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In einem Café in Lahore erzählt der Pakistani Changez einem Amerikaner, wie er in den USA studiert und in einer Unternehmensberatung gearbeitet hat, sich auf die USA und eine Amerikanerin offen eingelassen hat, wie sich daraus zwei äußerst prekäre Beziehungen entwickelt haben und warum er schließlich nach Pakistan zurückgegangen ist.
Der Roman ist angelegt als durchgehender Monolog, in dem Changez, der Sprechende, den Eindruck erweckt, er müsse seine Lebensgeschichte einem Fremden mitteilen. Ohne Einführung werden wir in die Erzählung hineingezogen, der Erzähler selbst scheint mir reduziert auf den Klang seiner Stimme. Diese Stimme greift wichtige Themen auf: Traditionen und Nationalismus in Zeiten der Globalisierung, Kapitalismus und Islam, den Missbrauch von Geschichte. Latenter Argwohn durchzieht die Nähe der beiden Männer. Von Beginn an ist die Atmosphäre im Café auf unbestimmte Weise bedrohlich. Die Erzählung dagegen ist im Ton lustig bis düster. Changez’ Blick auf seine Kommilitonen, auf das Bewerbungsgespräch, auf seine Arbeit, seine Freundin Erica und deren Familie, auf den 11. September und seine Auswirkungen auf das (gesellschafts-)politische Klima in den USA und auf die Mitmenschen sind getragen von dem Bemühen, eine fremde Welt zu verstehen mit einem Instrumentarium, das dafür vielleicht gar nicht wirklich geeignet ist.
Wie der Autor die Erzählung kontrolliert, wie zurückgenommen und pointiert er schreibt, wie geschickt er das persönliche und das politische Moment miteinander verwebt, so etwas habe ich schon lange nicht mehr in einem Buch erlebt.
[size=1]Land im Betreff eingefügt. LG, Aldawen[/size]