Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Ich habe festgestellt, dass ich einen freien Kopf brauche und nicht mal eben zwischendurch schnell paar Seiten lesen kann. Das ist schwierig, wenn um mich herum das Leben tobt und gerade frage ich mich, wie ich das im Urlaub mache. Ist der Junker wirklich Strandlektüre? Nun will ich meine Büchertasche packen und weiß einfach nicht, ob ich ihn mitnehmen soll. Zumal mir hier die ganzen Zwischenkommentare entgehen
"Sonette an Madonna Laura" - das wars, woran ich bei den Sonetten denken musste. Ich weiß jetzt nicht, ob das alles zeitlich passt, wahrscheinlich war Petrarca später - aber etwas beängstigend ist der Gedanke schon. Wie viele Don Quijotes gabs eigentlich? Ich sollte dringend meine Macken überprüfen
Die Sache mit dem Hengst Rossinante hat mich auch irritiert. Für mich bleibt das ebenfalls ein Mädchen, schließlich ist es immer eines gewesen. Jawohl!
Die alte Sprache der Ritterromane erinnert mich an die Klatschianer von der Scheibenwelt. In Auszügen genossen find ich das sehr witzig. Allerdings machen mir die Schachtelsätze der eigentlichen Erzählung immer noch zu schaffen. Manchmal erwisch ich mich dabei, wie ich das Ende eines Satzes suche und dabei alle Nebensätze weglasse. So dass ich als Fazit sagen muss: Ich tu mich immer noch schwer mit dem Stil. Vielleicht hätte ich auch eine modernere Übersetzung wählen sollen.
Das Kapitel mit den Büchern fand ich bisher besonders gelungen. Leider fehlt mir ein bisschen der literarische Hintergrund, den Aldawen vermutlich hat *neidisch guck*. Ich hab noch nie irgendeinen Ritterroman gelesen und kann mit all den genannten Figuren der altehrwürdigen Ritterzone überhaupt nichts anfangen. Das werd ich nachholen müssen.
Cervantes Zynismus ist köstlich und lässt mich immer mal schmunzeln. Wenn man sich den Typ so anguckt, vermutet man kaum, dass der auch nur ansatzweise witzig ist. Oder die hatten früher einen anderen Gesichtsausdruck für "spitzfindig"
Edith:
Es lebe Kapitel 8. Ich glaub, ich habe meinen Helden gefunden und er heißt Sancho Panza Meine Spannung besteht jetzt darin, herauszufinden, ob und wie sich der Knappe so nach und nach an den Ritter gewöhnt und seine Marotten ggf. zu nutzen weiß.
Mittlerweile bin ich fertig mit Kapitel 10 und plötzlich taucht noch ein früherer Erzähler der Geschichte des Ritters auf. Ist der neu oder hab ich irgendwo was verpasst? Irgendwie ist es jetzt auf einmal eine Geschichte der Geschichte einer Geschichte oder so ähnlich. Und wieso ist das Script arabisch? An dieser Stelle ein Dankeschön für den Tipp mit dem Nachwort So steig ich wenigstens halbwegs durch dieses Wirrwarr.
Erstaunlich ist auch, dass eine so kleine und belanglos erzählte Geschichte wie die mit den Windmühlen über Jahrzehnte hinweg so viel Staub aufwirbeln kann, dass sie heute noch jedes Kind kennt. Wow! Ich bin etwas enttäuscht, denn irgendwie hatte ich mir da mehr von versprochen. Eine halbe Seite in einem tausendseitigen Werk. Mein lieber Schwan! :smile: