Habe mir das Buch sofort bei Erscheinung gegriffen, da ich von "die Säulen der Erde" sehr angetan war.
Nachdem ich nun endlich dazu gekommen bin es fertig zu lesen, bin ich doch etwas ernüchtert.
Die Handlung der "Tore der Welt" gefiel mir weit weniger als die des Vorgängers. Dieser hatte mit dem Bau der Kathedrale ein alles überagendes Thema. Ein solch roter Faden fehlt hier meines Erachtens. Zuerst der große Schwur im Wald, der sich am Ende als relativ unbedeutend herausstellt, dann der Brückenbau, ein paar neue Krankenhäuser, der Kirchturm, dazwischen Krieg, Pest, Sex und Mord. Das alles in einen Topf, umrühren und raus kommt dieses Buch. Keines der Themen erlangt die Bedeutung um der Geschichte seinen Stempel aufzudrücken. Daher passt auch, wie ich finde, der wenig aussagekräftige Titel ins Bild.
Ansonsten ist der Roman durchaus gute Unterhaltung und an einigen Stellen empfindet man sogar so etwas wie Spannung.
Wie bei den meisten Follet-Geschichten leidet auch diese an körperlichen und geistigen Supermenschen. Diese erreichen in ihrem Leben auf bewundernswerte Weise alle ihre Ziele und sind nicht mal von der Pest klein zu kriegen . In Abgeschwächter Form war das zwar auch schon bei den "Säulen" der Fall, allerdings hat Follet hier wie ich meine noch 'ne Schippe draufgepackt.
Ein großes Thema waren für den Autor wohl auch die "zwischenmenschlichen Beziehungen" in der Grafschaft.
Liebeleien schmücken zwar jedes gute Buch aus, man kann es aber übertreiben.
Irgendwann habe ich den Überblick verloren, wer wann bei wem "gelegen" hat und was für uneheliche Sprösslinge daraus hervorgegangen sind.
Mein Fazit:
Nette Unterhaltung, aber ein bisschen zu viel von allem.