Sam Savage - Firmin. Ein Rattenleben

Es gibt 127 Antworten in diesem Thema, welches 28.218 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.


  • Mein Lieblingszitat aus Kapitel 5:
    "Manchmal denke ich, alles, was wir im Leben brauchen, ist ein Haufen Popcorn und ein bisschen Schönheit."


    Der Satz ist mir auch noch im Gedächtnis geblieben! Das gefällt mir auch so an dem Roman: Es scheint immer wieder durch, dass der Autor Dr. der Philosophie ist :breitgrins:


    Dass Firmin im 7. Kapitel fast von Norman vergiftet wurde hat mir fast das Herz gebrochen und ich habe (obwohl ich ja weiß, dass das Buch noch irgendwie weitergehen muss :zwinker:) gehofft, dass Firmin nichts passiert.. Zum Glück hatte er sich bereits den Magen verdorben!
    Als ich die Stelle mit "Auf Wiedersehen Reißverschluss" gelesen habe, hatte ich plötzlich die kleinen Mäuse vor Augen, die meine Katze manchmal mit nach Hause bringt und die sich manchmal auch vor ihr auf die Hinterpfoten stellen und merkwürdige Gebärden machen. Jetzt bin ich um so erleichterter, dass ihn bis jetzt jeder Maus das Leben retten konnte... Vielleicht wollten sie ja auch nur "Auf Wiedersehen Reißverschluss" sagen?!


    In Kapitel 9 begegnet Firmin dann ja endlich jemandem, der es anscheinend gut mit ihm meint! Übrigens habe ich immer mehr den Verdacht, dass es sich bei diesem Jerry Magoon um eine Art Alter Ego von Sam Savage handelt.. :lupe:

    ~ The world is quiet here ~

  • Kapitel 5 bis 7:
    So schön ich die Sprache und die Gedankengänge Firmins auch finde, so langsam wird das Buch etwas langatmig. Die Geschichte mit dem Rattengift fand ich auch eher vorhersehbar und es hat mich kein bisschen geschockt.
    Schön beschrieben fand ich allerdings, wie Firmin das Verhalten des Buchhändlers Norman beschrieb. Da merkt man doch die Liebe eines Buchhändlers zu seinen Büchern und den Vergleich mit Athos, dem Musketier, fand ich in dem Zusammenhang sehr witzig. Das hat mich sehr an meinen ehemaligen Chef in der Buchhandlung erinnert, in der ich Praktikum gemacht habe. :breitgrins:


    Mein Lieblingszitat ist auf jeden Fall:
    "Ich aß dann zwei Tage lang nichts. Ich las Byron. Ich las Sturmhöhe. Ich nannte mich Heathcliff. Ich lag auf dem Rücken. Ich betrachtete meine Zehen. Anschließend stürzte ich mich voller Energie in die Arbeit. Ich wurde Jay Gatsby."
    Die Stelle fand ich so schön, dass ich sie sogar nochmal laut gelesen habe :redface:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Ich habe bis jetzt die ersten 10 Kapitel gelesen - geht richtig flüssig dahin...


    Firmin finde ich weiterhin spitze. Er ist eine Ratte, die so viele Bücher gelesen und sich somit so viel menschliches Wissen und Denken angeeignet hat, dass er anscheinend selbst vergisst, dass er "nur" eine Ratte ist. Verdrängung ist dafür wirklich das passende Wort!


    Also, als er versuchte die Gebärdensprache zu lernen und dann tatsächlich "Auf Wiedersehen Reißverschluss!" sagen konnte musste ich brüllen vor lachen. So unglaublich niedlich! :breitgrins:


    Und dass er nach seiner großen Enttäuschung mit Norman anscheinend endlich einen richtigen Freund in Jerry gefunden hat freut mich für ihn sehr. :smile:


    Bin sehr gespannt darauf wie es weitergeht und vor allem WAS noch passiert, weil ich hab ehrlich gesagt noch immer keinen Schimmer worauf die Geschichte abziehlt. Ich warte irgendwie darauf, dass noch etwas ganz Großartiges passiert...und viele Seiten nicht mehr übrig... :rollen:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe jetzt bis Kapitel 11 gelesen.


    Ach herje, Firmin hat tatsächlich versucht die Gebärdensprache zu lernen. Und dann ausgerechnet: Auf Wiedersehen Reißverschluss. Herjemine, ich stelle mir das sooo komisch vor, wenn eine Ratte vor mir steht und wild mit den Pfoten winkt :totlach:
    Die Reaktion der Passanten war auch nicht verwunderlich...aber wenigstens ist er jetzt bei dem Schriftsteller Jerry.


    Schön finde ich vorallem das Firmin ein guter Beobachter ist, erst bei Norman hat man das schon bemerkt, wenn er z.B. ein Buch herausgeholt hat und auch jetzt sieht er Jerry sich genau an. Auch wenn nicht soo viel Handlung ist, finde ich das Buch dennoch recht spannend und lese es gerne.


    Als Firmin beim Lesen ertappt wurde und wenn er auf dem Spielzeugflügel spielt, muss ich immer lachen...so eine Ratte hätte ich auch gerne :breitgrins:


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Eigentlich wollte ich auch auf die Runde warten, aber das Buch liest sich gerade so gut und ich glaube ich werde es heute noch beenden... :redface:


    Ich habe so eben Kapitel 13 beendet.
    Da dachte ich, dass unser Firmin endlich einen Freund für's Leben gefunden hat und dann

    einfach so... :traurig:
    In dem Kapitel fragt sich Firmin auch nach seiner eigentlichen Bestimmung - das frag ich mich auch, denn eine Idee habe ich immer noch nicht! :zwinker:
    Kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass Firmin

    oder so... :spinnen:



    Als Firmin beim Lesen ertappt wurde und wenn er auf dem Spielzeugflügel spielt, muss ich immer lachen...so eine Ratte hätte ich auch gerne :breitgrins:


    Ja, da musste ich auch wiedermal laut auflachen! :breitgrins:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Bin bis zum 10.Kapitel gekommen und werde mich jetzt gleich auf machen weiter zu lesen.
    Ich freu mich so, dass er und Jerry sich gefunden haben. Mir tat er so unendlich leid, wie er schwach und mit gebrochenen Pfoten da gekauert hat- hungrig und von seiner Liebe im Stich gelassen. :sauer:


    Eigentlich hat Norman ja normal reagiert- wie ein Mensch eben. Aber ich liebe Tiere- alle Arten, und könnte es nie mit mir ausmachen eine Ratte zu töten.
    Kann mich da sehr gut mit Jerry identifizieren, der ihm sofort alles schön und gemütlich machen will.


    Das einzig unsympathische, was ich bisher an Firmin entdecken konnte, war, dass er seine Schwester attaktiv fande. :krank:

    [glow=red,2,300]http://www.lillyberry.de[/glow] :schmetterling:<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/14167.msg322477#msg322477] Mein SuB + Rezes

  • Hui, ihr legt ja ein ganz schönes Tempo vor! :klatschen: Das Buch liest sich allerdings wirklich sehr flott, auch wenn eigentlich kaum etwas passiert. Zumindest bis einschließlich Kapitel 5.
    Trotzdem habe ich meinen Spaß mit dem Buch, weil ich zum einen die Sprache sehr sehr schön finde und zum anderen Firmin's Erzählton ziemlich amüsant ist. Niedlich finde ich ihn jedoch nicht und auch mein Mitleid hält sich in Grenzen, da er ja ein ziemlich schlaues Kerlchen ist und sich den anderen Ratten doch sehr überlegen fühlt. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass er mit seiner Selbstverliebtheit am Ende auf's Schnäuzchen fällt.
    Langsam könnte aber schon etwas mehr passieren, finde ich, da das Buch sonst doch recht dünn wäre und mir irgendwie "aufgebauscht" vorkäme. So viel steht auf den einzelnen Seiten mit dem breiten Rand ja nun auch nicht drauf.



    Meine Zukunftsprognose ist ja, dass Firmin den Fehler macht, zu denken Norman würde sich um ihn kümmern, so als ob Firmin Normans Sohn wäre... Leider vergisst Firmin hier wieder ein wichtiges Detail: Er ist eine Ratte!


    Genau das denke ich auch. Und dass die Buchhandlung früher oder später abgerissen wird und Firmin sich ein neues Zuhause suchen muss.



    Hm, muss ich gleich nochmal nachblättern :redface:


    War es denn nun ein Tagtraum? Als ihm ein Mann von seiner Jugend im 2. Weltkrieg erzählt, dachte ich noch "Ok, der ist vielleicht betrunken und redet deswegen mit 'ner Ratte". Ohne dass Firmin eben antwortet. Als er aber in einem anderen Gespräch nach dem Geschmack von Büchern gefragt wird, antwortet er ja. Und da sein Gegenüber währenddessen ein Glas an die Lippen führt, kann es eigentlich keine andere Ratte gewesen sein.


    Wirklich lachen musste ich bei dem Vergleich von Jane Eyre und dem Salatblatt und als Firmin die Toilette erkundet. Von wegen Altar. :totlach:


    Zitat von Seite 61

    Alsdann knabberte ich etwas von einer weichen weißen Papierrolle ab, die an der Wand daneben angebracht war - es schmeckte wie Emily Post.


    Das spricht ja nicht gerade für Emily. :breitgrins:



    Das mit den Bierpfützen die die Mutter austrinkt und seine Geschwister damit auch besoffen macht und ihre fettleibigkeit erinnert mich ein wenig an sozialkritische Themen. Kann es sein das der Autor hier versucht genau diese Thematik anzuschneiden?


    Den Gedanken hatte ich auch. Bislang kann ich mir aber noch keinen Eindruck davon machen, wie tiefsinnig das Buch wirklich ist oder ob man solche Dinge hineininterpretiert, ohne dass sie vom Autor wirklich gewollt sind. Ich komme also später noch mal auf das Thema zurück, denke ich. :winken:


  • War es denn nun ein Tagtraum? Als ihm ein Mann von seiner Jugend im 2. Weltkrieg erzählt, dachte ich noch "Ok, der ist vielleicht betrunken und redet deswegen mit 'ner Ratte". Ohne dass Firmin eben antwortet. Als er aber in einem anderen Gespräch nach dem Geschmack von Büchern gefragt wird, antwortet er ja. Und da sein Gegenüber währenddessen ein Glas an die Lippen führt, kann es eigentlich keine andere Ratte gewesen sein.


    Ich habe mir eigentlich gedacht, dass der Mann, der von seiner Jugend im 2. Weltkrieg erzählt, eine Figur aus einem Buch war, kann mich aber nicht mehr so genau an die Textstelle erinnern, vielleicht habe ich das auch falsch aufgefasst...



    Das spricht ja nicht gerade für Emily. :breitgrins:


    Ich musste gerade mal google bemühen, um herauszufinden, wer Emily Post überhaupt ist. Aber jetzt, da ich es weiß, kann ich mir durchaus vorstellen, dass eine Klopapierrolle vom Geschmack her an sie erinnert :breitgrins:


    Inzwischen bin ich bis Kapitel 10 gekommen und das Buch gefällt mir langsam wieder besser.
    Firmin tut mir manchmal leid, wenn er versucht, mit den Menschen Kontakt aufzunehmen und dann doch nur auf die Schnauze fällt. Wäre es nicht Nacht und meine Eltern würden nebenan schlafen, hätte ich bei "Auf Wiedersehen Reißverschluss" sicher laut gelacht. Dass Norman ihn vergiften wollte, war wirklich nur die normale Reaktion eines Menschen und auch die Leute im Park reagieren ziemlich menschlich. Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn eine Ratte auf einmal vor mir auf der Straße wie verrückt rumhampelt. Zumal Ratten ja auch nicht den besten Ruf haben im Bezug auf Hygiene etc.


    Ich freue mich sehr für Firmin, dass er jetzt Jerry hat, die beiden scheinen sich ja gut zu verstehen! Und außerdem freue ich mich, dass Firmin mal etwas anderes beschreibt und zu sehen kriegt als den Buchladen. Langsam wäre mir das nämlich langweilig geworden.
    Jetzt finde ich das Buch fast schon wieder so spannend, dass ich es am liebsten ganz schnell zu Ende lesen würde. Aber ich werde mich noch bis morgen gedulden!


    LG, Stefanie

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Ich habe mir eigentlich gedacht, dass der Mann, der von seiner Jugend im 2. Weltkrieg erzählt, eine Figur aus einem Buch war, kann mich aber nicht mehr so genau an die Textstelle erinnern, vielleicht habe ich das auch falsch aufgefasst...


    Stimmt, das wäre gut möglich. Aber was ist dann mit der zweiten Szene, in der er vom Geschmack von Büchern erzählt? Hat er das nur geträumt?

  • Huhu ihr Lieben! :winken:


    Ich konnte mich gestern nicht mehr zusammenreißen (waren ja auch nur mehr wenige Seiten übrig) und so habe ich Firmin fertig gelesen... :redface:


    Das Ende hat mich irgendwie überrascht. Ich dachte, dass doch noch irgendwas Spektakuläres oder so passieren muss...irgendwas, weil ich von Anfang an gedacht habe, dass für den klugen Firmin einfach etwas rausspringen muss. Doch so kam es nicht - wahrscheinlich habe ich mich wie Firmin zu sehr meiner Phantasie hingegeben und dabei vergessen, dass es sich beim Protagonisten "nur" um eine Ratte handelt. :zwinker:


    Aber trotzdem empfand ich

    als sehr schrecklich und wie gesagt ich war sehr überrascht, da ich mir für Firmin doch gewünscht hätte, dass er mit ihm glücklich wird... :traurig:


    Seit ihr vom Ende auch irgendwie so "unbefriedigt" wie ich? :gruebel:


    Lg, Jugga :blume:

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  • Ich habe gestern bis einschließlich Kapitel 4 gelesen.


    Ich hatte den Eindruck, dass man ohne Kenntnisse erst nach einigen Seiten merkt, dass eine Ratte erzählt. Das fand ich ganz süß, dass der Autor versucht (?), Firmin menschlich denken zu lassen. Für ihn erscheint alles normal, in seinem Rattenleben eben.
    Die Schreibweise gefällt mir gut, vor allem Firmins Zynismus lockert die Geschichte aus. Sonst könnte sie vielleicht etwas trocken erscheinen. Zitate wie folgende sind mir besonders ins Auge gestochen. Für Firmin haben sie eine ganz bestimmte Bedeutung, aber irgendwie können sie auch auf Menschen und ihr Verhalten bezogen werden. (Aber das weiß Firmin natürlich nicht, er ist ja eine Ratte ;) ).


    S. 20: "Dass ich meine Familie lebend überstanden habe, ist ein Wunder."
    Firmin bezieht diesen Satz natürlich darauf, dass seine Mam nur 12 Zitzen für 13 Babys hatte und der kleine Firmin immer ums Überleben kämpfen musste. Deshalb beginnt er ja auch schnell, Bücher zu futtern, um durchzukommen.
    Doch irgendwie erinnert mich der Satz genauso an Menschen, die es vielleicht nicht immer leicht hatten, bei denen es viel Stress gab mit der Familie. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch ein Mensch von seiner Kindheit/Jugend sagt.


    S. 29: "Nichts erzeugt so zuverlässig ein Gefühl der Zusammengehörigkeit wie gemeinsam angerichtete Zerstörung."
    Das sagt Firmin, als er das Lager seiner Familie fast komplett aufgefressen hat, die Mam neue Buchseiten herbeischleppt und die Kids durch chaotisches Zerreißen das Lager wieder herstellen.
    Dieser Satz klingt wie eine Lebensweisheit Firmins bzw. des Autors, die er in seinem Buch ja so gerne verpackt.


    Zum Thema Mitleid: Das habe ich auch nicht wirklich, ich denke, Firmin hat sich so ins Leben gekämpft und hatte nie Hilfe von seiner Familie, so dass er es jetzt auch alleine schaffen wird. Er ist ja sehr selbstständig, und zumindest von seiner Mam und ihrem Verhalten erwartet er nicht viel, da sie seiner Meinung nach ja sowieso wieder auf der Straße gelandet ist.


    Die Vergleiche mit den Menschen, ob die nun absichtlich von Firmin gebracht werden oder nicht, finde ich süß. Gerade z.B. dass seine Mam als Nutte an der Straßenecke landet (stelle man sich mal eine Nutte in Form einer Ratte vor... lach...
    Oder wie er zum ersten Mal seine Sexualität entdeckt, weil seine Schwester Luweena so einen hübschen Po hat und mit diesem auch wackelt.


    Ich werde heute mit Sicherheit weiterlesen, bisher gefällt mir das Buch wirklich gut. Nicht so sehr aufgrund der Handlung, sondern eher aufgrund der Sprache und des damit verbundenen Zynismus Firmins.



    Habt ihr euch eigentlich mal das Umschlagfoto von Sam Savage angesehen? Ich finde, der passt ja wirklich zu so einem Rattenleben. Ein richtig uriger Typ, passt super zum Buch :)


  • Ich hatte den Eindruck, dass man ohne Kenntnisse erst nach einigen Seiten merkt, dass eine Ratte erzählt. Das fand ich ganz süß, dass der Autor versucht (?), Firmin menschlich denken zu lassen.


    Habt ihr eigentlich mal das englische Cover gesehen? Da ist Firmin auch körperlich sehr menschlich! (Und überhaupt nicht so angenehm wie auf dem deutschen.)

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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Habt ihr eigentlich mal das englische Cover gesehen? Da ist Firmin auch körperlich sehr menschlich! (Und überhaupt nicht so angenehm wie auf dem deutschen.)

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    Das stimmt allerdings. Und obwohl das ja schon irgendwie passt (weil Firmin ja irgendwie so menschlich ist...), gefällt mir das deutsche Cover viel besser :smile:

  • Es gibt auch noch andere Ausgaben, wie ich gesehen habe. Darunter eine angeknabberte. Eine andere angeknabberte Version habe ich auch mal aufgeschnappt, aber die finde ich leider nicht mehr.

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  • Das deutsche Cover passt viel besser zur Figur; Firmin beschreibt sich doch selbst so, dass sein Kopf überdimensional groß gegenüber dem Rest des Körpers ist. Das ist auf dem deutschen Cover sehr gut getroffen, finde ich. Das englische dagegen... :rollen:


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    Ok, wenn man aus Firmin eine Art Rattenmenschen machen möchte, dann versinnbildlicht der englische Firmin das schon ganz gut. Ich hab ihn bis jetzt aber so verstanden, dass er körperlich ganz Ratte ist, geistig jedoch eher ein Mensch.


    Ich bin übrigens inzwischen bei Kapitel 6 angelangt und finde die Geschichte im Moment etwas handlungsarm. Firmins Rattenphilosophie in allen Ehren, aber er ist aufgrund seiner geistigen Fähigkeiten ganz schön von sich eingenommen. Mit aller Macht will er sich abgrenzen, will der Außenseiter sein. Die Bindung zu seiner Familie verliert er gänzlich und er trauert ihnen auch nicht sonderlich hinterher; in dieser Hinsicht ist er plötzlich wieder total Ratte.


    Eindrucksvoll finde ich, wie er sich in die gelesenen Bücher hineinversetzen kann; er liest nicht nur, er lebt die Geschichten, die er da liest, und schlüpft in die Rolle des Hauptprotagonisten. Raffiniert hat der Autor die Sache mit der Sprache hinbekommen; es ist ganz klar, dass Firmin nicht sprechen kann, sondern nur fiepen. Die Sätze, die er bildet, bleiben unausgesprochen in seinem Gehirn (fast schon wieder tragisch :breitgrins:).


    Überhaupt spielt das Körperliche immer wieder eine wichtige Rolle, zum Beispiel die Entdeckung seines Selbstbildnisses im Spiegel. Oder auch seine Bewunderung für die Pornodarstellerinnen im Rialto, seine Beobachtungen zur Schädelform und der damit verbundenen Charaktereigenschaften und seine Entdeckung der Toilette (einfach köstlich!). Diese Absätze bilden einen willkommenen Kontrast zu den zahlreichen eher kopflastigen ( :breitgrins:) Abschnitten im Buch.


    Nun kommen auch die Menschen ins Spiel. Firmin macht sich ein genaues Bild von Norman und ich fand es sehr rührend, wie er ihm Geschenke bringt. Ein Versuch, auf sich aufmerksam zu machen, ohne gleich die Bühne zu betreten; ob Norman wohl jemals herausfindet, von wem der Ring und die Blumen sind? Ob es wohl je zu einer Begegnung zwischen den beiden kommt? Ich hoffe nur, dass Firmin dabei keinen Schaden nimmt; denn im alllgemeinen wissen Buchhändler es nicht sehr zu schätzen, wenn Ratten ihre Bücher anknabbern. Auch die Pläne, das ganze Stadtviertel mitsamt dem Buchladen abzureissen, machen mir Sorgen. Was täte Firmin nur ohne seine Bücher?


    Mal sehen, wie es weitergeht...


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • So. Auch wenn die Welt da draußen gegen mein Lesen ist, habe ich es bis einschließlich Kapitel 5 geschafft. (Ich verrate glaube ich gar nichts, aber sicher ist sicher.)


    Und ich muss sagen, es gefällt mir irgendwie so gar nicht. Die Geschichte kommt nicht richtig in Schwung, Firmin will mir nicht ans Herz wachsen, und die immer wieder eingestreuten Bücher finde ich - besonders, wenn dann der Titel nicht genannt wird - eher nervig als interessant.


    Was mir bei dem Buch ganz entschieden fehlt, ist eine Auflistung der zitierten (am besten aber aller erwähnten) Bücher. Zum Beispiel bei den ersten Sätzen, die dann zu keinen guten Büchern geführt haben (1. Kapitel) hätte ich nur zu gerne gewusst, um welche es sich handelt, und wenn es eben nicht in den Text passt, wäre doch so eine Liste am Ende des Buches eine gute Lösung gewesen.


    Gewundert hat mich die Werbung am Ende, Werbung in Büchern - die für Pfandbrief und Kommunalobligation ausgenommen - kannte ich bisher noch gar nicht. Oder gibt es die nur im Leseexemplar? :confused:

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)


  • Was mir bei dem Buch ganz entschieden fehlt, ist eine Auflistung der zitierten (am besten aber aller erwähnten) Bücher.


    Genau, so eine Auflistung würde ich mir auch wünschen - ich erkenne kaum etwas von den Anspielungen, die in dem Roman enthalten sind.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Genau, so eine Auflistung würde ich mir auch wünschen - ich erkenne kaum etwas von den Anspielungen, die in dem Roman enthalten sind.


    Herdenposting.... Mir ergeht es auch so, dass ich die Anspielungen vielfach nicht erkenne. Aber eine Liste? Umgekehrt kann ich mir aber nämlich nicht vorstellen, dass Anhang oder Fußzeilen zu diesem Buch passen würden.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • Genau, so eine Auflistung würde ich mir auch wünschen - ich erkenne kaum etwas von den Anspielungen, die in dem Roman enthalten sind.


    Das fände ich auch total praktisch. Allerdings wird durch die Unkenntnis der Bücher mein Lesevergnügen nicht beeinträchtigt. Ich denke nur, dass das Lesen mit einer solchen Liste vielleicht noch etwas interessanter wäre.



    Ich freue mich sehr für Firmin, dass er jetzt Jerry hat, die beiden scheinen sich ja gut zu verstehen!


    Das finde ich auch. Als ich Kapitel 9 gelesen habe war ich doch sehr froh, dass an dieser Stelle Jerry auf den Plan trat. Ich hatte den schon fast wieder vergessen :redface:, aber da war ich dann doch sehr glücklich, dass es ihn gab. :breitgrins: Eine gepflegte „Männer-WG“ ist doch was Feines. :zwinker:


    Allerdings zeigt sich mal wieder, dass Firmins Glaube an das Gute im Menschen wirklich grenzenlos ist. :rollen: Offensichtlich ist er zumindest in dieser Hinsicht nicht so clever, wie es sonst den Anschein macht.



    Da dachte ich, dass unser Firmin endlich einen Freund für's Leben gefunden hat und dann

    einfach so... :traurig:


    Oh ja...das verhängnisvolle 13. Kapitel...eine Tragödie jagt in diesem Buch die nächste. Was fand ich das furchtbar. :heul:
    Firmin ist also am Ende doch wieder alleine und er tut mir total leid. Gerade hätte für ihn mal alles richtig gut laufen können und dann passiert so was. :wand:


    Ich habe irgendwie mit einem glücklichen Ende für Firmin gerechnet. :gruebel: Aber die letzten beiden Kapitel sind ja dann echt total deprimierend.
    Einerseits finde ich es sehr schön,

    andererseits ist das Ende aber auch sehr traurig.


    Das ganze letzte Kapitel fand ich etwas eigenartig. Es war als wenn er sich durch den Tagtraum (Es war doch ein Tagtraum, oder?) noch ein letztes Mal aufgebäumt hat und dann schließlich doch resigniert und die Dinge erwartet, die auf ihn zukommen. Teilweise habe ich echt den Überblick verloren, weil die Überleitung zu dem Traum (wenn es denn einer war) so ganz anders war, als es bis dahin der Fall war. :grübel:


    Im Endeffekt bin ich aber trotzdem total begeistert. Allerdings liegt das weniger am Inhalt des Buches als vielmehr an der Sprache, da der Inhalt ja wirklich nicht viel hergibt.


    Und außerdem freue ich mich, dass Firmin mal etwas anderes beschreibt und zu sehen kriegt als den Buchladen. Langsam wäre mir das nämlich langweilig geworden.


    Das dachte ich auch. Aber unglücklicherweise hat die Freude ja nicht lange angehalten, denn ein Weg nach unten in die Buchhandlung war ja relativ schnell wieder verfügbar. :rollen:


    Sprachlich hingegen ist dieses Buch für mich grandios gewesen. :klatschen:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10