Arnaldur Indridason - Wer kennt die Bücher?

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 10.153 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dottie.

  • Zitat von "Eva"

    Ich habe Anfang des Jahres "Engelsstimme" von Arnaldur Indridason gelesen. Der Kriminalfall an sich war schon recht spannend. Der Kommissar war mir allerdings sehr unsympatisch. Depressiv, einsam, total verkorkste Kinder und eigentlich ein total verkorkstes Leben. Dieser Eindruck ist übriggeblieben vom Buch - daher denke ich ehr, daß ich kein weiteres Buch von ihm lesen werde.


    Eva, Du sprichst einen Grund an, warum ich bisher keinen Mankell gelesen habe. Über dessen Krimis wird gesagt, sie seien sehr, sehr düster.
    Von Indridason und Mankell lese ich aber trotzdem mal was bzw. mehr, damit ich das mit eigenen Augen sehe. Sind die Skandinavien-Bücher so depressiv oder einfach unheimlich gute Portraits desillusionierter Kriminalbeamter?

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  • Hallo Bettina,


    ich lese sehr gerne skandinavische Krimis. Dieses extrem negative, depressive ist mir eigentlich nur bei den Krimi-Autoren aufgefallen, wobei es bei Mankell und Nesser noch ging. Bei Indriadson hingegen fand ich den Kommissar unerträglich und ich war froh, als ich das Buch fertig gelesen hatte. Vielleicht ist das die ehr „männliche“ Darstellung von Männern ???
    Bei den Autorinnen (Leena Letholainen, Karin Wahlberg, Marita Gleisner, Sirpa Tabet oder Lisa Marklund) empfand ich die Ermittlerinnen überhaupt nicht als dunkel oder negativ. Sie haben zwar alle ihre Probleme, auch nur zum Teil überwunden, aber immer ein Bestreben und auch die entsprechenden HANDLUNGEN, es besser zu machen.


    Eva

  • Letzte Woche habe ich "Tödliche Intrige" gelesen und war sehr enttäuscht :sauer: Es war vom Stil ganz anders als die vorherigen Indridason Bücher (Tödliche Langeweile). Ich habe es aber nicht zurück zu amazon geschickt, sondern bei buchticket eingestellt. Nach ca. 2 Minuten war es weg :smile:

    Gruß Mascha

  • Der Band "Menschensöhne" von Indridason kam in Deutschland zwar erst nach "Nordermoor", "Todeshauch" und "Engelsstimme" auf den Markt, aber er ist eigentlich der erste der Reihe.


    Er ist, vor allem wenn man die Zusammenhänge betrachtet, ein Stück "fantastischer" als die andern Krimis. Wahrscheinlich wollte der Verlag testen, wie der neue isländischer Autor mit "normalen" Krimis auf dem deutschen Markt aufgenommen wird, ehe er ein so ganz anderes Buch hinterherschob.


    Violetta

  • Zitat von "Violetta"

    Der... Er ist, vor allem wenn man die Zusammenhänge betrachtet, ein Stück "fantastischer" als die andern Krimis.


    Was meinst Du damit? Spielen Elfen eine Rolle?

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  • Hab bis jetzt Noordermoor und Todeshauch gelesen.
    Eigentlich sind sie ja sehr gut, aber wirklich störend finde ich die sehr düstere und depressive und wahrscheinlich ja auch realistische Stimmung und die isländische Atmosphäre(wie hier dargestellt) ladt nicht gerade zum Kofferpacken ein.


    Todeshauch fand ich richtig bedrückend und mußte immer wieder unterbrechen um nicht selbst in Depressionen zu verfallen.


    ABER ich werd den nächsten Isländer auch wieder lesen, wenn mir einer unterkommt.

  • @ Bettina, "fantastischer", nicht "fantasyscher" :zwinker:


    Auch wenn Iren und Isländer mit Elfen auf Du und Du stehen (welche andere Nation würde eine Straße um einen Felsen herumführen, weil in dem Felsen laut Überlieferung Elfen wohnen?), treten sie in diesem Krimi nicht auf.


    Ich meinte damit: Die Lösung des Falls ist z.Z. noch im Bereich der Fantasie zuhause im Gegensatz zu Indridasons anderen Bücher, in denen ganz reale Vorkommnisse und Zusammenhänge eine Rolle spielen.


    Violetta

  • Hallihallo,


    ich werde immer neugieriger auf die Bücher. Kann man die auch durcheinander lesen oder sollte man eine Reihenfolge einhalten? Bluebell hatte das ja schon anfangs gefragt, aber ich habe nirgends eine Antwort gefunden.


    Gerade Vargas Einschätzung des Düsteren fasziniert mich. Solche Bücher mag ich sehr gerne, allerdings muss ich dafür dann auch in der richtigen Stimmung sein.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe nachdem ich Nordermor schon vor längere Zeit gelesen habe, mittlerweile auch "Todeshauch" gelesen. Und das hat mir gleich noch um vieles, vieles besser gefallen. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und wie ein Puzzlespiel sind die einzelnen Kapitel aneinandergefügt, sodass mach am Schluss vor dem fertigen Ergebnis steht. Wirklich toll geschrieben und wirklich empfehlenswert!!


    @Nimue: Ich glaube nicht, dass man die Reihenfolge beachten muss. Ich habe zwar festgestellt, dass es in Erlendurs Privatleben (mit seiner Tochter) es eine fortgesetzte Geschichte gibt, aber die ist nicht unbedingt von Bedeutung).


    Liebe Grüße!!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Ich habe in der Reihenfolge "Engelsstimme", "Nordermoor" und "Menschensöhne" gelesen, "Gletschergrab" liegt auf dem SUB.


    Es war kein Problem. Ich bin allerdings keine Reihenfolge-Leserin, weil ich mir den meisten Lesestoff aus der Bücherei besorge.


    Violetta

  • Zitat von "Vargas"

    ... aber wirklich störend finde ich die sehr düstere und depressive und wahrscheinlich ja auch realistische Stimmung und die isländische Atmosphäre(wie hier dargestellt) ladt nicht gerade zum Kofferpacken ein. ...


    Zum Urlaub machen im Sommer ist es absolut kein Problem, zumal die Sonne fast rund um die Uhr scheint. Im Winter mag es da anders aussehen. Aber wenn Du Deine Koffer zwischen Juni und August packst, wirst Du mit atemberaubender Natur belohnt.
    Das ist das Privileg des Touristen, dass er alles schön finden kann, und mangels Daueraufenthalt die "Schattenseiten" eines Landes kaum miterlebt.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Noch ein paar Worte zu "Gletschergrab": Ich mag Geheimdienst-Thriller nicht so gern, und daher gefiel mir dieses Buch auch nicht so gut wie Indridasons Krimis. Das Buch war stellenweise stark übertrieben, und das gänge Muster von bösen und guten Militärs und Geheimdienstleuten fand ich zu platt.


    Wie Kristin es mit Killern, Soldaten und dem skrupellosen Expeditionsleiter aufnimmt, war an den Haaren herbeigezogen.


    Violetta

  • Endlich habe ich auch zwei Bücher von A. Indridason gelesen: Menschensöhne und Gletschergrab. Menschensöhne erinnert mich nicht nur wegen des Kommissars Erlendur sehr an Mankells Wallander-Krimis. Die ganze Schreibweise, Stimmung und Aufbau des Buches kommen mir ähnlich vor. Da ich allerdings Wallander gerne mag, werde ich auch die anderen Erlendur-Bücher lesen, sobald ich sie in der Bücherei ergattern kann. Zum selbst Kaufen reicht die Euphorie dann allerdings doch nicht aus.


    Gletschergrab ist dagegen nicht so mein Ding. Mit politisch angehauchten Thrillern kann ich nicht so viel anfangen, mich stört auch, dass das Thema 2. Weltkrieg immer wieder thematisiert wird, auch wenn es ein Teil unserer Geschichte ist. Die Story an sich ist einigermaßen spannend, die Protagonistin Kristin allerdings sehr unglaubwürdig. Da sitzt eine unbedeutende Juristin in irgendeinem Ministerium und schiebt Akten über ihren Schreibtisch, und kaum gerät ihr "kleiner" Bruder in Gefahr, nimmt sie es mit Mördern, Geheimagenten, Militär und anderen Bösewichten in einer Art und Weise auf, die James Bond noch in den Schatten stellt. Absolut an den Haaren herbeigezogen. Dafür gibt es höchstens 2ratten


    Gruß
    Doris

  • Ich hab doch wirklich noch nichts zu Arnaldur Indridason geschrieben? Gibts ja nicht. Und dabei mag ich bisher alle Krimis dich bisher von ihm gelesen habe. Leider hab ich immer ein Problem damit mir zu merken welche ich nun eigentlich gelesen habe da die Umschlagbilder sich so ähneln und ich sie daher kaum unterscheiden kann. Ich muss immer wieder aus neue den Klappentext lesen damit ich weiß mit welchem der Bücher ich es zu tun habe.
    Indridason ist kein Mankell aber zu sehr zu vergleichen fände ich auch unfair. Ich lese jedenfalls immer mal wieder gerne in einem der Romane.

  • Ich mag Indridason auch. Ich kenne den ersten und vierten Band bisher (Engelsstimme und Menschensöhne). Ich finde es nur etwas schade, dass Erlendurs Privatleben in den Büchern etwas zu kurz kommt. Normalerweise reizt mich das auch, eine ganze Krimireihe zu lesen.


    LG
    Claudi

  • Also ich muss mich hier mal als Indridason-Fan outen! :herz:


    Hab bisher alle Erlendur-Krimis gelesen bis auf Frostnacht. Aber den werde ich hoffentlich bald aus der Bücherei bekommen! :klatschen: Man brauht denke ich schon eine nordische Seele um die Krimis von Indridason zu mögen und mit den Charakteren warm zu werden. Meine Schwester findet Indridason dagegen solala, aber steht total auf Commissario Salvo Montalbano von Camilleri. In den kann ich mich so gar nicht reinfinden. :wegrenn:


    Wer also den Norden liebt, wird wahrscheinlich auch Indridason mögen. Wen es mehr in den Süden zieht, wahrscheinlich eher nicht. :winken:


    lg bane

  • Ich bin auch Fan ;)


    Das erste Buch von ihm, das ich gelesen habe (Gletschergrab) fand ich aufgrund der "komischen" Namen etwas schwierig. Die Story und Schreibweise hat mir aber sehr gut gefallen. Inzwischen habe ich noch mehr Bücher von ihm gelesen, u.a. auch Tödliche Intrige. Das Buch fand ich zum Ende hin sehr beklemmend, weil man sieht, wozu Menschen fähig sind und weil man einsieht, dass man die ganze Zeit (während des Lesens) falsch gedacht hat. Ich fand es sehr gut.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.