wirklich eine Frau, die über Leichen geht. Mal sehen, wass sie bei den anderen beiden Frauen anstellt. Im nächsten Teil wird die Geschichte von Charis erzählt, das ist sicher auch spannend.
    Für mein nächstes Posting suche ich dann auch ein oder zwei Zitate aus dem Buch aus, das ist eine gute Idee!


    Komischerweise habe ich heute abend gar keine Lust auf Knabbereien, liegt aber vermutlich an dem großen Stück Thunfischpizza, das ich vorhin gegessen habe. :breitgrins:
    Aber Durst habe ich: jetzt gibt's erst ein Schwarzer-Johannisbeersaft-Schorle und danach mache ich mir einen Espresso.


    Viele Grüße von Annabas

  • Also - nachdem ich erstmal noch DRINGEND aufräumen musste, wie das eben so ist, wenn man sich ruhig hinsetzen will, habe ich mein erstes Buch jetzt durch.


    Nun denn, "Flucht nach Kanada", Wolfgang Bittner, kurz gesagt - fantastisch.
    Natürlich, es gibt kleine Kritikpunkte hier und da, manchmal stopft Bittner unrealistisch viele Fakten in die Dialoge, beispielsweise.
    Andererseits war es auch faszinierend, so etwas über die Geschichte Kanadas zu lernen, über die ersten Siedler und den Goldrausch und die Unterdrückung der Ureinwohner. Nur in Dialogen kommen solche Aufsätze immer etwas gesteltzt. Aber die Geschichte an sich hat mir gut gefallen - Frank ist 18, gerade mit der Schule fertig, hat keine richtige Perspektive für die Zukunft und Ärger zu Hause, fliegt kurzentschlossen zu seinem Großvater nach Kanada, der dort wie ein Einsiedler lebt und vom Fallenstellen und Goldsuchen lebt.
    Das ganze in einem sehr schönen, flüssigen Stil erzählt, der einen einfach mitreißt. Ich hätte gar nicht aufhören können, selbst wenn ich gewollt hätte.
    Am besten hat mir gefallen, dass es um diese Flucht aus dem Alltag geht. Frank lebt mit seinem Großvater teilweise wirklich in einer Blockhütte in der Wildniss, schießt sein eigenes Fleisch, sammelt Beeren, backt eigenes Brot... ganz fernab von Zivilisation und anderen Menschen. Also, die Lektüre hat sich in jedem Fall gelohnt, auch wenn es etwas ganz anderes war, als ich mir vorgestellt hatte.


    Jetzt mache ich eine kurze Pause, werde etwas essen, eine Banane und ein Stück Brot, und etwas trinken, mir einen Pyjama anziehen und mich an Atwoods "The Handmaid's Tale" machen.

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Na toll meine Mädels spielen Singstar und ich konnt mich nicht losreisen, d.h. ich habe gerade mal 3 Seiten in der letzten Stunde gelesen und bin jetzt erst mit Ann in Madrid
    Also da wo Aldawen schon vor meinem ersten Posting war.


    Aber meine Kids gehen jetzt schlafen und ich bin noch hellwach.
    Ich stürze mich nun wieder zwischen die Seiten.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Oh, das ist ja tatsächlich Gälisch! Calum Ruadh ist der rote Colin und die Übersetzung von gille beag ruadh ist ein bißchen frei gehalten, klänge aber zugegebenermaßen im Deutschen auch etwas umständlich, wenn immer von kleiner, rothaariger Junge die Rede wäre :breitgrins:


    Du hast mich ertappt :zwinker: - im Buch wurde auch Deine Übersetzung gebraucht und dann auf die gebräuchlichere verwiesen... offensichtlich kann hier jemand gälisch... :breitgrins:


    Gälisch ist in dieser Familie auf jeden Fall noch die Sprache, die am meisten gesprochen wird und so tauchen immer wieder ein paar kurze Redewendungen auf, die aber auch gleich übersetzt werden. Für mich sind das Zungenbrecher. :zwinker:


    Ich bin nun auch schon wieder etwas weiter mit meienr Lektüre.
    Mir stellte sich bereits die Frage, warum die beiden Kinder bei den Großeltern aufwachsen und wo dabei die restlichen vier Geschwister sind.
    Die Eltern und der jüngere Bruder sind bei einem Unfall ums leben gekommen als sie im Winter über das Eis zur Insel gingen. Den Bruder hatte man gefunden aber die Eltern nicht. Der Ich-Erzähler und seine Schwester waren da gerade erst drei Jahre alt, die älteren Brüder 14, 15 und 16. Die Großeltern zogen daufhin wieder zurück auf ihr altes Land und die älteren Brüder allein in das Haus am Meer. Dabei hatten sie weder Strom, fliessendes Wasser noch sonst irgendwelchen Komfort - verrichten ihr Geschäft auf dem Eimer oder einfach aus dem Fenster... :rollen: Für den kleinen Bruder ist dieses Leben natürlich wahnsinnig interessant zumal er bei den Großeltern den Komfort geniesst. So hat einer der Brüder mal ziemliche Zahnprobleme und so wird der Zahn einfach an einen Faden an das Pferd gebunden und schon war er draussen. Danach schwenkt das nächste Kapitel wieder in das "Hier und Jetzt". Der Protagonist ist immernoch auf dem Weg, um seinem Bruder den nötigen Alkohol zu besorgen. Dabei denkt er an die Kindheit zurück.


    Ich hatte bei dem Buchtitel eher wilde raue Naturbeschreibungen und das harte Leben an der Küste erwartet, aber es sind eher die kleinen Geschichten im Leben des Protagonisten, die trotz aller Tragik nie wirklich deprimierend wirken.



    @ Miramis


    Zu dem Sprachstil würde ich sagen "kurz und schmerzlos" Ich finde das eher interessant und hinterlässt eher Eindruck als wenn es normal geschreiben wäre, dann klänge es belanglos und langweilig. Ich werde mir das Buch mal vormerken. :smile:

  • Jetzt also "The Handmaid's Tale", Margaret Atwood:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Amazon sagt kurz und knapp: Margaret Atwoods dystopischer Romanspielt in der nahen Zukunft in der Republik Gilead, einem religiös-fundamentalistischen Staat auf dem Territorium der heutigen USA. Die hier porträtierte Gesellschaft ist der Alptraum jeder Feministin.


    Und mehr weiß ich auch nach Klappentextlektüre nicht, es wird also spannend. Leider ist meine gebraucht gekaufte Ausgabe unsäglich verschmiert mit Anmerkungen. "Einige wenige" wurde mir gesagt. Das stört beim Lesen schon :grmpf: aber glücklicherweise nur die ersten paar Kapitel.

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Ann hat inzwischen einen Nachbarn, den früheren Fabrikarbeiter (Weberei), jetztigen Moorstecher und Gelegenheitslandwirt John kennengelernt, ohne den sie wohl die Lungenentzündung nicht so ohne weiteres überstanden hätte. John kann wunderbare Geschichten über Yorkshire und seine Menschen erzählen, was Ann auch sehr gut gefällt, aber von diesem blöden Arthur kann (oder will) sie sich immer noch nicht so recht lösen. Inzwischen mokiert sich Emily in den Gesprächen mit Arianna über die Mühe, die sie damit hatte, literarisch ein ganzes Haus mit Krimskrams einzurichten und auszustatten, der sie gar nciht interessiert und erzählt über ein Wiedersehen mit ihrem Bruder, der nach seinem Tod ein ziemlich griesgrämiger Engel geworden ist, der mit schmutzigen Flügeln seiner Schwester auf die Nerven fällt.



    @ Aldawen
    sollte man die "Sturmhöhe" vor der Ballonfahrerin schon kennen? Die Aussagen über Männer und Liebe sind köstlich.


    Das könnte unter Umständen empfehlenswert sein, weil das Buch und seine Hauptpersonen schon eine zentrale Rolle in diesem Roman haben, aber da ich Sturmhöhe selbst noch nicht gelesen habe, kann ich das nicht abschließend beurteilen. Ich finde, es liest sich auch ohne Kenntnis von Brontës Roman recht gut, aber möglicherweise wäre es damit noch reizvoller und mir entgehen jetzt Anspielungen und Details.



    Was mir bis jetzt nicht gefällt, ist der Sprachstil; Annie Proulx verwendet zum Teil sehr kurze Sätze, oft ohne Verb, nur reine Aufzählungen. Hier zum Beispiel:


    Ganz grundsätzlich wandelt sich das nicht, Quoyle denkt ja später auch in Zeitungsschlagzeilen. Aber ich fand das für dieses Buch einen sehr passenden Stil, obwohl mich dergleichen sonst auch schnell stört.



    Du hast mich ertappt :zwinker: - im Buch wurde auch Deine Übersetzung gebraucht und dann auf die gebräuchlichere verwiesen... offensichtlich kann hier jemand gälisch... :breitgrins:


    Können ist geprahlt, aber ich habe mal angefangen, Schottisch-Gälisch zu lernen und werde es intensivieren, wenn ich endlich mein Fernstudium beendet haben werde ...



    Gälisch ist in dieser Familie auf jeden Fall noch die Sprache, die am meisten gesprochen wird und so tauchen immer wieder ein paar kurze Redewendungen auf, die aber auch gleich übersetzt werden. Für mich sind das Zungenbrecher. :zwinker:


    Ach, das sortiert sich, wenn mal mal ein bißchen anfängt, sich damit zu beschäftigen. Viele Vokale tauchen nur deswegen auf, weil Konsonanten immer nur von hellen (e und i) oder dunklen (a, o, u) Vokalen umgeben sein dürfen. Die Vokale selbst werden oft gar nicht gesprochen, man „hört“ sie nur im Konsonanten, weil deren Aussprache von den Vokalen beeinflußt wird.



    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo miteinander,


    ich bin jetzt mitten im dritten Teil des Buches (Die Räuberbraut von Margaret Atwood).
    Der dritte Teil beginnt wie Charis nach dem unerwarteten Wiedersehen Zenias neuen Begleiter sieht - ich verrate jetzt nicht, wer das ist, aber diese Bekanntschaft ist der pure Sprengstoff. Ich wage nicht daran zu denken, was passiert, wenn das rauskommt ...
    Dann folgt eine Rückblende und es wird erzählt, wie Charis und Zenia sich kennen gelernt haben und wie sich Zenia in Charis Leben einschleicht.


    Margaret Atwood schreibt ganz phantastisch, ich bin froh, dass ich dieses Buch endlich lese, nachdem es jahrelang schon in meinem Regal herumsubt. Zenia ist zwar eine sehr negative Figur, aber ungemein faszinierend.


    Leider schwächele ich schon sehr und werde jetzt zu Bett gehen. Eigentlich wollte ich ja noch viel länger mit euch lesen, aber der Tag war heute wohl doch anstrengender als ich vorhatte. :rollen:
    Gute Nacht!
    Grüße von Annabas :winken:

  • Tja, so richtig funktioniert das mit mir und den "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx nicht; wir sind nun in Neufundland und der Sprachstil ist, entgegen meiner Hoffnung, immer noch unverändert. Außerdem nervt mich die Art, wie die Autorin Gesichter beschreibt; diese Bilder kommen bei mir überhaupt nicht an, zum Beispiel:

    Zitat

    Ein Gesicht wie von einer Gabel durchfurchter Hüttenkäse.

    Bitte, wie soll denn das aussehen? :rollen:
    oder

    Zitat

    Sein Gesicht: Holz mit fächerförmig eingekerbten Linien.


    Also ich kann damit überhaupt nichts anfangen.


    Die Handlung selbst wäre eigentlich schon nach meinem Geschmack; Quoyle, seine Kinder und seine Tante sind zunächst in der Wildnis unterwegs, um nach dem Elternhaus der Tante (hat die Frau eigentlich auch einen Namen? :rollen:) zu suchen. Es war 40 oder 50 Jahre lang unbewohnt, und entsprechend verfallen und verwahrlost ist es inzwischen. Die beiden Erwachsenen beschliessen, sich zunächst in der nahe gelegenen kleinen Ortschaft niederzulassen und das Haus so schnell wie möglich instandsetzen zu lassen. Bald darauf fängt Quoyle mit seinem Job als Redakteur beim "Gammy Bird" an und seine Kollegen werden eingeführt (oder zumindest ihre Gesichter).


    Ja, so siehts aus, zum Fünfrätter wird es wohl nicht mehr reichen und auch die vierte Ratte stelle ich momentan noch arg in Frage. Aber da noch Dreiviertel des Buches übrig sind, kann noch einiges passieren.


    @jääki: ja, wenn die Sprache nach deinem Geschmack ist, dann ist das sicher einen Versuch wert; die Grundstimmung und die Handlung an sich finde ich nämlich wie gesagt ok. Ich hab eh das Gefühl, dass sich unsere Bücher vom Thema her sehr ähneln. Die Familiengeschichte kommt bei "Schiffsmeldungen" auch immer wieder zur Sprache. Aber auch die raue Landschaftsbeschreibung und das Wetter kommen nicht zu kurz.


    Arjuna: wie schön, dass dir das Buch gefällt! Und ab sofort wirst du nie mehr Kaninchen und Hasen verwechseln.... :breitgrins:


    Machandel: dein Buch hätte mir sicher auch zugesagt - das erste meine ich. Grundsätzlich finde ich Geschichten, in denen die Natur einen breiten Raum einnimmt, sehr schön.


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • In meinem Buch beginnen so langsam die Verwicklungen. Das Hotel, in dem Fleda mit ihrem Mann gewohnt hat, befindet sich scheinbar genau gegenüber der Leichenbestattung. Und die Leichenbestatterin kennt Fledas Mann, vielleicht kommt es da zu den ersten Verbindungen? Außerdem ist jetzt noch ein Mann aufgetaucht, der sich für Fleda interessiert. Bei der Vogelbeobachtung im Wald ist ihm ihr Gesicht "dazwischengekommen" - und er ist hängen geblieben. Sie saß auf einer karierten Decke und hat gelesen, natürlich ihren Browning. Und er war völlig ergriffen von ihrer Wahl :breitgrins: - und zudem ein sehr detaillierter Beobachter. Kleidung, Ringe, Schmutz, Strähnen - nichts entgeht ihm. Ich würde ja direkt wetten, dass er den Strudel auch "fühlt", wenn nichts zu hören ist!


    Da ich eben schon fast eingenickt bin (Sekundenschlaf?), verabschiede ich mich jetzt leider schon - wünsche euch noch eine tolle Nachtlektüre! :winken:

  • Hallo ihr Lieben.


    Und die nächste Geschichte fertig. Und die fand ich doch noch etwas besser als die davor :zwinker:, es wird doch.
    Allerdings war diese Geschichte auch wesentlich trauriger.
    Perley hat seine Frau verloren und manche rieten ihm, nochmal zu heiraten. Frauen kamen mit Kuchen, etc. und warben um ihn. Aber keine konnte ihn so recht überzeugen. Eines Tages ließ Bobhot seine jüngere Schwester bei ihm, ursprünglich wollte Maureen putzen, etc. Kurze Zeit später heiraten sie.
    Maureen stellt sich heraus, ist recht agressiv, wenn sie etwas bei Perley durchsetzen möchte und Bobhot kommt nun auch täglich vorbei...Perley kommt der Gedanke, dass die beiden ihm seine Farm wegnehmen möchten...


    So, ich denke, eine Geschichte lese ich noch.
    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice


  • Tja, so richtig funktioniert das mit mir und den "Schiffsmeldungen" von Annie Proulx nicht; wir sind nun in Neufundland und der Sprachstil ist, entgegen meiner Hoffnung, immer noch unverändert.


    An dieses abgehackte kann ich mich auch noch erinnern, allerdings hat es mich nicht besonders gestört - ich fand es irgendwie passend in Bezug auf Quoyle, seine Unbeholfenheit. An die Aufzähl-Sätze kann ich mich dafür nicht erinnern, aber die waren ja auch von der "Tante". Und die mochte ich gerade am Anfang nicht besonders, vielleicht deshalb.
    Gefühlsmäßig würde ich sagen, es wird besser - aber vielleicht hatte ich mich auch daran gewöhnt? Ich weiß noch, dass ich mich gewundert habe, als Quoyle anfing in Zeitungs-Überschriften zu denken. Etwas später gab es aber auch ein paar "Titel", über die ich grinsen musste.



    Außerdem nervt mich die Art, wie die Autorin Gesichter beschreibt; diese Bilder kommen bei mir überhaupt nicht an, zum Beispiel:

    Bitte, wie soll denn das aussehen? :rollen:
    oder


    Also ich kann damit überhaupt nichts anfangen.


    Oh ja, diese Sätze haben meine Phantasie ordentlich herausgefordert, vor allem der Holzfächer! Vielleicht soll damit auch einfach nur ausgedrückt werden, dass es keine glatten Gesichter sind, sondern rauh und grob gezeichnet - genau wie die Landschaft.



    Ja, so siehts aus, zum Fünfrätter wird es wohl nicht mehr reichen und auch die vierte Ratte stelle ich momentan noch arg in Frage. Aber da noch Dreiviertel des Buches übrig sind, kann noch einiges passieren.


    Ich hoffe, das wird noch! Auf jeden Fall kommen noch tolle Landschaftsbeschreibungen, und auch die beschriebene Entwicklung Quoyles hat mir gut gefallen. Langsam, aber dafür grundlegend. Und es gibt noch ein paar Geschichten... Bei mir ploppen gerade einige Szenen hoch. :breitgrins:

  • Nach den Betrachtungen zu einem gestrandeten Wal, unflätigen Worten auf Gälisch und dem nächsten Toten werde ich mich nun auch ins Bett verkrümeln.
    Zumindest weiss ich jetzt, dass der Ich Erzähler Zahnarzt geworden ist, das erklärt die desöfteren eingeworfenen Sachverhalte zu Zähnen und Gebissen. Die älteren Brüder und auch sein Cousin (mit dem er früher einen Streit zur Zugehörigkeit zum Grossvater hatte) dagegen arbeiten in Bergwerken, wo sein Cousin auch ums Leben kommt. Alle Angehörigen des Clanns, die ebenfalls in den Schächten arbeiten, wollen natürlich zur Beerdigung aber dem Arbeitgeber passt dies natürlich nicht - es war ja bloss ein Unfall etc. Also kündigen sie alle...


    Interessant ist allemal zu lesen, dass so ein schottischer Clann auch ausserhalb Schottlands noch so eng zusammenhält und nahezu alle Mitglieder zu Beerdigungen erscheinen und ihre festgelegten Traditionen beibehielten - sei es die Sprache, die Art der Festivitäten, Musik etc. Klingt für mich alles nicht sehr kanadisch - aber wahrscheinlich weiss ich dafür auch zu wenig über dieses Land. :rollen:



    :winken: Gute Nacht!

  • So, ich werde auch mal Feierabend machen und mich ins Bett begeben; das mit dem Sekundenschlaf kommt mir doch sehr bekannt vor, Seychella... :zwinker:



    An dieses abgehackte kann ich mich auch noch erinnern, allerdings hat es mich nicht besonders gestört - ich fand es irgendwie passend in Bezug auf Quoyle, seine Unbeholfenheit. An die Aufzähl-Sätze kann ich mich dafür nicht erinnern, aber die waren ja auch von der "Tante". Und die mochte ich gerade am Anfang nicht besonders, vielleicht deshalb.


    Das stimmt aber nicht ganz, die Autorin verwendet diese Satzruinen nicht nur in Bezug auf Quoyle, sondern immerzu. Und die Aufzählungen kommen auch am allerwenigsten von der Tante...zum Beispiel die Aufzählung, was alles in der "Gammy Bird" an Anzeigen vorkommt, sind 51 verschiedene Objekte. Da hätte ich das Buch beinahe an die Wand geworfen. Hab sie aber alle 51 brav gelesen. :rollen: :zwinker:



    Gefühlsmäßig würde ich sagen, es wird besser - aber vielleicht hatte ich mich auch daran gewöhnt? Ich weiß noch, dass ich mich gewundert habe, als Quoyle anfing in Zeitungs-Überschriften zu denken. Etwas später gab es aber auch ein paar "Titel", über die ich grinsen musste.


    Hm, soweit bin ich noch nicht; aber gefühlsmäßig würde ich sagen, dass mich die kurzen Sätze in Zeitungsüberschriften überhaupt nicht stören werden, denn da sind sie ja durchaus angebracht.



    Oh ja, diese Sätze haben meine Phantasie ordentlich herausgefordert, vor allem der Holzfächer! Vielleicht soll damit auch einfach nur ausgedrückt werden, dass es keine glatten Gesichter sind, sondern rauh und grob gezeichnet - genau wie die Landschaft.


    Mich beschäfigt eher der Hüttenkäse... :breitgrins: Ich hab schon darüber nachgedacht, zum Kühlschrank zu gehen und meinen frisch eingekauften körnigen Frischkäse aufzumachen, drin mit der Gabel herumzuwüten und mir dann ein Gesicht vorzustellen. :teufel:



    Ich hoffe, das wird noch! Auf jeden Fall kommen noch tolle Landschaftsbeschreibungen, und auch die beschriebene Entwicklung Quoyles hat mir gut gefallen. Langsam, aber dafür grundlegend. Und es gibt noch ein paar Geschichten... Bei mir ploppen gerade einige Szenen hoch. :breitgrins:


    Schön zu hören, dass er eine Entwicklung durchmachen wird - vielleicht werde ich ja doch noch warm mit der Geschichte. Danke, Seychella!


    Was mir übrigens sehr gut gefällt, sind die beschriebenen Knoten am Beginn der Kapitel - da ich selbst einige wenige Knoten beherrsche und erst letztens einen neuen dazulernen musste, habe ich zumindest zu diesem Aspekt der Geschichte einen Draht.


    Euch allen wünsche ich noch ein frohes Lesen und eine lange, ergiebige Lesenacht!


    Viele liebe Grüße
    Miramis gaehn

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • So, ich bin mit meinem Urquhart-Buch durch, Rezension gibt's dann wohl morgen – äh, heute meine ich, aber später. Das Ende stellt mich noch vor ein paar Fragezeichen, da muß ich noch etwas drüber nachdenken, ob es mir gefällt oder nicht :gruebel:



    (hat die Frau eigentlich auch einen Namen? :rollen:)


    Hat sie: Agnis.



    An die Aufzähl-Sätze kann ich mich dafür nicht erinnern, aber die waren ja auch von der "Tante". Und die mochte ich gerade am Anfang nicht besonders, vielleicht deshalb.


    Sie ist ja auch kein einfacher Charakter, aber man erfährt ja schließlich noch, warum.


    Oh ja, diese Sätze haben meine Phantasie ordentlich herausgefordert, vor allem der Holzfächer! Vielleicht soll damit auch einfach nur ausgedrückt werden, dass es keine glatten Gesichter sind, sondern rauh und grob gezeichnet - genau wie die Landschaft.


    Hm, speziell an diese Vergleiche kann ich mich nicht erinnern, sie können mir also in dem Moment nicht unpassend erschienen sein. Ich sehe das ganz ähnlich wie Seychella.



    So, damit hat die Lesenacht für mich aber auch ein Ende. Falls noch jemand hier ist, wünsche ich a006.gif


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • So, und die letzte Geschichte für heute ist gelesen.
    Eine kleine, kurze Familiengeschichte...hmm...aber ich glaube, so gefallen hat die mir nicht...


    Ich wünsche euch noch eine schöne Nacht und noch viel Spaß beim weiterlesen.
    gaehn
    Gute Nacht :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice


  • Halbzeit in meinem Buch Die Ballonfahrerin. Ann ist inzwischen erwachsen und hat ihr Verhältnis mit dem Tintoretto-Experten Arthur begonnen. So richtig klar ist mir nicht, was sie aneinander finden und warum sie es nicht schaffen, ihre Treffen einfach einzustellen. Jedenfalls hat Ann gerade das Ticket nach England gebucht, um sich die Schauplätze ihres Lieblingsbuches Sturmhöhe mal im Original anzusehen, zumal sie an einem Buch über das Wetter in Brontës Roman arbeitet.


    Am besten sind aber immer die Gespräche zwischen Emily und Arianna, da könnte ich mich manches Mal kringeln, besonders über Emily: „Hör mal zu, ich habe mir stürmische Liebschaften ausgedacht, seit ich neun Jahre alt war. Es war mein Lebenswerk. Wer braucht denn schon einen echten Mann? Die sind doch alle so unberechenbar und werden nie zum richtigen Zeitpunkt wütend oder sagen die passenden Dinge. Die stören nur beim Entstehungsprozess. Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Sämtliche Liebschaften sind reine Fiktion, und wenn sich zwei Menschen die gleiche Liebschaft einbilden, wird es einfach zu kompliziert.“ Irgendwie hat sie ja recht :breitgrins:


    Das muss ich unbedingt lesen. Mir fehlt für ein komplettes Alphabet der Autoren sowieso noch ein "U".


    "The Handmaid's Tale" ist irgendwie nichts für die Nacht... da wird sehr viel mitdenken erfordert (was ich mir auch hätte denken können, aber nun ja), deshalb belasse ich es bei den ersten drei Kapiteln, in denen bisher nur angedeutet wurde, um was es überhaupt geht - das finde ich gar nicht schön, irgendwie muss man als Leser doch recht bald wissen, wo und wann man ist, wenigstens doch das - und begebe mich ins Bett, gute Nacht!

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)