Andrew S Greer - Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 6.466 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jari.

  • Hallo zusammen,


    vor einigen Wochen erhielt ich das Buch "Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli". Nachdem es bis jetzt ungelesen im Regal stand, möchte ich es nun lesen. Anfangs hat mich die Thematik nicht wirklich interessiert, aber mittlerweile habe ich viel Positives über die Geschichte gehört.


    Über den Inhalt:
    Max Tivolis Leben verläuft buchstäblich rückwärts: als alter Mann geboren, stirbt er als Kind. Im Mittelpunkt seines Daseins steht Alice, die Max sein Leben lang liebt, doch als sie jung ist, ist er alt, und als sie älter wird, ist er ein Kind ... Packend, mit großem Einfühlungsvermögen und genauer Beobachtungsgabe schildert der Autor die Tragik einer sich verfehlenden Liebe.


    Tivolis Biografie hat eine Tragik, die nur die Literatur gebären und plausibel erzählen kann: Als Greis geboren, verjüngt sich sein Körper unaufhörlich. Am Anfang sitzt Tivoli deshalb mit der Weisheit eines alten Mannes im Sandkasten und blickt zurück auf ein Leben, das sich in eine Formel pressen lässt: „Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen“. Bei Max ist diese Liebe Alice, die er ein Leben lang begehrt. Jedoch ist er alt, als sie erst langsam erwachsen wird. Erst zur Hälfte des Lebens erhält ihre Liebe eine Chance -- bevor sich ihre Wege durch zwei ungleich gepolte Lebensuhren wieder trennen müssen.
    (entnommen bei Amazon.de)


    Hat es von euch schon jemand gelesen und kann darüber berichten?


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    Grüße,
    Arwen

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Nein, ich kenne es nicht und habe bis jetzt auch noch nicht davon gehört. Es hört sich aber sehr interessant an (und sehr traurig). Ich werde mir das Buch auf jeden Fall merken! :smile:

  • Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber es interessiert mich sehr - die Story hört sich originell an.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe mir neulich das englischsprachige TB gekauft. Mal sehen, wann mein riesenhafter SUB mich dazu kommen lässt es zu lesen.

    &quot;Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler&quot; (Philippe Dijan)<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/11612.0.html]Mein SUB[/url

  • Es ist eins der besten Bücher von 2005 :smile:


    Zunächst die Idee überhaupt ist genial, und die Ausarbeitung dann ist hervorragend. Also ich kann das Buch nur wärmtens weiter empfehlen :klatschen: Obwohl mein Mann sagt: Das war mein traurigstes Buch überhaupt :sauer:
    Ja, es ist schon traurig, wenn man sich in die Rolle des Max zu sehr hineinversetzt. Aber genial :zwinker:

  • Nachdem ich das Buch am Mittwoch Abend eigentlich nur mal anlesen wollte, konnte ich es kaum aus der Hand legen, und einen Tag später hatte ich es schon zu Ende gelesen.


    Ich kann mich Heidi nur anschließen:
    "Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli" gehört eindeutig zu den besten Büchern, die ich dieses Jahr gelesen habe.

    Ein bisschen mehr zum Inhalt, der Klappentext ist ein wenig dürftig:


    Im Jahr 1930 blickt Max Tivoli auf sein bisheriges Leben zurück und schreibt seine Erlebnisse auf.
    Max hat bei seiner Geburt 1871 schon schon das Aussehen eines alten Mannes; Mit zunehmendem Alter verjüngt sich sein Körper, so dass offensichtlich wird, dass Max sich, wenn er eigentlich alt sein soll, zum Kleinkind wandeln wird.
    Seine Eltern versuchen ihn in den ersten Lebensjahren vor der Welt zu verstecken, und später wird Max einfach als älterer Verwandter ausgegeben. Außer seinen Eltern weiß nur sein Freund Hughie, wer und wie Max wirklich ist.
    Als Junger Mann im Körper eines alten verliebt er sich in Alice. Die Liebe ist aufgrund seiner Krankheit aussichstlos, und bald schon trennen sich ihrer beide Wege.


    Wegen seines Aussehens kann Max sein ganzes Leben lang nicht der sein, der er wirklich ist, er muss sich ständig verstellen.
    Gemeinsam mit Hughie versucht er, sein Leben zu meistern und wenigstens manchmal richtig glücklich zu sein.



    Die Idee der Geschichte ist, wie Heidi schon sagte, genial, und die Umsetzung ist Andrew Greer einmalig gelungen.
    Das Leben von Max, die meiste Zeit "gefangen" im falschen Körper, erlebt man beim Lesen so unendlich unglücklich und traurig, und bei den kurzen Freudenmomenten, die Max manchmal erlebt, muss man sich einfach mit ihm freuen.
    Auch nach dem Lesen musste ich lange über die Geschichte nachdenken.


    Da die Ereignisse um 1900 spielen, ist auch die Ausdrucksweise dementsprechend angepasst, aber daran gewöhnt man sich schnell.


    "Die erstaunliche Geschichte...." ist auf jedenfall ein :tipp: , so dass ich ausnahmsweise zum Kauf des Hardcovers rate :smile:

  • Schön, dass man beim Stöbern durch das Forum immer wieder interessante Themen findet! :klatschen:


    So, nun zum Buch:
    Ich habe das Buch vor drei Monaten gelesen. Es hatte mich im Buchladen immer schon angelächelt, weil ich die Thematik einfach interessant fand. Dann hat mein Freund mir das Buch aus heiterem Himmel geschenkt. Ich habe es dann während meiner Nachtschicht an einem Stück durchgelesen.


    Die Idee zum Buch ist wirklich etwas Neues, was meines Erachtens nicht häufig vorkommt in der Literatur der letzten Jahrzehnte. Zudem ist die Idee sprachlich sehr gut umgesetzt. Das Buch schaffte es, mich zum Nachdenken zu bringen, ohne jedoch übertrieben melancholisch an das Thema heran zu gehen. Ich finde, das Buch hat einfach eine einmalige Stimmung und die Charaktere werden sehr sorgfältig und detailliert ausgearbeitet.


    Eines meiner Lieblingszitate stammt übrigens aus diesem Buch:


    Jeder ist die Liebe im Leben eines anderen

    Einmal editiert, zuletzt von julhenne ()

  • Hallo julhenne,


    ob Du es glaubst oder nicht: Ich hatte jetzt gerade ein bißchen Gänsehaut, als Du den Satz zitiert hast. Einfach zu schön und definitiv auch einer meiner Lieblingssätze!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "julhenne"

    Eines meiner Lieblingszitate stammt übrigens aus diesem Buch:


    Jeder ist die Liebe im Leben eines anderen


    Da kann ich mich nur anschließen.
    Diese Worte sind sooo schön :herz:

  • Ich habt mich ja jetzt echt neugierig gemacht! Ich glaube das Buch wird auf meine Wunschlist gepackt und meinem Freund als Geschenk vorgeschlagen...
    Hach, wie ich dieses Forum liebe :herz:

  • Gerade (nachdem es mir empfohlen wurde) habe ich mich gefragt, ob ich mir das Buch kaufen sollte und schon habt ihr mir meine Entscheidung abgenommen. Danke :smile:

  • Andrew Sean Greer - Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli


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    Klappentext:
    ""Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen"", beginnt Max Tivoli die unerhörte Geschichte seines Lebens, das sich in einem Detail von allen anderen unterscheidet: Als alter Mann wird er geboren, als Kind verlässt er die Erde wieder. Die Achse, um die sich sein Leben dreht, heißt Alice. Max liebt sie sein Leben lang, doch als sie jung ist, wirkt er alt. Erst viel später schlagen die Uhren der beiden für kurze Zeit im gleichen Takt, und ihre Liebe erhält eine zweite Chance.


    Meine Meinung:
    Schon der erste Satz des Buches "Jeder ist die Liebe im Leben eines anderen." verspricht wunderbaren Lesegenuss auf knapp 350 Seiten. Max Tivoli schreibt sozusagen seine Memoiren und man verfolgt sein Leben von Anbeginn seines Lebens als er äußerlich als Greis auf die Welt kommt bis er alt an Jahren und kindlichem Äußeren sein Leben aufzeichnet.


    Dieses Leben wird von zwei Personen begleitet, die für sein Leben entscheidend sind. Die eine Person ist sein Freund Hughie. Der einzige, der außerhalb der Familie (und einem ehemaligen Hausmädchens), sein Geheimnis kennt und trotz aller Unwegbarkeiten und Krisen zu ihm steht wie ein Fels in der Brandung. Mit Hughie kann Max als Kind Kind sein, als Teenager Teenager und schließlich als alter Mann im Jungenkörper Mann. Hier kann Max ganz er selbst sein. Der Welt muss er vorspielen, was sein Äußeres ihm vorgibt.
    Die zweite Person ist seine große Liebe Alice. Er verliebt sich mit 17 in sie (damals ist sie gerade 14). Doch sie sieht in ihm nur einen alten Herren. Alice ist der Fixstern seines Lebens. Er verliert sie zwar immer wieder aus den Augen, doch findet er sie immer wieder. Nur wenige Jahre bleiben Max in denen äußeres und inneres Alter übereinstimmen und er sein eigenes Leben führen kann.


    Es ist so traurig, so berührend zu lesen wie Max sich fühlt und zu sehen wie stark die Außenwelt auf seinen falschen Körper fixiert ist und sein eigentliches Ich nie wahrnimmt. Man wünscht sich so sehr, dass diese tiefe Liebe zu Alice - die er trotz aller Makel, aller Fehler und trotz ihres fortschreitenden Alters liebt, wie sonst nichts auf der Welt - erwidert wird und er mit ihr einfach glücklich sein kann. Doch so einfach ist es natürlich nicht.


    Ein wunderschönes Buch, eine unglaubliche Geschichte, eine intensive Bekanntschaft mit Max, ein gemeinsames Leiden, Hoffen und Sehnen. Außerdem schreibt der Autor wirklich sehr, sehr schön. Seufz....


    Ein absoluter :tipp:


    Deshalb kann es gar nicht weniger als 5ratten geben.


    lg
    eine noch völlig hin & wege Bane

  • Auch ich habe dieses Buch nun im Zuge des SUB-Wettbewerbes beendet und ich bin froh, dass ich es gelesen habe.


    Anfänglich dachte ich erst: Was ist das bloß für eine seltsame Geschichte? Und befürchtete schon, dass es ziemlich langweilig werden würde. Doch weit gefehlt: Während Max mit all seinen Erlebnissen, Irrtümern, Hoffnungen und Träumen sein Leben "rückwärts" lebt, ergeben sich im Laufe des Lesens immer wieder überraschende Momente und Ereignisse. Zum Schluss schließt sich der Kreis der Personen und einzelnen Lebensläufe.


    Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und philosophischen Denkansetzen erzählt Andrew Sean Green die Geschichte von Max Tivoli, der sein ganzes Leben seiner großen Liebe widmet. Und zum Schluss wird der Satz "Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen" in seiner vollen Tragweite und Tragik klar. Und auf den letzten Seiten wird klar: Nichts ist so, wie es anfänglich scheint.


    Eine wunderbare einfühlsame Geschichte, die zum Denken anregt, besonders über die Liebe, aber auch über Freundschaft und das Leben. Und mit einem für mich überraschenden Ende.


    Deshalb von mir


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • Hallo!


    Ich schliesse mich meiner begeisterten Vorrednerin an. Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli ist eine ganz besondere Erzählung. Wie kann man Beziehungen eingehen wenn zwar nicht das Leben, aber Körper rückwärts läuft? Schon beim Verhalten der Eltern wird klar, dass man viel Mut dazu braucht. So findet Max nur einen wahren Freund, der ihm sein ganzes Leben lang treu bleibt. ABer kann Max Hughie ein genau so guter Freund sein? Er hat so viel mit seinen eigenen Problemen zu tun dass er die seines Freundes fast übersieht.


    Die Beziehung zu seinem Sohn stelle ich mir auch schwierig vor. Max kann ihm nur ein gleichaltriger Freund sein und hoffen, dass er einen bleibenden eindruck hinterläßt. So kann der Junge später vielleicht erkennen, dass der seltsame Junge eigentlich sein Vater war. Aber wie wird er auf diese Erkenntnis reagieren? Wird er sich freuen, seinen Vater doch gekannt zu haben oder wird er vor der Geschichte dieses Freaks zurückschrecken?


    Auch wenn im Lauf der Geschichte viele Fragen beantwortet werden, bleiben doch auch viele Fragen offen. Bei diesem Buch kann ich mir auch vorstellen, es ein zweites Mal zu lesen. Vielelicht finde ich dann noch ein paar Antworten.
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo,
    gestern Abend lief der wunderbarer Film "Der seltsame Fall des Benjamin Button.
    Mich hat die Idee des Filmes sehr an dieses Buch von Andrew Sean Greer erinnert.Ich kenne es noch nicht- das Buch liegt noch auf meinem SuB.......
    Kennt jemand beides (Film und Buch)? Sollte ich besser eine Weile mit dem Lesen warten, damit ich nicht zu sehr "Im Vergleich hängen bleibe"?


    LG

    Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark.Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen.Hermann Hesse

  • Die Geschichte klingt wirklich sehr nach "Benjamin Button", nur dass sich der Umfang etwas unterscheidet :breitgrins:
    Ich habe "Max Tivoli" als dänische Ausgabe hier rumstehen, aber ich traue mich noch nicht so wirklich an das Buch heran. Ich kann meine Fähigkeiten bezüglich der Sprache noch nicht so gut einschätzen. Aber wahrscheinlich werde ich mich dann zu Hause in der Schweiz Wohl oder Übel aus lauter Mangel an dänischer Literatur an das Buch heranwagen :breitgrins:

    //Grösser ist doof//