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Ich habe das Buch im schwedischen Original unter dem Titel "Återkomsten" als Hörbuch, gelesen von Torsten Wahlund, gehört.
Spielende Kinder entdecken im Wald die Leiche eines Mannes, genauer gesagt, Teile einer Leiche. Kopf, Hände und Füße fehlen dem schon seit Monaten im Wald liegenden Körper. Bevor van Veeteren und seine Kollegen der Maardamer Kripo überhaupt mit der Mördersuche beginnen können, muss die Identität des Opfers erst einmal festgestellt werden. Nach wochenlanger vergeblicher Arbeit gelingt ihnen endlich der Durchbruch: Es handelt sich um einen zweifachen Frauenmörder, der nach langjährigem Gefängnisaufenthalt entlassen wurde, nur kurz bevor er selbst ermordet wurde. Als Tatmotiv bietet sich natürlich Rache an; vielleicht meinte jemand, 24 Jahre im Gefängnis seinen nicht Strafe genug. Im Laufe der Ermittlungen kommt allerdings ein weiterer Verdacht auf: saß Leopold Verhaven vielleicht unschuldig im Gefängnis? Hat der wirkliche Mörder jetzt noch ein drittes Mal zugeschlagen?
Dass ich soviel über die Handlung verrate, liegt an dem deutschen Titel, der schon viel (zu viel für meinen Geschmack) verrät und der Tatsache, dass der deutsche Klappentext auch viel vorweg nimmt. So glaube ich nicht, dass ich allzu viel spoile.
Der Klappentext des schwedischen Hörbuchs war zum Glück zurückhaltender und so konnte ich den sich langsam dem Ziel nähernden Ermittlungen gespannt und fasziniert lauschen. Gerade dieses langsame Tempo, in dem die oft unergiebigen Ermittlungen detailliert geschildert werden, hat mir dabei gut gefallen.
Weniger hat mir die Schilderung des Privatlebens der Ermittler zugesagt. Mir scheint, ich entwickle allmählich eine Allergie gegen alternde Kripobeamte mit kaputtem Privatleben, zu denen auch van Veeteren, dessen Bekanntschaft ich hier erstmalig machte, gehört. Zwar ist er mit seinen 57 Jahren überdurchschnittlich alt und hat auch ein gutes Verhältnis zu seiner geschiedenen Frau und seiner Tochter, aber sein Sohn sitzt im Knast und er selbst ist an Darmkrebs erkrankt und wird im Laufe dieses Krimis operiert. Alles das hätte ich lieber nicht hören wollen, eine Konzentration auf den Fall wäre mir lieber gewesen.
Ein weiterer negativer Punkt war, dass mir van Veeteren in seiner Arroganz einfach unsympathisch ist. Nun ist ein sympathischer Protagonist ja keine Voraussetzung für ein gutes Buch, aber gerade bei Krimis erleichtert es, wenn man den Ermittler mag.
Wie van Veeteren schließlich gelingt, den Mörder zu identifizieren, kann ich noch akzeptieren (ich habe Stimmen gelesen, denen dies zu weit hergeholt war), aber sein Verhalten im Anschluss daran macht mit doch Probleme. Einerseits weil ich es nicht gutheißen kann, andererseits weil es mir nicht gut genug im Charakter van Veeterens verankert ist. Nur eine kurze Andeutung wird gegeben, die sein Verhalten erklärt.
Trotz allem hat mir das Buch wegen der gut geschilderten Atmosphäre und dem passenden Stil recht gut gefallen, und ich denke schon, dass ich bei Gelegenheit weitere Krimis aus Nessers Feder lesen werde.
Das Hörbuch:
Torsten Wahlund macht seine Sache richtig gut. Mit angenehmer Stimme und guter Diktion liest er das Buch auf eine Weise, die es leicht macht, dem Inhalt zu folgen. Er versucht nicht, seine Stimme zu verstellen, etwas das - habe ich in den letzten Wochen exzessiven Hörbuchhörens feststellen müssen - Personen des anderen Geschlechts oft zu Witzfiguren macht. Trotzdem ist es kein Problem zu verstehen, wer denn gerade spricht.
Einziges Manko ist ab und zu eine fehlende Pause bei Szenenwechseln, solchen, die in Büchern meist mir einer Leerzeile markiert werden. Diese Leerzeile ist manchmal nicht zu "hören". Außerdem bemängele ich auch hier die bei schwedischen Hörbüchern so gut wie immer fehlende Angabe zu gekürzter oder vollständiger Lesung.
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Arjuna:
"WehWeh"