Mary&Rios-Minileserunde - Lycidas

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 8.234 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rio.

  • Also ich fand das auch höchst grausam, was mit Aurora passiert ist. Ich hab mir die Stelle sicher 3-4 Mal durchgelesen, weil ich das nicht glauben konnte und ich vielleicht was überlesen hatte?! Aber leider war es wohl doch so.
    Was mich jetzt allerdings stört, ist, dass Wittgenstein danach in aller Eile zu Lilith stürmt?! Ob die Aurora retten kann? Oder wieso tut er das???


    Emily muss NACH den Whitechapel - Aufständen geboren worden sein, oder? Nee, stimmt, eigentlich muss sie vorher geboren sein. Hmm, also das läßt mich jetzt auch stutzen. Die Zeit und Wittgenstein passen auch nicht wirklich zusammen. Das selbe habe ich mi rnämlich auch schon überlegt.


    Fragen über Fragen, ich hoffe, es klärt sich noch alles in diesem Buch!!!


    *Drückerchengeb*


    Maria

  • Huhu Rio!


    Ich bin doch tatsächlich 2 Stunden dem Buch verfallen ohne die kleinste Pause (meine Blase hat sich dann aber ganz schön bemerkbar gemacht!!!).


    Also bin ich nun beim 8. Kapitel des 3. Buches angelangt (noch 200 Seiten vor mir). Und das ist ja jetzt wirklich megaspannend. Wirklich super.


    Was mich allerdings immer wahnsinnig verblüfft, ist, dass Marzi so sehr die Dinge verstrickt, dass ich mich manchmal wirklich frage, wie er sich da wieder herauswinden will? Es kommt einem manchmal alles sehr unrealistisch vor und im nächsten Moment ist es alles wieder ganz logisch. Dabei muss Marzi aber wirklich höllisch aufpassen, dass er es damit nicht übertreibt, da man sich als Leser sehr überfordert fühlt. Und zudem bin ich gespannt, ob er es schafft, wirklich alles am Ende aufzulösen ohne einige Zwiespältigkeiten offen zu lassen....

  • Huhu Mary,


    nicht, daß Du noch denkst, ich hätte mich ausgeklinkt. Ich habe noch ca. 140 Seiten vor mir, Aurora lebt wieder (da fiel mir echt ein Stein vom Herzen! Ohne sie wäre der Schluß nur noch halb so schön gewesen) und jetzt hockt alles unter St.Paul's und palavert.


    Ja, ich hoffe auch, daß Marzi nicht den Überblick verliert. Zum Glück erzählt er manche Ereignisse mehrmals, so daß man als Leserin auch wieder reinfindet. Trotzdem bin ich mir nicht so sicher, ob ich momentan noch ganz durchblicke, so komplex und kompliziert wie das alles ist.


    Trotzdem macht es Spaß und ich bin jetzt aufs große Finale gespannt. Allerdings mal wieder im Zwiespalt, ob ich den Schluß bis morgen hinauszögern soll, um mehr vom Buch zu haben, oder ob ich jetzt gleich in einem Rutsch weiterlese.


    Liebe Grüße
    Rio

  • Huhu Rio,


    also falls du jetzt liest, dann lass es mich wissen, ich hab heute nämlich auch noch nichts gelesen, da ich zeitgleich mit dir zu Ende lesen wollte...
    :breitgrins::breitgrins::breitgrins:

  • Soooooooooooooooo...


    Ich bin durch.
    Das Buch war teilweise etwas verwirrend und anfangs etwas schwer reinzukommen, aber dennoch hat es am Ende an Stärke gewonnen und alles in allem war es ein schönes Buch.
    Einzig störte mich, dass ich viel von Dickens abgekupfert fand. Namen, Erzählweise, Storyinhalte...


    Aber Rio, mit dem Ende kann ich sehr gut leben. Irgendwie war mir Lycidas, so schrecklich wie er auch war, von Anfang an symphatisch. Ich empfand ihn als Fels in der Brandung und er war mir lieber als Micklewhite, Monflathers und Mylady Hamstead. Meine Lieblingsperson war eigentlich Wittgenstein, dann kam Aurora und dann gleich danach Lycidas. Emily konnte ich nie so ganz einordnen. Irgendwie mag ich sie und irgendwie auch wieder nicht.
    Was fandest du an dem Buch am besten und hattest du im Nachhinein irgendwelche Lieblingscharaktere?


    Liebe Grüße,


    Maria

  • So, ich bin jetzt natürlich inzwischen auch durch.


    Alles in allem hat es mir gut gefallen, wenn es auch teilweise etwas verwirrend und unübersichtlich war. Mit dem Ende kann ich ebenfalls leben, obwohl ich mich frage: wer hält denn jetzt das Gleichgewicht? Es muß ja ein Macht-Vakuum entstanden sein. Aber vielleicht klärt sich das in den Folgebänden :breitgrins:.


    Ja, Lycidas war mir ebenfalls sehr sympathisch. Er tat mir unheimlich leid, weil er von Lilith getrennt wurde und keine Chance hatte, jemals wieder mit ihr zusammen zu kommen. Seine "Geschichte", besser gesagt, die Mythen, die sich um ihn ranken, fand ich schon immer faszinierend.


    Lilith war hingegen ein Charakter, den ich nicht ganz einordnen konnte. Auf der einen Seite wurde sie als extrem grausam dargestellt und auf der anderen Seite war sie das genaue Gegenteil. Sie ist eine faszinierende mythologische Gestalt, über die ich schon einiges gelesen habe, so daß ich Marzis Sicht der Dinge nicht zustimmen kann. Andererseits - wenn sie tatsächlich all die Jahrtausende überlebt hat - wer weiß, ob sie da nicht auch einige charakterliche Änderungen erfahren hätte.
    Interessant übrigens, daß Marzi einen Großteil der Geschichte im Lesesaal des British Museum spielen läßt und nicht einmal erwähnt, daß dort ein uraltes Relief mit einer Abbildung von Lilith zu sehen ist :zwinker:. (Ich habe sicher schon erwähnt, daß ich so ziemlich jedes Jahr nach London fliege und das BM zu meinen Lieblingsmuseen zählt? Ich kenne sogar den McDonalds am Piccadily! :zwinker: ).

    Wittgenstein ist mir ebenfalls sehr sympathisch, genauso wie Little Neil und dieser Tunnelstreicher, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe (Du weißt schon, der, der ganz am Schluß mit dabei ist).


    Oh, und das Irrlicht! Ich liebe Irrlichter!


    Bei Emily und Aurora wurde ich immer wieder an Merle und Junipa aus Kai Meyer's Fließender Königin erinnert. Hier war allerdings Junipa blind (bis sie Spiegelscherben (sic!) als Augen bekam). Zu J. bekam ich die gesamte Trilogie hinweg keinen Bezug, ja, ich faßte sogar eine gewisse, unbegründete Abneigung gegen sie, die sich leider hin und wieder auf Aurora übertrug. Ich mußte mir immer wieder bewußt machen, daß Aurora ja eine ganz andere Person ist. Im Rückblick sind Emily und Aurora das interessantere Paar, die Beziehung ist irgendwie "echter", authentischer, tiefer.


    Das hat mir übrigens auch sehr gefallen: Marzi schaffte es mit wenigen Worten, Beziehungen darzustellen und Personen zu charakterisieren. Ich mag den leicht ironischen Ton, in dem Wittgenstein erzählt. Ich liebe London und fühlte mich in Marzis Version davon sofort heimisch, vielleicht, weil er es ähnlich sieht wie ich. Andere Bücher, die in London spielen, geben mir oft das Gefühl, da war einer auf dem Stadtplan unterwegs, hat aber die Stadt noch nie erlebt - weder bei Tag, noch bei Nacht (und Du kannst mir glauben, nachts ist London ganz anders).


    Ganz liebe Grüße
    Rio