Bine's "Jeden Abend ein Märchen" - Thread

Es gibt 286 Antworten in diesem Thema, welches 57.565 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bine1970.

  • @bine:
    Ich bin gleichauf mit dir. Wenn's tatsächlich reicht, bin ich dafür, dass wir mit einem Märchen pro tag weiter machen.


    Die Wassernixe:
    Wirklich ein etwas sonderbares Märchen, meiner Meinung nach nicht ganz geglückt. Die Hindernisse, die die Kinder der Nixe in den Weg legen, kenne ich aus irgendeinem anderen Märchen, wo allerdings eine Hexe hinter zwei Kindern her war. Gerade der Spiegelberg ist mir gut in Erinnerung.


    Vom Tod des Hühnchens:
    Dieses Märchen hat mich gut amüsiert. Das Ende hatte ich so wirklich nicht erwartet - nichts von wegen "Ende gut, alles gut" :zwinker: , oder "und wenn sie nicht gestorben sind...", denn tot sind sie am Ende alle. In gewisser Weise also ein Anti-Märchen.
    Mir fiel auf, dass ein genretypisches Element fehlte: Nämlich die Wiederholung der Frage "Darf ich mitfahren" aller Tiere, die dem Begräbniszug begegnen mitsamt der gereimten Antwort "Ja, aber setz dich hinten auf den Wagen,vorn können's meine Pferdchen nicht vertragen." Statt dessen wird nur kurz erwähnt, dass auch noch Wolf, Bär usw. mitgenommen werden.
    Mir scheint fast, dass Mama das abendliche Zu-Bett-Geh-Märchen etwas abkürzen wollte, und dazu die Wiederholungen strich.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Bruder Lustig:
    Ein ungewöhnlich langes, mir völlig unbekanntes Märchen. Der heilige Petrua ging mir ein wenig auf die Nerven mit seinen Forderungen an Bruder Lustig. Weshalb können sich die Heiligen, Müttergottes etc. nicht damit zufrieden geben, dass jemand ein anständiger, freigiebiger Mensch ist. Nein, nein, nein, da müssen weitere Prüfungen her von denen klar ist, dass sie nicht bestanden werden :rollen: . Dieses "etwas verbotenes Tun und dann nicht zugeben wollen" hatten wir doch schon mal mit einem Mädchen und Maria, wobei das Mädchen erst auf dem Scheiterhaufen gestand. Ein Unterschied dazu ist allerdings, dass Lustig es nicht zugibt, Petrus ihn aber trotzdem nicht sterben lassen will. Mir scheint, Männer werden nachsichtiger behandelt als Frauen.
    Zum Glück lässt sich Bruder Lustig aber nicht unterkriegen, wirft weiterhin mit Geld um sich wenn er welches hat, nimmt das Leben auf die leuchte Schulter auch wenn er keines hat und lässt sich weder von Teufeln noch von Petrus unterkriegen. Wie er letzteren überlistet, war einfach zu schön :breitgrins: .

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • @bine:
    Ich bin gleichauf mit dir. Wenn's tatsächlich reicht, bin ich dafür, dass wir mit einem Märchen pro Tag weiter machen.

    Ja so ist es mir auch Recht



    Die Wassernixe:
    Die Hindernisse, die die Kinder der Nixe in den Weg legen, kenne ich aus irgendeinem anderen Märchen, wo allerdings eine Hexe hinter zwei Kindern her war. Gerade der Spiegelberg ist mir gut in Erinnerung.

    Richtig, aus irgendeinem Märchen kenne ich diese Hindernisse auch, allerdings weiß ich nicht aus welchem. Vielleicht stossen wir hier ja drauf :zwinker:


    Vom Tod des Hühnchens:
    Mir fiel auf, dass ein genretypisches Element fehlte: Nämlich die Wiederholung der Frage "Darf ich mitfahren" aller Tiere, die dem Begräbniszug begegnen mitsamt der gereimten Antwort "Ja, aber setz dich hinten auf den Wagen,vorn können's meine Pferdchen nicht vertragen." Statt dessen wird nur kurz erwähnt, dass auch noch Wolf, Bär usw. mitgenommen werden.
    Mir scheint fast, dass Mama das abendliche Zu-Bett-Geh-Märchen etwas abkürzen wollte, und dazu die Wiederholungen strich.


    Das fand ich wiederum gut, denn diese ewigen Wiederholungen fangen schon an mich zu nerven.



    Nr.81 Bruder Lustig:
    Ein ungewöhnlich langes, mir völlig unbekanntes Märchen.

    Auch ich haeb das Märchen bisher noch nicht gekannt, aber auch nichts versäumt



    Bruder Lustig lässt sich nicht unterkriegen, wirft weiterhin mit Geld um sich wenn er welches hat, nimmt das Leben auf die leuchte Schulter auch wenn er keines hat und lässt sich weder von Teufeln noch von Petrus unterkriegen. Wie er letzteren überlistet, war einfach zu schön :breitgrins: .


    Jaja Bruder Lustig macht seinem Namen alle Ehre und beginnt den Tag Lustig und ohne Plan .
    Mir war das Märchen eindeutig zu "heilig" und zuviel Petrus darin, das ist nicht mein Ding.
    Allerdings scheint es als kämen wir jetzt in den Teil der "heiligen Märchen " denn auch bei Märchen
    Nr. 82 Der Spielhans
    spielt Petrus und Mister Gott eine wichtige rolle und abermals werden sie zwischendurch ausgetrickst, was ihnen aber auch recht geschieht, denn warum verleiten sie den Spielhans zum spielen, indem sie ihm 3 Groschen geben!?


    Ich denke das Märchen sollte Spieler einfach einen Schreck einjagen, weil

    Zitat

    ...da hat sich seine Seele zerteilt und ist in die Spiellumpen gefahren,die noch bis heute leben

    ...Genau :pueh:

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • De Spielhansl
    :totlach: "De halli Pedrus"! Das klingt ja so was von lächerlich! In meiner Ausgabe ist das Märchen (wie auch ein paar andere) im Dialekt abgedruckt, zum Glück ab und zu mit der hochdeutschen Übersetzung in Klammern hinter besonders unverständlichen Ausdrücken. Ich muss zugeben, dass mich auch dieses Märchen gut amüsiert hat, gerade weil Petrus und Gott keine besonders gute Figur darin machen. Sie verhalten sich ganz schön dumm. Wie kann man einem chronischen Spieler auch Karten und Würfel geben, die nie verlieren :vogelzeigen: ?
    Selbst der Tod hat keine Chance gegen den Spielhansl; erst nachdem Gott - hier wie sonst auch nur auf Petrus Aufforderung hin reagierend - eingreift, kann der Tod seine Arbeit fortsetzen. (Hier musste ich übrigens gleich an Terry Pratchett denken, der in einem Scheibenweltroman den Tod - allerdings freiwillig - die Arbeit niederlegen lässt. Ob er sich vielleicht von den Grimms hat inspirieren lassen?)
    Das Märchen zeigt recht deutlich, was es bedeutet, wenn jemand spielsüchtig ist. Dagegen ist selbst Gott hilflos - es wird unter allen Umständen weitergespielt. Irgendwie wird heutzutage Spielsucht oft als neumodische Erscheinung dargestellt, aber das Märchen zeigt, dass es kein neues Phänomen ist.



    Ich denke das Märchen sollte Spieler einfach einen Schreck einjagen, weil

    ...Genau :pueh:


    Ich lese den letzten Satz des Märchens als Erklärung für die Zuhörer/Leser, dass alle Spielsüchtigen so wie der Spielhansl sind. Er soll ihnen deutlich machen, dass jeder Versuch, chronische Spieler zu "heilen", vergeblich ist, denn sie haben alle ein Stück des Spielhansls in sich, gegen dessen Sucht ja selbst Gott nichts tun konnte.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Nr 83 Hans im Glück
    Ich glaube dieses Märchen kennt jeder.


    Mir gefällt es sehr gut. vor einiger Zeit habe ich es sogar im Fernseh gesehen und dachte, wie immer wenn ich dieses Märchen lese oder sehe,
    Hans wie kann man nur so dumm sein und ein Brocken Gold mit dem er sein Leben lang ausgesorgt hätte gegen ein Pferd tauschen?


    Andererseits kann man auch denken, der Junge ist genügsam, er hat vorher kein Gold gehabt und war glücklich, wofür braucht er es jetzt?


    Ein Märchen, welches ich immer wieder gerne lese :klatschen:


    Nr 84 Hans heiratet


    Wiederum ein Märchen, welches ich noch nicht kannte.
    Und das ich nicht wirklich verstehe. Klar Hans soll heiraten, aber wieso muß er hinter dem Ofen sitzen, den Heller in der Hand behalten und Brot in die Milch brocken???
    Auch der letzten Absatz ist mir vollkommen unverständlich

    Zitat

    "Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?" " Jawohl binich darauf gewesen, und in vollem Staat.
    Mein Kopfputz war von Schnee, da kam die Sonne, und er ist mir abgeschmolzen;
    Mein Kleid war von Spinnweb, da kam ich durch Dornen, die rissen mir es ab;
    Meine Pantoffeln waren von Glas, da stieß ich an einen Stein, da sagten sie klink! und sprangen entzwei

    :confused: :gruebel:


    Saltanah kannst du es mir erklären???

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Hans im Glück
    Ja, ein altbekanntes Märchen. Dachte ich zumindestens, musste aber zu meiner Überraschung feststellen, dass es anders endet als ich es in Erinnerung habe. Ich erwartete die ganze Zeit, er würde am Ende doch noch einen tollen Tausch machen und superreich (und vielleicht mit einer Prinzessin als Braut) heimkehren. Aber ich habe es entweder mit einem anderen Märchen verwechselt oder aber mir ein typisches glückliches Märchenende zusammenfantasiert.
    Jedenfalls gefällt es mir so wie es endet, sehr gut. Hier haben wir einen mit seinem Leben rundum zufriedenen Mann, für den sich alles zum Besten fügt - nur möchte ich nicht wissen, wie seine Mutter reagiert, wenn er ihr von seinen Tauschgeschäften erzählt :zwinker: .


    Hans heiratet
    Huch, was war denn das? Es fängt ja gut an; wir erfahren, wie ein reicher, aber geiziger Mann überlistet wird, ohne dass er angelogen werden muss. Nur bleibt das ziemlich in der Luft hängen. Die Reaktion auf die wirklichen Verhältnisse wird überhaupt nicht geschildert und auch Hans selbst scheint sich nicht bewusst zu sein, was eigentlich geschehen ist. Hier wurde viel Potential verschenkt.


    Klar Hans soll heiraten, aber wieso muß er hinter dem Ofen sitzen, den Heller in der Hand behalten und Brot in die Milch brocken???


    Damit der Vetter nicht lügen muss, als er für Hans um die Hand der Bauerntochter anhält. Ja, Hans "sitzt" tatsächlich "warm, hat einen guten Pfennig in der Hand und hat wohl einzubrocken." Dass der geizige Mann das nicht wörtlich deutet, dafür kann der Vetter ja wohl nichts. :unschuldig:


    Zitat

    "Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?" " Jawohl bin ich darauf gewesen, und in vollem Staat.
    Mein Kopfputz war von Schnee, da kam die Sonne, und er ist mir abgeschmolzen;
    Mein Kleid war von Spinnweb, da kam ich durch Dornen, die rissen mir es ab;
    Meine Pantoffeln waren von Glas, da stieß ich an einen Stein, da sagten sie klink! und sprangen entzwei


    Das Ende hat mich auch gewundert. Nach einigem Grübeln bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um einen Bruch in der Erzählperspektive handelt. Hier redet die Märchenerzählerin von sich selbst, lässt sich sozusagen von ihren Zuhörern fragen, ob sie denn bei Hans' Hochzeit dabeigewesen wäre und bejaht die Frage. Zugleich macht durch die Beschreibung ihres Hochzeitsstaates deutlich, dass die gesamte Geschichte erstunken und erlogen ist. Sie ist ebenso wirklich, wie ihr Spinnwebkleid oder ihre Glaspantoffeln.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Hans heiratet


    Damit der Vetter nicht lügen muss, als er für Hans um die Hand der Bauerntochter anhält. Ja, Hans "sitzt" tatsächlich "warm, hat einen guten Pfennig in der Hand und hat wohl einzubrocken." Dass der geizige Mann das nicht wörtlich deutet, dafür kann der Vetter ja wohl nichts. :unschuldig:


    Das war auch mein erster Gedanke, aber tatsächlich hat mich das Märchen nur verwirrt.
    Ich finde es eigentlich nur blöd

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Die Goldkinder
    Der Anfang erinnert ein wenig an Den "Fischer und seine Frau". Ein Fisch wird gefangen und macht für seine Freilassung ein Geschenk, dass aber nur unter einer Bedingung gegeben wird. Natürlich kann diese Bedingung nicht eingehalten werden. Mich wunderte etwas, dass der Fischer eine 2. und sogar eine 3. Chance bekam, die dritte noch dazu in abgewandelter Rorm.
    Danach wechselt das Märchen seinen Charakter und es geht um 2 Brüder, von denen der eine sich auf in die Welt macht, einer Hexe begegnet und von ihr verwandelt wird. Der andere erkennt an einem Zeichen zu Hause, dass sich sein Bruder in Lebensgefahr befindet - von solchen Zeichen haben wir ja schon öfter gelesen - und rettet natürlich den Bruder. Ungewöhnlich nur, dass sie nicht wirklich wiedervereinigt werden, sondern der eine ins Elternhaus und der andere zu seiner Frau zurückkehrt.
    Kein schlechtes Märchen aber auch nichts überragendes.


    Der Fuchs und die Gänse
    :lachen: Mal was ganz Originelles! Ich kann mir die Erzählsituation gut vorstellen: Die Zuhörer des abendlichen Geschichtenerzählens wollen immer noch ein Märchen und noch eins hören, die Erzählerin wird des Gequengels müde und macht deutlich, dass die Erzählerei für heute ein Ende gefunden hat. Weiter geht's erst, wenn die Gänse... Schön!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Nr.85 Die Goldkinder


    In der Tat erinnerte das Märchen anfangs an den Fischer uns seine Frau.
    Als der Fisch das dritte Mal erschien und dem Mann die Dritte Chance gab, war ich etwas verwundert, denn er wollte ja eigentlich am Leben bleiben und dann will er in 6 Stücke geschnitten werden :gruebel:
    Jeder wie er will.


    An und für sich war das Märchen schön und es ließ sich auch gut lesen. Trotzdem gefiel mir der Schluss nicht, mir kam es so vor als ob der Überbringer es sich doch noch in letzter Sekunde anders überlegt hat und das Märchen mit Happy End abschließen ließ.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Der Arme und der Reiche
    Es überrascht mich, dass in so vielen Märchen Gott oder eine andere "himmlische" Person (Maria oder Petrus z. B.) auftaucht. In den bekanntesten Märchen ist, soweit ich mich erinnere, der christliche Touch nicht so deutlich.
    Mal was anderes ist, dass der Arme auf die Möglichkeit hin, drei Wünsche zu äußern, nur zwei hat - ich glaube, damit steht er alleine auf weiter Flur. Erst auf Gottes Vorschlag hin äußert er einen dritten.
    Dass der Reiche dann natürlich auch drei Wünsche frei haben will, wo er doch die Gelegenheit vorher verpasst hatte, ist klar, ebenso klar wie, dass er sie trotz aller kluger Überlegung vergeuden wird. Mir spukt da ein ähnliches Märchen im Kopf, in dem sich die Frau eine Bratwurst wünscht, woraufhin der Mann, empört über die Verschwendung eines Wunsches wünscht, die Wurst solle seiner Frau auf der Nase wachsen, was zum Ergebnis hat, dass der dritte Wunsch für die Entfernung der Wurst drauf geht. So ähnlich ist es hier auch.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Saltanah kommt bei dir das Märchen vom Fuchs und der Gänse noch oder fehlt das bei dir? Denn das wäre mein heutiges Märchen.
    Nr 86 Der Fuchs und die Gänse
    Ein Fuchs trifft auf einer Wiese auf eine Herde mit dircken fetten Gänsen und will diese, eine nach der anderen, fressen.
    Die Gänse nicht dumm und bitten darum vorher noch beten zu dürfen.


    Sie beten und beten und beten und wenn sie ausgebetet habe, soll das Märchen weitererzählt werden :breitgrins:



    Sie beten immer noch :totlach:


    Das finde ich einfach nur klasse...
    So ein kurzes Märchen und es brachte mich dermaßen zum Lachen.
    Man erwartet von jedem Märchen etwas, ein Happy End oder die Moral von der Geschichte und bei diesem Märchen wird meiner Meinung nach sogar der Leser veräppelt

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()

  • Zu dem Fuchs und den Gänsen habe ich weiter oben schon was geschrieben. Ich war der Meinung, ich hätte an einem Tag das Lesen vergessen und hatte deshalb am Tag danach zwei Märchen gelesen. Kann aber gut sein, dass ich mich vertan habe. Ich setze dann eben einen Tag aus und mache dann mit Das singende springende Löweneckerchen weiter.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Zu dem Fuchs und den Gänsen habe ich weiter oben schon was geschrieben. Ich war der Meinung, ich hätte an einem Tag das Lesen vergessen und hatte deshalb am Tag danach zwei Märchen gelesen. Kann aber gut sein, dass ich mich vertan habe. Ich setze dann eben einen Tag aus [


    Nein um Gottes Willen du mußt doch nicht aussetzen.
    Es war mein Fehler, ich hatte übersehen, das du unter den Goldkindern noch was geschrieben hast, da mir prombt einfiel, das ich dieses Märchen ja noch gar nicht zu Ende gelesen hatte.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Das singende springende Löweneckerchen
    Ich weiß, dass ich das Märchen schon mal gelesen habe (den sonderbaren Titel vergisst man nicht so schnell), aber Erinnerungen habe ich keine daran. Dagegen erinnert mich der Beginn stark an "Die Schöne und das Biest", mit dem Vater, der das versprochene Geschenk für seine jüngste Tochter im Garten eines Ungeheuers findet und beim Versuch, es zu stehlen, erwischt wird, woraufhin besagte Tochter die Frau des Biests (hier ein Löwe) wird.
    Dann aber weicht das Märchen ab. Der verzauberte Ehemann wird noch weiter verzaubert und seine Frau muss ihn mühsam (gleich mehrfach) erretten, bevor er schließlich seine menschliche Gestalt wieder gewinnt und die beiden endgültig glücklich vereint sind. Ein typisches Märchen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Nr. 87 Der Arme und der Reiche


    Es überrascht mich, dass in so vielen Märchen Gott oder eine andere "himmlische" Person (Maria oder Petrus z. B.) auftaucht. In den bekanntesten Märchen ist, soweit ich mich erinnere, der christliche Touch nicht so deutlich.
    Mal was anderes ist, dass der Arme auf die Möglichkeit hin, drei Wünsche zu äußern, nur zwei hat - ich glaube, damit steht er alleine auf weiter Flur. Erst auf Gottes Vorschlag hin äußert er einen dritten.
    Dass der Reiche dann natürlich auch drei Wünsche frei haben will, wo er doch die Gelegenheit vorher verpasst hatte, ist klar, ebenso klar wie, dass er sie trotz aller kluger Überlegung vergeuden wird. Mir spukt da ein ähnliches Märchen im Kopf, in dem sich die Frau eine Bratwurst wünscht, woraufhin der Mann, empört über die Verschwendung eines Wunsches wünscht, die Wurst solle seiner Frau auf der Nase wachsen, was zum Ergebnis hat, dass der dritte Wunsch für die Entfernung der Wurst drauf geht. So ähnlich ist es hier auch.


    Anscheinend waren wir gerade bei den "Heiligen "Märchenwelt.
    Denn auch bei einigen zuvor hattn wir desöfteren Gott und Petrus dabei.Hier wurden abermals 2 auf die Probe gestellt und wie so oft ist der Reiche nicht zum Teilen zu motivieren und der Arme der eh nichts hat, würde sogar noch sein letztes Hemd hergeben.
    Zu Recht hat er die 3 Wünsche erhalten und selbst da bleibt er bescheiden.



    Das Märchen gefiel mir ganz gut, denn es ist nicht wie im wahren Leben das der der hat auch noch bekommt, sondern hier ist es mal gerecht aufgeteilt :klatschen:



    Nr. 88 Das singende springende Löweneckerchen


    Weißt du an was mich das Märchen sofort erinnerte?
    Drei Nüsse für Aschenbrödel.
    Die schwestern wollen Glanz und Prunk und das jüngste gibt sich mit etwas bescheidenem zufrieden.


    Es ist zwar wie du so schön schreibst ein typisches Märchen, aber genau so gefällt es mir.
    hatten wir auch schon ne ganze Weile nicht mehr, das das arme Mädchen herhalten muß.
    Gut sie hat es dann mehr oder weniger freiwillig gemacht, aber wohl auch nur weil man versprochenes halten muß.
    Trotzdem gefiel mir das Märchen sehr gut

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()

  • Nr 89 Die Gänsemagd


    Eine Königin,schickt ihreTochter fort um einen Königssohn zu heiraten. Auf diese Reise wird sie von einer Magd begleitet , Fallada,ein sprechendes Pferd und ein Tuch mit drei Tropfen von ihrem Blut nimmt die Tochter ebenso mit. Dummerweise verliert sie das Tuch mit den Blutstropfen unterwegs. Die Magd, welche der Tochter eigentlich behilflich sein soll, weigert sich jeglichen Dienst zu tun und zwingt sogar ihre Herrin, Pferde und Kleider zu tauschen und ja kein Wort darüber zu verlieren, da die Tochter sonst umgebracht wird.


    Als die beiden nun am Ziel ankommen, läßt die Magd(nun die falsche Braut, dem sprechenden Pferd den Kopf abhacken, da sie Angst hat es könnte etwas verraten, aber die Königstochter bitten den Schlachter den Kopf unter das Tor, durch das sie und ein Gänsejungetäglich gehen. Die Königstochter spricht jeden Morgen mit dem Pferdekopf und lässt mit einemSpruch ihm vom Wind die Mütze vom Kopf wehen , damit sie sich in Ruhe frisieren kann. Worüber sich der Junge dann bei König beschwert.Der König beobachtet sie am folgenden Tag. Als sie sich mit Hinweis auf den Schwur weigert, ihr Verhalten zu erklären, lässt er sie dem Ofen ihr Leid klagen und belauscht sie dabei. Der Königssohn erfährt die Wahrheit. Die falsche Braut wird gefragt, wie sie einen Betrüger bestrafen würde, und als sie sich eine richtig fiese Strafe ausgedacht hatte, wurde diese an ihre selbst angewandt.



    An und für sich war das Märchen nicht schlecht, aber irgendetwas hat mir gefehlt oder mich gestört. Ich werde es noch mal lesen müssen um zu sagen, was mich daran stört.



    Gelesen habe ich ja schon bis einschl.Nr 92 Der König vom goldenen Berg
    Aber mit dem darüber Schreiben tu ich mich zur Zeit schwer

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()

  • Oje ich glaube dieses Vorhaben wird scheitern.


    Inzwischen habe ich zwar 101 Märchen gelesen, aber so richtige Lust habe ich dann doch nicht darüber etwas zu schreiben.


    Zudem sind noch 109 zu lesen.


    Zur Zeit ist der Teufel in den Märchen angesagt, um eine Seele zu bekomen verspricht er armen Männer das sie bis an ihr Lebensende keine Hungersnot leiden und nie wieder arm sein werden, dafür dürfen sie sich aber sieben Jahre nicht waschen,rasieren, Nägel schneiden Haare kämmen oder sonstige Körperpflege durchführen :entsetzt:


    Naja wie's der Teufel will wirds gemacht, natürlcih halten die armen Jungs das aus und leben glücklich bis an ihr Lebensende und was hat der Teufel nun davon?

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • In einem anderen Forum haben wir gerade eine kleine Märchenleserunde angefangen, und ich dachte mir, ich kann meine Eindrücke ja auch mal hier posten. Kann halt sein, dass es ein bisschen aus dem Zusammenhang gerupft klingt, aber ich bin zu faul, hier noch mal komplett neu zu formulieren. Ich lese immer die früheste Version und die Version letzter Hand. Achja, Spoiler vorhanden, falls das bei Märchen jemanden stört.


    Die Drei Schlangenblätter
    (Versionen von 1812 und 1857)
    http://de.wikisource.org/wiki/Die_drei_Schlangenbl%C3%A4tter


    Der Stil der späteren Version ist merklich flüssiger zu lesen, an der eigentlich Handlung ändert sich aber gar nicht so viel. Was auffällt, ist jedoch das einfügen von Elementen wie z. B. Vaterland und Gott(losigkeit). Da scheinen sich wohl Gesellschaftliche Entwicklungen in den Märchen zu spiegeln. Das Schlange-verdirbt-Frau-Motiv findet sich wieder. Ich dachte, auch ein bisschen was von Angst vor dem Lebendig-begraben-werden und ein bisschen Vampirmotiv wiederzufinden, was in die Zeit passen würde, in der es aufgeschrieben wurde, aber laut den Anmerkungen sind die Ursprünge viel älter. Dass Wnde scheint mit, da ich bisher in Sachen Märchen nur die üblichen Verdächtigen kenne, etwas ungewöhnlich.



    Der Räuberbräutigam
    http://de.wikisource.org/wiki/Der_R%C3%A4uberbr%C3%A4utigam


    Zuerst habe ich wieder die erste Version, diesmal von 1812 gelesen. Irgendwie mochte ich den Stil diesmal,fand ihn besser lesbar als beiden Schlangenblättern und irgendwie charmant/amüsant. Oder macht sich einfach Gewöhnung bemerkbar?
    Zuerst hab ich mich gefragt, warum der blöde Prinz sein Prinzesschen nicht einfach abholt. Aber als dann klar war, was die Band vorhat, erledigt sich die Frage. Wär ja dann ein bisschen offensichtlich, wer der Schuldige ist. Interessant, dass diesmal die Alte Frau die Prinzessin warnt und der vermeintliche Prinz sich als Menschenfresser betätigt. Die Prinzessin ist Cool "und hier hab ich den Finger!". :mrgreen: Die Grausamkeit hielt sich hier ja eher in Grenzen. Ok, die Großmutter wird getötet, der abgehackte Finger ist etwas eklig, aber es wird nicht mal genauer beschrieben, wie die Räuber exekutiert werden.


    Auf zur Ausgabe letzter Hand von 1857: Na, diesmal sind die Änderungen aber um einiges Umfangreicher ausgefallen. Da wird aus einer Prinzessin mal eben eine Müllerstochter. Und es wird Asche ausgestreut. Die Variante mit den Bändern schien mir verlässlicher. Außerdem war in der ersten Version das Mädchen einfach schon vergeben, wir erfahren nicht über das wie und warum. Diesmal ist klar, dass der Vater entscheidet, dass sie heiraten soll und ihr den Mann aussucht. Es geht steil bergab in Sachen Emanzipation. Auch wird wird viel mehr betont, wie viel Angst sie hat. Und sie nimmt Erbsen und Linsen mit. (Mein erste Gedanke: Essen ausstreuen hat sich schon bei Hänsel und Gretel nicht funktioniert. aber wie man später sieht, klappt es ja doch. )
    Zuerst dachte ich, die alte Frau sein durch einen Vogel ersetzt worden. Aber nein, sie taucht doch noch auf. Aber die Warnung durch den Vogel, ich stelle mir da was Raben-artiges vor, macht es noch ein Stück gruseliger.
    Und da hätten wir wieder das "gottlos", der christliche Aspekt scheint im Laufe des Jahrhunderts ja wirklich wichtiger geworden zu sein.
    Und siehe da, sie töten keine Großmutter, sondern eine Jungfrau und da wird natürlich auch gleich viel ausführlicher beschreiben, wie sie ihr die Kleider vom Leib reißen und ihren "schönen Leib" zerhacken. Na klar. Dafür ist die Alte Frau diesmal aktiver an der Rettung beteiligt.


    Hm. Die spätere Version hat sicher den höheren Unterhaltungsfaktor. Sex & Crime zog wohl schon damals. Ich bevorzuge aber Version 1.


    Dieses Märchen, speziell die zweite Variante, spezeiell die Hochzeits-Szene, erinnert mich sehr an die Geschichte The White Road von Neil Gaiman (aus Smoke and Mirrors) die wiederum auf den Märchen "The Tale of Mr. Fox" bzw. "Mr. Foster" basiert.



    Die Geschenke des kleinen Volkes
    http://de.wikisource.org/wiki/…chenke_des_kleinen_Volkes


    Ich habe diesmal nur eine Version gelesen, gibt ja in diesem Fall eh nur zwei, zwischen denen nicht viel Zeit liegt. Die Botschaft muss man hier natürlich nicht lange suchen. Ein bisschen vorhersehbar, aber doch eine nette kleine Geschichte, und so ganz ohne Grausamkeiten. (Wobei letztere durchaus zu meinem Bild von (Grimms) Märchen gehören.)


    Ich könnte mir vorstellen, dass Goldschmied und Gier nach Gold irgendwie zusammen gehören. Und der positiv besetzte Schneider erinnert ans "Tapfere Schneiderlein".


    Die Haare könnte man als eine Art Opfer sehen. Mann muss bereit sein, etwas herzugeben, wenn man etwas zurückbekommen will.


    Der aus heutiger Sicht nicht so gelungene Teil der Botschaft ist natürlich, dass wie so häufig, äußerliches, sagen wir mal, "Anders-sein" mit negativen inneren Eigenschaften verbunden wird.



    Die Boten des Todes


    Die beiden Versionen (4 und 7) waren diesmal ja wieder so gut wie identisch. Nichtmal religiöse Anklänge wurden hinzugefügt, aber vielleicht war das bei diesem Thema auch gar nicht nötig. Ansonsten, sehr geradlinig, keine großen Ausschmückungen und dass diese Geschichte dem Leser etwas sagen will, kann wohl auch nicht bezweifelt werden. Dabei kommt die Unterhaltsamkeit aber zu kurz.




    Der goldene Vogel


    Ich habe diesmal nur die erste Version wirklich gelesen, die siebte nur sehr grob überflogen, da der Text ja doch etwas länger ist und die Unterschiede sehr gering schienen.


    Ich fand es etwas langatmig, zu viel "mach dies" -> "ach was, warum soll ich auf den hören" -> "kriegt eins auf den Deckel".


    Es mag als Text besser geschrieben sein, als der Okerlo, aber der hatte für mich einen gewissen Charme, den ich hier nicht finden konnte.




    Der Okerlo


    Hm, das Märchen gefiel mir gar nicht so schlecht, trotzdem fällt mir nicht viel dazu ein. Auf jeden Fall entspricht es schon mehr dem Bild, was man so von einem typischen Märchen im Kopf hat, inklusive Prinz und Prinzessin und Hochzeits-Happy End. Die Verwandlung in Rosenstock und Biene fand ich sehr hübsch. Aber was sollen diese Sätze am Ende?


    Zitat

    Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?“ – „ja wohl bin drauf gewesen:
    mein Kopfputz war von Butter, da kam ich in die Sonne, und er ist mir abgeschmolzen;
    mein Kleid war von Spinnweb, da kam ich durch Dornen, die rissen es mir ab;
    meine Pantoffel waren von Glas, da trat ich auf einen Stein, da sprangen sie entzwei.“


    Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht so ganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Liafu ()

  • Ich muss diesen Thread mal aus der untersten Schublade kramen :breitgrins:
    Im Fernseh gab es mal wieder eine Märchenfrage woraufhin ich das Buch geholt habe und an unseren schönen Thread dachte.
    Tatsächlich habe ich die letzten 2Stunden hier gelesen und musste doch desöfteren lachen und nachblättern.
    Hättet ihr denn Lust hier weiter zu lesen?

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten