Inhalt
Stanley McCormick, Erbe eines gigantischen Vermögens aus dem Mähdrescherimperium seines Vaters, ist 31 Jahre alt und frisch verheiratet, als er 1904 wegen geistiger Verwirrtheit und gewalttätiger Ausfälle besonders gegenüber Frauen in eine Nervenheilanstalt eingeliefert wird. Bald darauf bezieht er zusammen mit seinen Pflegern und einem Psychiater einen der Landsitze der McCormicks - Riven Rock.
Über vierzig Jahre seines Lebens verbringt er dort, hat viele schlechte, aber auch einige gute Phasen, die Hoffnung auf Heilung versprechen. Während draussen der erste Weltkrieg tobt, die Prohibition und das Frauenwahlrecht eingeführt werden und die behandelnden Ärzte kommen und gehen lebt er eingesperrt und über lange Zeit völlig isoliert von Frauen in seiner eigenen Welt.
Währenddessen muss seine junge Frau mit der Trennung von ihrem Mann fertig werden und ihren eigenen Weg gehen, immer voller Hoffnung, dass Stanley eines Tages wieder ganz gesund wird.
Sein Pfleger O'Kane ist ausser ihr der Einzige, der diese Hoffnung teilt, doch hat er mit Frauen und Alkohol selber genug Probleme.
Meine Meinung
Dies war das erste Buch, dass ich von T. C. Boyle gelesen habe und ab jetzt hat er einen Fan mehr.
Es ist in einer wunderbar bildhaften Sprache geschrieben und die Charaktere hatte ich von den ersten Seiten an so lebendig vor meinen Augen wie noch selten bei einem Buch. Die eigentlich sehr traurige Geschichte wird teilweise wirklich humorvoll erzählt und keine einzige Seite lang kam Langeweile auf.
Gut gemacht waren auch die Rückblicke auf Stanleys Kindheit und Jugend und die erste Zeit mit seiner Frau, so konnte man wenigstens ansatzweise begreifen, wie es zu einer so schweren Persönlichkeitsstörung kommen konnte.
Lt. Klappentext beruht das Buch auf einer realen Geschichte, in wieweit es aber authentisch ist wird leider nicht gesagt. Zumindest gibt es die Landmaschinenmarke "McCormick" auch heute noch.
Interessantes Detail am Rande: das für das Cover verwendete Foto ist ein Portät von Stanley McCormick und seiner Frau, aufgenommen 1904.
Von mir gibt es