Philippa Gregory - The Virgin's Lover (Der Geliebte der Königin)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.370 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

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    Im Herbst 1558 läuten die Glocken in ganz England das Ende einer Schreckensherrschaft ein, Königin Mary ist tot, die unerbittlich für den Katholizismus kämpfte und Andersgläubige blutig verfolgen ließ. Da sie kinderlos war, folgt ihre junge Halbschwester Elizabeth ihr auf den Königsthron.


    Zu deren Gefolge gehört auch der attraktive Robert Dudley, dessen Vater als Verräter hingerichtet wurde. Elizabeth verliebt sich unsterblich in ihn, würde ihn am liebsten heiraten, doch dagegen spricht nicht nur, dass königliche Ehen auch immer ein Stück Politik sind und dass Dudley ein Bürgerlicher ist, sondern vor allem, dass er bereits eine rechtmäßig angetraute Ehefrau hat, die stille, fromme Amy, die sich nach nichts mehr sehnt als Zuwendung von ihrem Ehemann, die er ihr jedoch nicht mehr geben kann und will.


    Robert wird also Elizabeths (nicht ganz so) heimlicher Liebhaber, macht am Hof Karriere und wird einer ihrer wichtigsten Berater, zum Leidwesen von William Cecil, der bisher ihr oberster Ratgeber war.


    Das Buch umfasst die ersten beiden Jahre von Elizabeths Regentschaft. Da Elizabeth nicht nur den Titel der Königin trägt, sondern auch tatsächlich für die Regierungsgeschäfte verantwortlich ist, beinhaltet dieser Roman im Gegensatz zu den ersten beiden "Tudor Novels" auch einiges an Politik, was ihm leider nicht guttut, darunter leidet die Charakterdarstellung ziemlich erheblich.


    Elizabeths Gefühle werden durchaus angerissen, die Autorin hat sie auch mit einem nervösen Hang zum Nägelkauen ausgestattet, um sie etwas menschlicher zu machen, und ihre Verliebtheit in Dudley, über der sie alle Konventionen vergessen will, ist schon beinahe übertrieben. Die dauernden Liebesschwüre zwischen den beiden wirken recht unrealistisch, und die politischen Verstrickungen sind sehr langatmig beschrieben, so dass mich das Buch über weite Strecken nicht wirklich fesseln konnte.


    Auf den letzten 60-70 Seiten wird es noch einmal spannender, doch insgesamt vermochte mich dieser Roman von Philippa Gregory im Gegensatz zu den Büchern über Heinrich VIII. leider nicht zu überzeugen.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Oh....das Buch stand auch auf meiner Wunschliste :sauer:, jetzt rückt es etwas weiter nach hinten.


    Welche beiden "Tudor Novels" hast du denn bisher von ihr gelesen?
    Ich kenne bisher nur "Die Schwester der Königin". Die meisten Romane dieser "Tudor Serie" von Philippa Gregory gibt es ja bisher auch nur auf Englisch.


    Edit:
    Meine Frage hat sich erledigt :winken:. Man sollte wirklich erst alle neuen Beiträge anschauen bevor man etwas schreibt.
    Habe deine Rezi zu "Boleyn Inheritance" gerade gelesen.
    Das ist auch eins der Bücher bei denen ich schon ewig lange auf eine deutsche Version warte.

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Komisch irgendwie, dass es die "Boleyn Inheritance" nicht auf deutsch gibt, denn "Die Schwester der Königin" (The Other Boleyn Girl), "Die Hofnärrin" (The Queen's Fool) und eben "Der Geliebte der Königin" sind ja übersetzt, und chronologisch liegt "Inheritance" zwischen der "Schwester" und der "Hofnärrin".


    "The Constant Princess" interessiert mich auch sehr, aber ich glaube, das ist auch nicht übersetzt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Genau, "The Constant Princess" darauf warte ich auch :rollen:. Eben gerade die Bücher die sich mit Heinrichs Frauen beschäftigen. Ich verstehe auch nicht warum es gerade von diesen Büchern keine Übersetzungen gibt. Gerade auch im Zuge des Erfolgs von "Die Schwester der Königin". Da gehören die anderen beiden Bücher doch einfach dazu. Vielleicht kommt ja jetzt nach dem Film doch noch etwas.

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    Verlag: BLT
    ISBN: 978-3-404-92293-2
    Seiten: 602
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 9,95
    ET: 05.2008


    Kurzbeschreibung


    Herbst 1558


    Elisabeth I. hat den Thron bestiegen. Die jungfräuliche Königin wird von allen Seiten bedrängt. Heiraten soll sie, einen starken Mann an ihrer Seite haben. Der einzige Mann, den Elisabeth begehrt, ist ihr Jugendfreund Robert Dudley. Doch Sir Robert ist bereits verheiratet...

    Meine Meinung


    Nachdem ich „Die Schwester der Königin“ wirklich genossen habe (sieht man einmal davon ab, dass vieles nicht den historischen Tatsachen entspricht), und ich ein großer Fan von Elizabeth I. bin, musste ich „Der Geliebte der Königin“ unbedingt lesen. Nur leider konnte mich der Roman nicht restlos überzeugen, dafür ist die Handlung und die Darstellung der Figuren einfach zu einseitig.


    Sprachlich birgt der Roman keine Herausforderungen, aber er liest sich von der ersten Seite an recht flüssig und angenehm, auch kam ich schnell in die Geschichte rein. Allerdings habe ich mich an der Übersetzung gestört, da einige Personennamen eingedeutscht wurden. Ich bin generell kein Freund davon, Namen ins Deutsche zu übertragen, wenn dies schon unbedingt sein muss, dann aber bitte auch konsequent und nicht wie hier, wo einige Namen eingedeutscht wurden und andere nicht. Nun gut, dafür kann die Autorin nun nichts...


    Die Handlung selbst ist zwar gut und auch interessant erzählt, war mir aber ab und an zu einseitig. Wer erwartet, in diesem Roman einiges über die ersten Regierungsjahre Elizabeth I., sowohl innen- als auch außenpolitisch, zu erfahren, wird enttäuscht werden. Zwar streift Philippa Gregory auch politische Bereiche und Ereignisse, allerdings nur im Zusammenhang mit der im Vordergrund stehenden Freundschaft zwischen Elizabeth I. und Robert Dudley. Während die gemeinsame Geschichte der beiden im Vordergrund steht, tritt die Politik deutlich in den Hintergrund und leider wird Elizabeth I. dadurch auf eine verängstigte, vor Liebe blinde und naive Monarchin reduziert, was mir überhaupt nicht zugesagt hat. Auch was die Autorin alles in das enge Verhältnis der beiden rein interpretiert, hat mir nicht immer gefallen, aber das ist eindeutig Geschmackssache. Robert Dudley kommt in meinen Augen recht unsympathisch daher, von seiner tiefen Liebe zur Königin habe ich leider nicht viel gespürt, egal wir oft die Autorin diese betonte.
    Neben Elizabeth I. und Robert Dudleys Geschichte, werden die ersten Regierungsjahre auch aus der Sicht Amy Dudleys, Roberts Ehefrau, erzählt. Dabei wechseln sich die Perspektiven stetig ab, was ich manchmal als störend empfunden habe. Amy ist eindeutig die tragischste Figur dieser Geschichte und es ist interessant, einen Blick in ihr Leben zu werfen. Allerdings konnten mich die Amy-Passagen nicht immer fesseln. Wahrscheinlich bin ich dafür zu sehr auf die Königin und ihren Vertrauten Robert Dudley fixiert, da ich seit „Die Königin“ von Susan Kay große Sympathien für beide hege. Da hat Amy natürlich einen schweren Stand bei mir, zugegeben.
    Insgesamt ist die Geschichte aber sehr lebendig und farbenfroh erzählt, die meiste Zeit lief der Roman bei mir als Kopfkino. Auch wenn ich einen tiefer gehenden Roman erwartet habe, wurde ich gut und spannend unterhalten.


    Die Darstellung der Protagonisten war mir teilweise zu oberflächlich und eindimensional. Hier hätte ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht. Gerade Elizabeth I. kommt in meinen Augen wirklich sehr schlecht weg, aber vielleicht bin ich da auch zu voreingenommen. Allerdings sind die Figuren äußerst lebendig, so dass ich mich ihnen nicht entziehen und trotz der Oberflächlichkeit ein loses Band zu ihnen knüpfen konnte.


    Das Nachwort der Autorin hat mir gut gefallen, da es historische Fakten und künstlerische Freiheiten noch einmal beleuchtet, was mich doch ein wenig besänftigt hat. Begeistert bin ich von der angehängten Bibliographie, zumal (Dank der Übersetzerin) auch extra noch die Werke erwähnt wurden, die in deutscher Übersetzung erschienen sind.


    Auch wenn mich „Der Geliebte der Königin“ nicht restlos überzeugen konnte, werde ich sicherlich wieder zu einem Roman von Philippa Gregory greifen, da es schöne und unterhaltsame Romane sind, wenn auch nicht unbedingt historisch korrekt. Nur werde ich beim nächsten Mal meine Erwartungen ein wenig herunter schrauben.

    Meine Bewertung


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Elizabeth I scheint Philippa Gregory generell nicht besonders zu mögen. Sie kommt auch in "The Queens Fool" nicht so gut weg. Da erschien sogar die "Bloody Mary" über weite Strecken sympathischer :confused:
    Für Anna Boleyn hat die Autorin ja auch keine guten Worte gehabt.


  • Der einzige Mann, den Elisabeth begehrt, ist ihr Jugendfreund Robert Dudley. Doch Sir Robert ist bereits verheiratet...
    Wer erwartet, in diesem Roman einiges über die ersten Regierungsjahre Elizabeth I., sowohl innen- als auch außenpolitisch, zu erfahren, wird enttäuscht werden.
    Robert Dudley kommt in meinen Augen recht unsympathisch daher, von seiner tiefen Liebe zur Königin habe ich leider nicht viel gespürt, egal wir oft die Autorin diese betonte.
    Neben Elizabeth I. und Robert Dudleys Geschichte, werden die ersten Regierungsjahre auch aus der Sicht Amy Dudleys, Roberts Ehefrau, erzählt. Dabei wechseln sich die Perspektiven stetig ab, was ich manchmal als störend empfunden habe. Amy ist eindeutig die tragischste Figur dieser Geschichte und es ist interessant, einen Blick in ihr Leben zu werfen.


    Klar, dass die Ehefrau von Robert Dudley den tragischen Part in dieser Geschichte hatte, denn schließlich wurde sie nicht nur in aller Öffentlichkeit schamlos betrogen, sondern kam auch noch bei einem mysteriösen und ungeklärten Treppensturz zu Tode und weder Robert Dudley noch Elisabeth I. machten dabei eine sehr gute Figur.


    Vielleicht war die Autorin einfach nur ehrlich.


    Gruß


    gretchen

  • gretchen


    Das ist mir auch klar. Das wollte ich aber auch nicht anzweifeln. Vielmehr geht es um die recht eindimensionale Darstellung der Figuren. :zwinker:

    Liebe Grüße<br />Melli


  • Genau, "The Constant Princess" darauf warte ich auch :rollen:. Eben gerade die Bücher die sich mit Heinrichs Frauen beschäftigen. Ich verstehe auch nicht warum es gerade von diesen Büchern keine Übersetzungen gibt. Gerade auch im Zuge des Erfolgs von "Die Schwester der Königin". Da gehören die anderen beiden Bücher doch einfach dazu. Vielleicht kommt ja jetzt nach dem Film doch noch etwas.


  • Hallo Valentine, Flor und andere Gregory-Interessierte.


    Ich weiß nicht, wie man die Sachen verschickt. Mist! Also, falls es doch durchgeht... Ich habe die "Boleyn INheritance" gerade vorliegen, weil ich sie übersetzt, so wie auch vorher "Virgin´s Lover" und "Queen´s Fool". Die konstante Prinzessin kommt auch noch. Es dauert von der Übersetzung bis zum Erscheinen meist ungefähr ein Jahr.


    Tja, jetzt bin ich mal gespannt...


    so long...