Kathy Reichs - Der Tod kommt wie gerufen

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.156 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

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    Tempe Brennan ermittelt nun schon zum 11. Mal – in ihrem neusten Fall ausschließlich in Charlotte/North Carolina.


    Eine kopflose Leiche wird gefunden, satanistische Symbole tauchen auf , menschliche Überreste von religiösen Ritualen werden gefunden und Tempe befindet sich schnell in einem Strudel aus Verleumdung, Sensationsgier und einer Vielzahl von Glaubensrichtungen. Morde geschehen, viele direkt oder indirekt an dem Fall beteiligte Menschen lassen aus den unterschiedlichsten Gründen ihr Leben, Tempe ist sehr stark gefordert – und schließlich auch überfordert, bis sie letztlich selbst (wieder einmal) in Todesgefahr gerät.


    Neben den beruflichen Problemen hat Tempe natürlich auch wieder mit einigen privaten Baustellen zu kämpfen (Tochter, Ex-Freund, neuer Verehrer,...). Dabei ist es teilweise sehr schwierig, Beruf und Privatleben voneinander zu trennen.


    Kathy Reichs findet mit ihrem neusten Tempe Brennan-Roman endlich wieder zu ihrer alten Stärke zurück. Nachdem die letzten Bücher doch einige Längen hatten und auch inhaltlich keine Offenbarung für mich waren, da zum Teil alles zu konstruiert wirkte, ist „Der Tod kommt wie gerufen“ endlich wieder überzeugend. Die Handlung ist realistisch, schnell und medizinisch gewohnt interessant.


    Es gibt hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der Polizei ein Wiedersehen mit Detective „Skinny“ Slidell, was für gewohnt witzige und sarkastische Gespräche sorgt. Hinzu kommt, dass Tempe Brennan in diesem Buch eine gehörige Portion Sarkasmus an den Tag legt, die ich in der Form bei ihr noch nicht erlebt habe (wenn ich mich richtig erinnere), was ich aber durchaus positiv bewerte.


    Bezüglich der Arbeit am rechtsmedizinischen Institut hält sich Kathy Reichs an ihr altbewährtes und von mir sehr geschätztes Vorgehen. Die Beschreibungen der Untersuchungen sind wie immer sehr detailliert und gut verständlich, wenn auch dieses Mal fallbedingt nicht so blutig oder von verwesten Leichen geprägt wie in manch anderem Buch der Reihe.


    Im Gegensatz zum letzten Buch mit einem enttäuschenden Ende, ist der Abschluss jetzt endlich mal wieder spannend und realistisch. Die Verknüpfungen, die sich letztlich ergeben, waren in dem Maße nicht vorhersehbar, so dass das „Ermitteln“ für den Leser wirklich bis zum Ende möglich ist.


    Einziger Wermutstropfen für mich ist und bleibt das späte Auftauchen Ryans, da ich persönlich die Interaktion zwischen Tempe und ihm sehr mag. Dennoch hoffe ich, dass ihre Beziehung im nächsten Buch wieder etwas mehr Gestalt annimmt.


    Fazit: Kathy Reichs’ neuster Roman überzeugt mich endlich wieder auf ganzer Linie und ermöglicht spannende Lesestunden ohne langatmige Abschnitte.


    Meine Wertung: 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Meine Meinung:


    Ja, sie kann es immer noch. Auch der 12. Band um die forensische Anthropologin Temperance Brennan ist wieder eine Mischung aus Spannung, Ermittlungsarbeit und Tempes Privatleben, gewürzt mit ihrem köstlichen, trockenen Humor. Und man lernt auch wieder etwas über die Arbeit eines forensischen Anthropologen, diesmal noch mit einigen Fakten aus anderen wissenschaftlichen Bereichen. Und über -um auf den Inhalt des Buches zurückzukommen- Hexenkulte, vor allem über die Wiccalehren, was ich persönlich gar nicht als langweilig, sondern als sehr interessant empfand. Es ist immer schön in den Kontext eingebaut und kommt gar nicht oberlehrerhaft oder langweilig daher.


    In einem Keller in Charlotte, North Carolina, werden Artefakte eines scheinbar hexerischen, wenn nicht gar satanischen Rituals gefunden: Kupferkessel, ein totes Huhn, Artefakte wie Ketten und als anscheinend wichtigstes Indiz: der abgetrennte Kopf eines Mädchens in skelettaler Form. Ein gefundenes Fressen für den gläubigen und bibelfesten Politiker Boyce Lingo.
    Kurze Zeit später werden die menschlichen Überreste eines Jungen gefunden, allerdings ohne Kopf. Wieder bauschen sich Gerüchte um satanische Rituale auf.


    Die Detectives Rinaldi und Slidell, mit denen Tempe schon öfter zusammengearbeitet hat, werden auf diese Fälle angesetzt. Tempe ermittelt teilweise mit, was manches Mal etwas übertrieben und unglaubwürdig ist, aber wichtig ist für den Verlauf der Geschichte.


    Bis ca Seite 200 plätschert die Geschichte mehr oder weniger vor sich hin, es gibt viel Ermittlungsarbeit, auf die Dauer gesehen etwas zuviel. Doch Kathy Reichs schafft es, eine Situation einzubauen, die den Leser wieder wachrüttelt und fesselt, nun kommt auch Spannung auf und man kommt mehr in die Geschichte rein.


    Das Ende...tja, das ist wieder eher typisch. Leider. Rettung in ..... Sie werden es sich denken können.
    Anders geht es nunmal nicht, wir wollen schließlich noch mehr Bücher über Tempe lesen.


    Ihr Privatleben spielt auch eine Rolle, fügt sich aber gut ins Gesamte ein. Ihre Tochter Katy ist mit von der Partie, ebenso ein alter Jugendfreund vom College, ihr Ex-Mann Pete mit seiner Verlobten und -last but not least- Ryan, ihr Freund, also nicht mehr Freund, ehemals Geliebter, momentan hängt das alles in der Schwebe. Aber was wäre die Temperance Brennan-Reihe ohne Ryan?!



    Mir hat das Buch wieder ein schönes Lesevergnügen in gewohnter Kathy Reichs Manier beschert.
    4ratten von mir.

  • Meine Meinung:
    Kathy Reichs ist für mich die Garantie einen soliden, gut recherchierten Kriminalroman, mit einer mir sehr sympathischen Ermittlerin, vorgesetzt zu bekommen. Wie ich es schon fast erwartet habe wurde ich nicht enttäuscht. Tempe Brennan löst auch dieses Mal einen sehr spannenden Fall, der sie dieses Mal in die Bereiche der Wiccakultur bringt. Gerade hier hat es Kath Reichs geschafft glaubwürdig zu bleiben und bündelt in ihrem Roman verschiedene Standpunkte, die durch verschiedene Figuren repräsentiert werden. Das macht die Handlung sehr lebendig. Wieder einmal hatte ich allerdings Probleme mir die vielen Namen zu merken und ich musste mich ein wenig sammeln um keiner Verwechslung zu erliegen. Gut das Tempe die Alte geblieben ist. Kathy Reichs schafft es immer wieder ihre Figur mit Leben zu füllen und ihr so Menschlichkeit zu verleihen. Trotz der Tatsache das Tempe im Mittelpunkt des Geschehens steht bleibt doch der Fall selbst die Hauptperson. Auch hier gelingt der Spagat zwischen Privatleben und der forensischen Arbeit. Genau diese Mischung gefiel mir wieder sehr gut. Nur die Lösung des Falles emfpand ich als ein wenig zu sehr um die Ecke gedacht. Aber gut, alles in allem bin ganz glücklich mit "Der Tod kommt wie gerufen" und auf die gesamte Reihe betrachtet befindet er sich im guten Mittelfeld.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: