Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

Es gibt 76 Antworten in diesem Thema, welches 24.082 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

  • Ich schließe mich mit meiner Meinung Miramis an.
    Es ist ein sehr unterhaltsames Buch, welches man locker an einem oder zwei Tagen weglesen kann, wenn man die Zeit dazu hat. Die Geschichte des bekannten Eroberers Humbolt und des kauzigen Mathematikers Gauß ist witzig geschrieben und mit vielen kleinen Ausblicken in die Zukunft (à la "In 100 Jahren werden die Menschen...") versehen.
    Mir persönlich hat der Charakter Gauß am Besten gefallen. Dieser grummelige, kauzige Querkopf, der nicht richtig verstanden wird, weil er einfach zu weit denkt für die normalen Menschen ist sehr rührend dargestellt. Man kann seine Verdrießlichkeit über das Unverständnis der Menschen nachempfinden.


    Ich habe viel erfahren über die, mir vorher relativ unbekannten, Lebensgeschichten zweier großer Wissenschaftler und es hat in mir den Wunsch nach mehr Wissen geweckt (sogar in Bereichen, für die ich früher wenig übrig hatte).


    Ein Minuspunkt gibt es für die tatsächlich ein wenig schwache zweite Hälfte des Buches und dafür, dass das Treffen der Beiden nicht mehr Raum einnimmt. Ich hätte mir ein wenig mehr des Zwiegespräches (in den Köpfen) des vorletzten Kapitels gewünscht.


    Alles in allem ein gutes Buch
    4ratten

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:


  • Ich schließe mich mit meiner Meinung Miramis an.


    Ninette: das freut mich aber. :smile:


    Ich denke auch im Nachhinein immer noch gerne an "Die Vermessung der Welt" zurück und bin froh, dass Daniel Kehlmann das Buch geschrieben hat. Dass es nicht unbedingt jedem gefallen hat, ist ganz natürlich und ich kann die Kritikpunkte sehr gut nachvollziehen, auch wenn sie auf mich nicht zutreffen. Dem Buch deswegen gleich seine Daseinsberechtigung abzusprechen, finde ich etwas, hm, vermessen.


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Zitat

    Dem Buch deswegen gleich seine Daseinsberechtigung abzusprechen, finde ich etwas, hm, vermessen.


    Das hast du schön gesagt :)


    Liebe Grüße
    Ninette

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Dem Buch deswegen gleich seine Daseinsberechtigung abzusprechen, finde ich etwas, hm, vermessen.


    Denk doch mal an all' die toten Bäume, die herhalten mussten für dieses ... hm ... Werk über einen der ersten Umweltschützer ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer: jetzt hab ich mir extra so ein raffiniertes Wortspiel für dich ausgedacht, und du kommst mir mit Umweltschutz.... :schwitz:


    Hm, er hätte es meinetwegen auch auf Recyclingpapier drucken können, das hätte meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. :zwinker:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Das sehe ich auch so. :breitgrins:

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Habe gestern mit dem Buch angefangen. Bin jetzt bei Seite 80.
    Bis jetzt ist es sehr schön zu lesen. Habe nur etwas Angst vorm Schluss :smile: wenn eure Kritiken zutreffen.

  • Ich liebe diese konträren Meinungen von "Buch wegwerfen" bis "supertoll", weil ich es dann unbedingt selber lesen MUSS.


    Liebe Grüße, Sue.

  • Also sehr unterhaltsames Buch. Kann es nur weiterempfehlen

  • echt tolles buch über das leben von zwei zeitgenössischen exzentrischen und doch unglaublich verschiedenen Wissenschaftlern um das 18. Jh herum (Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt). kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen, stellt die beiden unglaublich genialen männer wirklich menschlich dar ohne ihre genialität jemals in frage zu stellen. :tipp:

  • Wenn das eine Lesrunde werden soll, dann ist das hier richtig.
    Ansonsten finden Schwärmereien innerhalb der Rezensionen statt. Und da es (glaube ich) schon einen Thread zu dem Buch gibt, dann in dem dortigen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Kann mir mal einer erläutern, warum "Die Vermessung der Welt" als ein literarisch so hohes Werk angesehen wird? Sowohl bezüglich Erzählstruktur (die indirekte Rede, das Nebeneinanderführen zweier Biographien - was ist daran so toll?), wo der Witz/Humor/Ironie sein soll und des Inhalts (z.B. finde ich die Gaußbiographie in Bezug auf seine wissenschaftlichen Leistungen extrem unvollständig: um die Schilderung der Realität kann es also wohl kaum gehen). An welchen Kriterien misst man so ein Buch?

  • Nein, nur Interesse, weil meine Beurteilung des Buches stark von der in den Medien abweicht.


  • Nein, nur Interesse, weil meine Beurteilung des Buches stark von der in den Medien abweicht.


    Das ist doch in Ordnung. Mir passiert sowas auch öfters. :winken:



    Kann mir mal einer erläutern, warum "Die Vermessung der Welt" als ein literarisch so hohes Werk angesehen wird?


    Ganz ehrlich, mich wundert das auch. Ich war überhaupt nicht hingerissen von dem Roman. Ich erinnere mich an eine Szene, da steigt Humboldt in Südamerika in einen Vulkan. Meiner Meinung nach war die Szene viel zu kurz und eindruckslos heruntergeschrieben. Ich meine, damals im neunzehnten Jahrhundert war das eben noch etwas besonderes. Naja, der Autor hatte wohl andere Ambitionen gehabt.



    wo der Witz/Humor/Ironie sein soll und des Inhalts (z.B. finde ich die Gaußbiographie in Bezug auf seine wissenschaftlichen Leistungen extrem unvollständig: um die Schilderung der Realität kann es also wohl kaum gehen).


    Den Witz, Humor und die Ironie erkennt man, wenn man den Roman liest. :breitgrins:
    Ich kann dir allerdings hierzu keine Textstellen anführen, da ich den Roman schon kurz nach seinem Erscheinen gelesen habe.


    Das andere, ein Roman kann nie Ersatz sein für eine Gauß -oder Humboldtbiografie sein. Kehlman ist Romanschreiber und will kein Biograf sein.


    Warum zwei Parallelbiografien?


    Weiß nicht genau, aber es gibt einen interessanten Gegensatz zwischen den Beiden: Der eine hielt sich meist nur in meiner Heimatstadt Göttingen auf, der andere ein weltgereister Herr. Ich glaube, wenn meine Erinnerung nicht schwächelt, war das die Relevanz.....(aber, du hast den Roman ja gerade gelesen und weißt es sicher besser als ich :smile: ).


    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • Ich habe den Roman auch kurz nach Erscheinen gelesen, ich hatte mich nur gerade wegen "Ruhm" an den alten Roman erinnert und was ich mich damals gefragt habe. Aber ich kann mich wirklich nicht an Witz erinnern.