Alexander Solschenizyn - Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 10.882 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Hier meine erste Rezension für den SUB-Listen-Wettbewerb:


    "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" von Alexander Solschenizyn


    Klappentext:
    ALEXANDER SOLSCHENIZYN wurde 1918 im sowjetischen Kislowodsk geboren. Wegen Kritik an Stalin 1945 verhaftet, verbrachte er acht jahre im Arebitslager und wurde dann in die Verbannung nach Kasachstan geschickt. Nach Stalins Tod durfte er 1956 zurückkehren.


    1962 veröffentlichte Solschenizyn seine Erzählung "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch", der ihn zum Weltruhm führte. 1970 bekam er den Literaturnobelpreis. [...]


    Solschenizyn schildert einen ganz gewöhnlichen Tag im russischen Arbeitslager - und schuf damit eines der erschütterndsten literarischen Dokumente über die stalinistische Diktatur.


    Meine Rezension


    Dieses Buch ist wahrhaftig eines der erschütterndsten Berichte über das Lagerleben. Auf 160 Seiten berichtet Solschenizyn über einen Tag im Leben eines ganz normalen Lagerinsassen. Zwar gab es im buch zwischendurch einige Hänger, aber auch genauso gut höchstspannende Punkte. Ich denke der Nobelpreis ist verdient und wer einen wirklich guten Einblick in das Lagerleben während der stalinistischen Diktatur bekommen möchte, sollte das Buch lesen.


    Ich vergebe:


    4ratten !


    Taro


    Threadtitel angepasst. LG, Valentine

    Ich lese gerade<br /><br /><br />Ich habe bereits d r e i Bücher für die SUB-Wette gelesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Hi Taro,


    ui, das Buch hat mein Vater mir schon vor Jahrhunderten empfohlen...
    Danke für die Erinnerung, ich werd's mal wieder hervorgraben und auf den SUB stellen...


    LG,


    Ragle

  • Man kann Taro nur beipflichten! Dieses relativ wenig Seiten enthaltende Werk ist geradezu wie geschaffen, uns das "real-existierende" Lagerleben näher zu bringen. Ein wirklich gutes Buch, was Solschenizyn uns hier anbietet!

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Hi Taro!


    Danke für Deine Rezension! Ich habe das Buch vor Jahren (Jahrzehnten?) gelesen und es hat auch auf mich einen tiefen Eindruck gemacht. Ich habe vieles von dem, was da beschrieben wird eigentlich nie mehr vergessen. Beeindruckt hat mich auch, wie es Solschenizyn gelungen ist auf eigentlich "so wenig" Seiten so dicht das Elend in diesen Lagern zu beschreiben. Kein Wort zuviel aber auch keines zuwenig.


    Viele Grüße,
    Liisa

  • Dieses Buch gehört übrigens zu der Liste von 30 Büchern, die nach einer Umfrage unter englischen Bibliothekaren jeder Erwachsene vor seinem Tod gelesen haben sollte. Dem kann man sich nur anschließen.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Hallo!


    Dieses Buch habe ich zwar noch nicht gelesen, dafür aber den "Archipel Gulag", der mir immer noch im Kopf herumspukt. Es ist unglaublich, was der Mensch dem Menschen antun kann :entsetzt:


    Twilight: ich liebe Listen- und diese gefällt mir ganz besonders :klatschen:


    groetjes
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Zitat von "Twilight"

    Dieses Buch gehört übrigens zu der Liste von 30 Büchern, die nach einer Umfrage unter englischen Bibliothekaren jeder Erwachsene vor seinem Tod gelesen haben sollte. Dem kann man sich nur anschließen.


    Schöne Liste.
    Ganze 11 Bücher kenne ich schon, da bleiben mir ja nicht mehr so viele.


    Das Buch von Solschenizyn kenne ich nicht. Ich würde es aber gerne lesen, auf russisch, wenn möglich. Leider habe ich eine russische Ausgabe noch nirgendwo gesehen.


    ***
    Aeria

  • Da sind aber auch Sachen drauf, die ich sicher niemals lesen werde (z.B. Die Frau des Zeitreisenden, In meinem Himmel, Die Bibel , Pu der Bär ...) - irgendwie ist sie seltsam.


    Das Buch ist jedenfalls auf der Wunschliste gelandet. Vielen Dank für die Rezension! :winken:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Schön, dass euch die rezension gefallen hat.


    Ich denke, das spricht für den SUB-Listen Wettbewerb.
    Normalerweise hätte ich das Buch nie rezensiert.


    Schön.


    Taro

    Ich lese gerade<br /><br /><br />Ich habe bereits d r e i Bücher für die SUB-Wette gelesen.

  • Zitat von "Twilight"

    Dieses Buch gehört übrigens zu der Liste von 30 Büchern, die nach einer Umfrage unter englischen Bibliothekaren jeder Erwachsene vor seinem Tod gelesen haben sollte. Dem kann man sich nur anschließen.


    Na ja - etwa 1/3 kann man meiner Ansicht nach weglassen ...


    Aber jeder führt da wohl seine eigene Liste.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo,


    Zitat von "sandhofer"

    a ja - etwa 1/3 kann man meiner Ansicht nach weglassen ...


    Aber jeder führt da wohl seine eigene Liste.


    Die Liste hat mich auch ein bißchen verwundert. Zwar sind einige Bücher drauf, die ich gerne gelesen habe (z.B. "In meinem Himmel"), aber ich würde nicht behaupten, dass man sie gelesen haben müsste.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "nimue"

    Die Liste hat mich auch ein bißchen verwundert. Zwar sind einige Bücher drauf, die ich gerne gelesen habe (z.B. "In meinem Himmel"), aber ich würde nicht behaupten, dass man sie gelesen haben müsste.


    Ja, die Liste finde ich auch seltsam (freundlich ausgedrückt), da sind zwar einige echte Klassiker bzw. Weltliteratur darunter aber viele der moderneren Bücher, die erwähnt sind, würde ich im Entferntesten nicht als so gut oder bedeutend ansehen, daß man die vor seinem Tod gelesen haben mußte. Vielleicht nur ein Promotion-Trick! :zwinker:

  • Hallo,


    den Thread hole ich schon mal hoch, denn ich muß für den SLW 2008 eine Rezi schreiben.


    Diese habe ich im Rohbau schon fertig, aber irgendwie schaffe ich es nicht, sie hier reinzuschreiben. :redface: :redface:


    Wahrscheinlich ist es meine Angst, es wird meine erste Rezi sein.


    Ich fürchte, ich muß sie um einiges kürzen, denn sie ist viiiiel zu lang.


    Gruß


    gretchen

  • Hallo Chil,


    danke, dass Du mir Mut machst - so ein dünnes Buch und macht soviele Umstände, aber das ist es wert.


    Ich muß nur noch schauen - oder mir zeigen lassen - wie es von meiner Ablage hierher transportiert werden kann, ich bin leider eine totale technische Niete.


    Gruß


    gretchen :winken:

  • Ich habe das Büchlein auch vor ein paar Jahren gelesen. Mein Papa wollte es immer lesen, kam aber wohl zu DDR-Zeiten nicht ran (ich weiß nicht, war es gar verboten?). Dann hat er es Anfang der 2000er zufällig in einem Antiquariat gesehen. Weil es nicht so dick war, habe ich es auch mal gelesen. War schon interessant, wie das Lagerleben dort dargestellt wurde. An Einzelheiten kann ich mich aber nicht mehr erinnern (nur, dass sie irgendwas gebaut haben?!). Ich stehe mit russischem Realismus ein wenig auf Kriegsfuß, deshalb wird es wohl erstmal bei der einmaligen Lektüre bleiben. Solschenizyn scheint ja aber eine ganz schön umfangreiche Bibliographie zu haben. Mal schauen, vielleicht wird das ja mal noch was mit mir und den Russen... ;)


    Grüße!

  • Hallo,


    ich fand das Buch sehr gut geschrieben, der Stil ist flüssig zu lesen und zielt nicht darauf ab, Mitleid zu erheischen.


    Leider habe ich es immer noch nicht geschafft, meine Rezi hier reinzustellen :redface: :redface: :redface:


    Gruß


    gretchen

  • Schön, dass dieses Buch nun auch hier vorgestellt wurde. Was allerdings:


    Zwar gab es im buch zwischendurch einige Hänger, aber auch genauso gut höchstspannende Punkte.


    anbetrifft, fühle ich mich persönlich eher unwohl, dieses Buch über das Leben im Straflager, GULAG, in dem Solschenizyn ja selber gesessen hatte, mit Worten wie "Hänger" und "höchstspannend" zu umschreiben.


    Hinter der oft nüchternen Beschreibung (jemand verwendete den Begriff Realismus) steckt die Erfahrung eines Menschen, der mitten in jener Unmenschlichkeit auch so etwas wie einen Alltag erlebt. Was das Buch aber besonders auszeichnet - wenn ich mich recht erinnere - ist, wie dieser Einzelne einem Entmenschlichungsprozess zu entweichen sucht, indem er z.B. in aller Würde sein Brocken Brot ißt.


    Ein tolles Buch!


    5ratten

    Gruß, tom leo<br /><br />Lese gerade: <br />Léonid Andreïev - Le gouffre<br />Franz Kafka - Brief an den Vater<br />Ludmila Ulitzkaja - Sonjetschka

  • Hört sich interessant an, das Buch wird wohl demnächst auf meinem SUB wandern.


    Solschenizyn ist übrigens [url=http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/Solschenizyn;art138,2585523]am Montag 89jährig verstorben[/url].


    Edit: Kann ein Mod vielleicht den Namen im Titel ausbessern? Es heißt Denissowitsch.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

    Einmal editiert, zuletzt von sandi ()


  • Solschenizyn ist übrigens [url=http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/Solschenizyn;art138,2585523]am Montag 89jährig verstorben[/url]. [/color]


    Ja, ich habs heute früh im Radio gehört. Das ist wirklich traurig, denn ich hab den Mann gemocht. Ein starker Charakter.


    *schweigeminute einleg*

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell