Sarah Monette - Mélusine

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  • Klappentext:


    A dashing and highly respected wizard, Felix Harrowgate thought he had eluded his dark past. Within the walls of the Mirador—Mélusine’s citadel of power and magic—Felix believed he was free of his abusive former master, a wizard who had enslaved him, body and soul, and trained him to pass as a nobleman. He was wrong.


    Raised as a kept-thief and trained as an assassin, Mildmay the Fox is used to being hunted. Having slipped his Keeper long ago, he survives as a cat burglar—until he’s caught by a mysterious magician using a powerful calling charm. And yet the magician was looking not for Mildmay—but for Felix Harrowgate...


    Bound by fate, the broken wizard Felix and the wanted killer Mildmay will journey far from Mélusine through lands thick with strange magics and terrible demons of darkness—but it is the secret from their pasts that will either save them or destroy them...


    Meine Meinung:

    Mélusine
    wird aus der Ich-Perspektive erzählt, allerdings nicht von einem einzelnen Erzähler, sondern abwechselnd von Felix und Mildmay. Diese beiden Erzähler könnten unterschiedlicher nicht sein, das merkt man schon an ihrer Sprache. Während Felix sich eher gewählt ausdrückt, spricht Mildmay tiefsten Slang (der aber trotzdem gut zu verstehen ist). Auch sonst scheinen die beiden nicht viel gemein zu haben.


    Felix, aufgewachsen in den gleichen Slums wie Mildmay, hat es bis zum Zauberer bei Hofe gebracht, wo natürlich niemand etwas von seiner Herkunft wusste, hat sogar einen Affäre mit dem Bruder des Lord Protector – bis sein (vermeintlich) ehemaliger sadistischer Meister Malkar ihn erneut für seine Zwecke mißbraucht. Woraufhin Felix verrückt wird und den größten Teil des Buches damit verbringt zu leiden und gequält zu werden und von anderen durch die Gegend geschleift zu werde und zu leiden... nicht falsch verstehen, ich habe gar nichts gegen gequälte „Helden“, Felix Passagen mit ihrer düsteren Stimmung lesen sich gut, sind fesselnd und Felix als Charakter ist definitiv nicht uninteressant. Aber sie sind eben nicht gerade stimmungsaufhellend, so dass es mir mit Sicherheit zu viel geworden wäre, bestünde das Buch nur aus seinen Schilderungen.


    Aber zum Glück ist da ja noch Mildmay und die beiden wechseln sich mit dem Erzählen in recht kurzen Abschnitten ab. Mildmay lebt unter ganz anderen Umständen als Felix bei Hofe, er verdient seinen Lebensunterhalt als Einbrecher und auch wenn sein Leben ebenfalls alles andere als einfach ist und er so manchen Schicksalsschlag einstecken muss, nimmt er das alles doch deutlich pragmatischer als Felix und verliert nie seinen (Galgen)Humor. Was seine Kapitel zu einer willkommenen, sehr unterhaltsamen Abwechslung macht.


    Und so liest sich das Buch, nachdem mir der Einstig erst etwas schwer fiel, insgesamt ziemlich gut, die beiden sehr unterschiedlichen Erzähler und der Kontrast ihrer Erzählstile sorgen für Spannung und Abwechslung und dafür, dass die düstere Stimmung nicht überhand nimmt.


    Die Welt, in der sich Mélusine befindet, kann ich nicht so recht beschreiben. Es ist nicht das Übliche Fantasy-Mittelalter, aber auch nicht so technisiert, dass man es in Richtung 19. Jahrhundert rücken könnte. Die Namen und Kulturen, die sich in dieser Welt finden, sind teilweise reine Fantasieprodukte, aber auch sehr häufig aus dem Englischen oder Französischen oder Griechischen (bzw. der jeweiligen Literatur) entnommen. Anfangs hat mich das etwas irritiert, es schien als hätte die Autorin einfach ein par gut klingende Namen durcheinandergequirlt, die eigentlich nicht zueinander passen. Mit der Zeit zeigte sich aber, dass es doch funktioniert und diese Mischung durchaus gewollt ist.
    Auch handelt es sich, zumindest bisher, nicht um ein typische „Wir retten die Welt“-Story, stattdessen stehen die Charaktere und die Suche nach Hilfe für Felix im Mittelpunkt.


    Die Kulisse der Stadt Mélusine mit ihrer Mischung aus Noblen vierteln, dem glamourösen Palast „Mirador“ und seinen Zauberern und vor allem den deutlich weniger noblen Bezirken, in denen sich Mildmay herumtreibt, finde ich ebenfalls gelungen und lebendig. (Es spielt allerdings nicht das ganze Buch in Mélusine.)


    *Seufz* Also, insgesamt fühlte ich mich von Mélusine sehr gut unterhalten, auch wenn ich schlecht erklären kann, warum. Ich vermute, dass das Buch nicht jeden Geschmack trifft, aber wer Fantasybücher mag, die nicht gänzlich dem Mittelalter-Schema entsprechen, die eine gute Mischung aus düsteren und humorvollen Passagen enthalten, deren Hauptfiguren ein wenig leiden müssen oder leicht zwielichtigen Professionen nachgehen und in denen das Thema Homosexualität eine Rolle spielt, kann durchaus mal einen Blick riskieren. Ich habe den zweiten Band (insgesamt erscheint demnächst der vierte) jedenfalls schon bestellt.


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  • Zwei Rothaarige sind die Hauptfiguren dieses Fantasyromans. Felix ist Zauberer im Mirador, Mélusines Zitadelle und Hort der Macht. Er dachte, er hätte seine düstere und „unedle“ Vergangenheit hinter sich gelassen und sich seinen Platz im Adel gesichert, doch das war ein Irrtum, sein Sturz ist tief. Mildmay hingegen ist bereits sein ganzes Leben unten, er arbeitet als Auftragsmörder und Dieb in den Slums der Stadt unterhalb der Zitadelle. Als er sich mächtige Feinde macht, scheint ein Zauberer mit geheimnisvollem Ziel seine Rettung zu sein.


    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Dadurch dass einer wahnsinnig ist und der andere sehr „frei Schnauze“ spricht, fand ich das Buch sprachlich nicht so leicht wegzulesen, ich musste mich schon konzentrieren, um alles zu verstehen.


    Monette erzählt zweifellos eine eher ungewohnte Fantasy-Story, es gibt zwar Intrigen und große Gefahren und letztlich auch eine Art Queste, das bildet aber eher den Hintergrund, während sie sich auf ihre beiden Hauptfiguren konzentriert. Diese fand ich zwar interessant, aber so wirklich warm wurde ich mit ihnen nicht. Obwohl ich das Buch gerne gelesen habe, reizen mich die Fortsetzungen nicht sonderlich.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    [hr]
    The Doctrine of Labyrinths
    [list type=decimal]
    [li]Mélusine [/li]
    [li]The Virtu[/li]
    [li]The Mirador[/li]
    [li]Corambis [/li]
    [/list]