Stuart MacBride - Der erste Tropfen Blut

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    Inhalt
    Ein schwerverletzter Mann wird vor einem Krankenhaus in Aberdeen abgeladen. Der Fahrer verschwindet sofort wieder und als der Mann untersucht wird, wird schnell klar warum: er wurde grausam verstümmelt. Was zuerst wie eine besonders grausame Art von Folter aussieht stellt sich als ein schiefgegangenes SM-Spiel heraus. Doch wenn alles so harmlos warum ist dann der Partner verschwunden? Logan wird mit den Ermittlungen betraut, eine undankbare Aufgabe denn in diesem Umfeld schweigt jeder.


    Mittlerweile hat seine Kollegin und Lebensgefährtin Jackie Wilson andere Probleme: nach langen Ermittlungen schafft sie es einen Serientäter festzunehmen der in Aberdeen und Umgebund sechs Frauen brutal vergewaltigt und verstümmelt hat. Doch der vermeintliche Täter ist der Star des FC Aberdeen und wird sofort von der Presse als unschuldig verfolgt hingestellt. Auch Jackies Vorgestzten glauben eher an seine Unschuld und lassen sie weiter in eine ganz andere Richtung ermitteln obwohl sie sich sicher ist, dass sie den wahren Täter gefunden hat. Heimlich ermittelt sie weiter auf ihrer Spur. Doch dann wird eine weitere Frau überfallen während sie den Verdächtigen observiert und ihm so ein Alibi gibt. Hat sie sich wirklich geirrt?


    Meine Meinung
    Logans und Jackies Privatleben leidet unter ihrer Arbeit. Beide schaffen es nicht ihre Fälle aussen vor zu lassen und reden auch privat von fast nichts anderem mehr. Dazu kommen noch ihre unterschiedlichen Arbeitszeiten so dass sie sich kaum noch sehen. Es kommen immer mehr Probleme auf sie zu: Jackie gerät wegen ihres Verhaltens bei dem aktuellen Fall in Schwierigkeiten und Logan wird von der örtlichen Presse vom Held zum Sündenbock abgestempelt. Damit nicht genug: Jackie scheint Geheimnisse vor Logan zu haben, er vermutet ein Verhältnis mit einem ihrer Kollegen.


    Dieser Krimi zeigt die andere Seite der Polizeiarbeit. Bei Logan und Jackie dreht sich alles nur noch um die Arbeit, persönliches kommt dabei zu kurz. Sie können kaum noch über Persönliches reden weil diese Dinge zurücktreten müssen und sehen sich oft nur zwischen Tür und Angel. Die beiden müssen kämpfen um ihre Beziehung zu erhalten.


    Bei Jackie Fall wird deutlich mit zweierlei Maß gemessen. Nur weil der vermeintliche Täter eine öffentliche Person ist wird sie zunächst zurückgepfiffen. Die Presse stellt den Täter als Opfer hin und die Polizei als die Verbrecher und so kommen die Ermittlungen nur schleppend voran. Auch die Mutter und Ehefrau des Täters stellen sich aus falsch verstandener Loyalität der Polizei in den Weg. die Opfer kommen deutlich zu kurz.


    Auch wenn Jackie und ihr Fall die größere Rolle zu spielen scheinen ist Der erste Tropfen Blut doch durch und durch ein Logan MacRae-Krimi denn hier erfährt man zum ersten Mal etwas über den Mann hinter dem Polizisten. Für mich ist dieses Buch das bisher beste aus der Reihe.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Auch nach dem zweiten Lesen bleibt meine Meinung die gleiche wie oben schon geschrieben. Logan scheint auf der Stelle zu treten: er wird immer mehr zum Spielball von Insch und Steel. Beide wollen ihn für den jeweils aktuellen Fall und egal wie sehr er sich bemüht, einer ist immer unzufrieden mit ihm und die Arbeit bleibt trotz der größten Anstrengung immer unerledigt. Dabei ist er ein guter Ermittler, wie bei diesem Fall wieder einmal deutlich wird. Aber die permanente Überlastung und die privaten Probleme führen auch bei ihm zu Fehlern.


    Stuart MacBride schafft es in Der erste Tropfen Blut wieder einmal, die äußeren Umstände dem Fall anzupassen. Es ist immer nass, kalt und trüb. Aberdeen wirkt grau und unfreundlich, dabei kann die Stadt durchaus anders sein.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich stecke gerade mitten drin in "Der erste Tropfen Blut".
    Die vorhergehenden Bücher haben mir insgesamt gut gefallen, und auch dieses hier scheint mich nicht zu enttäuschen.



    In vielen Rezensionen zu den Büchern wird das hohe Maß an Brutalität bei den geschilderten Verbrechen und auch die z.T. recht derbe / vulgäre Sprache kritisiert und die Bücher deshalb "schlecht" bewertet.
    Ab und zu muß ich deswegen auch mal schlucken - aber für mich gehört das mittlerweile einfach zu Logan und dem Team dazu, und ein Stück weit macht das auch - natürlich neben vielen anderen Dingen wie z.B. den Charakteren und deren Beziehungen zueinander - die Reihe aus.



    Joa, das möchte ich nur mal so gesagt haben.... :breitgrins:


  • Ich stecke gerade mitten drin in "Der erste Tropfen Blut".
    Die vorhergehenden Bücher haben mir insgesamt gut gefallen, und auch dieses hier scheint mich nicht zu enttäuschen.


    Das Buch habe ich mittlerweile beendet, und wie erwartet hat es mich prächtig unterhalten.


    Negativ anmerken könnte man bei der Reihe um Logan MacRae, daß die "Rahmenbedingungen" in jedem Band gleich sind. Da wären
    die ständige Überarbeitung der Polizisten,
    der ständige Konflikt zwischen Steel & Insch,
    die ständigen Rüffel, die Logan einfährt
    (und auf die auch regelmäßig eine Belobigung folgt),
    der ständige Konflikt mit der Presse,
    der ständige Konflikt mit dem Anwalt Sandy, der Schlange,
    die ständigen Alkoholorgien der Hauptcharaktere,
    und daß alle offenen Fälle immer irgendwie zusammenhängen und ein Schritt im einen Fall einen neuen Hinweis auf einen der anderen Fälle gibt.


    Auch wenn mich solche Dinge in anderen Büchern schon oft genervt und zu einem eher schlechten Gesamteindruck geführt haben, hat mich das alles in "Der erste Tropfen Blut" kein bisschen gestört.


    Vielleicht, weil Logan einfach nur ne coole Socke ist :breitgrins:

  • Hallo!


    Mrs.MiaWallace: ich finde, diese Rahmenbedingungen machen eine Krimiserie gerade aus. Natürlich gehen sie manchmal (auch mir :zwinker:) auf die Nerven, aber sie sind auch das Erkennungsmerkmal. Ohne sie wäre eine Krimiserie nur halb so schön.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Natürlich sind solche wiederkehrende Merkmale auch ein Erkennungszeichen für Serien, aber bei der vorliegenden Serie sind es schon sehr viele Merkmale, finde ich. Und die nehmen auch ziemlich viel Raum ein, finde ich.



    Wobei ich gerade festgestellt habe, daß im vierten Teil der Serie, Blut und Knochen, auf die meisten der genannten Dinge verzichtet wurden :breitgrins:
    Aber wie gesagt, richtig gestört haben mich diese Umstände bei Logan McRae nie, zumindest bisher nicht.

  • Hallo!


    Ich glaube, ob diese Merkmale stören oder nicht hängt immer davon ab, ob man das jeweilige Buch mag. Was ich bem einen Buch "nette Eigenheiten" bezeichne und vielleicht sogar ganz amüsant finde, können auch Marotten sein, die mir unglaublich auf die Nerven gehen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ich glaube, ob diese Merkmale stören oder nicht hängt immer davon ab, ob man das jeweilige Buch mag. Was ich bem einen Buch "nette Eigenheiten" bezeichne und vielleicht sogar ganz amüsant finde, können auch Marotten sein, die mir unglaublich auf die Nerven gehen.



    Ja, auf jeden Fall hängt da viel vom Gesamteindruck ab[size=2], da stimme ich dir zu.[/size]

  • Meine Meinung zum Buch:


    Viele verschiedene Fälle müssen bearbeitet werden und die Polizei scheint einfach nur überfordert zu sein, zudem sind kleine Machtspielchen an der Tagesordnung. Insgesamt scheint alles sehr verworren und schwierig, einen Ausweg zu finden.


    Schon nach kurezer Zeit war ich vor allem von Steel sehr genervt. Dass sie ständig rauchen musste (wirklich ständig) hat mich unglaublich genervt, darüber hinaus hat sie fast alle Arbeiten an Logan abgegeben, sodass sie bei mir einfach keinen Eindruck hinterlassen hat. Der Charakter von Inch hat mir auch nicht sonderlich zugesagt, sodass ich mich nach kurzer Zeit schon fragte, wie die beiden in eine höhere PÜosition gekommen sind.


    Den Fall fand ich spannend, zumal es Jackie so nahe geht, dass sie quasi nichts anderes mehr tut und an nichts anderes mehr denken kann. Die involviertenh Polizisten haben kein Privatleben mehr, ständig müssen sie arbeiten, obwohl sie frei gehabt hätten. Da ist es kein Wunder, dass die Nerven blank liegen und sich manche Beteiligte öfters streiten bzw. versuchen, sich aus dem Weg zu gehen.


    Es war von Anfang an klar, wer der Täter war, es ging darum, Beweise zu finden und viele Probleme, die sich stellen, aus dem Weg zu räumen.
    Keine Frage, es ist ein spannendes Buch, was an einigen Stellen jedoch noch überarbeitet hätte können. Z.B. wird alle paar Seiten die Redewendung "Sprachs, drehte sich um und ging" verwendet.


    3ratten


  • Schon nach kurezer Zeit war ich vor allem von Steel sehr genervt. Dass sie ständig rauchen musste (wirklich ständig) hat mich unglaublich genervt,


    Bei ihr haben ich immer die rauchende Staatsanwältin aus dem Münsteraner Tatort vor Augen :breitgrins:

  • Bei ihr haben ich immer die rauchende Staatsanwältin aus dem Münsteraner Tatort vor Augen :breitgrins:


    Die kenne ich auch nicht. :breitgrins:
    Wenn man seine Arbeit nicht richtig hinbekommt (das schließt für mich auch ein, dass sie alle Aufgaben an Logan abtritt), sollte man sich überlegen, was wichtiger ist. :rollen:

  • Hörbücher höre ich auch eher selten. :redface:
    Aber könnte hinkommen, wenn ich mir das Bild ansehe. :breitgrins:

  • @kleinerHase: Steel ist auch nicht unbedingt meine beste Freundin. In meinen Augen ist sie ein egoistischer, nach Nikotin stinkender Trampel. Daran ändert sich auch bei späteren Fällen nichts.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.