William Paul Young - Die Hütte. Ein Wochenende mit Gott

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zara.

  • Hallo,


    ich befinde mich derzeit in den USA und hier gibt es ein Buch, das regelrecht einen Hype ausgelöst hat. Das Buch heißt "The Shack" und wurde von William P. Young geschrieben.


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    Das Buch versucht die Frage zu klären, wenn Gott gut ist, warum gibt es dann soviel Leid in dieser Welt? Dieser Widerspruch beschäftigt viele Menschen, so auch mich, weshalb ich mir das Buch gekauft und gelesen habe.


    Das Buch ist mit ca. 250 Seiten verhältnismäßig kurz und liest sich daher sehr schnell. Es erzählt die Geschichte eines Familienvaters, der eine schwere Kindheit hatte, aber durch die Liebe seiner Frau und seinen Kindern wieder zurück ins Leben findet. Dann allerdings passiert, was kommen muss, um die oben genannte Frage aufzuwerfen: Seine jüngste Tochter wird Opfer eines grausamen Verbrechens. Geplagt von Leid und Schuld distanziert sich der Vater von Gott und glaubt nicht mehr an seine Güte oder gar an seine Existenz.


    Die Problematik ist nicht neu. In der heutigen Welt sieht sich Jeder – religiös oder nicht – einmal mit der Frage konfrontiert, "Welchen Sinn hat das Leiden?". Dieses Buch versucht diese Frage aus der christlichen Perspektive heraus zu beantworten. Meiner Meinung nach gelingt ihm dies aber kaum. Die dargebotenen Antworten sind einfach zu naiv. Den Hype, den das Buch in den USA auslöst, kann ich daher nicht ganz nachvollziehen. Immerhin ist das Buch dort auf Platz 1 der New York Times Bestseller Liste. Es ist wohl mehr dadurch zu erklären, dass Religion in den USA eine bedeutende Rolle im Leben der Menschen spielt, als dadurch, dass das Buch gute Antworten oder neue Sichtweisen eröffnet. Schade, ich hätte mir natürlich Letzteres mehr gewünscht.


    Ich werde nun mehr ins Detail gehen. Diejenigen, die das Buch lesen und sich überraschen lassen möchten, sollten daher die Box überspringen.



    Ich denke, bei einem religiösen Buch spielt die eigene Weltanschauung eine große Rolle. Daher ist diese Bewertung wohl sehr subjektiv. Auch wenn ich von diesem Buch enttäuscht war, kann ich mir gut vorstellen, dass es Menschen überzeugt. Ich persönlich würde es aber niemanden weiter empfehlen.


    Meine Bewertung daher:
    1ratten



    Hat denn Jemand dieses Buch auch gelesen? Mich würden andere Meinungen zu diesem Buch sehr interessieren!
    Vielen Dank,
    Markus :rollen:

    Einmal editiert, zuletzt von Markus ()

  • Eine Chance zum Glauben an Gott


    Als ich das Buch "Die Hütte - ein Wochende mit Gott" in Händen hielt, hatte ich ein Déja-Vu: Es klingelt an der Tür - ich öffne - draußen stehen Zeugen Jehovas - ich höre ihnen freundlich zu, beende ihren Vortrag möglichst schnell - schließe die Tür wieder.
    Genauso fühlte ich mich mit diesem Buch: ein bisschen lesen, aber mich nicht wirklich in meinem gewohnten Alltag berühren lassen. Aber dann hat mich ein Satz auf Seite 16 geraderzu herausgefordert, das Buch zu lesen: "Falls Sie auf diese Geschichte stoßen und sie schrecklich finden, soll ich Ihnen von Mack ausrichten ... 'Tut mir leid ... aber sie wurde nicht in erster Linie für Sie aufgeschrieben'."
    Mack lebt mit seiner tiefgläubigen Frau Nan und seinen Kindern in Oregon. Am Labor Day-Wochenende geht er mit seinen drei jüngsten Kindern campen. Am Tag der Heimfahrt geschehen zwei entsetzliche Unfälle: Sein Sohn Josh kentert mit dem Kanu und ertrinkt fast, und seine Tochter Missy wird während seiner Abwesenheit von einem Serienkiller entführt. In einer Hütte findet das FBI klare Beweise für ihre Ermordung.
    Mack kann mit der Frage, welche Schuld er trage, warum er nicht besser auf Missy aufgepasst habe, nicht umgehen und fällt in tiefste Depressionen. Die Frage "Wie konnte Gott das zulassen?" verstärkt seine Hassliebe zu Gott.
    Im tiefsten Winter erhält Mack einen unfrankierten Brief mit der Einladung, zu einem Treffen zu kommen - ausgerechnet in die Hütte, in der Missy starb. Der Absender lautet "Papa", und dabei denkt Mack zunächst an einen makabren Scherz, dann aber, dass es ein Brief von Gott sein könnte (Auf diese Idee wäre ich in meinem ganzen Leben nicht gekommen ...). So macht er sich auf den Weg.
    Als er sich der Hütte nähert, geschieht ein Wunder: Der Schnee schmilzt, die Hütte verwandelt sich zu einem gepflegten Blockhaus, die Umgebung wird schlagartig zum Paradies. (Hier sträuben sich meine Nackenhaare.)
    Die Tür wird aufgerissen, eine dicke Frau "schloss ihn in die Arme. Sie hob ihn in die Höhe und wirbelte ihn herum wie ein kleines Kind." Nun lernt Mack drei Personen kennen, die mal als Mensch, mal als Gott auftreten. Elouisa ist zugleich Frau, Papa und der wirkliche und wahrhaftige Schöpfergott. Sarayu ist eine kleine asiatische Frau, die Tränen sammelt (!), aber gleichzeitig auch der Heilige Geist. Die dritte Person ist ein Handwerker - und manchmal Jesus. Alle zusammen verkörpern sie Gottes Dreifaltigkeit. Während Mack sich mit ihnen unterhält, wechselt ihr Geschlecht bisweilen innerhalb eines Satzes ( "er" ... "sie").
    Da sie allwissend sind, kennen sie auch Macks Lebensgeschichte. Jedoch wollen sie nicht zeigen, dass sie damit den Menschen überlegen sind.
    Es bereitet ihnen große Freude, Macks Darstellungen zuzuhören. Die Diskurse drehen sich um Theologie, Mythologie, Zusammenhänge zwischen Liebe und Vertrauen, Gut und Böse, Wahrheit und Freiheit. Ich finde den Text dadurch thematisch stark überfrachtet: "Mack hatte große Mühe, das zu begreifen, was er da hörte" (S. 116) - so erging es mir auch. Alles drehte sich in meinem Kopf, ich fühlte mich dizzy.
    Ich habe dieses Buch mit großem Respekt vor dem Autor William Paul Young gelesen. Im letzten Kapitel "Die Geschichte hinter DIE HÜTTE" erfahren wir von seiner grausamen Kindheit und Jugendzeit. Er hatte keine guten Voraussetzungen für sein Leben. Und so stand er dem letzten aller Abgründe sehr nahe: dem Selbstmord. Mit der Idee, ein Buch für seine Kinder zu schreiben, hat er den Weg zum Leben wiedergefunden.
    Das Buch findet bei den Amerikanern riesengroßes Interesse. Viele von ihnen, v. a. im berühmten "Bible Belt", leben ihre Religion aktiv. In Deutschland dagegen steigt die Zahl der Kirchenaustritte.
    Ich bin ein zu rationaler Mensch, um an Phänomene zu glauben, die man weder sehen noch wissenschaftlich beweisen kann. Wer will, mag das für ein oberflächlich-vordergründiges Weltbild halten, aber eben in dieser Sichtweise unterscheiden sich Gläubige von Ungläubigen. Für alle die Menschen, die in Gott ihren Ansprechpartner haben, der ihnen Trost und Halt geben kann, freue ich mich.
    Dies Buch wurde vielleicht auch als Ansporn veröffentlicht, beim Leser Glauben anzustoßen, aber ich hatte kein Erweckungserlebnis ...


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    EDIT: Betreff angepasst und Amazon-Link eingefügt. LG Seychella

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Da ich bei der Suche nach diesem Titel nichts gefunden hab :gruebel: erstelle ich ihn nun.
    Wenn es ihn doch gibt dann verschiebt mich bitte, danke.



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    Tolles Buch, liest man immer wieder gern!


    Für das, dass er nur (wie er sich selber nennt) ein zufälliger Autor ist hat er reife Leistung an den Tag gelegt.
    Ich konnte mich sehr gut in Mack hineinversetzen, und
    von der Sprache ist dieses Buch leicht zu lesen,ich wurde von Seite zu Seite immer mehr hineingerissen.
    Doch was mir schwer fiel,waren die ganzen Dialoge zu verstehen, aber ich bin der festen Überzeugung es ist kein Buch wo man weg liest und dann zur Seite legt sondern dieses Buch nimmt man immer wieder gern zu Hand und liest es nochmal.
    Und ich muss sagen ich bin ganz gespannt was Gott in mir und allen anderen die dieses Buch lesen bewirken will.

  • Ich habe mich auch durch "Die Hütte" gekämpft. Ja, gekämpft, denn es ist keine leichte Lektüre. Oftmals musste ich einen großen Brocken schlucken, eine Träne verkneifen, lauthals Lachen und einmal überkam es mich, da konnte ich nur noch Weinen. Mit den Dialogen zwischen Mack und Gott hatte ich es oftmals schwer, denn sie sind nicht so leicht zu verstehen. Ich denke, das Buch kann man durchaus ein zweites und drittes Mal lesen und entdeckt immer wieder Neues.


    Und eines hat Young bei mir tatsächlich bewirkt: Ich fing an darüber nachzudenken, wann ICH das letzte Mal ein Gespräch mit Gott hatte bzw. wann ich überhaupt zuletzt an Gott dachte. Erschreckend lange her. Das Buch hat mir gezeigt, dass ich mich vielleicht auch etwas intensiver mit der Bibel, Gott und der Kirche beschäftigen sollte. Aber ich glaube, auch wenn man nicht gleich eine Erleuchtung beim Lesen bekommt, berührt es einen auf eine ganz spezielle Weise.


    Von mir gibt es 4ratten

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.