Arto Paasilinna - Der wunderbare Massenselbstmord

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  • Hallo ihr Lieben,


    in der Lesenacht habe ich ja "Der wunderbare Massenselbstmord" von Arto Paasilinna angefangen und heute morgen im Zug beendet. Da auch viele von euch an dem Buch interessiert waren, wollte ich auch hier noch was dazu schreiben.


    Leider hat das Buch für mich nicht das gehalten, was es anfangs versprochen hat. Die Grundidee ist absolut genial, aber die Umsetzung war lieblos, nüchtern und nur selten wirklich skurril-witzig. Personen sind eher Randfiguren, als Füllmaterial für die Geschichte.


    Dennoch ließ sich das Buch sehr flott lesen und irgendwie war es auch sehr interessant. Aber wie gesagt: Von dieser Idee hatte ich mir mehr erhofft.


    Meine Rezension


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Hallo!


    Habe das Buch auch recht schnell gelesen. Auf der einen Seite bin ich von Paasilinnas Art zu schreiben total begeistert (hatte vorher "Nördlich des Weltuntergangs" gelesen), aber auf der anderen Seite fehlt irgendwas.


    (Ich verzichte auf Namen, weil ich mich nicht mehr an sie erinnern kann :zwinker:)
    Also, Paasilinna beschreibt ja hier mal wieder eine Situation, die krotesker nicht sein könnte: Ein Mann will sich das Leben nehmen und das ausgerechnet in einer Scheune, in der gerade ein anderer das gleiche versucht. Also tut man sich kurzerhand zusammen und überlegt, was man tun könnte. Heraus kommt eine Zeitungsannonce, in der alle potentiellen Selbstmörder Finnlands aufgefordert werden sich zu melden. Und weil die Ressonanz so groß ist, organisiert man ein Seminar in Helsinki.
    Im Anschluss an dieses Seminar kommt es zu ersten Selbstmordversuchen. Doch nur die wirklich tragisch- witzigen Figuren finden ihr Ende. Der Rest macht sich auf zu einer Busreise (der Bus wird natürlich auch von einem potentiellen Selbstmörder gefahren), die das Leben der Beteiligten beenden soll. Und dabei erlebt man so allerlei kroteskes und witziges und auch ernsthaftes...


    So weit, so gut. Zuerst einmal finde ich, dass es viel zu viele Figuren gab (und dann auch noch alle mit so komplizierten Namen *gg*). Dass Paasilinna jeden bei Vor- und Zunamen nennt und dann auch noch einen realen finnischen Ort dazugibt, ist einerseits verwirrend, macht aber andererseits auch ein wenig den Stil des Autors aus. Er hält seinen Landsleuten mit Sarkasmus einen Spiegel vor. Teilweise entglitt mir die Sache aber zu sehr, es schien, als habe er ein paar Statistiken neben sich liegen gehabt, die er unbedingt einbauen musste.
    Das Ende fand ich sehr voraussehbar. Nur in ein paar kleinen Details konnte Paasilinna überraschen. Ansonsten begeistert mich seine trockene Art zu schreiben. Manchmal wird es mir allerdings zu trocken und es wäre fein, wenn er mal seine Charaktere ein bißchen ausformen würde. Aber das ist glaube ich nicht sein Ziel...


    Ich werde also, wenn es mir danach ist, bestimmt mal wieder einen schnellen Paasilinna lesen. Mein Lieblingsautor zum Wegträumen wird er allerdings nicht. Wobei es schon schön ist, immer von Orten zu lesen, an denen man selbst schon war :smile:


    Geben wir mal drei Ratten und ne Maus


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    LG
    die Lidscha

  • So, das Buch an zwei Tagen verschlungen... :klatschen:
    Köstlich, einfach köstlich. Ganz toll sprachlich geschrieben und die Handlung super! Also echt mal ein gutes Buch, dass sich schnell lesen läst und irgendwie einen ruhigen Schreibstiel hat.


    Kanns wirklich empfehlen. Die Handlung ist super und man kommt oft ins Schmunzeln über diese groteske Gruppe die sich in diesem Buch bildet...


    4ratten dat gibt 4 fettgefressne Rattzis!

    Ein Leben ohne Bücher ist kein Leben!

  • Mich hat das Buch primär wegen seines Titels gereizt. Ich fand die Geschichte zu Beginn sehr gut und auch witzig, gegen Ende hin schmunzelt man zwar immer noch gerne über die Stationen der Gruppe, die auf dem weiten (in Kilometern) Weg zum Selbstmord liegen, die Handlung zieht sich jedoch auch etwas in die Länge.


    Auch wenn es gemein klingt: Gerade weil die Gruppe ihren Massenselbstmord immer wieder hinausschiebt, möchte man manchmal sagen "Hopp oder Topp, jetzt entscheidet euch mal - und fangt nicht zum 100 mal ein Schnaps-Saufgelage an". Das Klischee der trinkfreudigen Nordländer wird hier exzellent bedient :zwinker:


    Von mir gibt's trotzdem 4ratten

  • :klatschen: Klingt ja ziemlich interessant.... da muss ich wohl mal stöbern und reinlesen gehen

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Lange nicht mehr so oft gegrinst beim Lesen eines Buches :breitgrins: Ich habe mich recht gut unterhalten gefühlt. Jedoch nur bis ca. S. 200, danach ging einfach der Reiz verloren und ich dachte mir nur noch: Sterbt doch endlich :rollen: Zu viele Namen von Personen und Ortschaften taten das ihrige dazu, dass die Bewertung nicht so gut ausfällt, wie sie ursprünglich geplant war.


    Trotzdem noch
    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze: