Sachbuchleserunde Maya

Es gibt 249 Antworten in diesem Thema, welches 48.125 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von schokotimmi.

  • So ihr Mitleser... Ich hab gesehen, das dieser Thread schon knapp 1000 mal gelesen worden ist, deshalb schreib ich nicht "ihr Beiden". :zwinker:


    Ich war gestern Abend noch ein bissel fleissig und hab die spanische Zeit zur Hälfte gelesen. Wie bereits erwartet macht es einen traurig und wütend zugleich, wenn man so liest wie die da abgehaust haben damals. Man braucht ja nur den Abschnitt "Die Grausamkeiten des Francisco de Montejo gegen die Maya von Yukatan" auf Seite 386 zu lesen. Genüg vollkommen. Oder den Text zu Bild 593 auf Seite 381. Wenn man sich vorstellt, das die Maya lieber von dieser Klippe gesprungen sind als in die Hände der Spanier zu fallen...


    Was ich auch schlimm finde ist dieses elendige Glauben-Einprügeln-Dingens. Ich frag mich bei solchen Sachen immer - Was ist eigentlich schlimmer? Jemanden zu töten, oder jemandem seinen Glauben einzuprügeln? Man, man, man.


    Naja... Ich bin jetzt beim Kapitel "Forschung" angekommen. Werd mich später drüber hermachen. :zwinker:

  • Ich bin durch!


    Gestern Abend wollte ich es wissen! :zwinker:


    Also... Das Kapitel "Forschung" fand ich toll. Doch hätte ich mir gerne mehr über John Lloyd Stephens & Frederick Catherwood gewünscht. Aber über die Beiden Herren gibt es bestimmt auch noch ein tolles Buch. :zwinker: Auf Seite 404 ist wieder eine sehr schöne Zeichnung von Catherwood zu sehen. Wie gern würde ich mir mal all seine Zeichnungen anschauen. Da sind bestimmt einige tolle Sachen dabei!


    Auch toll fand ich den kleinen Textabschnitt zu Bild 617 auf Seite 400. Da liebte Jemand seinen Job! Toll!


    Das Kapitel "Maya-Städte - Versunken, ausgegraben, bewahrt" liefert einen kurzen, traurigen Einblick darüber wie mit so manchen Maya-Städten umgegangen wird, wie Grabräuber plündern und alles nur wegen den lieben $$$. Traurig. Aber wie bereits in einem ähnlich Kapitel zuvor kann man die, in Armut lebenden Menschen dort verstehen wenn sie sowas machen.


    Nächstes Kapitel... "Die Maya heute". Fand ich sehr informativ, spannend aber auch traurig zugleich. Ich wusste nicht das man die heute noch lebenden Maya so behandelt(e). Als Beispiel nenn ich nur das "Vagabundengesetz"!!! So ein Dreck! Da kriegt man echt nen Zorn! Oder der Abschnitt "Verbrannte Erde - Guatemala im Krieg". Sehr heftig und brutal. Das wusste ich alles nicht! Oder das man den jungen Indios in der Schule falsche Sachen beibringt über die Ruinen und Tempelanlagen ihrer Vorfahren. Wie krank kann man sein?
    Doch bin ich froh darüber das man all diese Dinge auch erwähnt in solch einem Buch. Gehört meiner Meinung nach dazu.


    So. Genug Traurigkeit und Brutalität. Was ich erstaunlich finde und auch nicht wusste :redface: ist, das es 29 verschiedene Maya Sprachen gibt! :boah:


    Wo ich herzhaft gelacht habe war bei dem Wort "Kematz'iib'" was so viel bedeutet wie "Schrift-Webstuhl" oder besser gesagt: "Notebook"! :breitgrins: Was hab ich gelacht! Schön das die Maya Sprache nicht nur nicht ausgestorben ist, sondern sich auch noch weiter entwickelt!


    Ach ja, auf Seite 466 kommt ENDLICH die Erklärung zur Maya Sprache und deren Aussprache. Doof das es erst am Schluss kommt, da man das ganze Buch über denkt ob man die vielen Namen richtig liest. Naja, wenigstens ist eine Erklärung drin.


    Der Anhang ist sehr gelungen. Infos satt und zig schöne Bilder - mal wieder! Auf Seite 440 / 441 - ein sehr schönes Bild! Davon brauch ich ein Poster. :smile:


    Ich fand das Buch toll! Und kann es eigentlich nur empfehlen! Infos (fast) ohne Ende und hunderte schöner Bilder. Wer sich für Maya interessiert sollte sich dieses Buch kaufen. Und für 30 € ist das Buch eigentlich geschenkt.


    gruss


    Andreas

  • Mal wieder eine Fortschrittsmeldung von mir. :klatschen:


    Gestern habe ich den Abschnitt über die religiösen Vorstellungen der Maya gelesen und ich habe die ganze Zeit zwischen Erstaunen und Entsetzen/Abscheu geschwankt. Aber immer der Reihe nach. :zwinker:


    Das Kapitel über die Götter der Maya war höchst aufschlussreich. Über einige davon habe ich bisher schon etwas gelesen, über die Mehrzahl allerdings noch nicht. Neu gelernt habe ich zB, dass Götter auch Monatspatrone und Götter von Zahlen sein können (siehe Abschnitt über den Windgott). Seltsam ist, dass auch bei den Maya der Sonnengott eine sehr hohe Stellung einnimmt. Da musste ich spontan an die Ägypter denken. Allerdings ist es auch wieder logisch, ohne die Sonne gäbe es kein Leben. Der Todesgott hingegen sieht krass aus (Bild auf Seite 276 unten). Von den Maya wurde er jedoch nicht wirklich ernst genommen. Pech für ihn. :breitgrins:


    Die Doppelseite über die Hofzwerge zeigt, dass es Kleinwüchsigen auch bei den Maya nicht immer gut ging, musstes sie doch auch dort als Unterhalter auftreten wie bei uns im Mittelalter. Allerdings wurden sie auch mit wichtigeren Aufgaben betraut, zB der Entgegennahme von Tributen und sie hatten eine herausgehobene religiöse Stellung: sie galten als übernatürliche Wesen in menschlicher Gestalt. :bang:


    Die Darstellung des Schöpfungsmythos war sehr spannend. Obwohl die Maya ein festes Datum für die Entstehung unserer Welt haben, gab es auch davor schon leben in einer früheren Welt, die jedoch zerstört wurde, weil das 13. Bak'tun vollendet wurde. 1 Baktun = 400 Jahre. Hmm, die Mayawelt entstand am 28. September 3113 v.Chr., also wenn auch diese Welt nach 13 Bak'tun zerstört wird, wäre das im Jahr 2087 n.Chr. Puh, da haben wir ja noch etwas Zeit. :schwitz:



    Was ich sehr süß finde ist das sich die Maya, die Erde als eine im Urmeer schwimmende Schildkröte vorstellten. :smile:


    Da musste ich spontan an Pratchett und seine Scheibenwelt denken, allerdings fehlen noch die 4 Elefanten. :breitgrins:
    Toll find ich auch die Zeichnung auf Seite 286. Da kann man sich den Maya-Kosmos gleich viel besser vorstellen.



    Das Kapitel "Rausch und Ekstase" war sehr informativ. Wow! Was die sich da so reingezogen bzw. reingeschoben (!!!) haben ist wahrlich erstaunlich! :entsetzt:


    An der Stelle fand ich die Rituale doch etwas eklig. Wenn die alkoholische Getränke brauen und die so lange mit irgendwelchen Naturdrogen (Froschgifte, Pilze etc. :vogelzeigen: ) versetzen, bis man es nicht mehr trinken kann, weil es so abartig schmeckt, dann wird es eben "eingeführt". Da möchte ich nie auf einen Drink eingeladen werden. :wegrenn:


    Maya-Höhlen: Wahnsinn! Allein schon die erste Seite mit der riesigen Holztreppe in der Brunnenanlage von Bolonchen. :anbet:
    Dass Höhlen und Cenoten eine wichtige Rolle bei den Maya spielten, wusste ich schon, aber dass sie sogar ihre Bauwerke danach ausrichteten, dass sie möglichst über Höhlen lagen, ist mir neu. Mich wundert es jedoch, dass die Höhlendecken durch die extreme Belastung durch das Gewicht der Pyramiden/Gebäude noch nicht eingestürzt sind.



    Man vermutet das die Tempelpyramiden heilige Berge darstellen sollten. Wie war das denn bei den Ägyptern? Weis das einer von euch?


    Nope, bei den Ägyptern kenn ich mich da nicht so richtig aus, ich könnte dir höchstens die Erklärung aus der Fernsehserie "Stargate" anbieten :zwinker:


    Super fand ich im folgenden Kapitel über den Tod und die Seelen den Abschnitt über die way-Seelen als Schutzgeist und Begleiter eines Menschen. Ist ja logisch, dass die Maya-Herrscher alle immer das gefährlichste Tier, den Jaguar, als way-Seele haben wollten. :breitgrins: Ich hätte gern einen kleinen Affen oder einen tollen Fisch, das wäre cool. :klatschen:
    Endlich wurde auch mal der Mythos der göttlichen Zwillinge relativ chronologisch erzählt. Allerdings hat der Auszug aus dem Popol Wuj auf Seite 317 gezeigt, dass die Geschichte wesentlich umfangreicher ist. Ob es ein Buch gibt, in dem der ganze Mythos nacherzählt wird? Das fände ich richtig spannend. :smile:


    Als nächstes folgt der Abschnitt "Von der Klassik zur Postklassik". Mal schauen, wann ich dazu komme, weiterzulesen.


  • Wenn die alkoholische Getränke brauen und die so lange mit irgendwelchen Naturdrogen (Froschgifte, Pilze etc. :vogelzeigen: ) versetzen, bis man es nicht mehr trinken kann, weil es so abartig schmeckt, dann wird es eben "eingeführt". Da möchte ich nie auf einen Drink eingeladen werden. :wegrenn:


    Haha... Also man merke sich: Falls man doch mal das Geld zusammen haben sollte für einen Mexicourlaub und man wird von einem Maya auf einen Trink eingeladen - VORSICHT! :zwinker:

  • "Von der Klassik zur Postklassik"


    Nachdem im 4. Kapitel unter dem Abschnitt "Die dynastische Geschichte der Maya" der Aufstieg und Fall von Tikal und Calakmul dargestellt wurden und angedeutet wurde, dass das politische System anschließend zusammenbrach und die Mayawelt im Krieg versank, folgt nun die Fortsetzung. :zwinker:


    In drei Abschnitten wurde die Entwicklung in drei Regionen dargestellt. Zuerst ging es um die Puuc-Region und die "Hauptstadt" Uxmal. Mal wieder absolut begeistert war ich von der Karte des Zentralbezirks von Uxmal auf Seite 333. Wahnsinn! Etwas verwundert haben mich allerdings die Ausführungen zum Nonnenviereck, das den Mayakosmos darstellen soll. Da wird auf Seite 334 gesagt, dass das südliche Gebäude für die Unterwelt steht und deswegen mit dem Gott Itzamnaaj in Verbindung gebracht wird. Ist aber Itzamnaaj/der Himmelsvogel nicht ein Zeichen für den Himmel (siehe z.B. bei der Darstellung des Mayakosmos auf Seite 286)? :confused:


    Irgendwie hat der letzte Textabschnitt über den heutigen Zustand der Puuc-Region mich etwas melancholisch gemacht (Seite 337):

    Zitat

    Heute ist die Puuc-Region ein Land auffallender Gegensätze. Der Tourismus sorgt für eine Art Wiederbelebung manch alter Maya-Hochburg. Zehntausende Besucher drängen jährlich nach Uxmal, um die Größe seiner vergangenen Baukunst und die Tragik seines Niederganges auf sich wirken zu lassen. Auch mehr und mehr Angehörige der Maya-Bevölkerung kehren in den Puuc zurück und bewirtschaften die reichen Böden der Region; Bewässerungssysteme, die sich tiefer Brunnen und moderner Pumpen bedienen, ermöglichen heute in vielen Gegenden zwei oder sogar drei Ernten im Jahr. Der größte Teil des Puuc bleibt jedoch weiter vom Wald verhüllt, in dem sich immer noch der Gesang der Vögel über den zerfallenden Stätten eines Volkes erhebt, das sie einst so kunstvoll erbaute.


    Dass der Begriff "Postklassik" etwas missverständlich ist, zeigt der zweite Abschnitt über das nördliche Maya-Tiefland. Von Chichen Itza und später Mayapan (Wahnsinn, wie groß das Stadtgebiet ist: 2km x 3km samt vollständiger Verteidigungsmauer eek2.gif) ausgehend existierte ein weit reichendes Handelsnetz bis an die östliche Golfküste. Außerdem vollzog sich eine Abkehr von den ehemaligen Dynastien der Gottkönige zu einer Art früher Demokratie, dank derer die Standesunterschiede zwischen Adel und einfacher Bevölkerung abnahmen und der allgemeine Wohlstand vermehrt wurde. Im Gegensatz zum nahezu entvölkerteren Süden der Halbinsel Yukatan rings um die ehemaligen Metropolen Tikal und Calakmul bestand im Norden auch bei Ankunft der Spanier noch eine blühende Zivilisation.


    An der Pazifikküste gelangten während der Postklassik die K'iche-Maya zu Macht und etablierten ein weitreichendes Imperium durch die Unterwerfung benachbarter Stadtstaaten, welche sie zu Tributzahlungen verpflichteten. Offenbar waren hier Einflüsse anderer Kulturen mit am Werk, tauchen doch ausschließlich in dieser Region die Zwillingspyramiden auf. Toll finde ich die Zeichnungen auf Seite 359, die sie schön in ihrer Umgebung zeigen. Auch kam es erst in der späten Postklassik zur Beherrschung der Metallurgie und zur Herstellung von goldenen Schmuck- und Gebrauchsgegenstände, auf die die Spanier es abgesehen hatten. Glücklicherweise haben sie nicht alles Gold gefunden, sonst wäre die kunstfertige Goldkette auf Seite 362 wohl nicht erhalten geblieben.



    Auf Seite 370 / 371 ist als Abschluß zu dem Kapitel ein Bild der Ruinen von Tulum zu sehen, die die direkt am Meer sind. ICH BRAUCHE URLAUB, GELD UND EIN FLUGTICKET NACH MEXICO!!! :zwinker:


    Aber denk dran, bloß nicht auf einen Drink einladen lassen. :zwinker: :breitgrins:

  • Gerade in der Fernsehzeitung entdeckt:


    "Gottkönige im Regenwald" heute 20.15 Uhr - 21.00 Uhr auf Phönix


    Na wenn das mal kein Zeichen ist. :zwinker:


    Edit: Die Wiederholung läuft laut Teletext am Samstag, den 16.08. um 18.30 Uhr!

    Einmal editiert, zuletzt von Myriel ()


  • Und ich krieg kein Phönix... :grmpf: :heul:


    Naja, viel hast du nicht verpasst. Es war eine Doku, die eigentlich 2006 fürs ZDF produziert wurde.
    An manchen Stellen kam ich mir ziemlich verar***t vor, besonders als die eine Wissenschaftlerin die Opferrituale der Maya zur Kontaktaufnahme mit ihren Göttern mit der MACHT aus Star Wars verglichen hat. :vogelzeigen:
    Auch wurden einige Dinge ziemlich verkürzt und verfälscht dargestellt. Tikal war großes Zentrum der Mayawelt, aber Calakmul wurde mit keiner einzigen Silbe erwähnt. Statt dessen war Caracol der große Erzfeind.
    Und nach dem Untergang des wehrlosen Tikals durch einen völlig überraschenden Angriff Caracols ( :rollen: ) ging dann auch die ganze Zivilisation zu Grunde.
    Abgesehen von einige schönen Bildern (die u.a. auch in unserem Buch enthalten sind, siehe z.B. Seite 327 unten oder Catherwoods Zeichnung von Seite 292) gab es nichts Neues und einiges Falsches/verfälschend Dargestelltes.


    Da lese ich lieber noch einige Seiten im Buch. :zwinker:


  • Naja, viel hast du nicht verpasst.


    Da gebe ich dir absolut Recht :rollen: Das war echt ein Blödsinn, ich habe dann auch verschlafen.


    Liebe Leute, ich wollte euch nur sagen, dass ich die nächsten zwei Wochen Urlaub habe und daher weder zum Lesen noch zum Posten komme, ich bin nämlich auf Korfu. :winken:


    Wenn ich da bin, werde ich weiterlesen, ich bin eh die Letzte und dann könnt ihr meine Fortschritte weiter verfolgen.


    Katrin


  • Liebe Leute, ich wollte euch nur sagen, dass ich die nächsten zwei Wochen Urlaub habe und daher weder zum Lesen noch zum Posten komme, ich bin nämlich auf Korfu. :winken:


    Ich wünsche dir einen erholsamen Urlaub. :winken: (Und ich bin ein bisschen neidisch.)


    Nach dieser "super tollen" Doku gestern habe ich noch etwas gelesen und zwar den Abschnitt "Spanische Zeit". Toll war ja schon auf Seite 372 die Karte, auf der die Feldzüge der Spanier durch Yukatan eingezeichnet waren. So konnte man immer nachverfolgen, welcher Konquistador gerade wo unterwegs war.


    Natürlich war Geldgier der Hauptgrund für die Spanier, die Halbinsel zu erobern. Allerdings haben die Spanier nicht mit dem Klima und der Zersplitterung der Maya gerechnet, so dass sie viele Rückschläge einstecken mussten. Interessant ist, dass sich einige Maya-Städte mit den Spaniern verbündet haben, um sich so ihren Feinden zu entledigen. Meistens kam sie aber auch nicht viel besser dabei weg, denn kolonisiert wurden sie früher oder später auch.


    Krass war die Bildunterschrift zu Abbildung 589 auf Seite 379: Bartolomé de Las Casas forderte, dass die Ausbeutung der Maya beendet werden sollte und statt dessen mehr Sklaven aus Schwarzafrika eingesetzt werden sollten. Den einen Menschen versucht er Gutes zu tun, indem er andere Menschen zur Hölle auf Erden verdammt. :vogelzeigen: Aber die haben das damals wohl anders gesehen.


    Ein kluger Schachzug der Spanier war es, Maya-Adlige auch in ihrem neuen Verwaltungssystem als Führungskräfte einzusetzen, denn erstens kannten sie die Bevölkerung und zweitens konnten die Spanier sie durch Vorzugsbehandlung relativ gut bei der Stange halten.


    Auf Seite 393 oben schließlich der Platz, auf dem Diego de Landa fast alle Maya-Codizes verbrennen lies. Wenn das verhindert worden wäre, wie viel mehr wüsste man heute über die Maya. :traurig:


  • Korfu? Oder meintest du Kopan? :zwinker: Einen wunderschönen Urlaub wünsch ich.


    Du bist vielleicht die Letzte (klingt schon blöd - ist es auch) aber das hier ist doch ne Leserunde und kein Wettrennen oder? Lass dir Zeit. Und über die Kapitel schreiben können wir in 10 Jahren immer noch! Obwohl wir dann vielleicht schon das nächste Buch über die Maya in Angriff genommen haben sollten, falls wir die Idee beibehalten.


    Zu dem Bericht auf Phönix... Gut dann hab ich ja nix verpasst. Aber das man so einen Blödsinn erzählen kann? Das mit der Macht aus Star Wars find ich schon doof. :breitgrins: Hoffentlich glaubt denen das keiner!!!


  • Auf Seite 393 oben schließlich der Platz, auf dem Diego de Landa fast alle Maya-Codizes verbrennen lies. Wenn das verhindert worden wäre, wie viel mehr wüsste man heute über die Maya. :traurig:


    Allerdings. Man stelle sich nur mal vor wenn die Spanier erst gar nicht nach Südamerika aufgebrochen wären, wie es dann heute aussehen würde!

  • Vorletztes Kapitel: "Forschung"


    Es war echt faszinierend zu lesen, wie die Mayaforschung in ihren Anfängen aussah und auf welchen Wegen sie zu ihren Erkenntnissen gelangt ist. Einerseits wurde versucht, die als "Fünftel" der spanischen Krone an den Schätzen der Konquistadoren nach Spanien gelangte Mayakunst aufzuspüren - leider ohne Erfolg, aber da hat der Autor auch recht, wenn er schreibt, dass dass im Europa der letzten 500 Jahre mit all den Kriegen und Plünderungen kaum zu erwarten war. Toll ist aber, dass der Dresdner Codex als Bestandteil einer solchen "Lieferung" nach Spanien die Zeit überdauert hat. Immerhin kam Diego de Landa an den nicht heran, um ihn zu verbrennen. :zwinker:
    Andere Forscher haben sich statt mit der Kleinkunst der Maya mit der Architektur beschäftigt und den Regenwald nach (im wahrsten Sinne) versunkenen Städten durchsucht und diese vermessen und gezeichnet. Super die Doppelseite 406/407 mit den Abbildungen von Catherwood!


    Doch hätte ich mir gerne mehr über John Lloyd Stephens & Frederick Catherwood gewünscht. Aber über die Beiden Herren gibt es bestimmt auch noch ein tolles Buch. :zwinker: Auf Seite 404 ist wieder eine sehr schöne Zeichnung von Catherwood zu sehen. Wie gern würde ich mir mal all seine Zeichnungen anschauen. Da sind bestimmt einige tolle Sachen dabei!


    Auf solch ein Buch hoffe ich auch. :herz: Mal schauen, was sich in der Hinsicht rauskriegen lässt. :zwinker:
    Absolut daneben fand ich die Aktionen von Graf Waldeck: nicht nur, dass er auf seinen Zeichnungen die Mayastädte bewusst "europäisiert" und verfälscht abbildet, sondern er stellt auch noch total hirnrissige Theorien auf. neenee.gif



    Das Kapitel "Maya-Städte - Versunken, ausgegraben, bewahrt" liefert einen kurzen, traurigen Einblick darüber wie mit so manchen Maya-Städten umgegangen wird, wie Grabräuber plündern und alles nur wegen den lieben $$$. Traurig. Aber wie bereits in einem ähnlich Kapitel zuvor kann man die, in Armut lebenden Menschen dort verstehen wenn sie sowas machen.


    Den größten Schaden richten ja auch nicht die Einheimischen an, sondern die gut ausgerüsteten Banden. Da tut es in der Seele weh, zu lesen, dass ganze Gebäude vollständig zerstört wurden und sogar Teile einer Treppe abgesägt wurden. :grmpf:


  • Auf solch ein Buch hoffe ich auch. :herz: Mal schauen, was sich in der Hinsicht rauskriegen lässt. :zwinker:


    Ich hab mir mal dieses hier auf meinen Wunschzettel geschrieben und werde es mir wahrscheinlich nächsten Monat bestellen:


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    Ich hoffe nur es taugt was bzw. erfüllt meine Erwartungen! :zwinker:


    Oh ja dieser Graf Waldeck muss ein totaler Idiot gewesen sein oder? Schlimm sowas... Vor allem: warum zur Hölle macht man sowas denn?

  • Ich würde jetzt spontan dieses Buch noch mit in den Raum stellen:


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    John L. Stephens - In den Städten der Maya. Reisen u. Entdeckungen in Mittelamerika u. Mexiko 1839 - 1842. Mit 140 Zeichn. von Frederick Catherwood :teufel:


    Ist zwar nur gebraucht zu bekommen, aber die Preise stimmen und es scheinen auch gut erhalten Exemplare dabei zu sein.


    Edit:
    Oder die englischen Originale:


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    John L. Stephens - Incidents of Travel in Central America, Chiapas, and Yucatan, Vol. 1 + 2



    Grr, eigentlich hätte ich den Beitrag gar nicht posten sollen, jetzt führe ich mich schon selbst in Versuchung. :rollen:

    Einmal editiert, zuletzt von Myriel ()

  • 140 Zeichnungen von Catherwood!!! :boah: Haben will!!!


    Grr, eigentlich hätte ich den Beitrag gar nicht posten sollen, jetzt führe ich mich schon selbst in Versuchung. :rollen:


    :breitgrins: Ach ja...

  • Sodele, das letzte Kapitel ist auch gelesen. :klatschen:
    Allerdings war das nochmal ein ziemlich schwerer Brocken: "Die Maya in der Gegenwart"


    Unglaublich, wie die Maya in den letzten Jahrzehnten behandelt und gedemütigt wurden. Ich will die spanischen Konquistadoren nicht verharmlosen, aber ich bin mir nicht sicher, was schlimmer war: Der Genozid in den 1980er Jahren forderte 150.000 Tote, mindestens 1,4 Mio. Flüchtlinge gab es. Zudem noch eine mehr als zweifelhafte Umsiedlungspolitik etc. Und weswegen das alles? Nur wegen dem Land der Maya, der Besitzgier der Menschen.


    Als Hilfsmittel zur Unterdrückung der Maya wird angestrebt, ihre kulturelle Identität auszulöschen, durch Verdrängung ihrer Sprachen, Verschweigen ihrer Vergangenheit und sogar gezielter Lügen über ihre Urahnen. Fassungslos!


    Immerhin gibt es eine starke Maya-Bewegung zum Erhalt ihrer Kultur. Toll finde ich, dass der Friedensnobelpreis 1992 an die Maya-Frau Rigoberta Menchú ging. Ein sehr wirksames Symbol!



    So. Genug Traurigkeit und Brutalität. Was ich erstaunlich finde und auch nicht wusste :redface: ist, das es 29 verschiedene Maya Sprachen gibt! :boah:


    Das mit den vielen Mayasprachen ist mir auch neu gewesen. Interessent ist, dass im Norden Yukatans eine Sprache vorherrscht, werden das Gebirgsland im Süden Guatemalas so zerglieder ist. Liegt wohl auch an der Landschaft, die die einzelnen Sprachgruppen mehr voneinander abschnitt als im flachen Norden.



    Wo ich herzhaft gelacht habe war bei dem Wort "Kematz'iib'" was so viel bedeutet wie "Schrift-Webstuhl" oder besser gesagt: "Notebook"! :breitgrins: Was hab ich gelacht! Schön das die Maya Sprache nicht nur nicht ausgestorben ist, sondern sich auch noch weiter entwickelt!


    Da musste ich auch grinsen. Ein Schrift-Webstuhl - einfach herrlich. :breitgrins:
    Bewundernswert finde ich auch, dass viele junge Maya ihre christlichen Namen ablegen und wieder Mayanamen annehmen. :daumen:


    Den Anhang werde ich wohl am Wochenende noch etwas durchgehen, da scheinen noch einige interessante Dinge drin versteckt zu sein. :zwinker: