Jack London - Der Seewolf

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  • PS: zu den Unterschieden würde ich gerne mal eine englische Original Ausgabe lesen und schauen was da drin steht.


  • Mir scheint als ob ich der Einzigste hier bin der den "Seewolf" schon mal gelesen hat und wusste was auf ihn zukommt oder? :zwinker:


    Definitiv! :smile:

  • Ja, Andreas, du bist überhaupt unser Einzigster :zwinker: Das kann nur bedeuten, dass du einzigartig bist :breitgrins:


    So, Nachtrag von heute früh: Meine Ausgabe hat 300 Seiten, 20 Kapitel und ich befinde mich im 17. Kapitel auf Seite 135, also noch nicht mal die Hälfte :heul: - meine Worterklärungen stehen im Anhang und am Ende des Buches ist eine tiefgreifende Abhandlung über das Leben Jack Londons aus urkommunistischer Perspektive - ja, der Verlag Neues Leben hat wirklich was für seine Jugend getan :zwinker:


    "Sissy" kam bei mir auch noch nicht vor, es sei denn, ich habs überlesen, weil ich manchmal auch abschweife *zugeb*.


    Ophelia, genau das hab ich auch erwartet. Ich hatte mich auf eine Unterhaltungslektüre gefreut nach dem Don Quijote und bin fast am Verzweifeln. Ich überlege krampfhaft, ob ich was zwischenschiebe, aber dann lese ich niemals nich den Seewolf fertig :zwinker: Befinde mich immer noch mitten in der Robbenjagd, hatte aber in den letzten zwei Tagen auch nicht viel Zeit. Ich werde aufholen, so schnell ich kann.


    Übrigens heißt mein erster Satz: "Ich weiß kaum, wo beginnen, wenn ich auch mitunter im Scherz die Ursache all dessen auf das Konto von Charley Furuseth schreibe." (mal in Sachen Übersetzung).


    :winken:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell


  • Ja, Andreas, du bist überhaupt unser Einzigster :zwinker: Das kann nur bedeuten, dass du einzigartig bist :breitgrins:


    157.gif




    ... und am Ende des Buches ist eine tiefgreifende Abhandlung über das Leben Jack Londons aus urkommunistischer Perspektive - ja, der Verlag Neues Leben hat wirklich was für seine Jugend getan :zwinker:


    Die Ursache dessen dürfte wohl in Jack London selbst begründet sein. Aber lassen wir das Thema, ich sehe, wir beide werden uns da sicher niemals einig. :zwinker:



    Befinde mich immer noch mitten in der Robbenjagd, hatte aber in den letzten zwei Tagen auch nicht viel Zeit. Ich werde aufholen, so schnell ich kann.


    Immer mit der Ruhe! Hier hetzt dich niemand. :smile:



    Übrigens heißt mein erster Satz: "Ich weiß kaum, wo beginnen, wenn ich auch mitunter im Scherz die Ursache all dessen auf das Konto von Charley Furuseth schreibe." (mal in Sachen Übersetzung).


    Mein erster Satz lautet folgendermaßen:
    "Ich weiß kaum, wo beginnen, wenn ich zuweilen auch im Scherz Charley Furuseth alle Schuld gebe."


    So, Andreas, und jetzt kommst DU, hehe! :popcorn:

  • Hallo Leserunde :winken: ,


    eigentlich habe ich hier ja nichts zu suchen, aber da ich den "Seewolf" vor ca 30 Jahren gemeinsam mit vielen anderen Werken von Jack London verschlungen habe, verfolge ich eure Leseeindrücke interessiert. Am liebsten würde ich ja auch mitlesen, habe aber keine Zeit :heul: .


    Daher nur ein paar Kommentare von mir zu dem, was ihr geschrieben habt:


    Den Kapitän eines Schiffes als "Proletariat" zu bezeichnen, passt meiner Meinung nach überhaupt nicht (wobei ich mich natürlich nicht mehr daran erinnern kann, wie Larsen hier im Buch eingeführt wurde). Er ist doch ganz im Gegenteil der Alleinherrscher über seine Besatzung mit einem absoluten Machtanspruch über seine "Untertanen", die ihm hilflos ausgeliefert sind. Das galt für Kapitäne im Allgemeinen und für Wolf Larsen noch viel mehr, der ja nun überhaupt keine Hemmungen hatte, seine Macht bis ins Letzte auszunutzen. Dass sich van Leyden anfangs über ihn erhaben fühlt, liegt nur an seiner Unwissenheit, was die Bedingungen auf einem Schiff angeht - glaube ich aufgrund meiner vagen Erinnerungen zu behaupten.


    Bei "San Franzisko" frage ich mich, ob das nicht der früher aktuelle deutsche Name der Stadt war.


    "Sissy van Weyden" hat nichts mit "unserer" Sissi zu tun, sondern ist englisch:

    Zitat

    I had not been called “Sissy” Van Weyden all my days without reason, and that “Sissy” Van Weyden should be capable of doing this thing was a revelation to Humphrey Van Weyden, who knew not whether to be exultant or ashamed.

    (Quelle)
    Ein Blick ins englische Wörterbuch ergibt: "Weichling, Heulsuse, Waschlappen, Feigling".

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ach Kinders... wie süß! :redface:


    Mein erster Satz lautet: "Ich weiß kaum, wo ich anfangen soll, obwohl ich zuweilen im Spaß die Schuld für all das, was folgt, auf Rechnung des Charley Furuseth buche."
    :smile:


    Kein Vergleich zu euren ersten Sätzen oder?


    Saltanah: Das mit Sissy war mir klar, aber trotzdem Danke! :daumen:
    Und das mit San Franzisko dachte ich mir auch so. Muss wohl eine alte Schreibweise sein.

  • Ophelia, für dich persönlich :zwinker: schreib ich jetzt die Einleitung zu meinem Nachwort ab, nur damit du dir eine Vorstellung machen kannst. Es geht nicht darum, dass Jack London eine kommunistische Einstellung hat (hat ist völlig legitim und das hatten wir ja schon), es geht darum, wie sich das in meiner Ausgabe liest - also genieße hier den ersten Absatz:


    Das Panorama der amerikanischen Literatur an der Schwelle unseres Jahrhunderts war außerordentlich bewegt. Es wurde charakterisiert von dem Kampf, den die bürgerlichen Realisten gegen eine geschmacklose und unwahre, romantisch-sentimentale Epigonenliteratur führten. Eine ältere Generation bedeutender realistischer Autoren, zu denen wir Walt Whitman und Mark Twain rechnen, hatte in einer Reihe jüngerer Schriftsteller Verbündete gefunden. Ihr Ziel war, das Leben darzustellen, wie es wirklich war, sie waren überzeugt, dass für die Übergangsperiode vom Kapitalismus der freien Konkurrenz zum Monopolismus nicht die bürgerlichen Idylle typisch waren, sondern vielmehr das zusammen mit dem Industrieproletariat entstehende Massenelend, als dessen unübersehbare Manifestation die Slums in den großen Industriestädten des Nordostens der Staaten angesehen wurde. Sie fanden ihre kritische Einstellung zur Gesellschaft der Gründerjahre, in denen die Reichen noch reicher, die Armen aber noch elender wurden, außerdem bestätigt durch die Misere der hinter ökonomischen Entwicklungen zurückbleibenden Landwirtschaft ...


    Jack London kannst du an Hand seines Lebenslaufes hier jetzt sicher mühelos einordnen :zwinker: Ich finde das Ganze einfach übertrieben.



    Andreas, ich bin der Meinung, dass dein Buch sich am Besten liest :zwinker:



    Und Saltanah, willkommen an Bord :smile:
    Ich habe den Kapitän deshalb beim Proletariat eingeordnet (wobei das wie schon geschrieben eine bewusst übertriebene Darstellung von mir war), weil er sich das, was er hat, schwer erkämpfen oder erarbeiten musste. Im Gegensatz zu Hump steht Wolf eindeutig mit auf der Seite der Besatzung - er hat in ärmlichen Verhältnissen klein angefangen und sich durch Rohheit, Überlebenssinn und Klugheit zum Kapitän hochgearbeitet. Und als Arbeiter wird er meiner Meinung nach auch dargestellt, während Hump noch nicht einmal wusste, wie das Essen auf seinen Tisch kommt :smile:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell


  • Und das mit San Franzisko dachte ich mir auch so. Muss wohl eine alte Schreibweise sein.


    Irgendwie vergisst man leicht, dass Städte in verschiedenen Sprachen verschiedene Namen haben können. Mir scheint, dass das Deutsche vor (wieviel?) Jahrzehnten bei den englischsprachigen Städten zum Originalnamen übergegangen ist. Das war nicht immer so; erst vor kurzem bin ich mal wieder auf ein "Neu-York" gestoßen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo ihr Hübschen!


    So..ich hab das Buch heute ausgelesen! :klatschen:
    Es ist noch so einiges passiert, was man vom ersten Teil des Buches nicht gerade behaupten kann. Ich verrat auch nichts...mir gefiel das letzte Drittel richtig gut, es kam eine schöne Stimmung auf. Ne Rezi folgt dann noch. Ich verfolge gespannt eure Eindrücke!



    Ophelia, für dich persönlich :zwinker: schreib ich jetzt die Einleitung zu meinem Nachwort ab, nur damit du dir eine Vorstellung machen kannst.


    Oh, vielen Dank für deine Mühe! :five:



    Jack London kannst du an Hand seines Lebenslaufes hier jetzt sicher mühelos einordnen :zwinker: Ich finde das Ganze einfach übertrieben.


    Hm..nö. :breitgrins:



    Andreas, ich bin der Meinung, dass dein Buch sich am Besten liest


    Den Eindruck bekomme ich auch langsam. Vor allem haste das schönste Cover. :zwinker:


  • Liandra: Ja die von dir genannte Szene ist wirklich heftig. Für mich aber mehr ein Machtdemonstration als eine Suche nach dem Sinn des Lebens.


    Ich bin auch der Meinung, dass die Prügelei eine reine Machtdemonstration war. Oder einfach auch das Ausleben von roher Gewalt. Aber gewundert hat mich einfach, dass er Hump nebenher auch noch seine beliebten Fragen stellte. Das ließ sich für mich nicht wirklich vereinbaren.


    Meine Erwartungen an das Buch waren gar nicht so sehr definierbar. Ich kannte eigentlich nichts vom Inhalt und wußte deswegen auch gar nicht so recht, was für eine Geschichte da auf mich zukommen würde.



    Mein erster Satz lautet folgendermaßen:
    "Ich weiß kaum, wo beginnen, wenn ich zuweilen auch im Scherz Charley Furuseth alle Schuld gebe."


    Das ist auch mein erster Satz.
    Heute habe ich das Buch nun auch beendet, und wie Ophelia hat mir das letzte Drittel des Buches recht gut gefallen.
    Ich fand,


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn mir der Stoff an sich nicht 100 %ig zusagte. Manche Szenen konnte ich mir sehr gut vorstellen, aber dann wieder kamen meiner Meinung nach Sprünge vor, die einfach ein wenig zu schnell gestaltet waren.
    Bin gespannt, was ihr noch so schreibt!
    :winken:
    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Den Eindruck bekomme ich auch langsam. Vor allem haste das schönste Cover. :zwinker:


    :breitgrins: Trotzdem hab ich noch knapp 70 Seiten vor mir. Die Poe Leserunde hat mich doch etwas gebremst.


    Was ich ziemlich bitter fand war:


    oder



    Muß ich eigentlich noch die Spoilerkiste benutzen? Ich glaube ich bin der Einzigste der nicht durch ist oder?


    Der Kampf mit der Macedonia gefiel mir auch sehr gut. Erstens wie Larsen vorgeht und zweitens wie es geschrieben war. Zumindest bei mir...

  • Nein, Andreas *neidisch auf die zwei mädels guck* ... ich bin auch noch nicht durch. Wegen mir musst du aber keine Spoiler benutzen, ich les die sowieso :zwinker: Bin auf Seite 225 angelangt und noch kein Ende in Sicht *soifzs*


    Typisch ist ja mal wieder, dass bloß eine Frau auftauchen muss und schon kommt Leben in die Bude. Sogar den Autor hat das kurzzeitig etwas das Blut gewärmt, denn ich spürte so richtig Leben im Buch. Das hielt aber nicht lange an und momentan, sie treiben gerade beide auf dem Wasser, herrscht wieder sehr ruhige Lesesee :zwinker:


    Mit Hump kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden, im Gegenteil, dieser schmierige Typ wird mir immer unsympathischer, je mehr er sich wahrscheinlich männlich wähnt. Also ich persönlich wäre nie mit ihm in das Boot gestiegen, wahrscheinlich hätte ich da auch gleich alleine rudern können :zwinker: Dafür mag ich Larsen, das ist wenigstens ein Mensch - ein ziemlich grobschlächtiger zwar, aber immerhin einer.


    Was ich von der Geschichte mit dem Hai halten soll, weiß ich so überhaupt nicht. Erstens frage ich mich, ob ein Hai einem Menschen eben mal schnell einen Fuß abbeißen kann und zweitens weiß ich nicht, wen ich bedauern soll: Den Hai oder Mugridge :zwinker: Der Kerl ist so durch und durch verdorben und abartig, da kann man wohl im Hinblick auf sein Leben nur sagen: Unkraut vergeht nicht! Und hier ist ja auch die Situation so, dass Larsen das nicht gewollt oder mit Absicht heraufprovoziert hat.


    Da Maud sich offensichtlich für Hump entschieden hat, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, gleitet mir das Buch zunehmend weiter weg. Vermutlich kann ich so überhaupt nicht damit umgehen, dass ich keinerlei Sympathieregung für beide finden kann, so sehr ich mich auch anstrenge. Zwei vollkommen blasse farb- und leblose Figuren in meinen Augen, ohne jeden Funken "schlechte" menschliche Regungen.


    Soweit erst mal von hier bei mir,
    zurück zu dir :winken:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell

  • Ich bin durch! :breitgrins:



    Nein, Andreas *neidisch auf die zwei mädels guck* ... ich bin auch noch nicht durch. Wegen mir musst du aber keine Spoiler benutzen, ich les die sowieso :zwinker: Bin auf Seite 225 angelangt und noch kein Ende in Sicht *soifzs*


    Ok! :smile:



    Typisch ist ja mal wieder, dass bloß eine Frau auftauchen muss und schon kommt Leben in die Bude.


    Allerdings. :breitgrins: Aber ich denke das dieses Bild gar nicht so verkehrt ist. Man stelle sich nur mal ein Frau in einem typischen Männerjob vor. Da fängt die Männerwelt gleich an zu sabbern. Oder wenn man die "Ghost" mit einem Gefängnis vergleicht, was ja gar nicht so falsch ist, dann kann man das auch verstehen. Stell dir ne Frau im Männerknast vor! :boff: Sorry aber den Smiley musste ich grad mal hierzu Missbrauchen. :zwinker:



    Mit Hump kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden, im Gegenteil, dieser schmierige Typ wird mir immer unsympathischer, je mehr er sich wahrscheinlich männlich wähnt. Also ich persönlich wäre nie mit ihm in das Boot gestiegen, wahrscheinlich hätte ich da auch gleich alleine rudern können :zwinker: Dafür mag ich Larsen, das ist wenigstens ein Mensch - ein ziemlich grobschlächtiger zwar, aber immerhin einer.


    Na ganz so schlimm seh ich das nicht. Ehrlich gesagt habe ich kein Problem mit Hump. Aber Larsen ist mir irgendwie sympathisch. Obwohl ich Hump nicht ganz verstehe, weil er Larsen bis zum Schluss hilft, obwohl der ihn immer wieder sabotiert!


    Was ich ganz witzig fand war die Erwähnung von John Milton's "Das Verlorene Paradies" bzw. dessen Luzifer. Das Buch hatte ich auch mal gelesen - sogar freiwillig! Welch ein trockener Brocken... Auf jeden Fall fand ich es ganz witzig den Vergleich zwischen Wolf Larsen und Milton's Luzifer. Und wie sie Larsen am Schluss in die See werfen und Maud sagt: "Leb' wohl, Luzifer, stolzer Geist!" Doch noch besser fand ich den Spruch den er sagt als sie Larsen in der See beerdigen: "Ich entsinne mich nur eines Teiles der Bestattungszeremonie, und zwar: ,Und der Leichnam möge ins Meer geworfen werden." Was ja Larsen am Anfang zu dem Toten sagt den die Crew über Bord wirft. Das war schon cool! :zwinker:


    Also mir hat das Buch (mal wieder) sehr gut gefallen. Ich fand es toll geschrieben, nur schade das es solche Abweichungen zwischen unseren gelesenen Exemplaren gibt. Leider habe ich von Jack London nur "Der Seewolf" und "Wolfsblut - Ruf der Wildnis". Welches ich aber bestimmt bald in Angriff nehmen werde nachdem mir "Der Seewolf" doch so gut gefallen hat. Mein "Wolfsblut" ist übrigens aus dem selben Verlag wie mein "Seewolf" und hat ein genauso tolles Cover!


    gruss


    Andreas


    PS: Vom Seewolf gab es mal eine sehr gute Verfilmung. Die Allerdings eine Zusammenfassung aus "Der Seewolf" und "Frisco Kid" ist. Es gibt also einige Abweichungen zum Buch. Hier mal ein Link dazu:

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  • Aber Larsen ist mir irgendwie sympathisch. Obwohl ich Hump nicht ganz verstehe, weil er Larsen bis zum Schluss hilft, obwohl der ihn immer wieder sabotiert!


    Mir war der Larsen auch sympathisch, allerdings nicht immer. Als er Humps Aktion am Ende mehrfach sabotiert hat, wurd ich schon ganz schön wütend! Und ich hab mich aufgeregt über den verweichlichten Hump. Als sie Larsen endlich fesselten, dachte ich: "Na endlich seid ihr auch drauf gekommen!" :rollen:



    Was ich ganz witzig fand war die Erwähnung von John Milton's "Das Verlorene Paradies" bzw. dessen Luzifer. Das Buch hatte ich auch mal gelesen - sogar freiwillig! Welch ein trockener Brocken... Auf jeden Fall fand ich es ganz witzig den Vergleich zwischen Wolf Larsen und Milton's Luzifer. Und wie sie Larsen am Schluss in die See werfen und Maud sagt: "Leb' wohl, Luzifer, stolzer Geist!" Doch noch besser fand ich den Spruch den er sagt als sie Larsen in der See beerdigen: "Ich entsinne mich nur eines Teiles der Bestattungszeremonie, und zwar: ,Und der Leichnam möge ins Meer geworfen werden." Was ja Larsen am Anfang zu dem Toten sagt den die Crew über Bord wirft. Das war schon cool! :zwinker:


    Das Buch steht schon so lange auf meiner Wunschliste und ich hab mich gefreut, dass ich durch den "Seewolf" mal wieder daran erinnert wurde. Ist das so schlimm zu lesen? Oder kannst du es getrost empfehlen?
    Jaa super fand ich auch, dass sie Larsen mit diesem Spruch beerdigt haben. Ich hatte auch kein Mitleid mit dem alten Knilch, als er nicht mehr kriechen konnte. So haben sie ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen, auch wenn er nichts mehr davon mitbekommen hat.


    Was mich bei der Darstellung des Wolf Larsen immer wieder irritiert hat, war sein "glatt rasiertes Gesicht". Klingt komisch, aber ich hab mir den Typen immer als Bärtigen vorgestellt, so ähnlich wie auf deinem Buchcover, Andreas!




    PS: Vom Seewolf gab es mal eine sehr gute Verfilmung. Die Allerdings eine Zusammenfassung aus "Der Seewolf" und "Frisco Kid" ist. Es gibt also einige Abweichungen zum Buch. Hier mal ein Link dazu:

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    Das wollt ich euch eigentlich fragen..ob ihr mal eine Verfilmung angeschaut habt und wenn ja, welche. Aber nun haste das schon fein verlinkt, das schau ich mir gleich mal an. :five:


    Noch was zum Ende:

  • Ich muss sagen diese Liebes Ding zwischen Hump & Maud fand ich generell ein bissel kindig, aber nicht weiter tragisch.


    Ich besitze die Verfilmung und finde die wirklich gut! Sind auch tolle Schauspieler! Raimund Harmstorf!!! :daumen: Ich glaube es gibt keinen besseren für Larsen!

  • Ich habe mir soeben den Trailer auf Amazon dazu angeschaut.
    Der Harmstorf passt super in die Rolle des Wolf Larsen! So ähnlich habe ich ihn mir auch beim Lesen vorgestellt. Klasse! :daumen:

  • PS: Hier mal eine kleine Kostprobe von John Milton's verlorenem Paradies:


    "Der Morgen trat auf Rosenfüßen nun
    Im Osten an und übersäte schon
    Mit Perlenglanz die Welt, als Adam sich
    Ermunterte, wie er es so gewohnt,
    Denn leicht wie Luft war ihm der Schlaf, erzeugt
    Aus milden Säften und Verdauung rein,
    Den schon das Blätterrauschen und der Ton
    Von rauchendem Gewässer leicht verscheuchte,"


    ...etc. etc. etc. Und das geht über 389 Seiten so! Wenn dir so was also gefällt Greif zu! Ich fand das auf die Dauer echt anstrengend...


    Ich habe diese Ausgabe:


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  • Das hab ich nicht so gerne...deswegen schaff ich's auch nie, was von Shakespeare zu Ende zu bringen. Irgendwann hat man die Nase voll von schwülstigen Reimen. :rollen:

  • Fertsch :klatschen:


    Tatsächlich kann auch ich bestätigen, dass sich die letzten 50 Seiten ungefähr so lesen, wie ich mir den ganzen Roman vorgestellt hatte. :smile:


    Was ich nicht begreife: Wieso meint ihr, dass Wolf Hump in den Rücken gefallen ist? Ich sehe das eher umgedreht. Wolf ist gestrandet und wusste, dass er stirbt. Sein letzter Wille war, auf seinem Boot allein zu sterben. Hump machte ihm mit Maud einen Strich durch die Rechnung, indem er ihn fand. Dann baute er auch noch die Masten wieder auf und hatte vor, das Boot als Fluchtmobil zu nutzen. Er hat also permanent gegen den starken und auch den letzten Willen des Kapitäns gehandelt.


    Nun ist zwar logisch, dass er das tat (hätte ich wahrscheinlich auch), aber aus der Perspektive von Wolf als sterbenden Überrest eines kraftvollen Lebens hat Hump ihm mit dieser Zuwiderhandlung das letzte bisschen Würde und Stärke geraubt, was er noch hatte.


    Was das Ende der beiden Turteltauben betrifft, so war das weder überraschend noch geschmacklos. Meiner Meinung nach passte das sehr gut zum Roman. Denn letztendlich muss man ja mal eingestehen: Das ganze Werk ist Kitsch! Das mein ich nicht abwertend oder bösartig, sondern schlicht und einfach steht das Wort als Umschreibung für "einfach gestrickt" oder so. Das ganze Buch ist so wenig real wie die Scheibenwelt, Menschen dieser Art gibt es nicht und auch die Situationen auf dem Boot sind stark übertrieben und real nicht nachvollziehbar. Das mag sich für Film und Fernsehen durchaus positiv auswirken und ganz sicher lässt sich da gut was draus machen - und der dünne Handlungsstrang lässt jedem Regisseur einen Haufen Spielraum - klar lässt sich die Figur von Wolf einwandfrei vermarkten. Alles in allem, so meine Meinung, hat Jack London versucht, "geistvolle" Seefahrerromantik heraufzubeschwören, was ihm aus heutiger Sicht aber nur mäßig geglückt ist. Beachtet man die Zeitschiene, so mag das Buch ungefähr mit den Entdeckungen der Psychoanalyse und den Werken von Nietzsche zusammenfallen, Psychologie und Philosophie waren also Neuland für die damaligen Leser - und als solches lesen sich die für mich heute abgedroschenen Parolen sicherlich doch sehr aufregend.


    Allerdings mag ich auch Shakespeare :zwinker: - vielleicht spielen wir eben alle nur in einer anderen Leseliga. Dennoch war diese Leserunde für mich sehr angenehm und spannend, gerade weil hier verschiedene Eindrücke aufeinanderprallten. Und so soll es ja schließlich sein! Lesen regt eben den Geist an!


    :winken:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell


  • Was ich nicht begreife: Wieso meint ihr, dass Wolf Hump in den Rücken gefallen ist? Ich sehe das eher umgedreht. Wolf ist gestrandet und wusste, dass er stirbt. Sein letzter Wille war, auf seinem Boot allein zu sterben. Hump machte ihm mit Maud einen Strich durch die Rechnung, indem er ihn fand. Dann baute er auch noch die Masten wieder auf und hatte vor, das Boot als Fluchtmobil zu nutzen. Er hat also permanent gegen den starken und auch den letzten Willen des Kapitäns gehandelt.


    Interessant! So hatte ich das noch gar nicht betrachtet... :smile: