Andreas Gruber - Schwarze Dame

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  • Andreas Gruber - Schwarze Dame


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    Der Autor
    Andreas Gruber wurde 1968 in Wien geboren. Er ist verheiratet und lebt in Grillenberg in Niederösterreich.
    Seine Kurzgeschichten erschienen in zahlreichen Magazinen und Anthologien und liegen in mehreren Fremdsprachen vor. Mit seinem Erzählband Die letzte Fahrt der Enora Time gewann er 2002 den Deutschen Phantastik Preis. Der Judas-Schrein ist sein erster Roman, mit dem er 2006 ein weiteres Mal den Deutschen Phantastik Preis gewann.


    Inhalt
    Privatermittler Peter Hogart wird beauftragt, in Prag nach einer Kollegin zu suchen, die in einem Fall von Versicherungsbetrug ermittelte und spurlos verschwand.
    In der von dunklen Mythen beherrschten Stadt sticht Hogart in ein Wespennest: Binnen Stunden hat er Schläger, Geldeintreiber, einen wahnsinnigen Killer und die gesamte Prager Kripo am Hals.
    Nur die Privatdetektivin Ivona Markovic - sie untersucht gerade mithilfe eines gefährlichen Unterweltbosses eine Reihe bizarrer Verstümmelungsmorde - scheint auf Hogarts Seite zu stehen. Als beide nur knapp dem Tod entrinnen, wird ihnen klar, dass es eine Verbindung zwischen ihren Fällen gibt ...


    Meine Meinung
    Andreas Grubers Thriller Schwarze Dame nimmt seinen Anfang mit dem Verschwinden von Alexandra Schellinger. Diese arbeitete für eine große Wiener Versicherung, die nun den Privatdetekitv Peter Hogart damit beauftragt nach ihrem Verbleib zu fahnden. Sie war einem Versicherungsbetrug im Prager Museum auf der Spur und verschwand kurz vor ihrer Rückreise.
    Während seiner Ermittlungen stößt Hogart auf Ivona Markovic, eine Privatdetektivin, die mit einem anderen Fall beschäftigt ist. Sie sucht im Auftrag eines Mannes nach dem Mörder seiner Frau. Nach einem Attentat, dem sie beide fast zum Opfer gefallen wären, helfen sich beide gegenseitig bei der Lösung ihrer Fälle, die in gewisser Weise zusammenhängen.


    Mit Peter Hogart hat Andreas Gruber keinen Superhelden geschaffen, auch keinen dieser übermässig problembelandenen Protagonisten, wie sie zuhauf zu finden sind. Zwar leidet Hogart an wiederkehrenden Rückenproblemen und hat auch die eine oder ander Eigenheit, bleibt dabei jedoch glaubhaft und sympathisch.


    Ob Ivona, Greco, Micha oder eine der anderen Personen, jede ist sorgfältig ausgearbeitet worden. Das betrifft auch die Beschreibungen der Stadt Prag. Passend dazu wurde eine eng mit Prag verbundene Figur mit dem Thriller verwoben.
    Lange Zeit gelingt es dem Autor seine Leser im Ungewissen zu lassen. Er lässt den Lesern genügend Spielraum für ihre Fantasien. Dies und die Art von Andreas Gruber manches nur mit wenigen Worten anzudeuten macht einen Teil der Spannung und des Grusels dieses Buches aus. Denn nichts ist schlimmer als die eigene Fantasie, wenn man ihr erst mal einen Brocken vorgeworfen hat.


    Bis zum Schluß, der mit überraschenden Wendungen aufwartet, bleibt die Spannung erhalten. Die unerwarteten Ereignisse, mit denen der Leser konfrontiert wird, wirken noch lange nach. Es tun sich Fragen auf, die nur jeder für sich beantworten kann oder auch gar nicht. Es gibt Situationen, in den das Falsche richtig ist und umgekehrt.

  • Meine Meinung:


    "Schwarze Dame" ist ein raffiniert konstruierter Psychothriller, der tempo- und actionreich ausgearbeitet ist und mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat.


    Schauplatz der Geschichte ist Prag, eine Stadt, die wie geschaffen scheint, um die passende Atmosphäre für die oftmals düstere Handlung zu liefern. Hier begeben sich die beiden Detektive Peter Hogart und Ivona Markovics auf die Suche, um eine Reihe rätselhafter Serienmorde aufzuklären. Dabei geraten sie in ein gefährliches Spiel, in dessen Verlauf sie nach und nach die Puzzlestücke zur Auflösung des Falles entdecken und zusammensetzen. Sehr gelungen finde ich, dass die Persönlichkeiten dieser beiden Hauptfiguren zwar eine Rolle spielen, dabei das Privatleben der beiden aber nicht überstrapaziert wird - genau die richtige Mischung.


    Im Laufe der Handlung werden vielerlei Spuren gelegt, die zum Spekulieren und Miträtseln einladen; dennoch ist die Auflösung des Falles eine Überraschung und viel tiefschichtiger angelegt, als man das anfangs vermuten würde. Besonders gelungen fand ich, dass der Autor die Gelegenheit zu zahlreichen Splatterszenen nicht genutzt hat, sondern in seinen Beschreibungen sehr subtil vorgegangen ist, so dass der Leser sich viele Szenen selbst in den schillerndsten Farben ausmalen kann. Auch die moralische Seite des Falles wurde nicht außer acht gelassen und manche Frage kann am Ende nur jeder Leser für sich selbst beantworten.


    Mir hat auch der präzise und schnörkellose Schreibstil sehr gut gefallen, der die Handlung flüssig vorantreibt und dabei klare Bilder in meinem Kopf entstehen liess. "Schwarze Dame" hat alles, was ein guter Thriller braucht und ich empfehle das Buch gerne weiter. Auf weitere Fälle von Peter Hogart bin ich jedenfalls sehr gespannt!


    5ratten


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo liebe Leseratten.

    Ich zitiere hier eben mal einen Satz aus der Leserunde:


    Dafür, dass das Buch mit seinen 270 Seiten doch recht dünn ist, hatte es die Geschichte aber in sich.


    Diesen Satz von Papyrus finde ich ausgesprochen passend für dieses Buch, welches mich sehr überraschen konnte. Peter Hogart, die Hauptfigur in diesem kontinuierlich immer spannend werdenden Thriller erschien mir sehr gelungen und sympathisch. Stellte er doch weder einen, über alles stehenden Superermittler, noch einen dieser überaus Problem behaftenden Akteuren inmitten einer Midlife Crisis dar, der heutzutage so gerne von anderen Autoren in den Vordergrund gestellt wird. Auch die Privatdetektivin Ivona hat sich mit ihrer frischen Art gleich und gekonnt in die Geschehnisse einreihen können. Ebenso wie so mache Nebenrolle, von denen ich zunächst nie wusste, auf wessen Seite ich sie denn nun wirklich einreihen kann, was meinen Spekulationen jede Menge Nahrung bot.


    Sehr gefallen hat mir hier auch die Leichtigkeit, mit der ich diese brisante Geschichte lesen konnte. Einfach und flüssig geschrieben, lud mich dieses Buch gerade zu ein, es fast in einem Rutsch zu lesen.


    Doch der Hammer an diesem Thriller war die Idee an sich, die ich hier nicht verraten möchte. Eine ausgeklüngelte Struktur der Umsetzung dieser und die stets ansteigende Spannung, regten mich immer wieder aufs Neue an, mit zu spekulieren und mit zu fiebern.


    Und auch nach Beendigung dieses Buches, dachte ich noch lange über gewisse Handlungsweisen der Protagonisten nach. Denn hier hat sich der Autor die Zeit genommen, den Ausgang so zu stricken, dass ich als Leser angeregt wurde über gewisse Entscheidungen selbst nachzudenken. Grandios gemacht. :daumen:


    Kurz: Ein tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle. :tipp:
    Vor allen jenen Lesern, die von den typisch amerikanischen Krimis/Thrillern doch mitunter etwas übersättigt sind.


    Liebe Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi