Nikolaj Bokov - Wirren aus neuester Zeit

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    oder Die erstaunlichen Abenteuer des Wanja Tschmotanov
    Original: Смута Новейшего Времени… Чмотанов ,1970


    Titel der ersten, anonymen Ausgabe, 1972: Unruhen aus neuester Zeit...


    Zum hundertsten Geburtstag von Lenin macht der gerade mal 25-jährige Bokov 1970 ein besonderes Geburttagsgeschenk: Er schreibt eine von Phantasie und doch auch an die Verhältnisse der Sowjetunion anspielende herrliche Satire. Ausgangspunkt: Der Gauner Tschmotanov landet beim Anstellen in eine Schlange auf dem Roten Platz (denn wer weiß, was da wohl günstig angeboten wird?) unversehens in jene, die zum Mausoleum von Lenin führt. Doch es ist zu spät, noch auszuweichen: das könnte Konsequenzen haben! Da kommt ihm der Gedanke für den nächsten Coup: den Kopf Lenins klauen und ihn an den Westen verkaufen! Da müsste Geld zu machen sein! Gemacht, getan. Dann aber überstürzen sich die Ereignisse: Wachhabende Offiziere begehen Selbstmord, ein Schauspieler soll Lenin als Leiche ersetzen, rivalisierende Generäle bezichtigen einander des Aufstandes... Und so geht es in einem fort bis zum Ende des kurzen, aber so reichen Romans.
    Im Samizdat veröffentlicht, fand dieses Buch Anfang der 70iger Jahre ein sehr großes Echo in der Sowjetunion. Es wurde dann 1972 erstmals anonym (zum Schutze Bokovs) und nach seiner Emigration 1983 auf Deutsch (ebenso auf Französisch). Nach einer geistigen Neuorientierung in den 80iger Jahren steht der Autor heute diesen beißenden Frühwerken aus seiner sowjetischen Schaffenszeit eher kritisch gegenüber, doch der geschichtlich interessierte Leser und Liebhaber von Satiren kommt hier nicht zu kurz. Wie Bokov in einem Interview mal sagte: „Das war schon eine lustige Zeit in der Sowjetunion..., wenn sie doch bloß nicht so schrecklich gewesen wäre...“


    ZUM AUTOR: Nicolas (=Nikolaj) Bokov wurde 1945 in Moskau geboren und studierte dort Sozialwissenschaften und Philosophie. Gleichzeitig engagiert er sich früh im „Samizdat“, diesem geheimen Druck- und Verteilersystem. Veröffentlicht (unter Pseudonymen) ca. 40 Werke, meist polemisch, satirischer Machart (in Deutsch auch übersetzt: „Der Fremdling“; auf Englisch: „Nobody“; auf Französisch: „Nikto“) bis er 1975 ins Exil gehen muss („gegangen wird“). Er lebt vorzüglich in Frankreich, reist viel, schreibt. 1982 kommt es zu einem „Wendeerlebnis“: er entdeckt in neuer Intensität den christlichen Glauben, während gleichzeitig seine Familie auseinander bricht. Ausgedehnte Reisen zwischen Pilgerfahrt und Obdachlosigkeit. Lange Zeit wird er nicht schreiben; erst ab 1998 erscheinen stark autobiographisch geprägte Reiseberichte, in denen sich Beschreibungen, Erinnerungen, Reflexionen ausdrücken: „Dans la rue à Paris“ „La Conversion“ „La Zone de Réponse“. Diese Bücher sind leider noch nicht auf Deutsch übersetzt worden! Nicolas Bokov lebt heute in Paris.


    4ratten


    Zuerich. Diogenes. 1983.
    109 S.. Diogenes Taschenbuch ;
    ISBN 3-257-21041-8


    Französische Ausgabe:
    La tête de Lénine
    137 pages
    Editeur : Robert Laffont; Édition : Ed. rev. (12 septembre 1999)
    Collection : Pavillons
    Langue : Français
    ISBN-10: 2221009274
    ISBN-13: 978-2221009277

    Gruß, tom leo<br /><br />Lese gerade: <br />Léonid Andreïev - Le gouffre<br />Franz Kafka - Brief an den Vater<br />Ludmila Ulitzkaja - Sonjetschka