Stephen King - In einer kleinen Stadt

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 14.178 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

  • Ach danke ihr beiden! :winken: Ich habe Cujo jetzt sowieso schon für den SLW gelesen (und müsste eigentlich noch eine Rezi schreiben :breitgrins:). Also wird Needful Things auf jeden Fall der nächste King, den ich lese. Wann ich dazu komme, steht natürlich noch in den Sternen.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai


  • ...vor allem Leland Gault (hieß der so?)


    Fast... Leland Gaunt.


    Es lohnt sich (für Leute, die King mögen) wirklich, dieses Buch zu lesen. "Needful Things" ist mir von allen King-Büchern, die ich gelesen habe dasjenige, von dem mir am meisten Details in Erinnerung geblieben sind. Ich fands sehr gruselig :entsetzt:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • "Needful Things" ist mir von allen King-Büchern, die ich gelesen habe dasjenige, von dem mir am meisten Details in Erinnerung geblieben sind. Ich fands sehr gruselig :entsetzt:


    Diesen Effekt haben King-Bücher generell bei mir, aber jetzt wo Du es erwähnst:


    Dinge an die ich mich spontan erinnere und glaube sie Needful Things zuordnen zu können


    Allerdings habe ich keinen Schimmer wie dieses Buch geendet haben könnte, ist aber auch sicher schon an die mind. 8 Jahre her dass ich es gelesen habe.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • @ Chil


    Ich glaube das sollte ich irgendwann mal wieder lesen. Allerdings habe ich die meisten meiner King-Bücher mit 14 - 18 gelesen, ich weiß nicht wie es mir mit manchen davon heute gehen würde. :rollen:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Ist schon ewig her, dass ich das Buch gelesen habe, den Film hab ich auch schon ewig nicht mehr gesehen. Aber den Film kann ich auch empfehlen, der ist gar nicht so schlecht wie viele andere King-Verfilmungen ;)


    So wie ich das sehe, werd ich das Buch aber nochmal lesen müssen, denn

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Inhalt:


    Castle Rock ist ein beschauliches Städtchen: Jeder kennt jeden und es passiert nicht viel... Gerade deshalb ist es natürlich umso spannender, wenn ein neuer Laden eröffnet und natürlich pilgern alle Einwohner in Leland Gaunts Needful Things.


    Dort gibt es, was das Herz begehrt und so findet jeder Bürger von Castle Rock genau den einen Gegenstand, dessen Wert unermesslich erscheint: Sei es eine Baseballkarte, die Sonnenbrille von Elvis, oder einen Holzsplitter aus Noahs Arche... Mr. Gaunt hat es und verkauft es zu einem günstigen Preis, wenn nur der kleine Gefallen nicht wäre, den man ihm dafür leisten muss...



    Meine Meinung:


    Needful Things war mein allererster Roman von Stephen King und ich hätte ihn wohl nicht gelesen, wenn es nicht zu meinen Unilektüren gezählt hätte. Mal wieder war es der Fall, dass ich darüber sehr froh war. Needful Things lässt den Leser in die Abgründe der menschlichen Seele blicken: Was würden wir nicht alles für den einen Traumgegenstand tun?


    Was mir am besten am Roman gefallen hat war, dass King hier die Kleinstadtatmosphäre so gut einfängt wie bisher kein anderer Autor, der mir untergekommen ist. Da wird ein neuer Laden eröffnet und jeder ist neugierig, aber natürlich will auch niemand der erste Kunde sein. Stattdessen pilgert man in kleinen Grüppchen hin. Und natürlich weiß jeder über die Geheimnisse der anderen bescheid - oder denkt, darüber bescheid zu wissen - was die ganze Katastrophe eigentlich erst in Gang bringt. Man gönnt sich hier nichts und will doch das Bild der kleinen Stadt wahren. Nach der Hälfte des Buches etwa fühlt man sich schon selbst fast als Bürger von Castle Rock. Obwohl King hier eine Vielzahl an Personen auftreten lässt, ist es nicht schwer, sie alle auseinander zu halten, weil sie liebevoll und detailliert beschrieben werden.


    Einen kleinen Punkt Abzug gibt es von mir, da das Buch doch sehr lang ist. Ich weiß schon, das ist eben ein King-Roman, aber nach ca. 2 Dritteln ging mir dann doch etwas die Puste aus. Ich fand das langsame Intrigenspinnen zu Beginn spannender zu lesen als das große Finale, bei welchem sich die Ereignisse dann doch ziemlich überschlagen haben und King dem Schicksal der einzelnen Personen meiner Meinung nach nicht mehr ganz gerecht werden konnte.


    Alles in Allem: Sehr nette Unterhaltung mit großem Identifikationspotenzial.


    4ratten



    @ Chil


    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Needful Things war mein allererster Roman von Stephen King und ich hätte ihn wohl nicht gelesen, wenn es nicht zu meinen Unilektüren gezählt hätte.


    Tolle Unilektüre, worum gehts da themenmäßig?



    Ich finde was King richtig gut kann, sind diese kleine-Stadt bzw. Inselromane. Das Buch ist ja ewig her, vielleicht sollte ich mal einen ReRead starten.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Tolle Unilektüre, worum gehts da themenmäßig?


    Ja, find ich auch. War mal etwas ganz anderes. :breitgrins: Es geht um Identitätskonstruktion anhand von materiellen Besitzgütern. Symbolisches Kapital, Marken und so.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Am besten war die "Schlammwerferei" an der Wäscheleine... :)

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Hallo zusammen,


    ich habe das Buch heute morgen ausgelesen und ehrlich gesagt, kann ich nicht so viel damit anfangen. Ich denke, meine Zeit als Stephen-King-Fan ist nun wirklich vorbei.


    Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, das langsame Hineinschlittern der Stadtbewohner in die Katastrophe war sehr gut erzählt und spannend zu beobachten. Aber die "Streiche" fand ich irgendwann langweilig und meistens zu kindlich. Natürlich sind sie in der Summe anders zu bewerten als einzeln, aber ich hatte hier gruseligere Dinge erwartet. Ich dachte oft, wenn so ein Streich ausgeführt wurde: "Das soll es jetzt gewesen sein?".



    Mir war die ganze Geschichte insgesamt zu unblutig und viel zu lang.


    Grüße von Annabas :winken:

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    Klappentext
    Der Zugereiste Leland Gaunt eröffnet den Laden „Needful Things“. Die Kunden finden dort Raritäten, mit denen sie ihre geheimen Sehnsüchte und Wünsche erfüllen. Aber alles hat seinen Preis: Neben einer symbolischen Bezahlung verlangt Leland von ihnen, anderen Einwohnern harmlose Streiche zu spielen. Bald schon eskaliert der Spaß, und in Castle Rock herrscht das blanke Chaos ...


    Meine Meinung
    Vorweg: Ich habe das Buch nach etwa der Hälfte zugeklappt und weggelegt.
    Vor 25 Jahren war ich großer Stephen-King-Fan und deshalb hatte ich Lust, mal wieder etwas von ihm zu lesen. Zu Beginn der Lektüre war ich auch ganz angetan. Die Idee, Bewohner einer Stadt gegeneinander auszuspielen, ist gut und auch der teuflische Mr. Gaunt ist interessant gezeichnet, aber das war's auch schon an Positivem.
    Insgesamt gibt der Stoff für über 800 Seiten zu wenig her, 400 Seiten hätten es getan. Es wird alles bis zur Unendlichkeit ausgewalzt, auch die ständigen und viel zu langen Passagen über die erkrankten Hände von einer der Personen sind tödlich langweilig. Natürlich ist mir klar, dass das Leiden dieser Frau ständig Thema ist, um ihren Leidensdruck zu vermitteln und die daraus resultierenden Handlungen zu erklären, allerdings hat das nur bei mir den Leidensdruck erhöht.
    Sprachlich finde ich es erträglich, auch wenn es mir stellenweise einfach zu platt wurde und die Passagen, die unter die Gürtellinie gehen, finde ich auch überflüssig.


    Fazit: Viel Lärm um nichts.
    2ratten


  • Insgesamt gibt der Stoff für über 800 Seiten zu wenig her, 400 Seiten hätten es getan. Es wird alles bis zur Unendlichkeit ausgewalzt [...]


    Das Gefühl hatte ich auch schon mehr als einmal bei King. Manchmal kann es wirklich spannend sein, wenn er ins Detail geht, vor allem, wenn es nicht nur Seiten füllen soll, sondern dabei helfen soll, ein Gefühl für die Situation zu entwickeln. Aber das kann sich auch leicht ins Gegenteil umkehren. Ich finde, es hängt immer davon ab, wie sehr man sich für das gerade Erzählte interessiert. Wenn das Interesse fehlt, kann es schon zu einer echten Prüfung werden. Seine frühen kurzen Romane waren in der Hinsicht besser. Da wünschte man sich dann sogar oft, sie wären länger.


  • Aber die "Streiche" fand ich irgendwann langweilig und meistens zu kindlich. Natürlich sind sie in der Summe anders zu bewerten als einzeln, aber ich hatte hier gruseligere Dinge erwartet. Ich dachte oft, wenn so ein Streich ausgeführt wurde: "Das soll es jetzt gewesen sein?".




    Mir war die ganze Geschichte insgesamt zu unblutig und viel zu lang.


    Es ist schon längere Zeit her, seit ich das Buch gelesen habe. Klar, es hat - wie fast alle längeren King-Romane - Längen, die nicht jeder für nötig gehalten hätte (ich auch nicht).
    An den Streichen fand ich meiner Erinnerung nach gerade den Kontrast zwischen Dingen, die einem persönlich wichtig/ wertvoll sind und Dingen, mit denen andere halt gar nichts anfangen können, interessant. Da soll man etwas tun, das einem selbst nicht sonderlich geschadet hätte, das aber für den Betroffenen eine Katastrophe ist, besonders, weil der Betroffene ja immer andere im Verdacht hatte, mit denen er schon im Streit lag oder sich nicht gut verstanden hat. Das Ganze hatte sehr viel von Mobbing, das von Dritten unwissender Weise ausgeführt wurde. Angenommen, ich züchte im Garten bestimmte Blumen, sie sind mir sehr wichtig, ich baue mir da ein kleines Paradies, fotografiere sie ständig, überlege, wie ich sie am besten pflege usw. - und jemand buddelt sie alles aus und wirft sie auf den Rasen. Dann wäre ich den Tränen nahe, denn mein wichtiges Projekt, in das ich so viel Zeit gesteckt habe, wurde zerstört. Habe ich dagegen den Garten bloß vom Vormieter übernommen und interessiere mich überhaupt nicht für Blumen, wäre mir die Zerstörung der Beete egal, ich würde mich kurz übers Aufräumen ärgern und gut ist. Wenn ich aber diese Blumenbeete als Hobby habe, und meine Nachbar mich schon immer mit Forderungen, Beschwerden oder Gehässigkeiten ärgert, und ich ihn in Verdacht hätte, die Beete zerstört zu haben, wäre ich nicht nur traurig und/ oder verzweifelt, sondern auch noch wütend. Und würde ggf. überlegen, was ich ihm antun kann, damit er mal weiß, wie sich das anfühlt.
    Ich denke, diese Dynamik hat King in dem Buch gezeigt mit dem kleinen Twist, dass eben nicht der Nachbar der Täter war, aber sich dadurch der Hass auf die Leute, die man sowieso schon nicht mochte, verstärkte.


    Und seien wir ehrlich: Im Alltag ärgern wir uns gerade über kleine Bosheiten, die von außen betrachtet nicht schlimm wirken. Das ist oft auch der Fall beim Mobbig unter Kindern (oder Kollegen). Gerade bei Kindern sagt man als Außenstehener oft "na ja, er hat dir halt deinen Stift weggenommen oder in dein Heft gemalt oder allen erzählt, du hättest gefurzt. Das ist doch nicht schlimm!" Aber für den Betroffenen ist es schlimm, weil das vielleicht sein gehüteter Lieblingsstift war, er besonders stolz auf sein makellos geführtes Heft war oder er jetzt Angst hat, dass man ihn meidet, weil er stinkt und er dann unsicher und alleine dasteht.
    So etwas wird mMn im weitesten Sinne in dem Kingroman gezeigt, bezogen auf Erwachsene. "Streiche" sind eben nicht immer harmlos, besonders, wenn man die wunde Stelle der Menschen trifft, was hier anhand von Erwachsenen sehr gut gezeigt wird.


    Und nebenbei die Markenpolitik auch. Bzw. es wird ja gezeigt, dass Gefühle, die man mit Produkten verbindet, viel wichtiger sind als der objektive Wert der Produkte, die für Außenstehende (besonders Eltern, die Spielzeug oder Kleidung bezahlen sollen) oder einen selbst nach ein paar Jahren gar nicht mehr nachvollziehbar ist. Wenn man selbst nach ein paar Jahren überlegt oder schaut, wofür man vor ein paar Jahren viel Geld ausgegeben hat, ist man oft überrascht, weil das Produkt gar nicht mehr so toll aussieht. Aber damals hatte man es schön beleuchtet in der Werbung gesehen, hatte sich vorgestellt, wie stolz man über den Besitz wäre, war neidisch auf Freunde, die es schon besaßen, hat einfach viel mehr in der Produkt interpretiert, als es tatsächlich bieten konnte.
    Nur mit dem Unterschied, dass hier lange Zeit vor allem Mitmenschen den Nicht-Wert der Produkte sehen, und die Käufer erst ganz am Ende des Romans darauf stoßen - was man von sich selbst kennt, wenn man mal an Dinge denkt, die man als Kind oder vor mehreren Jahren unbedingt haben wollte (besonders gut zu sehen z.B. an Mode).


    Man könnte den Roman evtl. auch auf Politiker etc. beziehen, die den Menschen Scheinprobleme vorlegen, damit sich verschiedene Gruppen verbal bekriegen (wer hat es schlechter, z.B. hier Hetze gegen Hartz-IV-Emfpänger oder Kampf darum, ob Hartz-IV-Empfänger oder Flüchtlinge mehr Leistungen bekommen/ sollten usw.), um evtl. von anderen, wichtigeren Problemen abzulenken. Im Buch werden ja gezielt Menschen aufeinander gehetzt, so dass sie das große Komplott erst am Ende sehen.


    Im Falle von Buster Keaton (?) wird auch sehr schön gezeigt, wie man jemanden nur durch ein Wort zur Weißglut treiben kann - auch wenn es sich um einen erwachsenen Menschen handelt.


    Trotzdem fand ich das Buch zu lang, viele Einzelheiten übertrieben ausgebaut und die Spannung zu lange hinausgezögert. Viele Seiten habe ich damals einfach überblättert, weil sie Einzelheiten im Leben der Stadtbewohner beschrieben.


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Ich denke, diese Dynamik hat King in dem Buch gezeigt mit dem kleinen Twist, dass eben nicht der Nachbar der Täter war, aber sich dadurch der Hass auf die Leute, die man sowieso schon nicht mochte, verstärkte.


    Die Streiche kenne ich nicht, da ich das Buch noch nicht gelesen habe, aber für mich steckt die Dynamik darin, dass Menschen an einer empfindlichen Stelle getroffen und tief verletzt werden und sich dann zur Wehr setzen. Auch wenn es sich nach außen um Kleinigkeiten handelt, ist der materielle Wert nicht immer höher einzuschätzen. Das Perfide liegt darin, dass auf diese Weise mit kleinen Ursachen eine große Wirkung erzielt wird, und wie ich King kenne, hat das böse Folgen.

  • Zurück nach Castle Rock...


    Ich bin ein großer Fan von Stephen Kings Erzählung "Die Leiche" und natürlich deren genialer Verfilmung "Stand by me", die in dem fiktiven Städtchen Castle Rock spielen. Und genauso idyllisch, wie es dort erscheint, erlebt man es als LeserIn auch zu Beginn des Romans "In einer kleinen Stadt - Needful things", aber schon nach kurzer Zeit ändert sich die Atmosphäre des Ortes gewaltig.


    Das liegt an Leland Gaunt, der mit seinem neuen Laden "Needful things" viele Dinge im Ort in Bewegung bringt, und das nicht im positiven Sinne. Da er in seinem Laden Dinge verkauft, die für viele EinwohnerInnen der Stadt die Erfüllung ihrer geheimsten Wünsche bergen, sind diese auch bereit, zusätzlich zu der (vergleichsweise geringen) Bezahlung dafür kleine "Streiche" zu spielen, die aber schnell über das Ziel hinausschießen und letztendlich nicht wenige Menschen das Leben kosten werden.


    Stephen King erweist sich hier einmal mehr als Meister der Beobachtung. Was viele andere LeserInnen als langatmig kritisieren hat mich nicht gestört, weil ich gerade das an Kings Schreibweise mag - dass er ein guter Beobachter und Menschenkenner ist und dementsprechend glaubwürdige Charaktere zu erschaffen vermag, deren Vorstellung dann eben auch Zeit beansprucht. Gerade im Fall des vorliegenden Romans entwickelt sich der Schrecken dadurch auch langsam - man ahnt zwar schnell, dass mit Mr Gaunt etwas nicht stimmt, aber der wirkliche Horror entwickelt sich erst im letzten Drittel des Romans.


    Dabei werden Fragen aufgeworfen, die sich auch der Leser/ die Leserin selbst stellen kann, und die heute genauso aktuell sind wie vor über 30 Jahren, als der Roman erschien: Was ist wirklich wichtig? Was würde man selbst für die Erfüllung bestimmter Wünsche tun?


    Ich habe die 1000 Seiten des Romans gerne gelesen und es wird sicher nicht mein letzter Stephen-King-Roman gewesen sein.


    5ratten

  • Was viele andere LeserInnen als langatmig kritisieren hat mich nicht gestört, weil ich gerade das an Kings Schreibweise mag - dass er ein guter Beobachter und Menschenkenner ist und dementsprechend glaubwürdige Charaktere zu erschaffen vermag, deren Vorstellung dann eben auch Zeit beansprucht.

    Jaaaa - genau deshalb mag ich King. Theoretisch auch ganz ohne Horrorgedöns.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen