Ich habe dieses Buch im dänischen Original unter dem Titel "Kvinden og aben" gelesen. Es ist Teil meiner SLW07-Liste und gleichzeitig mein dänischer Beitrag zu unserem Projekt Wir lesen uns rund um die Welt.
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Inhalt (von Amazon geklaut):
Ein Menschenaffe flieht vom Segelboot des Tierhändlers Bally. Bald wird er aufgegriffen und dem Direktor des Institute of Animal Behavioural Research, Adam Burden, übergeben. Dieser bringt den Affen, den er auf den Namen Erasmus tauft, in seinem Gartenhaus unter, wo er sofort mit Versuchen an dieser neuen Art des Menschenaffen beginnt. Burdens junge, schöne, jedoch alkoholsüchtige Frau Madelene kommt allerdings hinter das Geheimnis der Experimente und befreit den Affen. Dabei erkennt sie, daß es sich bei Erasmus um keinen gewöhnlichen Affen handelt, denn er hat die Fähigkeit zu sprechen. Beide verstecken sich wochenlang in einem Wald nördlich von London, und Madelene wird Erasmus' Geliebte.
Nachdem Adam Burden zum neuen Direktor des New London Regent's Park Zoological Garden bestellt worden war, verschafft Madelene sich Zugang zum Fest anläßlich des offiziellen Amtsantritts und Erasmus gelingt es, das Rednerpult zu entern...
Ja, ich gestehe es: eine Rezension sollte man besser nicht erst ein Dreivierteljahr nach der Lektüre schreiben .
Wie soll ich jetzt noch begründen können, weshalb mir das Buch so gut gefallen hat? Hauptsächlich liegt es an der gelungenen Darstellung Madelenes, die mich sehr beeindruckt hat. Høeg gelingt es, sie lebendig werden zu lassen, und wenn ihre Darstellung auch beinahe aus einem ChickLit-Buch entsprungen sein könnte, so geht Høeg doch immer über die Klischees hinaus; er schildert mit viel Einfühlungsvermögen eine Frau, die keinen eigenen Platz auf der Welt hat und deren innerste Persönlichkeit von der Auslöschung bedroht ist.
Auch die Beziehung Erasmus/Madelene hat gewisse triviale Elemente. Parallelen zu King Kong sind nicht zu übersehen, aber Høeg denkt weiter, lässt die Grenzen Mensch und Tier verschwimmen.
Leider wird mir das Buch im 2. Teil zu actionlastig und weniger interessant, was meine Bewertung etwas nach unten drückt.
Was die sogenannte "Botschaft" des Buches angeht, bin ich zwiegespalten. Ist das jetzt genial, oder eher trivial? Mich ließ sie etwas kalt; für mich liegt die Stärke dieses Buches eben in der Schilderung Madelenes.
Sprachlich gefiel mir das Buch außerordentlich gut. Høeg schreibt nüchtern, berichtend, aber doch auch geheimnisvoll, und gerade auch die Freude an seiner Sprache lässt mich
vergeben.