Robert Charles Wilson - Spin

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    Ich vertrete ja die Meinung, um so weniger man über ein Buch weiß welches eventuell gut sein könnte, um so mehr Spaß wird man daran haben. Deswegen möchte ich eigentlich nichts über den Inhalt sagen, darüber kann man ja eh genug bei Amazon lesen. Ich möchte nur sagen, dass ich das Buch sehr gut fand!

    Es ist ein Science Fiction bei dem das menschliche nicht vergessen wird (bei vielen SciFi steht das Theoretische und Technische finde ich zu sehr im Vordergrund). Es passieren Dinge die eine Science Fiction Geschichte ausmachen (etwas außergewöhnliches, großes passiert das nicht in unserem Alltag vorkommt) und dabei werden aber die menschlichen Gefühle, Gedanken und das Leben das ja für jeden einzelnen weitergeht nicht in den Hintergrund geschoben. Das Buch hat eine tolle Mischung zwischen Science Fiction, Abenteuer und Romantik.
    Fand das Buch faszinierend und das obwohl es ohne Raumschlachten und großer Action auskommt.



    5ratten


    ... und ich bin einer der die volle Punktezahl sehr selten vergibt.

  • Ich dagegen möchte schon gerne wissen, worauf ich mich einlasse bevor ich ein Buch anfange. R.C. Wilson war mir schon bekannt, ich habe als letztes seinen Roman "Darwinia" gelesen, von dem ich allerdings nicht so überzeugt war. Dergestalt vorgespannt, war Spin für mich eine fantastische Überraschung. R.C.W. schafft es, mittels eines genialen Tricks die Geschichte über einen Milliarden(!) Jahre dauernden Zeitbogen zu spannen.


    Dabei kommt nichts zu kurz, es beginnt fast etwas gemächlich, doch die Spannung wird kontinuierlich gesteigert und man fragt sich wohin die "Reise" geht. Die verschiedenen Handlungsstränge fügen sich zusammen, es bleiben keine losen Enden und manches vordergründig unverständliche Handlungsdetail klärt sich. Das Ende ist nicht ab zu sehen und lässt die Gelegenheit für ein Sequel offen, das folgerichtig in USA ("Axis") im Juli erscheinen wird.


    Alles in Allem ein tolles Buch und grossartiges Lesefutter.


    Daher: 5ratten


    --Haddock

  • Hallo.


    Ich lese "Spin" gerade. Weit bin ich eigentlich noch nicht gekommen, erst bis Seite 58, aber es gefällt mir schon jetzt besser als "Die Chronolithen".
    Da hier im Thread bisher fast nichts über die Handlung verraten wurde, hole ich das nach. Mir geht es sicher wie den meisten Usern hier im Forum - ich möchte wissen, worum es geht, bevor ich mich auf ein Buch einlasse.


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    Robert Charles Wilson - "Spin"


    Klappentext:


    Eines Nachts steht der junge Tyler Dupree im Garten seines Elternhauses und blickt auf den Himmel - als plötzlich die Sterne verschwinden, sich ein riesiger Energieschirm um die Erde legt, der den Planeten vom Rest des Universums abkapselt. Wie ist so etwas möglich? Wer ist dafür verantwortlich? Und was wird damit bezweckt? Während die Erde in Hysterie versinkt, beginnt für Tyler das Abenteuer seines Lebens...


    Das Buch beginnt sehr ruhig. Das erste Kapitel hat zwar etwas von einem kryptischen Prolog, man begreift erstmal gar nichts. Aber dann erfährt man mehr über die Nacht, in der die Sterne verschwanden, über die Reaktionen der Menschen und über die Hauptfigur Tyler. Ich habe diese ersten fünfzig Seiten mit angehaltenem Atem gelesen, es fühlt sich so an, wie die gefährliche Ruhe vor einem Sturm. Von der im Klappentext erwähnten Hysterie bisher keine Spur, die kommt wohl noch.
    Ich find's klasse.


    ***
    Aeria

  • Hallo allerseits,


    bei mir ist es zwar schon fast ein Jahr her dass ich "Spin" gelesen habe, allerdings ist es mir noch gut in Erinnerung und hat mir auch - dafür, dass ich keine großen Erwartungen an das Buch gestellt habe - sehr gut gefallen. Ich weiß noch dass mir positiv aufgefallen ist, dass die Charaktere schön ausgeführt waren und eher die Einzelpersonen mit ihren Schicksalen im Vordergrund standen als der "Technobabble", der zwar auch nicht ganz vermeidbar war, das gehört aber wohl zur SF einfach dazu. Auch die Erzählweise in Rückblenden hat mir gut gefallen, weil durch die "Rahmenhandlung", die erst am Ende aufgelöst wurde, eine Menge Spannung aufgebaut wurde.


    Die Chronolithen subbt bei mir jetzt noch, den Vergleich werde ich demnächst wohl mal ziehen.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Habe fertig.
    Den beiden obigen 5-Ratten-Bewertungen schließe ich mich an, das Buch ist wirklich super.


    Rezi:


    Eines Nachts verschwinden die Sterne und der Mond, Satelliten fallen vom Himmel und weltweit bricht die Telekommunikation zusammen. Auch die Sonne, die am nächsten Morgen aufgeht, scheint irgendwie verändert. Schnell steht fest, dass die Erde von einer seltsamen Membran eingehüllt worden ist. Das wäre vielleicht noch nicht allzu schlimm, aber die Tatsache, dass die Zeit auf der Erde nun anders vergeht als im restlichen Universum, schon. Eine irdische Sekunde entspricht einigen Jahren außerhalb der Membran. Was bedeutet, dass der Tod der Sonne schon in einigen Jahrzehnten Erdzeit eintreten wird. Das Ende der Welt, wie die Menschen sie kennen, naht.


    Die Geschichte wird in Rückblenden erzählt. Der Ich-Erzähler Tyler Dupree ist ein Mann in den 50ern. Er erinnert sich, wie er als 12jähriger das Verschwinden der Sterne beobachtete, und er berichtet über die Folgen. Wie sein bester Freund Jason sein Leben der Erforschung der Membran (genannt Spin) widmete. Wie Jasons Zwillingsschwester Diane sich aus Angst vor dem Spin in eine christliche Sekte flüchtete. Tyler ist ein eher passiver Beobachter, deshalb ist die ganze Geschichte ruhig gehalten, es gibt kaum Action. Was aber nicht bedeutet, dass das Buch nicht spannend wäre. Das ist es, und wie! Wie lebt man mit dem Wissen, dass die Zeit des Planeten abläuft? Ich finde, der Autor hat diese Frage sehr gut beantwortet.


    In "Spin" gibt es keine Figur und keine Szene zuviel. Auf jeder Seite findet man etwas Interessantes. Für mich als Marsfan war das Spannendste im Buch das Terraforming des Mars, an dieser Stelle habe ich mir fast einen eigenen Spin gewünscht. Auf einer Seite erwähnt der Autor das Spin-Schwindelgefühl - Schwindelgefühle sind bei "Spin" garantiert :zwinker: , vor allem, wenn man an die gewaltigen Zeiträume denkt, die draußen im Universum vergehen.
    Die Auflösung hat mir gut gefallen, auf die Beweggründe der Hypothetischen wäre ich selber wohl nicht gekommen.


    Ich empfehle das Buch gerne weiter; für alle, die auf Action und Technogefasel stehen, ist der Roman aber wahrscheinlich nichts.


    Auf die Fortsetzung "Axis" bin ich schon sehr neugierig, frage mich allerdings, ob sie wirklich nötig ist, "Spin" ist nämlich ein abgeschlossener Roman.


    5ratten


    ***
    Aeria

  • Ich habe gestern abend aus einer Laune heraus dieses Buch begonnen, da ich auf den Start einer LR warte, erwartet habe ich mir nicht viel und wurde daher enorm überrascht von einer ziemlich guten Story.


    Jetzt bin ich mal gespannt wie weit ich komme bis die LR beginnt, denn eines ist sicher: Dieses Buch will zu Ende gelesen werden.


    Hat einer von euch eigentlich den Nachfolger schon gelesen?


    Katrin

  • Das Buch hat sich schneller weggelesen als ich gedacht habe. :klatschen:


    Und ich muss sagen, ich bin absolut begeistert. Dermaßen gute Science Fiction liest man wirklich sehr selten.
    Das Buch ist auf zwei Ebenen aufgeteilt. Der Ich-Erzähler Tyler beschreibt seine Sicht der Dinge in der Vergangenheit und in der Gegenwart, wobei mir der Vergangenheits-Strang sehr viel besser gefällt. Da erfährt man worum es geht, warum die Sterne verschwunden sind und wie sich die Leben seiner beiden besten Freunde Diane und Jason entwickeln.


    Obwohl es keine großartigen Action-Szenen gibt, wird es nie langweilig, im Gegenteil. Ich hatte immer das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und ich wollte vor allem immer dabei sein. Ich konnte mir sehr gut vorstellen in dieser Zeit zu leben und das alles mitzuerleben. Ich habe mir immer die Frage gestellt, was würde ich jetzt tun, wie würde ich jetzt reagieren wenn auf einmal die Sterne verschwinden würden.


    Spin kann ich jedem SF Fan nur empfehlen, ich werde sicher noch mehr von dem Mann lesen.


    Von mir kann es daher nur eine Wertung geben: 5ratten


    Katrin

  • Eigentlich wurde von meinen Vorgängern schon alles gesagt, deswegen zur Bestätigung:


    5ratten

  • Wie geht die Menschheit mit ihrem weiteren Leben um, wenn das Ende der Welt absehbar scheint? Die drei Hauptfiguren, Jugendliche, als die natürliche Sonne durch ein künstliches Licht ersetzt wird, wählen verschiedene Wege. Jason forscht nach Ursachen und Lösungen, Diane zieht es in die Religion und Tyler, die Hauptfigur, wird einfach Arzt.


    Der Autor arbeitet dabei von einer Perspektive einige Jahre und viele Entwicklungen nach Eintreffen der „Katastrophe“ und der Weg dahin wird in Rückblicken beleuchtet. Was zu der aktuellen Gegenwart führte, bleibt dabei lange im Dunkeln, das macht aber nichts, sondern erhöht nur die Spannung, man will wissen, wie die Figuren dort landeten und wann und wo die nicht mehr vorhandenen Personen auf der Strecke blieben.


    „Spin“ gefiel mir hervorragend, genauso das mag ich in Science-Fiction-Romanen, wenn fremde Welten oder bislang unbekannte Technik ein Mittel sind, die wichtigen Fragen der Menschheit und vor allem der Menschlichkeit anzusprechen.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus: