Carlos Ruiz Zafón - Der Schatten des Windes

Es gibt 151 Antworten in diesem Thema, welches 47.975 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich habe das Buch vor einigen Tagen beendet, und es lässt einen sehr gemischten Eindruck bei mir zurück.
    In der ersten Hälfte hat es mir zum größten Teil noch sehr gut gefallen und es gab nur wenig, was mich gestört hat. Im zweiten Teil hat sich dieses Verhältnis dann leider eher zum negativen verschoben.
    Ohne es jetzt detailliert zerpflücken zu wollen - aber vieles von dem, was mir nicht gefallen hat, wurde offenbar auch schon im Leserundenthread kritisiert, wie ich mittlerweile gelesen habe. Zum Beispiel der Hollywoodshowdown - einfach nur schlecht! - inklusive dieser Schuss-Szene á la Matrix. :rollen: Und insgesamt kann ich sagen, dass mir die Geschichte und ihre Auflösung viel zu konstruiert und "gewollt" wirken - irgendwie gekünstelt, teilweise sogar an den Haaren herbeigezogen.
    Da sich dieser Eindruck aber wie gesagt erst mit dem Fortschreiten der Geschichte so stark ausgeprägt hat und das Buch für mich auch viele Pluspunkte aufweist (habe nur gerade zu wenig Zeit, um ins Detail zu gehen), vergebe ich insgesamt trotzdem 3 Ratten - 4 für den ersten und 2 für den zweiten Teil.


    3ratten

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Da ich diesen Thread hier gerade entdecke und mir das Buch so sehr gefallen hat, will ich auch noch nachträglich meine Meinung dazu schreiben.


    Ich las Der Schatten des Windes im Herbst 2003 während einer Pragreise. Im Gepäck hatte ich außerdem, ganz dem Klischee folgend, noch einiges von Kafka und Meyrinks Golem. Ich weiß gar nicht mehr warum ich Zafón als erstes wählte. Der sepiabenebelte Einband passte hervorragend zu dem Wetter außerhalb des Zugfensters, der Titel ließ mich jedoch schlimmen Kitsch befürchten. Diese Befürchtung bewahrheitet sich allerdings ganz und gar nicht. Bereits vom ersten Satz an schwebte ich anderen Sphären. Nur selten gelingt es einem Buch mich derart gefangen zu nehmen. Ich hätte kaum ein besseres finden können, um mich die lange Zugfahrt und eine schlaflose Nacht im Hotel verträumen zu lassen. Sollte ich meinen Eindruck mit einem einzigen Wort umschreiben müssen, würde ich wohl "stimmungsvoll" wählen. Der Schatten des Windes ist leise, zart, tief empfunden und mit anmutender Sprache wunderschön bildreich gezeichnet. Ein Zauber, der mich überraschend traf. Denn für gewöhnlich sehe ich mich dazu genötigt auf altbewährte Klassiker zurückzugreifen, wenn ich einen solchen Lesegenuss wünsche. Denke ich heute an Zafóns Erstling zurück, beschleicht mich immer noch ein wohliges Gefühl.


    Genug der Lobhudelei. Fünf Ratten wird es von mir nicht oft geben. Ich habe mir vorgenommen diese Bewertung für ganz besondere Bücher aufzuheben. Bücher wie diese hier.


    5ratten

  • oh wie schön - da habe ich gestern erst mit dem buch begonnen, und schon entdecke ich den thread dazu :) dieses buch lag auch schon länger auf meinem SUB - ich konnte mich nicht ganz überwinden, und hatte irgendwie keine lust auf kitsch. tja.. wenn ich nur gewusst hätte, dass mich alles andere als kitsch erwartet hätte ich wohl schon viiiel früher begonnen! dieses buch hat mich gestern ne fast schlaflose nacht gekostet und ich fürchte, auch heute wird es wohl wieder viel zu spät werden. nur selten gibt es ein buch bei dem ich um 22uhr beginne zu lesen, und um 2uhr das nächste mal auf die uhr schaue! wird wohl mein eindeutiger favorit für die nächste zeit werden - das wird schwer zu überbieten ;)


    lg.
    tamara

  • So, dann will ich auch mal berichten, wie mir Der Schatten des Windes gefallen hat.


    Geholt habe ich es mir durch Anregungen aus diesem Forum, habe es aber eine Zeit lang liegen lassen.
    Als ich es dann in der Hand hatte, konnte ich es gar nicht mehr weglegen.
    Es ist so spannend, dass mir zeitweise der Atem weggeblieben ist, so gefühlvoll, dass ich weinen musste und so wunderbar geschrieben, dass man immer nur weiterlesen kann.
    Sehr gut hat mir auch die Gliederung gefallen. Man hat dadurch sofort erkannt, wo man steckt, wie alt die Protagonisten sind und konnte sich wirklich gut in sie hineinversetzen.
    Die Geschichte an sich ist dermaßen doll verstrickt, dass einem beim Lesen schon fast schwindelig wird, aber nur im positiven Sinne, weil sich immer und immer wieder neue Geheimnise auftun und letztendlich alles logisch und überhaupt nicht absurd ist.


    Ich finde dieses Buch einfach grandios!


    5ratten


    Liebe Grüße


    Kosmos

  • wie genial ist das denn bitte, dass zafón eine quadrologie daraus machen will, das geht ja gar nicht!
    bei diesem exorbitant famosen Erstling kann ich Ängste um einen rapiden Qualitätsabfall, wie er so manchen Buch-, oder Filmreihen ja leider wohl zu eigen ist, eigl nur als unangebracht abtun - hoffen wir, dass ich Recht behalte :D


    Nee, aber ehrlich, man stelle sich nur mal ansatzweise 3 weitere bücher dieses kalibers vor, das wäre ja fantastisch! :klatschen:

  • Genau, das hatt ich auch im Sinn, aber ich find Quadrologie klingt so lustig ^^ würd am liebsten auch immer quintologie sagen und so, keine ahnung warum.


  • Genau, das hatt ich auch im Sinn, aber ich find Quadrologie klingt so lustig ^^ würd am liebsten auch immer quintologie sagen und so, keine ahnung warum.


    Quintologie wären dann ja fünf Bücher... da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedanken. :breitgrins:


    "Der Schatten des Windes" ist auch eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Aber eine Fortsetzung? Irgendwie bin ich da skeptisch... aber ich würde mich gerne eines besseren belehren lassen. :smile:

  • Ich kann die Begeisterung, die dieses Buch ausgelöst hat, leider nicht verstehen. Ich konnte an dieser Geschichte nichts originelles erkennen. Der Ansatz war zwar nicht schlecht (der Friedhof der vergessenen Bücher u.s.w. hört sich alles gut an...), aber im Endeffekt ist das Buch einfach nur eins von vielen , in letzter Zeit immer wieder erscheinenden, Büchern über Bücher.
    Es war auch nicht spannend oder mitreißend. Ganz im Gegenteil- ich musste mich richtig durchkämpfen.
    Es tauchen immer mehr Personen auf, was dazu führt, dass die einzelnen Charaktere schlecht ausgearbeitet sind. Alles irgendwie zerstreut, unbeendet. Der Autor hätte sich auf weniger Helden, dafür aber intensiver, konzentrieren sollen. Es sind keine psychologischen Porträts, es sind nur kleine Umrisse der Protagonisten. Die Sprache ist zuckersüß, infantil und es kommen immer wieder logische Fehler vor.
    Tolle Zutaten für ein gutes Buch waren gegeben: die wunderschöne Stadt Barcelona und deren Flair, die Liebe zu Büchern, interessante Geschichte. Das Ergebnis ist eher mittelmäßig.
    Meine Bewertung für die schöne Idee und schlechte Umsetzung:
    2ratten

  • Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten habe ich mich doch mit dem Buch angefreundet. Die letzten 300 Seiten gingen recht schnell. Anfangs fand ich es auch schwierig, in die Geschichte reinzukommen. Aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr mochte ich es.
    Ich gebe dem Buch 4ratten

  • Hallo tjaa,


    das freut mich ja, dass dir das Buch so gut gefallen hat. Jetzt bin ich endgültig neugierig geworden und werde es mir wohl auch bald mal zulegen müssen! :zwinker:


    :winken:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hier nun auch meine Meinung zu dem Buch, das ich in der englischen Übersetzung unter dem Titel "The Shadow of the Wind" gelesen habe.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Geschichte um Daniel, den jungen Spanier, der in den 50er Jahren dem Autor eines Buches nachforscht, das ihn als Kind zutiefst beeindruckt hatte, fing eigentlich recht gut an. Die Vorstellung eines "Friedhofs der vergessenen Bücher" lässt das Herz einer Büchernärrin natürlich höher schlagen, und die Beschreibung, wie der damals kleine Daniel als Kind in dem Buch versinkt, lässt mich nostalgisch an die ungeheuer intensiven Leseerlebnisse meiner Kindheit zurückdenken.


    Aber schon bald ließen mich Kleinigkeiten das Buch kritischer beäugen. Kann ein Zehnjähriger wirklich diesen Gedanken gehabt haben, fragte ich mich mehrmals. Insgesamt doch voller Wohlwollen dem Buch gegenüber versuchte ich für mich diese Frage damit zu beantworten, dass der erwachsene Ich-Erzähler die Gedanken ja seinem früheren Ich sozusagen in den Kopf legt, es sich also um eine spätere Konstruktion des Erwachsenen handelt. Den - möglichen - Widerspruch klärte ich also nicht ganz zufriedenstellend so für mich.


    Nun ja, die Geschichte schreitet fort, für meinen Lesegeschmack zwar manchmal etwas zu detailliert beschrieben, aber doch fesselnd, vor allem durch die schöne Atmosphäre des düsteren, regnerischen Barcelona. Aber auch diese mich anfangs ansprechende Atmosphäre begann mich schließlich zu nerven. Wieso ist hier eigentlich ständig Winter? Scheint in Barcelona die Sonne nie? Gibt es keine Wohnungen mit großen Fenstern und waren fensterlose Zimmer damals wirklich so häufig? Müssen wirklich alle Szenen unbedingt in der Dämmerung oder nachts spielen?
    Verstärkt wurden diese meine Fragen durch den sehr filmischen Stil Ruiz Zafóns - ich denke, hier scheint seine Vergangenheit als Drehbuchautor hindurch. Ich sah viele Szenen quasi wie im Kino vor mir (ist eigentlich eine Verflmung geplant oder schon ausgeführt?) und da ich mich in Filmen immer ärgere, wenn die Handlung nur schememhaft zu sehen ist, stört mich das mangelnde Licht doch mehr und mehr - Atmosphäre hin oder her.


    Aber trotzdem - ein stilistisch gutes Buch, das (mich) stark an "Gothic Novels" des 19. Jahrhunderts erinnert. Spannend, geheimnisvoll, mit stark gezeichneten Figuren und voller intensiver Gefühle. Etwas zu intensiver Gefühle, dachte ich nach einiger Zeit. Müssen wirklich alle Figuren an ihrer Liebe, der großen, einzigen, unersetzbaren Liebe ihres Lebens leiden? Ist es denn wirklich so ganz unmöglich, eine tragische Liebesbeziehung zu überwinden und mit einem anderen Menschen glücklich zu werden? Diesem Buch nach zu urteilen nicht. So gerne ich von starken Gefühlen lese, hier wurde mir das schließlich zu viel.
    Und auch das andere Extrem wurde zu alles beherrschend geschildert. Der unendliche Hass, der Fumero antreibt, seine grenzenlose Schlechtigkeit, die er hemmungslos auslebt, ist einfach zu viel des Gu-, nein, des Bösen natürlich.
    Zwischentöne fehlen hier völlig.


    Ebenfalls störte mich der Wechsel in der Erzählperspektive. Damit meine ich nicht die (im Englischen kursiv geschriebenen) Einschübe aus der Sicht anderer Personen, sondern die Tatsache, dass sich dort manchmal unangekündigt ein allwissender Autor äußert, der erzählt, was niemand der beteiligten Personen wissen kann. Hier werden Informationen geliefert, die sozusagen aus dem Nichts kommen, die zumindest Daniel nie erfahren haben kann. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob irgendwo explizit gesagt wird, dass Daniel diese Informationen auch bekommen hat, oder ob sie doch nur an den Lesern mitgeteilt werden.
    Wer ein Beispiel möchte: Der letzte Absatz von Priester Fernando Ramos' Erzählung über die gemeinsame Schulzeit erzählt etwas über Francisco Javiers Gedanken während eines später stattfindenden Ereignisses, von denen (den Gedanken, von dem Ereignis kann er theoretisch erfahren haben) der Priester nun wirklich nichts wissen kann. (In meiner Ausgabe auf S. 222 von 506.) Ähnliche "allwissende" Einschübe kommen immer wieder vor.


    Und trotzdem - eigentlich habe ich die gute Hälfte des Buches recht gerne gelesen. So lange alles noch rätselhaft blieb, konnte mich dieser Schauerroman gut unterhalten. Als dann aber der Rätsel Lösungen geballt auftauchten, nahm mein Interesse rapide ab. Nicht nur hatte ich die vermutlich als Schock geplanten Enthüllungen weitgehend geahnt, auch das Tempo wurde mir zu stark angezogen. Des weiteren waren mir die Parallelen zwischen Juliáns und Daniels Leben zu deutlich und das Ende schließlich dermaßen überzogen dramatisch, dass mir beinahe übel wurde. Ein Showdown, wie er in jedem Actionfilm zu finden ist, ließ mich die Augen verdrehen.
    Logik? Vergiss' es! Ich versuchte, mir den Kampf vorzustellen, und sah aus wie ein Fragezeichen: Wenn ich mit einer Hand meinem Gegner die Kehle zudrücke und mit der anderen die Hand festhalte, in der er eine Pistole hält, mit welcher Hande greife ich dann zu dem so passend in der Wand steckenden Messer?


    Und da wir schon bei Logikfehlern sind: Hut ab vor dem Können der spanischen Gynäkologen!

    Auch andere kleinere Fehler sind mir aufgefallen, die ich hier aber nicht alle aufzählen möchte - und die ich zum teil auch schon wieder vergessen habe.


    Mein Fazit:
    Ich kann gut verstehen, wieso das Buch so ein Erfolg geworden ist, aber meine wohl übersteigerten Erwartungen konnte es nicht erfüllen. Mir war es in jeder Hinsicht zuviel.


    2ratten für das Buch an sich und :marypipeshalbeprivatmaus: dafür, dass es mich trotz allem doch recht gut unterhalten hat.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • So, habe es gestern beendet und der "Abschied" tat mir ein bisschen weh. Ich hatte mich sehr wohl in dem Buch gefühlt :smile:. Ganz besonders die teils fast schon poetische Sprache hat mich gefangen genommen.


    Die Handlung beginnt eher ruhig und gemächlich und nimmt dann langsam an Spannung und Dramatik zu. Zwischendurch dachte ich "Mensch, was für ein zutiefst deprimierendes Buch !" Aber das Ende hat mich dann doch wieder versöhnt.


    Eigentlich würde ich es jetzt, mit dem Wissen um "das Ganze", gern noch einmal lesen. Ich bin sicher, dass mir viel entgangen ist.


    (Muss nachher unbedingt mal nach der Leserunde stöbern !)

  • Das war doch tatsächlich das erste Buch, das ich mir aufgrund des Forums gekauft habe und das ich dann (wie passend) während meiner Spanienreise gelesen habe... Leider hat es meine hohen Erwartungen nicht wirklich erfüllen können. Wie schon von anderen beschrieben, war der Anfang für mich sehr zäh. Seltsamerweise hat mir auch die Sprache nicht gefallen (das kann aber auch am Übersetzer liegen). Irgendwie abgehackt, sogar unpoetisch (eine doch konträre Meinung hier... :breitgrins:). Der Start verlief alles andere als gut. Natürlich hat das Buch einiges gewonnen, als ich es dann wirklich in Barcelona weitergelesen habe. Nur ist Barcelona für mich laut und farbenfroh und heiß und lebendig. Andere Zeiten, wenigstens die Straßen kann man noch finden(ich weiß nicht, ob es wirklich alle gibt, aber zumindest auf einigen bin ich doch schon dahingewandelt :zwinker:).
    Mein Hauptproblem mit dem Buch hat Saltanah schon beschrieben:


    Verstärkt wurden diese meine Fragen durch den sehr filmischen Stil Ruiz Zafóns - ich denke, hier scheint seine Vergangenheit als Drehbuchautor hindurch. Ich sah viele Szenen quasi wie im Kino vor mir (ist eigentlich eine Verflmung geplant oder schon ausgeführt?) und da ich mich in Filmen immer ärgere, wenn die Handlung nur schememhaft zu sehen ist, stört mich das mangelnde Licht doch mehr und mehr - Atmosphäre hin oder her.


    Naja, vielleicht ist das doch nicht ganz, was ich meine. Mein Gefühl entsprach eher dem, dass mich die Handlung und die Art und Weise ihrer Darstellung an ein Adventure Spiel denken ließ. Wer die kennt, weiß, dass sie alle irgendwie ähnlich ablaufen: Man wird in die Geschichte gestoßen und lernt die Hauptperson und in Folge auch ihre Vergangenheit kennen. Irgendetwas (Schreckliches?) ist passiert, ist gerade im Begriff zu geschehen oder wird noch (in absehbarer Zeit) den "Helden" heimsuchen. Wir stehen also vor einem Rätsel, das wir lösen müssen. Wir marschieren von Schauplatz zu Schauplatz, sammeln Indizien und lernen Personen kennen, die uns interessante Hinweise zum Geschehen/zu Schauplätzen/zu Gegenständen geben (und meist in irgendeiner Form die Geschichte erweitern oder etwas klarer machen). Meist haben wir es mit einem Gegenspieler/dem Bösen/etc. zu tun, der/das uns irgendwann einmal überrascht und den/das es zu besiegen gilt. Manchmal haben wir auch hilfreiche Gefährten, die uns ihre Ansichten mitteilen, was uns im Allgemeinen hilfreich ist, da wir so über unsere Entdeckungen reflexieren können, ohne Selbstgespräche zu führen...
    Fällt euch etwas auf? :schulterzuck::breitgrins:
    Ich jedenfalls hatte die ganze Zeit das Gefühl, ein relativ gutes Adventure Spiel zu verfolgen, das jemand anderes spielt(und zusehen ist nur halb so lustig wie selber rätseln). Je länger mich dieser Gedanke verfolgte, desto ähnlicher erschien mir die Struktur. Heimlich brachte mich das Buch so immer wieder zum Lachen, weil ich mir Zafon als begeisterten Computerfreak vorstellte, der da diese Idee zu einem Adventure hat, aber leider nicht die Möglichkeit, es umzusetzen; darum packt er's halt dann in einen Roman. :breitgrins:
    Trotzdem, weil ich mich eigentlich doch sehr unterhalten gefühlt habe (wenn auch manchmal aus anderen als den intendierten Gründen) von mir 3ratten!

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Ich habe das Buch grade beendet und muss sagen: Nach den ersten Kapiteln hätte ich nicht gedacht, dass es mich doch noch so fesseln kann. Dabei war der Anfang schon so vielversprechend: Der 10jährige Daniel wird von seinem Vater zu einem Friedhof für vergessene Bücher geführt und darf sich ein Buch aussuchen: Er wählt Der Schatten des Windes von Julian Carax. Dieses Buch fesselt ihn so sehr, dass er beschließt heraus zu finden, warum es anscheinend nur noch diese eine Ausgabe gibt und warum er plötzlich wegen des Besitz des Buches verfolgt wird. Nach dieser anfänglichen Spannung plätschert die Handlung dann auch erstmal so dahin, und ich habe mich nach ungefähr der Hälfte gefragt, wie wohl die ganzen Informationen, die der Leser über den geheimnisvollen Autoren erfährt, zusammen passen sollen. Und genau da fängt es auch schon wieder an spannend zu werden: Immer mehr Charaktere tauchen in Daniels Leben auf, der mittlerweile ein wenig älter geworden ist, die anscheinend alle etwas mit dem Geheimnis zu tun haben und doch ist irgendwie nichts wie es scheint, und keinem sollte Daniel auf Anhieb trauen.
    Mich konnte die Geschichte richtig mitreißen und die vielen Aha-Momente, mit denen nach und nach das Geheimnis um Julian Carax gelüftet wird, haben einfach nur Spaß gemacht. Seit langem mal wieder ein Buch, dass ich gar nicht zur Seite legen wollte, nachdem ich es zuende gelesen hatte..


    Es gibt also volle Punktzahl! 5ratten

    ~ The world is quiet here ~

  • Ich habe gar nicht den Hype um das Buch mitbekommen und kam eher zufällig drauf, so habe ich es also ohne irgendwelche Vorlobungen gelesen und war schon von dem geheimen Labyrinth verzaubert. Ein sehr dunkler Schreibstil hat einen in eine andere Zeit gezogen und die Charaktere und Orte wurde so schön bildlich beschrieben, ich war also im Buch gefangen. Was ich anfänglich nicht so schön fand, war die Tatsache, dass Daniel mit 10 Jahren zu erwachsen gehandelt hat, aber da hatte ich eher das Gefühl als würde der Autor mit Absicht mit der Zeit etwas rumspielen, weil ich finde dass die ganze Geschichte auch in einer anderen Zeit hätte spielen können, von der Atmosphäre her. Das Buch was Daniel im Labyrint aussucht zieht ihn in seinen Bann und er fängt an Nachforschungen zu machen. Und da beginnt dann die verworrene Geschichte von Liebe, Familie, Betrug. Alles mit dabei. Nach und nach decken sich dann Sachen aus der Vergangenheit auf mit der Daniel anscheinend auch etwas zu tun hat.
    Bis zum Schluß eine schöne Geschichte. Rattenabzug gibt es nur für einen etwas schleppenden Anfangsteil.


    4ratten

  • Ich hab gestern mit dem Buch angefangen, mir hat es von Anfang an gefallen. Sogar so gut, dass ich kaum aufhören konnte und knapp 300 Seiten gelesen habe. Ich bin ganz gespannt, wie es weiter geht. :lesen:

    &quot;Books are a uniquely portable magic.&quot; S. King<br /><br />:kaffee: Kate Morton - Die fernen Stunden

  • Mir geht es so ähnlich wie katy_85. Ich habe auch erst gestern mit dem Buch begonnen und habe jetzt Schwierigkeiten das mal wegzulegen um andere Sachen zu erledigen. Bin immer nur am :lesen:

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30